Für die Angabe des Beziehungsstatus in deinen Bewerbungsunterlagen stehen dir verschiedene Bezeichnungen zur Verfügung. Nicht alle sind jedoch geeignet.
Familienstand im Lebenslauf: Angabe? Kinder?
- Den Familienstand angeben oder weglassen?
- Kinder beim Familienstand im Lebenslauf angeben?
- Lebenslauf kostenlos online erstellen
- Familienstand im Lebenslauf angeben: So geht‘s
- Der Familienstand im Lebenslauf: Groß oder klein?
- Kostenlose Lebenslauf Vorlagen - Sofortdownload
- Ist der Familienstand notwendig: Ja oder Nein?
- Der Familienstand im englischen Lebenslauf
Den Familienstand angeben oder weglassen?
Diese Familienstände kannst du im Lebenslauf angeben:
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Ledig: Du giltst als ledig, wenn du noch nie verheiratet warst oder eine eingetragene Lebenspartnerschaft eingegangen bist. Ob du in einer festen Beziehung bist, spielt hierbei keine Rolle. Ledig zu sein, wird häufig mit Flexibilität assoziiert. Personalverantwortliche könnten annehmen, dass Geschäftsreisen, Überstunden oder ein Standortwechsel für dich kein Problem darstellen. Gleichzeitig könnte es aber auch als Zeichen von Sprunghaftigkeit oder geringer Loyalität gewertet werden: Wer flexibel den Standort wechseln kann, wechselt möglicherweise ebenso schnell den Job.
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Verheiratet: Mit einer standesamtlich geschlossenen Ehe bist du verheiratet. Ob du diesen Status im Lebenslauf erwähnen möchtest, liegt ganz bei dir. Eine Ehe signalisiert oft hohe Loyalität sowie Zuverlässigkeit und Belastbarkeit. Gleichzeitig könnten Personalverantwortliche vermuten, dass die Familie für dich Vorrang vor der Arbeit hat und Überstunden deshalb seltener möglich sind. Bei jungen verheirateten Bewerbern wird zudem häufig eine bevorstehende Familienplanung angenommen.
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Eingetragene Lebenspartnerschaft: Diese Option war von 2001 bis 2017 (nur) für gleichgeschlechtliche Paare möglich, da gleichgeschlechtliche Ehen zu dieser Zeit noch nicht erlaubt waren. Seit 2017 kann eine eingetragene Lebenspartnerschaft in eine Ehe umgewandelt werden.
Nicht jeder Familienstand eignet sich für den Lebenslauf, da persönliche Details, die keine Relevanz für die Stelle haben, unprofessionell wirken können.
Folgende Angaben solltest du vermeiden:
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Geschieden/Getrennt lebend: Angaben über eine Trennung oder Scheidung könnten Vorurteile wecken und dir eher schaden als nützen, da diese Lebensumstände oft mit negativen Assoziationen behaftet sind. Geschiedenen wird mitunter Streitlust oder Illoyalität nachgesagt. Daher solltest du auf diese Information verzichten.
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Verwitwet: Dieser Status betrifft Personen, deren Ehepartner verstorben ist. Verwitwete werden weniger belastbar eingestuft, da es mit emotionalen Gefühlen verbunden wird. Um solche unnötigen Interpretationen zu vermeiden, empfiehlt es sich, diesen Aspekt im Lebenslauf einfach wegzulassen.
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Verlobt: Ein Verlobungsstatus ist kein offizieller Familienstand. Selbst wenn die Hochzeit mit dem Lebenspartner bevorsteht, giltst du rechtlich weiterhin als ledig. Ebenso führst du in dieser Situation keine Lebenspartnerschaft, es sei denn, es handelt sich um eine gleichgeschlechtliche, eingetragene Lebenspartnerschaft. Es ist besser, auf den Begriff „Verlobt“ zu verzichten.
