Familienstand im Lebenslauf

Der Familienstand ist Teil der persönlichen Daten und gibt Auskunft über den rechtlichen Status einer Person in Bezug auf ihre Ehe oder Partnerschaft. Er gibt an, ob eine Person ledig, verheiratet, geschieden oder verwitwet ist oder in einer eingetragenen Partnerschaft lebt. Während es lange Zeit üblich war, den Familienstand in seinen Bewerbungsunterlagen zu erwähnen, ist diese Angabe heutzutage freiwillig.

Ein Beitrag von Ben Dehn


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Welche Familienstände gibt es?

Um deinen Beziehungsstatus in deinen Bewerbungsunterlagen zu betiteln, gibt es mehrere Begriffe. Wir zeigen dir nicht nur, welche Bezeichnungen für den Familienstand eines Bewerbers zur Verfügung stehen, sondern auch, welche du nicht nennen solltest. 

So formulierst du deinen Lebensstand als Schlagwort im Lebenslauf:  

  • ledig: Als ledig giltst du, sofern du weder verheiratet bist noch eine eingetragene Lebenspartnerschaft vorliegt. Ob du in einer (festen) Beziehung bist, spielt dabei keine Rolle.

  • verheiratet: Die Ehe kannst du in deinen Bewerbungsunterlagen angeben, wenn du dies möchtest. Solltet ihr getrennt leben oder euch inmitten einer Scheidung befinden, lasse diese Information jedoch lieber weg.

  • eingetragene Lebenspartnerschaft: Dies beschreibt eine feste Beziehung unter Gleichgeschlechtlichen. Dies kannst du nur nennen, wenn die Eintragung bei einem Standesbeamten beantragt wurde.

Diese Bezeichnungen solltest du nicht verwenden:

  • verlobt: Dies ist kein gültiger Familienstatus. Bist du verlobt, also noch nicht verheiratet, ist dein Familienstand ledig. Wir raten dir dringend davon ab, deinen Familienstand in deinen Bewerbungsunterlagen als verlobt zu bezeichnen. Du könntest als schlecht über geltende Praktiken informiert abgestempelt werden und distanzlos wirken.

  • verwitwet: Diese Information geht den Recruiter nichts an. Gib in diesem Fall ledig als Status an, falls du dies möchtest.

  • geschieden / getrennt lebend: Auch diese Information ist sehr persönlich und wird dir keine Vorteile für den begehrten Job verschaffen. Im Gegenteil: Eventuell könnte der Personaler durch diese Information voreingenommen sein und deine Chancen schwinden.

Wo und wie gebe ich den Familienstand im Lebenslauf an?

Der Familienstand ist Teil deiner persönlichen Daten im Lebenslauf. Diese gibst du im oberen Bereich des Lebenslaufs an.

Familienstand Lebenslauf Aufbau

Neben deinem Namen (1), den du hervorheben solltest, sind vor allem deine aktuellen Kontaktdaten (2) ein wichtiger Bestandteil deiner persönlichen Daten. Diese Informationen kannst du also gesondert von den restlichen Angaben hervorheben.


Führe die sonstigen persönlichen Daten dann gesammelt an. Am besten eignet sich der obere Bereich deines Lebenslaufs, links neben dem Bewerbungsfoto (3). Dort kannst du neben deinem Geburtsort und -datum auch deine Staatsangehörigkeit und eben deinen Familienstand nennen (4).

Solltest du deinen Bewerbungsunterlagen ein Deckblatt hinzufügen, kannst du deine persönlichen Angaben auch dort integrieren.  

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Familienstand im Lebenslauf - Angeben oder weglassen?

Während es lange Zeit gang und gäbe war, dein Familienstand im Lebenslauf anzugeben, ist die Angabe mittlerweile freiwillig. Aufgrund des allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) bist du nicht mehr dazu verpflichtet, deinen Beziehungsstatus innerhalb deiner persönlichen Daten im Lebenslauf preiszugeben. 

Argumente, deinen Familienstand in der Bewerbung zu erwähnen

Wir wollen dir hier ein paar Beispiele und Szenarien aufzeigen, wann es sinnvoll sein kann, deinen Familienstand anzugeben. Selbstverständlich kannst du dich dennoch frei entscheiden, ob du ihn nennen willst oder bewusst außen vor lässt. Du könntest einen Vorteil haben, wenn dein Familienstand gut mit der ausgeschriebenen Stelle harmoniert. Beispiele sind:  

  • Dein Familienstand unterstreicht deine Soft Skills: Du bewirbst dich für eine Position, die viel Flexibilität und Verantwortung von dir verlangt (z.B. viele Dienstreisen, Versetzungen, Überstunden)? Dann könnte der Familienstand ledig dir Vorteile verschaffen. Du kannst anhand dessen betonen, sehr flexibel und ungebunden zu sein. In diesem Fall kannst du dich sogar in deinem Bewerbungsschreiben erneut auf diese Vorteile berufen.

