FSJ - Was ist das?
Ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) wird von vielen als berufliche Orientierungsphase genutzt
Ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) wird von vielen als berufliche Orientierungsphase genutzt
Es ist ein Zeitraum, in dem du ehrenamtliche Tätigkeiten in einer meist sozialen Einrichtung ausübst. Dabei handelt es sich weder um eine Ausbildung noch um ein klassisches Arbeitsverhältnis.
Dein Engagement ist, wie der Name schon sagt, freiwillig und dauert üblicherweise zwölf Monate. In Ausnahmefällen können es auch zwischen 6 und 24 Monaten sein. In dieser Zeit arbeitest du in Vollzeit, also fünf Tage die Woche, acht Stunden täglich bei mindestens 24 Urlaubstagen im Jahr.
Für deine Arbeitsleistung bekommst du in der Regel zwar kein Gehalt, aber folgende Leistungen:
Eine geringe Aufwandsentschädigung/„Taschengeld“
Die Zahlung von Kost und Logie oder entsprechend Geld dafür
Eine beitragsfreie Absicherung der gängigen Sozialversicherungen (gesetzl. Kranken-, Renten-, Unfall-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung)
Unabhängig von deiner Vergütung und den Versicherungen bekommst du aber noch etwas viel Wertvolleres: Erfahrung. Viele Menschen berichten, dass die unterschiedlichen Arbeitserfahrungen, tollen Begegnungen und der Raum für die eigene Orientierung ihr Leben nachhaltig positiv geprägt haben.
Die Zielgruppe für ein FSJ sind vorrangig junge Menschen. Beim Bewerbungsverfahren gilt: Wer die folgenden Voraussetzungen erfüllt, kann sich auf ein FSJ bewerben.
Du bist zwischen 16 und 26 Jahren
Dein FSJ Zeitraum wird vor deinem 27. Geburtstag beendet
Du hast deine Schulpflicht erfüllt. (Je nach Bundesland nach der 9. oder 10. Klasse)
Du hast mindestens sechs Monate
Du möchtest dich (häufig unentgeltlich) sozial engagieren
Solltest du bereits über 26 Jahre alt sein, dich aber dennoch für eine Orientierungsphase kombiniert mit einem sozialen Engagement interessieren, dann könnte der Bundesfreiwilligendienst (BFD) eine Option für dich sein.
Die Absolvierung eines Freiwilligen Sozialen Jahres ist nicht nur für dich, sondern auch für die Gesellschaft immer sinnvoll, da du durch dein soziales oder kulturelles Engagement einen positiven Beitrag leistest. Für dich persönlich bietet sich eine solche Orientierungsphase entweder nach deinem Schulabschluss an, oder um die Zeit bis zu deinem Studien- bzw. Ausbildungsbeginn sinnvoll zu überbrücken.
Die meisten Bewerber einer FSJ-Stelle haben also gerade ihren Schulabschluss gemacht und wissen noch nicht genau, wie ihre berufliche Zukunft aussehen soll. Es gibt jedoch auch einige FSJ’ler, die dieses Jahr für eine berufliche Neuorientierung nutzen, da sie in ihrer bisherigen Anstellung nicht den gewünschten Sinn gefunden haben.
Solltest du dich für ein FSJ entscheiden, dann ist dein Einsatzort meist eine soziale/kulturelle Einrichtung oder ein dementsprechendes Projekt. Konkret bedeutet dies, dass vor allem die folgenden Bereiche deine Arbeitskraft sehr schätzen werden:
Beratungsstellen
Alten- und Pflegeheime
Politische Organisationen
Sportstätten und -vereine
Jugendhäuser und -zentren
Kindergärten und -tagesstätten
Theater und Kunsteinrichtungen
Krankenhäuser und Rettungsdienste
Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen
In den jeweiligen Einrichtungen bekommst du die Gelegenheit, unterschiedliche Aufgaben zu übernehmen und einen Einblick in den Arbeitsalltag zu erhalten. So kannst du herausfinden, was dir liegt und im Umgang mit verschiedenen Menschen deine sozialen Kompetenzen erweitern. Die Einrichtungen müssen sich dabei jedoch nicht zwangsläufig in Deutschland befinden. Du kannst dein FSJ unter bestimmten Voraussetzungen auch im Ausland absolvieren. Eine der Bedingungen ist dabei häufig, dass du mindestens 18 Jahre alt bist.
