Stellenausschreibung - wichtige Tipps

Eine Stellenausschreibung ist die Bekanntmachung eines Arbeitgebers über eine freie Stelle, mit dem Ziel, eine geeignete Person für die zu besetzende Job-Position zu finden. Um die passenden Menschen zu erreichen und für den Bewerbungsprozess zu motivieren, enthält die Stellenausschreibung Informationen zum Arbeitgeber, zu den Aufgaben und Verantwortlichkeiten sowie zu den Leistungen und Angeboten seitens des Arbeitgebers.

Ein Beitrag von Autor Ben Dehn

Was ist eine Stellenausschreibung?

Eine Stellenausschreibung ist die Mitteilung eines Arbeitgebers über eine zu besetzende Arbeitsstelle. Die Stellenausschreibung enthält in der Regel Informationen über den Arbeitgeber, eine meist stichpunktartige Beschreibung der Aufgaben, Arbeitsinhalte und Verantwortlichkeiten sowie das daraus resultierende Anforderungsprofil an Bewerbende.


Oftmals finden sich am Rande oder Ende einer Stellenanzeige Inhalte aus dem Employer Branding, der Mitarbeiterbindung. Dort werden dann beispielsweise die Anzahl der Urlaubstage, Weiterbildungsangebote, Sonderleistungen des Arbeitgebers oder Hinweise auf eine Getränkeflatrate, gratis Obst usw. genannt.


Die meisten Stellenbeschreibungen lassen sich online finden, z. B. in Jobbörsen und Jobsuchmaschinen, auf der Website des Arbeitgebers oder in sozialen Netzwerken wie LinkedIn.

Wie sieht eine Stellenausschreibung aus?

Eine Stellenausschreibung sollte dich über verschiedene jobbezogene Aspekte informieren. Angaben zur Art und Größe des Unternehmens sowie den Jobtitel wirst du in so gut wie jeder Stellenanzeige finden.


Eine seriöse Stellenausschreibung beinhaltet Folgendes:

  • Allgemeine Informationen: Art und Größe (Mitarbeiterzahl) des Unternehmens, Branche, Tätigkeitsfelder, Unternehmensphilosophie, Werte bzw. Leitbild des Unternehmens als Arbeitgeber.

  • Berufsbezeichnung: Der Titel des Jobs sowie eine in der Regel als "m/w/d" gekennzeichnete, genderneutrale Adressierung an potenziell Bewerbende. 

  • Aufgabenprofil: Informationen zu den einzelnen Aufgaben, die Inhaber der Position ausführen sollen. In der Regel sind die Aufgaben hierarchisch angeordnet, von wichtig (ganz oben) bis beispielsweise weniger häufig anfallenden Tätigkeiten (weiter unten).

  • Anforderungsprofil: Geforderte Abschlüsse, bisherige Berufserfahrung sowie weitere Hard- und Soft-Skills, die für das Ausüben des Jobs relevant und wichtig sind. Auch die Anforderungen werden meist hierarchisch gelistet, weshalb wichtige Abschlüsse oder eine bestimmte Anzahl an Berufsjahren meist oben zu finden sind.

  • Employer Branding: Informationen zu Leistungen des Unternehmens, insbesondere zu Weiterbildungsangeboten, Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten. Aber auch Angaben zu Urlaubstagen, Fitness- und Sportangebote zum Ausgleich, Teamevents, Beteiligung oder Übernahme von ÖPNV-Tickets usw. lassen sich in vielen Stellenanzeigen finden. Häufig zum Ende oder in einer separaten Sektion am Rande der Stellenausschreibung.

  • Informationen zum Bewerbungsprozess: Angaben zu den benötigten Bewerbungsunterlagen, zum Bewerbungszeitraum (oder Datum des Ablaufs der Bewerbungsfrist) sowie zum Bewerbungsweg (Bewerbung per E-Mail, über eine firmeninterne Bewerberplattform usw.)

  • Kontaktdaten: E-Mail-Adresse, Telefonnummer, Anschrift des Arbeitgebers und idealerweise die Kontaktdaten der Ansprechperson für die Bewerbungsphase.

