Sprachkenntnisse im Lebenslauf
Sprachkenntnisse im Lebenslauf richtig einstufen
Viele Unternehmen sind gerade aufgrund der Globalisierung international aufgestellt. Deshalb findet viel Kommunikation mit Geschäftspartner*innen und Kund*innen auf Englisch oder anderen Weltsprachen statt. Damit Bewerbende diesen Aufgaben gewachsen sind und es nicht aufgrund einer Sprachbarriere zu Kommunikationsproblemen kommt, wird oft ein bestimmtes Sprachniveau für eine Einstellung vorausgesetzt. Daher ist es wichtig, dieses im Lebenslauf richtig anzugeben.
Bei der Angabe deiner Sprachkenntnisse im tabellarischen Lebenslauf gibt es einige Punkte, die du beachten musst. Diese betreffen neben der richtigen Einstufung vor allem die Auswahl der relevanten Sprachkenntnisse und die formalen Aspekte bei der Auflistung im Lebenslauf.
Sprachkenntnisse werden im Lebenslauf meist mit einer der fünf folgenden Bezeichnungen versehen. Sie beschreiben, wie fundiert deine Kenntnisse in der jeweiligen Sprache sind und werden einheitlich verwendet.
Sprachkenntnisse werden in die folgenden Stufen unterteilt:
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Grundkenntnisse: Du hast die Sprache in der Schule gelernt und deine Kenntnisse reichen für kurze Unterhaltungen oder beispielsweise das Aufgeben einer Bestellung in einem Restaurant.
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Gute Kenntnisse oder sehr gute Kenntnisse: Du hast die Sprache über einige Jahre in der Schule gelernt und diese auch danach weiterhin regelmäßig benutzt, sodass du in der Lage bist, ohne Probleme Telefonate und Gespräche mit der Kundschaft im Arbeitsalltag zu führen.
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Fließend: Sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext bereiten dir Gespräche, Telefonate, Fachdiskussionen und Meetings in der jeweiligen Sprache keine Probleme und auch das Verfassen und Verstehen von Texten und E-Mails wird bei fließenden Sprachkenntnissen vorausgesetzt.
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Verhandlungssicher: Verhandlungssicher solltest du im Lebenslauf nur angeben, wenn du beispielsweise einen Auslandsaufenthalt vorzuweisen hast, bei dem du deine Sprachkenntnisse berufsbezogen weiter ausbauen konntest. Fachbegriffe solltest du ohne Probleme verstehen und verwenden können. Wenn du eine Sprache als verhandlungssicher angibst, kann es gut sein, dass das Bewerbungsgespräch auf Englisch durchgeführt wird, um deine Kenntnisse direkt zu überprüfen.
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Muttersprache: Als Muttersprache gibst du eine Sprache nur an, wenn du mit dieser aufgewachsen bist.
Stefan GerthBewerbungsexperte bei Bewerbung.net„Lebensläufe müssen heute nicht mehr nur für Personaler*innen verständlich sein, auch CV-Parser müssen sie problemlos auslesen können. Wir haben verschiedene Methoden zur Einstufung der Sprachkenntnisse innerhalb des Lebenslaufs getestet und stellen fest: Das beschriebene Einstufungssystem lässt sich am besten durch die Software auslesen.“
Welche Sprachkenntnisse sollte ich nennen?
Bei der Auswahl deiner Sprachkenntnisse solltest du dich wie auch beim Rest deiner Bewerbung an der Stellenausschreibung orientieren. Grundsätzlich gilt vor allem bei Sprachkenntnissen zwar je mehr, desto besser, jedoch solltest du nicht sämtliche Sprachen aufzählen, ohne Bezug zur Stelle herzustellen. Im Lebenslauf gibst du immer deine Muttersprache an. Darüber hinaus nennst du dein Sprachniveau der englischen Sprache, da dies mittlerweile in fast jedem Unternehmen zu einem gewissen Maß vorausgesetzt wird.