Schlägt dein Herz eher für den Umwelt- und Naturschutz? Dann könnte ein FÖJ, ein „Freiwilliges Ökologisches Jahr“, eher das Richtige für dich sein. Die Voraussetzungen dafür sind identisch mit denen eines Freiwilligen Sozialen Jahres.
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Dein FSJ ist zwar keine Anstellung, dennoch durchläufst du meist einen ganz normalen Bewerbungsprozess.
Deshalb solltest du einige Punkte beachten. Damit du den Prozess bewusst gestalten und ihn auch noch als optimale Übungssituation für deine spätere Jobsuche sehen kannst, zeigen wir dir, worauf du achten musst und wie du dich bestmöglich vorbereiten kannst.
Die meisten FSJ beginnen zwischen Juli und September. Du solltest daher bereits zu Beginn des Jahres anfangen, dich mit der Thematik auseinanderzusetzen und erste Vorbereitungen treffen. Sollte dein Entschluss kurzfristig gefallen sein, kannst du dein Glück natürlich trotzdem versuchen, da einige Stellen sowohl kurzfristig als auch ganzjährig Bewerber aufnehmen.
Die Einsatzorte für ein FSJ sind sehr vielfältig. Bei der konkreten Suche kannst du dich daher von den folgenden Fragen leiten lassen. Diese grenzen deinen Suchraum im Optimalfall bereits etwas ein:
In welchem Bereich möchte ich tätig sein?
Möchte ich in meiner Heimatregion bleiben oder mich bundesweit bewerben?
Möchte ich ins Ausland gehen?
Wie lange soll mein FSJ dauern?
Mit was für Menschen möchte ich arbeiten? (Jugendliche, ältere Menschen, erkrankte Personen, Menschen mit Behinderung, etc.)
Unabhängig davon, ob du diese Fragen bereits beantworten kannst oder nicht, findest du auf diesen Seiten einige potenzielle Einsatzorte:
Grundsätzlich fast alle Einrichtungen als Einsatzort in Frage, die gemeinwohlorientiert ( = Unterstützung von Menschen steht im Vordergrund) arbeiten. Dabei ist die Bezeichnung gGmbH, e.V. oder Stiftung im Einrichtungsnamen bereits ein guter Hinweis.
Wenn du passende Einrichtungen gefunden hast, besteht der nächste Schritt darin, dich ausführlich über die Institution zu informieren und ggf. bereits Kontakt aufzunehmen. Genauere Informationen hierzu sowie den richtigen Ansprechpartner findest du in der Regel auf der Homepage der Stätte.
Natürlich gibt es viele gute Gründe, ein FSJ zu machen. Entscheidend bei deinem Auswahlprozess und der späteren Bewerbung ist jedoch natürlich deine ganz persönliche Motivation. Diese leitet dich nicht nur bei deiner konkreten Einrichtungswahl, sondern sorgt am Ende auch dafür, dass du deinen potenziellen Einsatzort von dir überzeugen kannst. Je genauer du formulieren kannst, warum du ein FSJ machen möchtest, umso überzeugender kannst du in deinem späteren Bewerbungsgespräch auftreten.
Aber wie genau findest du deine Motivation? Indem du dir die richtigen Fragen stellst!
Welcher Beruf reizt mich?
Was erwarte ich von meinem FSJ?
Warum möchte ich überhaupt ein Freiwilliges Soziales Jahr machen?
Über welchen sozialen oder kulturellen Bereich würde ich gerne mehr erfahren?
Habe ich die Entscheidung selbst getroffen oder wurde ich von jemandem überredet?