Muster für eine Stellenausschreibung

Nutze unsere kostenlose Vorlage, um einen Eindruck davon zu erhalten, wie eine Stellenausschreibung inhaltlich strukturiert ist.

Arten von Stellenausschreibungen

Im Wesentlichen gibt es zwei Formen von Stellenausschreibungen: 


Interne Stellenausschreibungen, bei denen innerhalb eines Unternehmens nach geeigneten Personen für eine offene Position gesucht werden soll. Diese Form der Stellenanzeige ist somit nicht für alle Menschen direkt zugänglich. Daher spricht man hier übergeordnet vom "verdeckten Stellenmarkt".


Externe Stellenausschreibungen, die öffentlich zugänglich und aller Regel nach online zu finden sind. Eine externe Anzeige kann sich allerdings auch an eine zuvor erfolglose interne Ausschreibung anschließen. Beide Formen werden mitunter auch parallel geschaltet.

Interne Stellenausschreibungen

Interne Stellenausschreibungen lesen sich mitunter etwas informaler als externe Stellenanzeigen. Der Arbeitgeber und weitere Informationen, die ansonsten für eine externe Ausschreibung wichtig wären, sind hier bekannt und können wegfallen oder durch andere Inhalte ersetzt werden. Gerade zu Beginn des Suchverfahrens werden offene Stellen zunächst ausschließlich intern ausgeschrieben und nach geltendem Recht für alle Mitarbeitenden des Unternehmens zugänglich gemacht.


Indem der Betrieb seine vorhandene Belegschaft gegenüber außerbetrieblichen Bewerbenden priorisiert, spart er nicht nur Zeit und Geld, sondern kann Arbeitnehmenden darüber hinaus zeigen, dass sie eine gesteigerte Relevanz haben. 


Die potenziellen Bewerbenden sind bereits bestens mit dem Arbeitgeber vertraut, was sie einerseits stärker an die Firma bindet und andererseits Werte und Arbeitsweise des Unternehmens nicht neu vermittelt werden müssen. Eine interne Bewerbung gibt der bestehenden Belegschaft die Chance, sich weiterzuentwickeln, neue Berufserfahrung zu sammeln und Stagnation auf dem Karriereweg zu vermeiden.

Externe Stellenausschreibungen

Externe Stellenausschreibungen sind von Beginn an der Öffentlichkeit zugänglich. Diese Form der Ausschreibung ermöglicht es einem Arbeitgeber, Fachkräfte als Bewerbende mit neuen Perspektiven, Fähigkeiten und Fachwissen anzuwerben.


Der durch die öffentliche Ausschreibung entstehende größere Suchradius ist von besonderem Vorteil, wenn die Besetzung der Stelle mit einem gewissen Zeitdruck oder erhöhten Fachkräftemangel verbunden ist.


Externe Stellenanzeigen sind die wahrscheinlich bekannteste Form der Stellenanzeige. Du findest sie nun zumeist auf Online-Jobbörsen und sozialen Karrierenetzwerken, aber auch in anderen, generell öffentlich zugänglichen Medien (z.B. Zeitungen und Fachmagazinen).

Unseriöse Anzeigen

Zu den seriösen Stellenanzeigen, die auf die Einstellung von Bewerbenden abzielen, verirrt sich leider auch die ein oder andere unseriöse Annonce, die teilweise schon Bewerbenden ausgelassen werden sollten. 


Im schlimmsten Fall triffst du auf Stellenausschreibungen, hinter denen sich Strukturvertriebe oder gar Schneeballsysteme verstecken. Unseriöse Inserate frühzeitig zu erkennen, spart dir nicht nur Zeit und Aufwand bei der Bewerbung, sondern im Zweifel ebenfalls jede Menge Ärger im Nachhinein.


Finger weg! Indizien für betrügerische Stellenanzeigen sind:

  • Kommt dir die Stellenausschreibung viel zu kurz und knapp formuliert vor? Beschreibt die Anzeige das ausgeschriebene Tätigkeitsprofil nur dürftig oder überhaupt nicht?