Solltest du dich in einem Land bewerben, in dem eine andere Sprache als deine Muttersprache oder Englisch gesprochen wird, solltest du zusätzlich deine Sprachkenntnisse in der entsprechenden Landessprache angeben. Wenn du zusätzliche Sprachen sprichst, solltest du sie auflisten, wenn sie einen Nutzen für die angestrebte Stelle darstellen.
Sprachen, die du kaum beherrscht, solltest du im Lebenslauf nicht erwähnen. Es sei, denn Deutsch und Englisch sind die einzigen Sprachen, die du beherrscht. Dann kannst du Grundkenntnisse in weiteren Fremdsprachen nennen – vor allem wenn sie für das Unternehmen relevant sind.
Ben DehnBewerbungsexperte bei Bewerbung.net„Bei der Angabe deiner Sprachkenntnisse solltest du auf keinen Fall lügen oder etwas ausschmücken. Oft überprüfen Personalverantwortliche diese bereits im Vorstellungsgespräch. Spätestens aber im Job wird schnell auffallen, wenn du bezüglich relevanter Sprachkenntnisse unehrlich warst. Waren diese Kenntnisse ein Einstellungsgrund, kann es bei falschen Angaben auch nach der Probezeit zu einer (fristlosen) Kündigung kommen.“
Wo im Lebenslauf gebe ich die Sprachkenntnisse an?
Deine Sprachkenntnisse gibst du im Lebenslauf im Abschnitt „(Weitere) Kenntnisse und Fähigkeiten“ an. Zur übersichtlichen Darstellung und um deine Sprachkenntnisse etwas mehr hervorzuheben, kannst du eine Unterüberschrift „Sprachkenntnisse“ erstellen. Je nachdem wie relevant die Sprachkenntnisse für die angestrebte Stelle sind, kannst du sie entweder zuerst angeben oder wichtigere Kompetenzen vorher nennen und die Sprachen anschließend auflisten.
Sprachkenntnisse werden in der Regel stichpunktartig aufgelistet und von dem Niveau (z.B. Muttersprache) durch ein Komma getrennt. Bei guten beziehungsweise sehr guten oder fließenden Kenntnissen wird häufig der Zusatz „in Wort und Schrift“ hinzugefügt.
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Sprachlevel im englischen Lebenslauf
In internationalen Bewerbungsverfahren müssen Sprachkenntnisse meist auf Englisch angegeben und eingestuft werden. Bei einer Bewerbung auf Englisch gibst du deine Sprachkenntnisse im Abschnitt „Additional Skills and Qualification“ im englischen Lebenslauf an, ganz gleich ob es sich dabei um ein CV oder ein Résumé handelt. Du kannst einfach die deutschen Stufen nutzen und diese in die englische Sprache übersetzen.
In der englischen Bewerbung werden die Sprachlevel folgendermaßen angegeben:
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„Basic knowledge / beginner“ (Grundkenntnisse)
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„good / intermediate“ (Gut / Mittleres Niveau)
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„very good / advanced“ (Sehr gut / Fortgeschritten)
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„fluent“ (Fließend)
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„Native speaker / mother tongue“ (Muttersprache)
Vermeide diese Fehler bei deinen Sprachkenntnissen
Beim Angeben deiner Sprachkenntnisse im Lebenslauf begehen uninformierte Bewerber*innen stets viele Fehler. Zentral dabei ist die maschinelle Auslesbarkeit des Lebenslaufs durch CV-Parser.
Sprachkenntnisse nach GER
In Europa gängig ist die Angabe des Niveaus gemäß dem „Gemeinsamen europäischen Rahmen für Sprachen (GER)“. Diese ist für das fundierte Einordnen der Fremdsprachenkenntnisse durchaus sinnvoll, für den Gebrauch im Lebenslauf reicht sie allerdings nicht aus. Zur Angabe der Sprachkenntnisse gibt es drei Level. Level A steht für elementare Sprachverwendung, B steht für selbstständige Sprachverwendung und C beschreibt kompetente Sprachverwendung. Jedes dieser Level wird in je zwei Stufen unterteilt.
