Bewerbungsflyer

Bewerbungsflyer werden immer mehr diskutiert und als einer der Trends für die Zukunft von Bewerbungen gesehen. Doch was verbirgt sich hinter dieser Methode? Welche Chancen und Risiken gibt es für dich? Wir decken auf!

Ein Beitrag von Julia Hinze

Was versteckt sich hinter dem Bewerbungsflyer?

Versuche einmal, deine gesamte Bewerbung auf die Vorder- und Rückseite eines DIN-A4 Blattes zu komprimieren. Klingt kompliziert? Ist aber möglich. Bei einem Bewerbungsflyer handelt es sich letztlich genau darum.


Ein Bewerbungsflyer beinhaltet die wesentlichen Informationen aus deinem Anschreiben und deinem Lebenslauf, allerdings in komprimierter Form.

Was genau beinhaltet ein Bewerbungsflyer?

Für einen Flyer musst du deine Bewerbung gründlich durchgehen und dabei den Rotstift ansetzen. Entscheidend sind wichtige berufliche Stationen, deine (Hochschul-) Ausbildung, deine Motivation für den neuen Job oder den neuen Arbeitgeber sowie deine prägenden Hard und Soft Skills. Natürlich dürfen bei der Erstellung deines Bewerbungsflyers weder dein professionelles Bewerbungsfoto, noch deine Kontaktdaten oder deine Unterschrift fehlen. Ebenso darfst du deine Fort- und Weiterbildungen nebst deinen persönlichen Erfolgen nicht vergessen.


Zusammenfassend: Wie du siehst, musst du bei deinen normalen Bewerbungsunterlagen von wenigstens drei Seiten (Anschreiben, Deckblatt, Lebenslauf) sehr viele Punkte streichen, denn dein Bewerbungsflyer enthält etwas von allen Bestandteilen.

Ist ein Bewerbungsflyer die Garantie für ein Vorstellungsgespräch?

Nein. Ebenso wenig wie bei deinen Bewerbungsunterlagen kann dir jemand garantieren, dass Arbeitgeber XY dich mit dieser Bewerbungsform zu einem Vorstellungsgespräch einladen wird. Gleiches gilt bei deiner Bewerbung auf die Jobs A, B und C. Inwiefern ein Flyer dich weiterbringt, ist immer abhängig von den Personalverantwortlichen eines Unternehmens sowie von deiner Konkurrenz.


Fakt ist jedoch, dass du gerade in der Kreativbranche mit der Anfertigung eines Bewerbungsflyers bereits ein erstes Mal dein Können unter Beweis stellen kannst.

Für wen eignet sich ein Bewerbungsflyer?

Wie du sicherlich schon annehmen wirst, eignet sich ein Bewerbungsflyer vor allem für Arbeitnehmer aus der kreativen Branche, die sich gut mit den Themen Layout und Design auskennen. Des Weiteren ist ein Bewerbungsflyer prima für Bewerber auf Jobmessen. Wenn du dort deine Karriere in Schwung bringen willst und dich bei verschiedenen Unternehmen vorstellst, so ist ein Flyer wesentlich handlicher als eine komplette Bewerbungsmappe und um einiges informativer als eine Visitenkarte. Das heißt für dich, dass du gering bepackt über die Job- oder Karrieremesse gehen kannst, potenzielle künftige Arbeitgeber mit Informationen versorgst und dir dadurch die Chance auf einen Job (vielleicht sogar mehrere Jobs) eröffnen kannst.

Wie kannst du einen Bewerbungsflyer gestalten?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um den Bewerbungsflyer zu gestalten. Wir stellen dir an dieser Stelle zwei verschiedene Optionen der inhaltlichen Aufarbeitung vor, die dir jeweils nur als Inspiration dienen sollen. In beiden Fällen nutzt du die Längsseite eines gewöhnlichen DIN-A4 Blattes, welches du in drei Spalten aufteilst. Entweder hat jede einzelne Spalte eine Breite von 99 Millimetern, oder du teilst das Blatt wie folgt ein:

So kannst du deinen Bewerbungsflyer aufteilen

Die Außenseite:


Var. 1:


Seite 1: Name, Bewerbungsfoto und Kontaktdaten

Seite 2: beruflicher Werdegang

Seite 3: besondere Qualifikationen


Var. 2:


Seite 1: Name, Bewerbungsfoto und Kontaktdaten

Seite 2: Qualifikationen, ggf. außeruniversitäres Engagement, Hobbys

Seite 3: Zielposition

So könnte dein Bewerbungsflyer aussehen

Wird sich der Bewerbungsflyer durchsetzen?