  • Passen die geforderten Qualifikationen nicht zur ausgeschriebenen Position?

  • Wird eine "schnelle Beförderung in eine höhergestellte Position" versprochen?

  • Gibt es kostenpflichtige Bedingungen, die Bewerbenden vor der Einstellung erbringen sollen?

  • Gibt es keinerlei persönliche Kontaktmöglichkeiten und keine Möglichkeit, diese zu recherchieren?

  • Werden enorme Verdienstmöglichkeiten angepriesen, die im Vergleich zur gängigen Bezahlung ungewöhnlich hoch erschienen?

Bewerbung auf eine Stellenanzeige ausrichten

Hast du eine seriöse Stellenanzeige gefunden, gilt es nun, dich auf diese zu bewerben. Ob per E-Mail, Brief oder einem anderen Medium: Im Grunde musst du jetzt nur noch verschriftlichen, warum gerade du die richtige Person für die Stelle bist. Doch aus allen Möglichkeiten die tatsächlich wichtigen Informationen zu filtern, kann schon schwierig sein. 


Wichtig zu wissen: Du musst nicht zwangsläufig zu 100 % auf das Anforderungsprofil der Stellenanzeige passen. Diese Anforderungen werden oft an einem Idealbild ausgerichtet und sind nicht in Stein gemeißelt. Für gewöhnlich kannst du dich bedenkenlos auf einen Job bewerben, wenn du in etwa 70 % der Qualifikationen und Anforderungen erfüllst. Wie du hier bereits gelernt hast, werden die einzelnen Voraussetzungen unterschiedlich gewichtet (hierarchischer Aufbau der Stellenanzeige). Von daher gibt es immer leichte Abweichungen.


Die geforderten Hard-Skills für den Beruf solltest du mitbringen, allerdings sind die angefragten Soft-Skills selten ein K.O.-Kriterium. Wenn du eine treffende Auswahl an Soft-Skills nennst und diese mit Beispielen und Verweisen auf Stationen aus deinem Lebenslauf belegst, kann das mehr ins Gewicht fallen, als wenn du schlicht behauptest, das gesamte Profil zu erfüllen. 


Spätestens im Vorstellungsgespräch können Personalverantwortliche schnell erkennen, ob du bspw. tatsächlich so kommunikativ (Stichwort Smalltalk) bist, wie du in deiner Bewerbung angegeben hast.

Generell ist es wichtig, im Bewerbungsschreiben auf die in der Stellenanzeige ausgeschriebenen Hard- und Soft-Skills einzugehen. Das verdeutlicht dem Arbeitgeber, dass du die Stellenausschreibung aufmerksam gelesen hast und untermauert die Seriosität deiner Bewerbung.

Woran erkenne ich wichtige Qualifikationen in Stellenanzeigen?

Nicht alle Bewerbenden werden sämtliche der geforderten Skills, Erfahrungen und Qualifikationen erfüllen. Wenn dieser Fall auf dich zutrifft, musst du wissen, welche Qualifikationen und Eigenschaften ausschlaggebend sind


Wie schon zuvor erwähnt gilt: Je weiter oben die Qualifikation oder Eigenschaft in der Anzeige gelistet ist, desto relevanter ist sie für die Besetzung der Stelle.


Ein weiteres Indiz sind bestimmte Formulierungen oder Schlagwörter. Es handelt sich hier um "Kann- oder Muss-Kriterien" (bzw. auch "Soll- oder Muss-Kriterien"). 


Muss-Kriterien sind für die Ausübung des Jobs essenziell und beziehen sich meistens auf Abschlüsse, Hard-Skills und/oder eine bestimmte Anzahl an Jahren der Berufs- und Branchenerfahrung. 


Kann-Kriterien sollten von Bewerbenden idealerweise erfüllt werden, haben aber weniger Priorität als die Muss-Kriterien und beziehen sich meistens auf Soft-Skills oder Aufgaben, die eine eher untergeordnete Rolle in der Position darstellen.

