Müssen Zeugnisse beglaubigt sein?
Wenn das Unternehmen nicht explizit beglaubigte Zeugnisse anfordert, sind Kopien bzw. Scans der Zeugnisse ausreichend.
Wie beglaubige ich Zeugnisse?
Falls der Arbeitgeber eine beglaubigte Kopie benötigt, kannst du dich mit deinem Schulzeugnis an das Sekretariat in deiner Schule wenden. Das Gleiche gilt für Universitätszeugnisse; dazu kannst du einfach auf der Webseite deiner Uni schauen oder im Studierendensekretariat bzw. beim AStA nachfragen. Ansonsten können alle Zeugniskopien bei Behörden (z. B. im Bürgerbüro) oder beim Notar beglaubigt werden. Denke daran, dass ein Dokument bis zu 10 Euro kosten kann. In der Schule oder Hochschule bezahlst du in der Regel weniger.
In welcher Reihenfolge werden Zeugnisse angehängt?
Die Reihenfolge der Anlage unterscheidet sich je nach Bewerber und ausgeschriebener Stelle. Wenn der Bildungsabschluss für den Job besonders wichtig ist, gehört das höchste akademische Zeugnis nach vorne. Dies kann zum Beispiel bei Absolventen und Berufseinsteigern mit wenig Berufserfahrung der Fall sein. Für Bewerber mit viel Praxiserfahrung sollten die Arbeitszeugnisse an erster Stelle stehen. Denke daran, die Zeugnisse jeweils antichronologisch (mit dem aktuellen Zeugnis beginnend) zu ordnen.
Wie viele Zeugnisse müssen in die Bewerbung?
Wichtig ist, dass
ausschließlich relevante Zeugnisse und Zertifikate der Bewerbung beigelegt werden. Zudem sollten die
Bewerbungsunterlagen 10 Seiten nicht überschreiten, da kein Personaler mit Dokumenten überschüttet werden möchte. Wenn das Anschreiben eine Seite und der Lebenslauf eine bis drei Seiten umfasst, bleiben also noch ca. 6-8 Seiten übrig. Dementsprechend sollte sich die Anzahl der Zeugnisse wie folgt verteilen:
Max. 3 Arbeitszeugnisse, 1 Zeugnis der Uni / Ausbildung,
1 Schulabschlusszeugnis, Max. 3 Zeugnisse / Zertifikate zu Weiterbildungen
Was mache ich, wenn ich keine Zeugnisse habe?
Da kein Zeugnis wie ein schlechtes Zeugnis wirkt, solltest du vorab alle relevanten Zeugnisse parat haben. Arbeitgeber sind verpflichtet, auf Anfrage deine Arbeitszeugnisse auszustellen. Diese sollten dementsprechend Teil deiner Bewerbungsunterlagen werden. Befindest du dich derzeit in einem ungekündigten Beschäftigungsverhältnis und möchtest dir kein Zwischenzeugnis ausstellen lassen, solltest du das fehlende Zeugnis nicht in der Bewerbung erwähnen.
Kann ich Zeugnisse nachreichen?
Falls du noch auf ein Zeugnis wartest, kannst du dieses nachreichen. Dies gilt zum Beispiel auch bei einem Arbeitszeugnis, wenn du noch in Anstellung bist. Dann solltest du
im Anschreiben oder im Lebenslauf darauf hinweisen, dass du das Zeugnis direkt nach Erhalt nachreichst. Wenn du die
Gesamtzahl der Bewerbungsunterlagen überschreitest und relevante Zeugnisse weggelassen werden müssen, kannst du die Zeugnisse bei Bedarf nachreichen. Das solltest du ebenfalls im Anschreiben kennzeichnen.
Darf / Soll ich schlechte Zeugnisse verheimlichen?
Nein, denn das Vorenthalten von
schlechten Zeugnissen macht die Personaler stutzig. Dies gilt insbesondere für Arbeitszeugnisse, da sie von Arbeitgebern ausgestellt werden müssen. Außerdem sind die
Bewerbungsunterlagen unvollständig, sodass die Bewerbung direkt im Papierkorb landen kann. Sind ältere Arbeitszeugnisse schlecht ausgefallen und nicht für die Stelle wichtig, können diese weggelassen werden. Wenn allerdings ein
relevantes Zeugnis fehlt, wirft das
Zweifel an deiner Eignung und Ehrlichkeit auf, sodass der Bluff spätestens beim Vorstellungsgespräch auffliegt.