  • Dein Familienstand passt zu den Werten des Unternehmens: Wenn du bewirbst dich bei einem kirchlichen Träger bewirbst, hast du aufgrund des starken Bezugs zu traditionellen Wertevorstellungen vermeintlich gute Chancen, wenn du verheiratet bist. Diese Information könnte dir einen Vorteil verschaffen und sollte erwähnt werden. Auch Kinder solltest du erwähnen, um deine Position weiter zu stärken.

  • Du kannst dich aufgrund deines Familienstandes mit dem Unternehmen / deiner Arbeit identifizieren: Wenn du dich bei einer Kindertagesstätte (o.Ä.) bewirbst, ist es mit Sicherheit von Vorteil, wenn du selbst Kinder hast. Diese Information solltest du nicht unerwähnt lassen, da sie deine Eignung für den Beruf auf ein neues Level hebt. Du kannst von deiner eigenen Erfahrung zehren, was deine Chancen für die Stelle verbessern kann.

Argumente, deinen Familienstand in der Bewerbung außen vor zu lassen

Einige Faktoren sprechen gegen eine Nennung des Familienstandes im tabellarischen Lebenslauf. Welche das sein können, zeigen wir dir hier:  

  • Es ist dir zu persönlich: Natürlich ist die Information, ob du verheiratet, ledig oder in einer eingetragenen Partnerschaft lebst, sehr intim. Sollte dir diese Information schlicht zu persönlich sein, um sei einem fremden Personaler zu präsentieren, ist dies kein Problem. Bedenke jedoch, dass dein Familienstand spätestens bei einer Einstellung zum Thema wird. Der Personaler wird anhand deiner Steuerklasse Rückschlüsse auf deinen Beziehungsstatus ziehen können.

  • Du hast Angst, deine Chancen könnten sich dadurch verschlechtern: Bewirbst du dich um eine Position mit viel Verantwortung und Flexibilität, könntest du recht haben. Sollten viele Überstunden, Ortswechsel und spontane Dienstreisen Teil der Jobbeschreibung sein, könnte ein junger Familienvater / eine junge Mutter eventuell durch das Raster der Personaler fallen. Es wird eventuell vermutet, du seist nicht zu vielen Überstunden und spontanen Dienstreisen bereit, da deine Familie an erste Stelle steht. Vor allem mit kleinen Kindern entsteht eventuell die Sorge seitens des Unternehmens, deine Flexibilität sei nicht gegeben und du wärst nicht in dem Maße zu Ortswechseln und Überstunden bereit, wie ein lediger Bewerber es wäre.

  • Du befürchtest, dass das Unternehmen deine Einstellung nicht teilt / akzeptiert: Lebst du beispielsweise in einer eingetragenen Partnerschaft und hast die Sorge, das Unternehmen unterstützt eine gleichgeschlechtliche Beziehung nicht, kannst du deinen Familienstand außen vor lassen. Dasselbe gilt für die Anstellung bei einem kirchlichen Träger: Solltest du befürchten, deine Lebensform (beispielsweise eine kinderlose Ehe) könnte dem Unternehmen missfallen, solltest du sie außen vor lassen. Du solltest dir allerdings überlegen, ob du dennoch für ein Unternehmen mit solchen Werten / Einstellungen tätig sein möchtest. 

In einem Kurzlebenslauf solltest du deinen Familienstand immer außen vorlassen. Diese Form des Lebenslaufs soll einen knappen Überblick über deinen bisherigen beruflichen Werdegang verschaffen, weshalb die Information hier eine geringe Bedeutung hat. 

Familienstand im englischen Lebenslauf - CV und Résumé

Bewirbst du dich in England, liegt deiner Bewerbung ein Curriculum Vitae (CV) bei. Dieser sollte ebenso persönliche Daten enthalten, wie dies in Deutschland der Fall ist. Jedoch wird bei englischen Bewerbungen mehr Wert auf Anonymität gelegt. Dementsprechend solltest du neben dem Bewerbungsfoto und deinem Geburtstag- und Ort auch die Information zu deinem Familienstand außen vor lassen.