Warum möchte ich mich lieber sozial engagieren, anstatt in einem Nebenjob Geld zu verdienen?
Warum ist ein FSJ im Moment für mich eine bessere Lösung, als direkt eine Ausbildung oder ein Studium zu beginnen?
Du hast dich für ein FSJ entschieden und bereits die passenden Einsatzorte gefunden? Prima, dann ist es an der Zeit, deine Bewerbungsunterlagen vorzubereiten. Im Normalfall bewirbst du dich direkt bei den einzelnen Trägern und Einrichtungen. Die Bewerbungsprozesse für ein FSJ sind dabei je nach Einrichtungsstelle unterschiedlich. Du solltest dich vorab also gut und ausführlich über die Anforderungen der einzelnen Einsatzorte informieren und deinen Prozess dementsprechend anpassen.
Du hast deinen passenden Einsatzort gefunden, zweifelst nun aber daran, dass du eine aussagekräftige Bewerbungsmappe erstellen kannst? Keine Sorge, unser Kooperationspartner „Die Bewerbungsschreiber“ helfen dir gerne bei der Erstellung deiner aussagekräftigen Bewerbung.
Deine Unterlagen für ein FSJ sind aufgebaut wie eine klassische Bewerbungsmappe. Sie enthält daher auf jeden Fall die folgenden Dokumente:
Ein Deckblatt mit Passfoto
Ein aussagekräftiges Anschreiben bzw. Motivationsschreiben
Den ausgefüllten Bewerbungsbogen der Einrichtung (nur wenn gefordert)
Dein Anschreiben bildet den wichtigsten Teil der FSJ-Bewerbung und sollte daher besonders viel Aufmerksamkeit erhalten.
Da deine Motivation im Vordergrund steht, wird das Bewerbungsschreiben oft in Form eines Motivationsschreibens formuliert. Das Ziel deines Schreibens ist es nämlich, deinen Leser von dir und deinen Beweggründen für das FSJ zu überzeugen.
Dabei teilst du dein Schreiben am besten ganz klassisch in drei Teile ein und sorgst dafür, dass du offen und authentisch schreibst. Verzichte unbedingt auf Floskeln und rhetorische Meisterwerke. Unsere folgenden Beispielformulierungen sollen dir daher auch lediglich als Orientierung dienen.
Dein überzeugendes Motivationsschreiben startet im Optimalfall mit einer persönlichen Anrede deines Ansprechpartners oder zur Not mit dem klassischen „Sehr geehrte Damen und Herren“. Darauf folgt deine individuelle Einleitung, die gerne etwas kreativ ausfallen darf und zum Weiterlesen anregt. Solltest du vorab bereits mit jemandem aus der Organisation telefoniert haben, kannst du dich auch auf euer Telefonat beziehen.
Beispiel für die Erwähnung des Telefonats:
„Sehr geehrte Frau Schneider,
vielen herzlichen Dank für das freundliche Telefonat, welches mein Interesse an Ihrer Einrichtung noch einmal gesteigert hat.“
Beispiel für die Einleitung ohne Telefonat:
„Sehr geehrte Damen und Herren,
die Diakonie Musterhausen steht für Respekt, Menschlichkeit und Chancengleichheit. Mit Ihren Werten kann ich mich sehr gut identifizieren. Ich kann es daher kaum erwarten, Ihnen mit meinem Engagement im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres bei der Umsetzung dieser Werte zur Seite zu stehen.“
Im Hauptteil deines Anschreibens sollte deine Motivation sehr deutlich werden. Verzichte dabei auf unwichtige Aspekte, die weder relevant für deine Motivation noch für deine zukünftigen Tätigkeiten sind. Fokussiere dich eher auf passende Fähigkeiten und fachliche Qualifikationen. Darüber hinaus ist es üblich, deine ganz persönlichen Stärken, die sogenannten Soft Skills, mit einfließen zu lassen.
Beantworte die folgenden Fragen kurz und prägnant:
Was macht dich als Person aus?
Was für neue Fähigkeiten möchtest du dir aneignen?