Beispielformulierungen für Muss-Anforderungen sind:

  • „Erfahrung mit / Kenntnis von ... ist zwingend erforderlich“

  • „Es ist unbedingt notwendig …“

  • „Es ist Voraussetzung …“

  • „Wir erwarten …“

  • „... erachten wir als selbstverständlich.“

  • „Sie verfügen über …“

  • „Sie bringen … mit“

  • „Sie besitzen ...“

Beispielformulierungen für Kann- und Soll-Anforderungen sind:

  • „Es wäre wünschenswert …“

  • „Es ist erwünscht …“

  • „Kenntnis in / Erfahrung mit ... ist von Vorteil.“

  • „Idealerweise verfügen Sie über …“

  • „Bevorzugte Qualifikationen sind …“

  • „Hilfreich ist …“

  • „Gerne gesehen sind …“

  • „Wenn Sie darüber hinaus … bieten können“

Wie verknüpfe ich die Stellenausschreibung mit meiner Bewerbung?

Du hast die relevantesten Aspekte für den jeweiligen Job erfolgreich aus der Stellenanzeige gefiltert hast. Nun musst du diese mit deiner Bewerbung verknüpfen


Das gängigste Mittel dafür ist das Aufgreifen der Qualifikationen und Fähigkeiten in deinem Anschreiben und das Belegen durch gezielte Beispiele und Verweise auf die Stationen deines bisherigen Werdegangs. Achte aber darauf, deinen Lebenslauf nicht einfach nachzuerzählen. 


Der Platz im Anschreiben ist begrenzt und muss sinnvoll genutzt werden. Daher ist der richtige Weg eher, einen geeigneten Kontext für die relevanten Informationen zu schaffen und dabei deine Fähigkeiten stichhaltig zu untermauern.

Weitere häufig gestellte Fragen zu Stellenausschreibungen

Was ist der Unterschied zwischen einer Stellenausschreibung und einer Stellenbeschreibung?

Während eine Stellenausschreibung auch an Externe gerichtet sein kann, ist eine Stellenbeschreibung eine interne, detailliert ausgearbeitete und vollständige Beschreibung der Stelle, die ausgeschrieben werden soll. Sie kann als Grundlage für die weniger detailreiche Stellenanzeige dienen.

Gibt es Alternativen zu Stellenausschreibungen?
Nicht nur das Medium, in dem Stellenanzeigen veröffentlicht werden, hat sich gewandelt. Auch die Entscheidungsgewalt auf dem Stellenmarkt verändert sich immer mehr. Waren Unternehmen früher in einer komfortablen Position nur ein Stelleninserat veröffentlichen zu müssen und abzuwarten, wendet sich das Blatt nun immer mehr.


 Längst werden Plattformen angeboten, auf denen sich Personen, die arbeitssuchend sind, passiv bewerben können, indem sie ihr Profil und die darin enthaltenen Informationen zur Verfügung stellen. Somit werden die Unternehmen in die Pflicht genommen, sich bei ihm zu bewerben.


 Durch eine passive Bewerbung entgehst du zwar dem Zwang Stelleninserate richtig lesen zu müssen, du gehst allerdings auch das Risiko ein, übersehen zu werden und auf die Initiative der Unternehmen, sowie der Popularität der Plattform, auf der du dein Profil veröffentlichst, angewiesen zu sein.


Ein Foto von Ben Dehn

Autor: Ben Dehn

Ben entschied sich nach seinem Lehramtsstudium dazu, seinen Weg zunächst im Journalismus zu bestreiten. Nach sieben Jahren bei Print, Online und Radio heuerte er 2013 bei der webschmiede GmbH an und betreute im „Die Bewerbungsschreiber“ Team Personen auf sämtlichen Hierarchieebenen. Durch seine Tätigkeit konnte er sein Know-how im Karrierebereich stetig vertiefen. Heute schreibt Ben Dehn hilfreiche Fachartikel, hält Vorträge und gibt Interviews, Workshops & Seminare.


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