Die Stufen lauten wie folgt:
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A1 – Anfänger: Du kannst dich auf einfache Art verständigen und Fragen zu deiner Person beantworten und deinem Gegenüber ebenfalls Fragen zu ihrer Person stellen, solange deine Gesprächspartner*innen langsam und deutlich sprechen und auf Nachfrage gegebenenfalls Dinge wiederholen oder umschreiben.
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A2 – Grundlegende Kenntnisse: Du kannst dich hinsichtlich Informationen zu deiner Person, Familie oder Arbeit verständigen und verstehst häufig gebrauchte Ausdrücke und Sätze. Du kannst dich in routinemäßigen, einfachen Situationen verständigen und Dinge in Zusammenhang mit deinen Bedürfnissen erläutern.
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B1 – Fortgeschrittene Sprachverwendung: Bei der Verwendung klarer Standardsprache kannst du die Hauptpunkte verstehen und dich bezüglich vertrauter Dinge aus deiner Freizeit, Schule oder Arbeit austauschen. Du bist in der Lage, dich auf einer Reise zu verständigen und kannst zudem persönliche Ansichten, Ziele und Träume erläutern.
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B2 – Selbstständige Sprachverwendung: Du kannst die meisten Inhalte von komplexen Texten zu verschiedenen Themen verstehen. In deiner Branche oder deinem Bereich kannst du auch Fachdiskussionen führen und dich darüber hinaus mit Muttersprachlern austauschen, ohne dass es zu größeren Problemen auf beiden Seiten kommt.
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C1 – Fachkundige Sprachkenntnisse: Du kannst ein breites Spektrum komplexer, längerer Texte verstehen und dabei auch implizite Bedeutungen wahrnehmen. Du bist in der Lage, dich strukturiert und ausführlich ausdrücken, ohne dass dir häufig Vokabeln fehlen. Du kannst die Sprache nicht nur im privaten beziehungsweise gesellschaftlichen Rahmen fließend verwenden, sondern auch im akademischen oder beruflichen Kontext.
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C2 – Annähernd muttersprachliche Kenntnisse: Du kannst nahezu alles, was du hörst oder liest, ohne Anstrengung verstehen und Informationen aus unterschiedlichen Quellen zusammentragen und die Bedeutung kongruent wiedergeben. Du bist in der Lage, dich spontan sehr flüssig zu artikulieren und bei komplexen Themen feine Bedeutungsnuancen herauszustellen.
Stefan GerthBewerbungsexperte bei Bewerbung.net„Obwohl der Europäische Referenzrahmen der europäische Standard für die Einstufung der Sprachfähigkeiten ist, sollte er in Lebensläufen nicht genutzt werden. Grund dafür ist die schlechte Auslesbarkeit durch CV-Parser. Diese verwechseln die Niveaustufen häufig mit Führerscheinklassen.“
Sprachkenntnisse durch Zertifikate
Viele Bewerbende müssen sich für die Einstufung des Sprachniveaus nicht nur auf Selbsteinschätzung verlassen, da sie entsprechende Zertifikate vorweisen können. Um diese den Personaler*innen direkt vorweisen zu können, geben Bewerber*innen das erlangte Zertifikat in Klammern zusätzlich hinter der zugeordneten Niveaustufe an.
Doch das kann die Auslesbarkeit deiner Sprachfähigkeiten durch CV-Parser negativ beeinflussen. Besser ist es stattdessen diese Zertifikate unter dem Punkt „Fort- und Weiterbildungen“ aufzuführen. Die entsprechenden Zeugnisse gehören in dem Fall unbedingt in die Anlagen deiner Bewerbung.