Ob sich der Bewerbungsflyer durchsetzen wird, bleibt fraglich und ist noch nicht definitiv zu beurteilen. Letztlich musst du dir die Argumente für und gegen einen Bewerbungsflyer selbst vor Augen halten, um für dich eine Entscheidung zu treffen.

Vorteile des Bewerbungsflyers

  • Mediengestalter haben die Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen.

  • Der Versand der Bewerbung per Post ist wesentlich günstiger.

  • Durch das Sonderformat wird die Neugier eines Personalers geweckt.

  • Der Flyer ist wesentlich informativer als eine Visitenkarte, wodurch für den ersten Eindruck von einem Bewerber mehr Grundlage geschaffen wird (im Fall einer Jobmesse).

  • Gegenüber einer Bewerbungsmappe ist ein Bewerbungsflyer handlicher für eine Karrieremesse

Nachteile eines Bewerbungsflyers:

  • Ein Unternehmen erfährt aufgrund des reduzierten Umfangs wenig von deinen bisherigen Tätigkeitsschwerpunkten.

  • Der Bewerbungsflyer muss sich deutlich von einem Werbeflyer unterscheiden. Schließlich wirst du selbst deinen Umgang mit einem Werbeflyer kennen, den du mit Nachdruck in deine Hand gedrückt bekommst. Richtig: Entweder der Flyer wird zu deinem neusten Origamimeisterwerk oder der nächste Papierkorb wird gefüttert.

  • Wenn du nicht aus dem kreativen Bereich kommst oder dich mit der Gestaltung von Flyern beschäftigst, so kannst du während der Gestaltung schnell die Übersicht verlieren. Letztlich werden dann versehentlich Informationen an die Stellen gesetzt, zu denen diese überhaupt nicht passen.

  • Falsch informiert – nicht du, aber der Personaler. Schnell kann es passieren, dass du aus Versehen eine falsche Auswahl an Informationen triffst und das, was wirklich wichtig ist, auslässt.

  • Achtung: Bewerbungsflyer werden gerne in Seminaren zum Thema „Bewerbung“ ganz weit vorne gesehen. Angeblich wird sich künftig kein Personaler mehr den Lebenslauf von dir als Bewerber durchsehen, sofern der Dateianhang deiner Mail überhaupt geöffnet wird. Allerdings bleibt die Frage, ob der Bewerbungsflyer als PDF im Anhang einer E-Mail geöffnet wird, wenn dies schon nicht bei deiner Bewerbung der Fall ist? Im Übrigen gibt es bislang keine empirischen Studien, die eine Ignoranz von Bewerbungsunterlagen seitens Personaler bestätigen.

  • Äquivalent zu dem Vorgehen bei deiner Bewerbung besteht bei Laien im Bereich Design die Gefahr, einfach auf ein bestehendes Muster zurückzugreifen. Sowie bei einem Bewerbungsmuster, dienen auch diese Flyermuster nur als Inspiration.

Es zeigt sich, dass ein Bewerbungsflyer einige Risiken birgt. Wenn du dir unsicher bist, ob du wirklich einen Flyer verwenden willst, versuche dich an einer Kurzbewerbung bzw. einem Kurzprofil. Weder für eine Kurzbewerbung noch für ein Kurzprofil musst du spezielle Kenntnisse für das Layout oder das Design mitbringen. Beispielsweise findest du einige Vorlagen (Layouts) dazu bei uns im Shop.


Wie auch immer du dich entscheiden magst, wir wünschen dir viel Erfolg bei deiner Bewerbung!


Ein Foto von Julia Hinze

Autor: Julia Hinze

Julia ist seit 2021 bei der webschmiede GmbH, wo sie ihr duales Mediendesign Studium absolviert. Zusammen mit Jakub ist Julia hauptverantwortlich für die visuellen Elemente auf unseren Webseiten Bewerbung.net und Die-Bewerbungsschreiber.de, schreibt Drehbücher für den YouTube Kanal von Bewerbung.net und ist dort ebenfalls vor der Kamera zu sehen. Darüber hinaus betreut Julia unsere Pinterest-Seite und erstellt Bewerbungsdesigns und Bewerbungsvorlagen.


Zu Julias Autorenprofil

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