Blindbewerbung

Bei der Blindbewerbung handelt es sich um eine besondere Form der Bewerbung. Aber was genau ist eine Blindbewerbung? Wie unterscheidet sie sich von der Initiativbewerbung? Wie schreibe ich eine Blindbewerbung und worauf muss ich achten? Die Antwort auf all diese Fragen und ein Muster zur Erstellung findest du in diesem Artikel.

Ein Beitrag von Ben Dehn


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Definition - Was ist eine Blindbewerbung?

Bei einer Blindbewerbung handelt es sich um eine Bewerbung, die in vielfacher Form unaufgefordert an verschiedene Unternehmen versendet wird. Dabei ist unklar, ob es eine zu besetzende Stelle gibt und auch die entsprechende Ansprechperson ist in diesem Fall unbekannt. Es handelt sich also um eine sehr allgemeine Bewerbung, welche lediglich durch das Austauschen des Namens des Unternehmens angepasst wird. Eine Blindbewerbung kann auch als Massenbewerbung beschrieben werden, weil sie sich vor allem dadurch auszeichnet, dass sie an zahlreiche Unternehmen versendet wird. 

Unterschied zwischen Initiativbewerbung und Blindbewerbung

Auf den ersten Blick könntest du jetzt annehmen, dass eine Blindbewerbung und eine Initiativbewerbung das Gleiche sind. Es gibt jedoch einige Aspekte, in denen sich die Blindbewerbung von der Initiativbewerbung unterscheidet

Vergleich Initiativ- und Blindbewerbung

Vor- und Nachteile der Blindbewerbung

Durch die besondere Form der Bewerbung gehen mit der Blindbewerbung einige Vor- und Nachteile einher. In manchen Situationen kann eine Blindbewerbung sinnvoll sein und in anderen Situationen kannst du dich damit nicht gegen andere Bewerbende durchsetzen.

Vorteile der Blindbewerbung:

  • Wenig Aufwand bei der Recherche und Erstellung

  • Zeitersparnis

  • Möglichkeit, die Bewerbung massenhaft zu versenden

  • Die Bewerbung kann immer wieder für unterschiedlichste Unternehmen verwendet werden

  • Möglichkeit, in einen Kandidatenpool aufgenommen zu werden

Nachteile der Blindbewerbung:

  • Fehlender Bezug zum Unternehmen kann einen negativen Eindruck hinterlassen

  • Eventuell geringere Chancen im Vergleich mit anderen Bewerbenden, welche eine „normale“ Bewerbung versenden

  • Relativ offensichtlich, dass es sich um eine Massenbewerbung handelt

Anschreiben Blindbewerbung Aufbau

Anschreiben der Blindbewerbung

Das Anschreiben dient bei deiner Blindbewerbung als eine Art Werbemittel und muss daher besonders überzeugen. Wie auch bei einer gewöhnlichen Bewerbung wird dein Anschreiben in verschiedene Blöcke eingeteilt. Beginnend mit dem Briefkopf, welcher Informationen zur absendenden und adressierten Person und das Datum enthält. Im Anschluss daran folgt der Betreff, welcher Aufschluss über den Inhalt deines Schreibens gibt. 


Das eigentliche Anschreiben wird dann in drei Blöcke aufgeteilt. Beginnend mit einer ansprechenden Einleitung, gefolgt von dem Hauptteil deines Schreibens, in dem du deine Fähigkeiten und deine Motivation schilderst und abgerundet durch einen selbstbewussten Schlusssatz. Unter dem Schlusssatz finden dann noch Grußformel und Unterschrift Platz.


Im Folgenden zeig ich dir detailliert, worauf es beim Erstellen deines Anschreibens für deine Blindbewerbung ankommt.  

Betreff

Bei deinem Betreff solltest du eine aussagekräftige Bezeichnung wählen und auf das Wort „Betreff“ verzichten. Durch den Betreff erleichterst du Personalverantwortlichen ihre Arbeit, da diese im besten Fall daraus direkt daraus entnehmen können, auf welche Position oder für welche Abteilung du dich bewirbst. Ein Betreff, in dem nur das Wort „Bewerbung“ steht, ist dabei wenig hilfreich. Nenne also unbedingt auch eine Position, für die du dich interessierst.


Beispiele für einen geeigneten Betreff: 

  • Bewerbung als Verkäuferin

  • Bewerbung als studentische Aushilfe in der Redaktion

Den Betreff „Bewerbung“ solltest du lediglich wählen, wenn es dir egal ist, welche Position dir im Unternehmen zugeteilt wird. Ein so allgemeiner Betreff kann die jedoch die Gefahr erhöhen, dass deine Bewerbung bereits im ersten Schritt aussortiert wird. 

