Wer daran denkt, seinen Lebenslauf etwas aufzumotzen, fängt meist klein an und die Kompetenzen und Tätigkeitsbeschreibungen werden ein wenig ausgeweitet. Aus der Anleitung eines Praktikanten wird beispielsweise Mitarbeiterführung gemacht. Grundsätzlich noch keine direkte Lüge, da durch die Formulierung alles etwas verschwimmt und man sich bei eventuellen Nachfragen noch einigermaßen glaubhaft rechtfertigen kann.
Die bereits erwähnten Fremdsprachenkenntnisse sind ein weiterer Punkt, an dem gerne mal etwas übertrieben wird. Dies wissen Personaler aber genauso gut, weshalb eine Angabe wie „fließendes Englisch“ schnell dazu führen kann, dass du im Vorstellungsgespräch direkt auf die Probe gestellt wirst und dein Gesprächspartner von einem Moment auf den anderen die Sprache wechselt, um dich zu testen.
Ähnlich verhält es sich mit IT- und EDV-Kenntnissen. „Sehr gute MS Office Kenntnisse“ ist wahrscheinlich die meistverbreitete Lüge im Lebenslauf. Zum einen beherrschen die wenigsten Bewerber hier das komplette Paket aus Word, Excel, PowerPoint und Outlook, zum anderen beschränken sich die Kenntnisse hier meist auf die Grundfunktionen des täglichen Gebrauchs. Wer dann im neuen Job in Word zum ersten Mal mit Formatvorlagen arbeiten soll oder in Excel einen Projektplan mit integrierter Budgetüberwachung zu erstellen hat, stößt schnell an seine Grenzen. Im besten Fall kommt man hier noch mit der Hilfe von Google oder durch Learning by Doing zum gewünschten Ziel. Im schlimmsten Fall muss man gesenkten Hauptes zugeben, dass man in seiner Bewerbung etwas übertrieben hat.