Beispiele für entsprechende Zertifikate und Sprachtests sind:
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Deutsch: Europa-Zertifikat, Goethe-Zertifikat
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Englisch: Cambridge-Certificate, TOEFL-Test
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Spanisch: DELE, CEC, TELC
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Französisch: DELF/DALF, CIEP
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Italienisch: DELI, DILC, DALI
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Russisch: TORFL
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Japanisch: JLPT
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Schwedisch: TISUS, Swedex
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Tschechisch: CCE
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Chinesisch: HKS
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Niederländisch: CNaVT, NT2
Altgriechisch, Latein oder Althebräisch werden heutzutage in der Regel nicht mehr gesprochen oder geschrieben. Dennoch werden sie in manchen Bereichen wie der Medizin oder Theologie oft vorausgesetzt. Diese Sprachen gibst du immer mit einem entsprechenden Nachweis (Graecum, Latinum, Hebraicum) an.
Sprachkenntnisse visuell darstellen
Viele Bewerber*innen möchten ihre Sprachkenntnisse nicht in Stichpunkten mit den jeweiligen Niveaus angeben. Stattdessen wollen sie ihre Kenntnisse visuell darstellen. Dabei arbeiten sie beispielsweise mit Prozenten, Diagrammen, Fortschrittsbalken oder Punkten.
Doch diese sorgen bei Personaler*innen und CV-Parsern für Probleme. Personalschaffende können zwar die grafische Darstellung positiv bewerten, richtig eindeutig ist diese Form der Einstufung jedoch nicht. Zu Abhängig ist sie von der persönlichen Interpretation der grafischen Einordnung.
Ähnlich verhält es sich bei CV-Parsern. Diese scheitern allerdings nicht nur an der Interpretation der Darstellung, grafische Elemente generell stellen die Software regelmäßig vor Rätsel.
Abseits einer kreativen Bewerbung, bei der die Auslesbarkeit eine geringere Rolle spielt als die gestalterischen Ideen und deren Umsetzung, raten wir ausdrücklich von der Verwendung grafischer Elemente zur Darstellung von Sprachfähigkeiten im Lebenslauf ab.
Du willst sichergehen, dass die Sprachkenntnisse in deinem Lebenslauf fachgerecht angegeben werden und dieser auch abseits davon vollständig durch CV-Parser auslesbar ist? Dann lasse deinen Lebenslauf oder eine ganze Bewerbungsmappe von den „Den Bewerbungsschreibern“ individuell für dich anfertigen. Jetzt kostenlos und unverbindlich anfragen!
Weitere häufig gestellte Fragen zu Sprachkenntnissen im Lebenslauf
Muss ich meine Sprachkenntnisse nachweisen können?
Nein, grundsätzlich musst du deine Sprachkenntnisse nicht nachweisen können. Verfügst du also über kein Zertifikat, das deine Sprachfähigkeiten nachweisen könnte, dann ist das nicht weiter schlimm. Allerdings solltest du über die angegebenen Fähigkeiten schon verfügen, sonst kann es zu unangenehmen Situationen in Vorstellungsgesprächen kommen, da immer mehr Firmen in solchen Fällen die Kenntnisse der Bewerbenden testen.
Wie gebe ich im Lebenslauf an, dass ich bilingual aufgewachsen bin?
Sollte ich meine Sprachkompetenz auch im Anschreiben aufgreifen?
Autor: Ben Dehn
Ben entschied sich nach seinem Lehramtsstudium dazu, seinen Weg zunächst im Journalismus zu bestreiten. Nach sieben Jahren bei Print, Online und Radio heuerte er 2013 bei der webschmiede GmbH an und betreute im „Die Bewerbungsschreiber“ Team Personen auf sämtlichen Hierarchieebenen. Durch seine Tätigkeit konnte er sein Know-how im Karrierebereich stetig vertiefen. Heute schreibt Ben Dehn hilfreiche Fachartikel, hält Vorträge und gibt Interviews, Workshops & Seminare.