Bewerbung in der Schweiz

Die Bewerbung in der Schweiz ähnelt zum Großteil den Bewerbungsunterlagen, wie wir sie in Deutschland kennen. Dennoch gibt es kleine Besonderheiten, die du als Bewerber kennen solltest. Was du bei deiner Schweizer Bewerbung beachten musst und inwiefern sich Bewerbungsstandards in der Schweiz von denen in Deutschland unterscheiden, erfährst du in diesem Artikel. Zudem findest du ein kostenloses Muster zum Download.

Ein Beitrag von Jan Werk

Inhalt der Schweizer Bewerbung

Wenn du dich bei einem Unternehmen in der Schweiz bewerben möchtest, musst du den dir bekannten Bewerbungsprozess nicht völlig vergessen, sondern lediglich kleine Abweichungen beachten.

Die Schweizer Bewerbung enthält die folgenden Unterlagen:

Die Reihenfolge der Bewerbungsunterlagen in der Schweiz ist identisch mit der in Deutschland. Zuerst kommt das Anschreiben und optional das Deckblatt, dann der Lebenslauf sowie die dritte Seite und im Anschluss dein Anhang.

Bewerbungsunterlagen Dokumente

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Unterschiede zur Bewerbung in Deutschland

Die Schweiz ist ein multilinguales Land. Neben Deutsch wird Italienisch, Französisch und Rätoromanisch gesprochen. Informiere dich vorab, welche Sprache in der Region des Unternehmens verbreitet ist und verwende in deinen Dokumenten die gleiche Sprache wie in der Stellenausschreibung.


Bei der Erstellung deiner Bewerbungsunterlagen musst du beachten, dass das „ß“ in der Schweiz kein Buchstabe ist. Statt der Verwendung des „ß“ schreibst du „ss“ aus. So wird aus „Gruß“ zum Beispiel „Gruss“.

Mithilfe der Suchen-Funktion kannst du ein Dokument im Textverarbeitungsprogramm ganz einfach auf diese Fehler durchsuchen und anpassen.

Beachte zudem, dass das Notensystem in der Schweiz von dem Deutschen abweicht. Es besteht ebenfalls aus den Zahlen 1 bis 6, wobei jedoch eine 6 die Bestnote darstellt.

Abweichungen im Anschreiben

Das Bewerbungsschreiben ist ein essenzieller Teil deiner Bewerbungsmappe (in der Schweiz „Bewerbungsdossier“ genannt). Ein qualitativ hochwertiges Bewerbungsschreiben stellt immer den Bezug zum geforderten Profil heraus und setzt zeitgleich deine Persönlichkeit in den Fokus.

Inhaltlich musst du die folgenden 4 Fragen ausführlich abdecken:

  1. Weshalb strebst du einen neuen Job an?

  2. Warum möchtest du für genau dieses Unternehmen arbeiten?

  3. Was begeistert dich an dem Beruf?

  4. Wieso bist du für die ausgeschriebene Position geeignet?

Statt dem Bewerbungsschreiben wird häufig das Begleitschreiben oder das Motivationsschreiben von dir gewünscht. Es handelt sich dabei jedoch um das gleiche Dokument.

Deine Gehaltsvorstellung sollte realistisch formuliert werden. Sie muss an deine Berufserfahrung und Position angepasst sein, aber auch an Faktoren wie Branche und Größe des Unternehmens.

Nachdem du die relevanten Inhalte herausgearbeitet und das Schreiben angefertigt hast, beginnt der Feinschliff. Denn auch kleine formale Unterschiede müssen von dir angepasst werden:

  • Das Datum gibst du auf der linken Seite an

  • Nach der Anrede am Anfang schreibst du groß weiter

  • Hinter der Anrede und der abschließenden Grußformel steht kein Komma

  • Die Grußformel am Ende ist „Freundliche Grüsse“ statt „Mit freundlichen Grüssen

  • Eine persönliche Anrede ist essenziell (erfrage den Ansprechpartner beim Unternehmen, wenn er nicht in der Stellenanzeige genannt wird)

Bevor du dein Bewerbungsschreiben abschickst, solltest du es unbedingt auf Rechtschreib- und Grammatikfehler überprüfen – Diese sind ein No-Go für jede Bewerbung.

Gegensätze auf dem Deckblatt

Die Verwendung eines Deckblatts in der Schweiz ist optional. Inhaltlich weicht es nicht von dem deutschen Deckblatt ab. Du musst lediglich darauf achten, dass nicht das Wort „Anlagen“, sondern der Begriff „Beilagen“ verwendet wird, um auf weitere Zeugnisse und Empfehlungen zu verweisen.

Differenzen im Lebenslauf

Es gibt einige Wörter, die in der Schweiz anders verwendet werden, als in Deutschland. Die für deinen Lebenslauf wichtigsten Unterschiede haben wir im Folgenden für dich aufgeführt:

  • Die Staatsangehörigkeit ist in der Schweiz die „Nationalität“

  • Der Familienstand wird als „Zivilstand“ bezeichnet

  • Es heißt „Führerausweis Kategorie B“ statt Führerschein Klasse B

Darüber hinaus musst du die formalen Unterschiede beim schweizerischen Lebenslauf beachten. Der Lebenslauf bei einer Bewerbung in der Schweiz wird nämlich nicht unterschrieben, auch Datum und Ort werden nicht angegeben.

Tipps – So punktest du bei Schweizer Unternehmen

Um einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen, solltest du neben den Unterschieden in den Bewerbungsunterlagen die folgenden Tipps beachten:

  1. Schweizer legen enormen Wert auf Übersichtlichkeit und Struktur: Bei der Gestaltung deiner Unterlagen musst du unbedingt auf ein strukturiertes Layout und eine einheitliche Formatierung achten. Wähle ein ansprechendes, aber durchgängiges Design für deine Bewerbung.

  2. Akademische Titel sind in der Schweiz weniger relevant als in Deutschland: Während du einen Doktortitel angeben kannst, solltest du den Titel eines Uni-Abschlusses (z. B. Master oder Diplom) vor deinem Namen nicht erwähnen.

  3. Bei einer Schweizer Bewerbung ist Bescheidenheit gefragt: Formuliere deine eigenen Kompetenzen sachlich und authentisch. Schätze dich realistisch ein und vermeide schmückende Adjektive sowie wohlklingende Worte. Nutze stattdessen Beispiele aus dem Berufsalltag, um deine Fähigkeiten zu belegen.

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Autor: Jan Werk

Jan ist seit Anfang 2018 für die webschmiede GmbH tätig und ständig auf der Suche nach aktuellen Trends und Informationen rund um die Themen Bewerbung und Karriere. Dadurch garantiert er, dass unsere Leser immer auf dem neuesten Stand sind. Als Teil des Marketing-Teams konzipiert, lektoriert, erstellt und optimiert er Fachartikel für Bewerbung.net, die-bewerbungsschreiber.de und weitere Bewerbungsportale und ist somit an jeder Phase der Content-Erstellung beteiligt.


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