Welche Fähigkeiten und Kenntnisse bringst du bereits mit?
Was macht gerade diesen Fachbereich so interessant für dich?
Warum hast du dich für genau diese Organisation entschieden?
Warum möchtest du überhaupt ein Freiwilliges Soziales Jahr machen?
Welche Erwartungen hast du an dein FSJ und deinen zukünftigen Einsatzort?
Beispiel für deine Motivation:
„Seit meiner Jugend fasziniert mich die Natur und die zwischenmenschliche Kommunikation. Bereits in meinem Praktikum im Waldorfkindergarten durfte ich die Kombination aus beidem in der Praxis erleben und war tief beeindruckt. Die Interaktion mit den Kindern hat mir große Freude bereitet. Ihre Einrichtung ist für mich besonders interessant, da sie alle Aspekte miteinander verbindet und den Kindern den Raum schenkt, welche für eine freie Entwicklung benötigt wird.“
Beispiel für persönliche Stärken:
„Während meiner Schulzeit konnte ich mir neben einem fundierten Allgemeinwissen auch eine ausgeprägte Lösungsorientierung aneignen. Ich liebe es, Herausforderungen logisch zu analysieren und Schritt für Schritt eigenverantwortlich zu bewältigen. Meine Vorliebe für das konzentrierte und engagierte Arbeiten ist dabei genauso ausgeprägt wie meine Freude am Teamwork.“
Nachdem du im Hauptteil ausführlich deine Motivation dargelegt hast, kannst du dich im Schlussteil deines Anschreibens kurz halten. Hier geht es lediglich darum, noch einmal dein Interesse zu bekunden und deutlich zu machen, dass du für ein persönliches Gespräch zur Verfügung stehst.
Beispiel für den Schluss:
„Ich kann es kaum erwarten, Sie mit meiner Motivation und meinem Engagement in Zukunft tatkräftig zu unterstützen. Daher freue ich mich bereits sehr auf eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch und stehe Ihnen für Rückfragen gerne jederzeit zur Verfügung.“
Dein Anschreiben schließt mit den Worten „Mit freundlichen Grüßen“ und deiner Unterschrift.
Mit einem überzeugenden Anschreiben erzielst du einen besonderen ersten Eindruck und Personaler halten deine Unterlagen länger im Kopf. Entdecke unsere Muster für dein Anschreiben und lade sie dir kostenlos herunter.
Dein Lebenslauf für ein FSJ unterscheidet groß sich nicht von einem klassischen Lebenslauf.
Anders als bei einem Lebenslauf für einen Ausbildungs- oder Studienplatz, darfst du im unteren Abschnitt dieser Variante auch einen Fokus auf deine Hobbys und Vereinsaktivitäten legen. Wie du das am besten machst, findest du in unserem Beitrag zu Hobbys im Lebenslauf.
Der Aufbau eines Lebenslauf für ein FSJ ist folgendermaßen aufgebaut:
Deine persönlichen Daten werden zuerst aufgelistet.
Dann folgen antichronologisch deine beruflichen bzw. schulischen Erfahrungen.
Anschließend folgen Praktika und Weiterbildungen.
Den Abschluss bilden deine besonderen Fähigkeiten wie soziales Engagement, Fremdsprachen- und Computerkenntnisse.
Bei uns findest du einige Lebenslauf Muster, anhand derer du Inspiration für die Gestaltung deines aussagekräftigen Lebenslaufs sammeln kannst.
Jede gute Bewerbung enthält aussagekräftige Anlagen. Mit den folgenden Zusatzinformationen kannst du deine Chancen weiter erhöhen:
Abschlusszeugnis deines letzten Schulabschlusses
Referenzen über dein ehrenamtliches Engagement (z.B. Verein, Kirchengemeinde, etc.)
Ausbildungszeugnis / Nachweis über Studienabschlüsse
Empfehlungsschreiben von Vereinen oder passenden Einrichtungen
Nachweis über deine Sprachkenntnisse (falls das FSJ im Ausland absolviert wird)