In Österreich wird der Familienstand als „Personenstand“ und in der Schweiz als „Zivilstand“ bezeichnet, was dem deutschen Begriff entspricht. Dank Antidiskriminierungsgesetzen, wie dem AGG in Deutschland, sollen Bewerber primär anhand ihrer Qualifikationen beurteilt werden, unabhängig von persönlichen Details wie dem Familienstand.
Kinder beim Familienstand im Lebenslauf angeben?
Auch die Angabe von Kindern ist freiwillig und stark von der angestrebten Stelle sowie dem Unternehmen abhängig. Die Information kann sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich bringen. In sozialen Berufen, etwa als Lehrer, kann die Angabe von Kindern Verantwortungsbewusstsein und Loyalität vermitteln und somit einen guten Eindruck hinterlassen.
Sie könnte jedoch auch als Zeichen für mangelnde Flexibilität oder eine höhere Lohnforderung interpretiert werden, was negative Auswirkungen mit sich bringen würde. Bist du ledig und hast Kinder, könnten Personalverantwortliche vermuten, dass du alleinerziehend bist und möglicherweise häufiger ausfällst. Wenn du allein für die Erziehung deines Kindes verantwortlich sein solltest, musst du das nicht erwähnen.
Möchtest du anhand dessen jedoch deine Soft Skills belegen (zum Beispiel hohe Belastbarkeit, Stärke etc.) kannst du dies im Anschreiben tun. Bei verheirateten Bewerbern ohne Kinder oder mit kleinen Kindern wird oft angenommen, dass eine weitere Familienplanung bevorsteht, insbesondere bei jungen Frauen und Müttern.
Je älter die Kinder sind, desto geringer sind mögliche Vorbehalte hinsichtlich der Verfügbarkeit der Eltern. Beispielsweise können ältere Geschwisterkinder auf ihre jüngeren Geschwister aufpassen. Grundsätzlich empfiehlt sich, Kinder im Lebenslauf nicht anzugeben, da es sich um eine sehr private Information handelt. Nur in sozialen Berufen, wo diese Angabe als Vorteil ausgelegt werden kann, ist sie sinnvoll.
Bei deinem Familienstand gibst du nicht deine Eltern oder Geschwister an. Der Familienstand bezieht sich ausschließlich auf deinen eigenen Beziehungsstatus (und höchstens auf deine Kinder). Informationen zu deiner Familie sind nur in sehr seltenen Fällen relevant, zum Beispiel, wenn du dich in einem bestimmten Berufsfeld als Nachwuchskraft bewirbst und die beruflichen Hintergründe deiner Mutter oder deinem Vater von Bedeutung sein könnten.
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Familienstand im Lebenslauf angeben: So geht‘s
Der Familienstand gehört in deinen Lebenslauf und wird im Abschnitt der persönlichen Daten vermerkt – nicht im Bewerbungsschreiben. Platziere diese Information im oberen Bereich des Lebenslaufs. Neben deinem Namen, den du hervorheben solltest, sind vor allem deine aktuellen Kontaktdaten von Bedeutung. Diese kannst du deutlich von den restlichen Angaben absetzen, um sie hervorzuheben.
Dein Familienstand ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der persönlichen Daten und sollte daher klar und gut sichtbar aufgeführt werden. Weitere persönliche Informationen, wie etwa dein Geburtsort und -datum sowie deine Staatsangehörigkeit, werden gesammelt an dieser Stelle platziert. Der ideale Platz dafür ist der obere Bereich deines Lebenslaufs, links neben dem Bewerbungsfoto.
Ob es sich um eine Online-Bewerbung oder einer postalisch eingereichten Bewerbung handelt, ist hierbei egal. Diese unterscheiden sich formal kaum voneinander. Auch wenn du deine Unterlagen nicht per E-Mail verschickst, sondern sie auf einer vom Unternehmen bereitgestellten Plattform hochlädst, hat das keinen Einfluss auf den Inhalt deines Lebenslaufs. Für dich gelten also dieselben Argumente für und gegen eine Nennung deines Familienstandes.