Für eine amerikanische Bewerbung musst du noch strengere Regeln der Anonymisierung befolgen. In deinem Résumé (das amerikanische Gegenstück zum deutschen Lebenslauf oder dem englischen Curriculum Vitae) ist die Angabe von Geburtsdaten sowie deinem Familienstand höchst unerwünscht.


Da in den USA deutlich mehr Wert auf die Anonymisierung der Bewerbungsunterlagen gelegt wird, sollte dein Résumé ebenso kein Bewerbungsfoto enthalten. Sogar dein Geschlecht muss außen vor gelassen werden, damit der Personaler keine Rückschlüsse auf deine Person ziehen kann. So soll verhindert werden, dass ein Bewerber aufgrund seiner Nationalität, seinem Aussehen oder seinem Geschlecht diskriminiert wird.

Wir raten dir davon ab, den Familienstand im englischen CV oder amerikanischen Résumé zu erwähnen. Dies könnte den Anschein erwecken, du kennst dich nicht ausreichend mit den dortigen Bestimmung und gängigen Praktiken aus.  

Weitere häufig gestellte Fragen zum Familienstand im Lebenslauf

Familienstand in der Bewerbung – Ist die Angabe Pflicht?

Aufgrund des allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) bist du nicht zu einer Angabe deines Familienstandes verpflichtet. Die Angabe kannst du jedoch auf freiwilliger Basis dennoch machen, wenn du der Meinung bist, sie würde dir Vorteile verschaffen.

Wie benenne ich eine eheähnliche Gemeinschaft / feste Partnerschaft im Lebenslauf?

Wenn du diesen Familienstand nennen möchtest, solltest du dich als ledig bezeichnen, sofern keine Hochzeit vorliegt. Überlege dir im Vorfeld, ob der Status ledig deinem Beziehungsstatus nah kommt oder ob er ihn nur unzureichend beschreibt. Ist dies der Fall, könntest du die Angabe einfach weglassen. Solltest du in einer eingetragenen gleichgeschlechtlichen Beziehung leben, gib als Familienstand eingetragene Lebenspartnerschaft an.

Sollte ich Kinder im Lebenslauf angeben?

Auch für die Frage nach Kindern des Bewerbers gilt keine Auskunftspflicht. Diese Angabe ist freiwillig und du kannst entscheiden, ob du darauf eingehen möchtest. Auch hier gilt, dass du dir gut überlegen solltest, inwiefern diese Angabe Auswirkungen auf deine Jobchancen haben könnte. Wiege Vor- und Nachteile ab. Bewirbst du dich beispielsweise in einer Kindertagesstätte, könnte die Information, dass du selbst Mutter / Vater bist, von Vorteil für dich sein. Bewirbst du dich jedoch auf einen stressigen Job, der viel Flexibilität und Spontanität fordert, könnte es Personaler abschrecken.

Soll ich den Familienstand in einer Online-Bewerbung angeben?

Eine Online-Bewerbung unterscheidet sich formal kaum von einer postalisch eingereichten Bewerbung. Auch wenn du deine Unterlagen nicht per E-Mail verschickst, sondern sie auf einer vom Unternehmen bereitgestellten Plattform hochlädst, hat das keinen Einfluss auf den Inhalt deines Lebenslaufs. Für dich gelten also dieselben Argumente für und gegen eine Nennung deines Familienstandes

Wie gebe ich an, dass ich alleinerziehend bin?

Solltest du (neu) verheiratet sein, wähle die Bezeichnung verheiratet. Ansonsten kannst du dich als ledig betiteln. Dass du allein für die Erziehung deines Kindes verantwortlich bist, musst du nicht erwähnen. Möchtest du dich anhand dessen jedoch deine Soft Skills belegen (zum Beispiel hohe Belastbarkeit, Stärke etc.) kannst du dies im Anschreiben tun.


Ein Foto von Ben Dehn

Autor: Ben Dehn

Ben entschied sich nach seinem Lehramtsstudium dazu, seinen Weg zunächst im Journalismus zu bestreiten. Nach sieben Jahren bei Print, Online und Radio heuerte er 2013 bei der webschmiede GmbH an und betreute im „Die Bewerbungsschreiber“ Team Personen auf sämtlichen Hierarchieebenen. Durch seine Tätigkeit konnte er sein Know-how im Karrierebereich stetig vertiefen. Heute schreibt Ben Dehn hilfreiche Fachartikel, hält Vorträge und gibt Interviews, Workshops & Seminare.


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