Einleitung

Da eine Blindbewerbung automatisch den Ruf einer Massenbewerbung hat, kommt es bei deinem Anschreiben vor allem auf einen überzeugenden Einstieg an, bei dem du auf bekannte Standardfloskeln verzichtest und direkt Argumente lieferst, wieso du einen Mehrwert für das Unternehmen darstellst und so die Aufmerksamkeit der Personalverantwortlichen weckst.


Da eine Blindbewerbung nicht besonders individuell auf ein Unternehmen abgestimmt ist, kannst du am besten einen passenden Einstieg finden, indem du deine Qualifikationen und deine Motivation für die Position in einer ansprechenden Einleitung darlegst.


Ein Beispiel für einen gelungenen Einstieg: 

  • „Sie sind auf der Suche nach einer erfahrenen Mitarbeiterin, die Spaß am Umgang mit Kundschaft hat und für die Kundenorientierung an erste Stelle steht? Gerne würde ich Ihr Unternehmen mit meiner langjährigen Berufserfahrung unterstützen und dabei meine hohen Qualitätsansprüche an die Kundenbetreuung erfolgsbringend einsetzen.“

Weitere Beispielformulierungen für den perfekten Einstieg findest du in unserem Fachartikel zum Thema Einleitungssatz in der Bewerbung.   

Hauptteil

Im Hauptteil deiner Bewerbung musst du deine fachlichen Fähigkeiten (Hard Skills) und persönlichen Fähigkeiten (Soft Skills) nennen und deine Motivation für eine Position in dem Unternehmen betonen, um Personalverantwortliche zu überzeugen. Da bei einer Blindbewerbung der Bezug zu den in einer Stellenausschreibung geforderten Kenntnissen und Skills wegfällt, musst du eigenständig Fähigkeiten auswählen, die in deinen Augen für die jeweilige Position oder den Bereich relevant sein könnten.


Dabei ist es wichtig, dass du nicht zu viele verschiedene Kenntnisse auflistest und deine Bewerbung dadurch unstrukturiert oder chaotisch wirkt. Da du deiner Bewerbung neben dem Anschreiben auch deinen Lebenslauf beifügst, können weitere Informationen dort entnommen werden.


Ein Beispiel für eine Formulierung im Hauptteil:

  • „In meiner aktuellen Position als Verkäuferin im Einzelhandel in der Musterfirma stehe ich täglich im engen Kontakt mit den Kunden und anderen Mitarbeitern. Besonders meine Kenntnisse in Bezug auf Kassiervorgänge und Warenpräsentation sowie Kundenberatung und -betreuung und administrative Vorgänge konnte ich im Rahmen meiner langjährigen Anstellung weiter ausbauen. Ich bin davon überzeugt, dass Ihr Unternehmen von meiner Kundenorientierung und meinem Organisationstalent profitieren wird.“

Schlusssatz

Der Schlusssatz bei einer Blindbewerbung wird genauso gestaltet wie bei einer gewöhnlichen Bewerbung. Du betonst erneut dein Interesse an einer Zusammenarbeit, nennst gegebenenfalls Gehaltsvorstellungen und deinen frühsten Eintrittstermin und bekundest die Vorfreude auf ein Vorstellungsgespräch. Dabei solltest du auf Formulierungen im Konjunktiv verzichten, um einen selbstbewussten Eindruck zu hinterlassen.


Beispiel für einen gelungenen Schlusssatz: 

  • „Ich freue mich darauf, meine Kompetenzen ab dem TT.MM.JJJJ in Ihrem Unternehmen einzubringen. Gerne überzeuge ich Sie in einem persönlichen Gespräch von meinen Kenntnissen und erläutere, wie sich meine Gehaltsvorstellung von X€ brutto jährlich zusammensetzt.“

Weitere Beispielformulierungen für einen gelungenen Schlusssatz findest du in unserem Fachartikel zum Thema Schlusssatz in der Bewerbung.  

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Lebenslauf der Blindbewerbung

Der Lebenslauf deiner Blindbewerbung unterscheidet sich nicht von deinem Lebenslauf bei einer gewöhnlichen Bewerbung. Du stellst in einem tabellarischen Lebenslauf deinen bisherigen Werdegang kurz und bündig dar und arbeitest dabei mit Stichpunkten und Eckdaten.