Wenn du ein Deckblatt verwendest, kannst du deine persönlichen Angaben auch dort übersichtlich integrieren.
Der Familienstand im Lebenslauf: Groß oder klein?
Die Schreibweise des Familienstands ist flexibel, auch wenn es sich um ein Adjektiv handelt. In tabellarischen Lebensläufen wird er oft kleingeschrieben. Wichtig ist, dass deine Gestaltung einheitlich bleibt. Wenn du bei der Angabe des Familienstands die Großschreibung wählst, sollten auch Angaben wie Staatsangehörigkeit oder Konfession entsprechend angepasst sein.
In einem Kurzlebenslauf solltest du den Familienstand grundsätzlich weglassen. Dieser konzentriert sich auf einen prägnanten Überblick deiner beruflichen Qualifikationen, sodass persönliche Details wie der Familienstand keine Rolle spielen.
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Ist der Familienstand notwendig: Ja oder Nein?
Die Entscheidung, ob du deinen Familienstand angibst, liegt bei dir. Mit Einführung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) bist du nicht mehr verpflichtet, diesen Punkt im Lebenslauf zu erwähnen. Da der Familienstand weder deine Qualifikationen noch deine Eignung für die Stelle widerspiegelt, kannst du frei entscheiden, ob du ihn aufnehmen möchtest.
Im Folgenden sind die Vorteile, wenn du den Familienstand angibst, aufgelistet:
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Offenheit von Anfang an kann unangenehme Situationen in einem Vorstellungsgespräch oder spätere Missverständnisse vermeiden, etwa wenn du Kinder hast und Betreuung organisieren musst.
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Dein Familienstand wird spätestens durch die Steuerklasse bekannt.
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Du vermeidest Unternehmen und Arbeitgeber, die dich aufgrund deines Familienstands diskriminieren könnten.
Hier sind die Nachteile der Angabe des Familienstands:
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Die Angabe kann zu unberechtigten Vorurteilen führen.
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Es lenkt vom Wesentlichen ab, da der Familienstand nichts über deine Fähigkeiten aussagt.
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Die Bedeutung des Familienstands hat in modernen Bewerbungen stark abgenommen.
Da die Nachteile in der Regel überwiegen, verzichten viele Bewerber heute darauf, den Familienstand in ihren Lebensläufen anzugeben. Auch moderne Vorlagen spiegeln diesen Trend wider.
Der Familienstand im englischen Lebenslauf
In England bzw. im englischen Lebenslauf wird ein Curriculum Vitae (CV) verwendet. Anders als in Deutschland wird hier Wert auf Anonymität gelegt. Angaben wie der Familienstand, Geburtsdatum, Geburtsort oder ein Bewerbungsfoto sollten daher nicht im CV auftauchen.
Für Bewerbungen in den USA gelten noch strengere Regeln zur Anonymisierung. Im Résumé, dem amerikanischen Pendant zum Lebenslauf, sind persönliche Informationen wie Geburtsdaten oder Familienstand unerwünscht. Auch Bewerbungsfotos oder die Angabe deines Geschlechts sollten unterbleiben, um Diskriminierung auf Basis von Nationalität, Geschlecht oder Aussehen zu vermeiden.
Autor: Ben Dehn
Ben entschied sich nach seinem Lehramtsstudium dazu, seinen Weg zunächst im Journalismus zu bestreiten. Nach sieben Jahren bei Print, Online und Radio heuerte er 2013 bei der webschmiede GmbH an und betreute im „Die Bewerbungsschreiber“ Team Personen auf sämtlichen Hierarchieebenen. Durch seine Tätigkeit konnte er sein Know-how im Karrierebereich stetig vertiefen. Heute schreibt Ben Dehn hilfreiche Fachartikel, hält Vorträge und gibt Interviews, Workshops & Seminare.