Inhaltlich sollte dein Lebenslauf beinhalten:

  • Persönliche Daten: Kontakt, Geburtsdatum/-ort, Staatsangehörigkeit

  • Praxiserfahrung: Beruf, Weiterbildung, Praktika, Ausbildung

  • Kenntnisse: Sprache, EDV-Kenntnisse, Führerschein, etc.

  • Zusätzliches: Hobbies, Projekte, Ehrenämter, etc.

E-Mail-Text für eine Blindbewerbung

Viele Unternehmen bevorzugen heutzutage eine Online-Bewerbung, welche in den meisten Fällen per Mail versendet wird. Da bei einer Blindbewerbung lediglich das Unternehmen bekannt ist und keine konkrete Ansprechperson, wird die Bewerbung an eine allgemeine E-Mail-Adresse des Unternehmens verschickt. Diese findest du auf der Webseite des Unternehmens unter dem Punkt Impressum. In manchen Fällen ist dort auch eine E-Mail-Adresse der Personalabteilung zu finden, an die du deine Bewerbung direkt adressieren kannst. Bei der Wahl des Betreffs deiner Mail ist es wichtig, eine aussagekräftige Bezeichnung zu wählen, damit deine Unterlagen möglichst einfach zuzuordnen sind und von Personalverantwortlichen gesichtet werden.


Beispiel für einen E-Mail-Text:


Bewerbung als Verkäuferin


Sehr geehrte Damen und Herren,


als engagierte, kundenorientierte Verkäuferin möchte ich Ihr Team unterstützen. Ich bin überzeugt davon, dass ich meine langjährige Berufserfahrung gewinnbringend in Ihrem Unternehmen einsetzen kann. Meine Bewerbungsunterlagen können Sie dem Anhang entnehmen. Ich freue mich auf eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch.


Mit freundlichen Grüßen

Maria Musterfrau

Wann wird eine Blindbewerbung verwendet?

Eine Blindbewerbung kannst du vor allem dann verwenden, wenn du kein spezielles Wunschunternehmen hast, sondern viele verschiedene Unternehmen mit deiner Bewerbung erreichen möchtest. Eine Blindbewerbung eignet sich vor allem für Minijobs oder Aushilfsjobs. Bei der Bewerbung um eine höhere Position in einem Unternehmen solltest du auf das Versenden von Blindbewerbungen verzichten und den Mehraufwand einer gängigen Bewerbung in Kauf nehmen, da das deine Chancen erheblich steigert. 

Blindbewerbung für ein Praktikum

Wenn du dich um einen Praktikumsplatz bewirbst, kommt es vor allem auf die Unternehmen an, bei denen du dich bewirbst. Manchen Unternehmen reicht eine Kurzbewerbung, während andere eine komplette Bewerbungsmappe verlangen. Wenn du dich bei vielen verschiedenen Unternehmen um eine Praktikumsstelle bewirbst, kann eine Blindbewerbung dabei helfen, mit wenig Aufwand viele Unternehmen zu erreichen. Hast du allerdings bestimmte Wunscharbeitgeber, kann es sich durchaus lohnen, etwas mehr Aufwand in deine Bewerbung zu stecken und diese speziell auf dieses Unternehmen auszurichten, um deine Chancen zu erhöhen. 

Blindbewerbung als Quereinsteiger*in

Wenn du als Quereinsteiger*in auf der Suche nach einem neuen Job bist und du zwar eine bestimmte Branche anstrebst, aber kein bestimmtes Unternehmen im Fokus hast, kann auch hier in manchen Fällen eine Blindbewerbung hilfreich sein, um möglichst viele Personalverantwortliche zu erreichen. Da es für Quereinsteigende jedoch teilweise schwieriger ist, sich gegen Personen durchzusetzen, die die benötigten Qualifikationen aus ihrer Ausbildung oder ihrem Studium mitbringen, kann es hier auch durchaus von Vorteil sein, eine individuelle und an eine konkrete Ansprechperson gerichtete Bewerbung einzureichen, um sich gegen andere Bewerbende durchzusetzen. 


Ein Foto von Ben Dehn

Autor: Ben Dehn

Ben entschied sich nach seinem Lehramtsstudium dazu, seinen Weg zunächst im Journalismus zu bestreiten. Nach sieben Jahren bei Print, Online und Radio heuerte er 2013 bei der webschmiede GmbH an und betreute im „Die Bewerbungsschreiber“ Team Personen auf sämtlichen Hierarchieebenen. Durch seine Tätigkeit konnte er sein Know-how im Karrierebereich stetig vertiefen. Heute schreibt Ben Dehn hilfreiche Fachartikel, hält Vorträge und gibt Interviews, Workshops & Seminare.


Zu Bens Autorenprofil

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