Bewerbung ohne Berufserfahrung

Vor Berufseinsteigern und Quereinsteigern tut sich eine scheinbar unüberwindbare Hürde auf: Fehlende Berufserfahrung. Doch wie soll ein Student oder Absolvent einer schulischen Ausbildung Erfahrung in einem Beruf gewinnen, wenn Berufserfahrung für die Erlangung einer Stelle erforderlich ist. Eine ausweglose Situation – so scheint es auf den ersten Blick, doch wir zeigen dir, wie du dich trotz mangelnder Vorkenntnisse erfolgreich bewirbst.

Ein Beitrag von Mirko Bettenhausen

Wir haben dir die wichtigsten Informationen zum Thema in unserem YouTube-Video zusammengefasst. Jetzt anschauen:


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Was ist Berufserfahrung?

Gerade Berufseinsteiger sind sich oft nicht bewusst, welche Tätigkeiten als berufliche Qualifikation zählen und ab wann diese als „fundiert“ oder „einschlägig“ bezeichnet werden. Möglicherweise verstecken sich in deinem Lebenslauf praktische Erfahrungen, die du durchaus als Berufserfahrung anführen kannst. Denn der Begriff umfasst weit mehr als reine Festanstellungen.


Jede Tätigkeit, in der du praktische Erfahrung gesammelt hast, zählt als Berufserfahrung. Dazu gehören:

  • Vollzeit- und Teilzeitjobs

  • Minijobs

  • Selbstständigkeit

  • Praktika

  • Praxissemester im dualen Studium

  • Praxisphasen bei der dualen Ausbildung

  • Schüler- und Ferienjobs

  • Werkstudentenjobs

  • Projektarbeiten

Wie unterscheiden sich die Niveaus der Berufserfahrung?

Das Maß an erforderlicher oder gewünschter Berufserfahrung wird in Jobanzeigen nicht immer in konkreten Zeitangaben, wie z. B. drei Jahren, benannt. Stattdessen verwenden Arbeitgeber beschreibende Begriffe, wie „einschlägig“ oder „umfassend“. Bist du mit den Begriffen nicht vertraut, fällt es schwer, diese Angaben richtig einzuordnen und zu überprüfen, ob die gesammelte Praxiserfahrung den gestellten Anforderungen entspricht.


Wir zeigen dir, was Personaler von dir erwarten, wenn sie keine genauen Zeitangaben machen:

  • Erste Berufserfahrung: Erste Berufserfahrungen kannst du schon während des Studiums in Form von Aushilfsjobs, Jobs an der Uni, Praktika und Werkstudententätigkeiten sammeln. Auch Work & Travel oder eine duale Ausbildung fallen unter diese Kategorie. Dabei ist das Arbeitsgebiet zunächst einmal unerheblich. Wichtig ist dem Arbeitgeber in erster Linie, dass der Bewerber bereits erste Erfahrungen in der Berufswelt gewonnen hat.

  • Einschlägige Berufserfahrung: Ist von einschlägiger Berufserfahrung die Rede, sind damit relevante Arbeitserfahrungen aus der entsprechenden Branche gemeint. Dies können beispielsweise mehrmonatige Praktika oder Werkstudententätigkeiten sein. Insbesondere bei der Besetzung von Juniorstellen, legen Arbeitgeber Wert auf einschlägige Praxiserfahrung, da sich die Einarbeitungszeit verringert und der Arbeitnehmer bereits erste Kontakte sowie Fachwissen mitbringt.

  • Fundierte / umfassende / mehrjährige Berufserfahrung: Fundierte, umfassende oder auch mehrjährige Berufserfahrung setzt circa drei bis fünf Arbeitsjahre in der relevanten Branche voraus. Ist dies eine der zentralen Anforderungen für die ausgeschriebene Vakanz, hast du als Berufsanfänger oder Quereinsteiger wenig Chancen und solltest daher zunächst andere Stellen in Betracht ziehen.

  • Langjährige Berufserfahrung: Langjährige Berufserfahrung wird ab circa fünf Jahren im relevanten Arbeitsbereich erlangt. Bei diesen Stellen geht es in der Regel um Personal- und Budgetverantwortung. Für Berufseinsteiger sind diese Positionen somit ungeeignet.

Bewerbung ohne Berufserfahrung - Aufbau

Aufbau des Bewerbungsschreibens

Wie schreibe ich eine Bewerbung ohne Berufserfahrung?

Eine Bewerbung ohne Berufserfahrung ist nicht gleich chancenlos. Es gibt einige Möglichkeiten, das Beste aus deinen Qualifikationen und Fähigkeiten herauszuholen und fehlende berufliche Kompetenz geschickt auszugleichen. Dabei gilt es, sich inhaltlich von den Mitbewerbern abzusetzen.


Das Bewerbungsschreiben einer Bewerbung ohne Berufserfahrung wird genauso strukturiert, wie jedes andere Anschreiben auch. Nach dem professionellen Briefkopf und einer aussagekräftigen Betreffzeile wie „Bewerbung um eine Stelle als XY“ folgen die drei wichtigsten Elemente des Dokuments: Einleitung, Hauptteil (inkl. Hard Skills und Soft Skills) und Schlusssatz.


Wir zeigen dir anhand von Tipps und Beispielformulierungen für diese Abschnitte, wie du dein Bewerbungsschreiben ansprechend formulierst und deine Vorzüge klar herausstellst.

Einleitung

Neben deiner aktuellen beruflichen Situation (Auszubildender, Absolvent einer Hochschule), sollte der zentrale Fokus in der Einleitung deines Anschreibens auf deinem Interesse am Unternehmen liegen. Nenne Gründe, warum du gerade bei diesem Arbeitgeber ins Berufsleben einsteigen möchtest und warum dir der beschriebene Tätigkeitsbereich besonders zusagt.


Beispielformulierung für die Einleitung:

  • „Als führender Dienstleister im Bereich XY bietet die Beispiel GmbH ihren Kunden individuelle Lösungen. Als gelernte Softwareentwicklerin sehe ich in der ausgeschriebenen Stelle die beste Möglichkeit, meine Passion zum Beruf zu machen und dabei meine fachlichen Qualifikationen in der Arbeit an anspruchsvollen Projekten einzubringen.“

Hauptteil

Im Hauptteil deines Bewerbungsschreibens musst du es schaffen, deinen potenziellen Arbeitgeber davon zu überzeugen, dass du trotz mangelnder beruflicher Kompetenz einen Mehrwert für das Unternehmen mitbringst. Versuche dazu einen sinnvollen Bezug zwischen deiner fachlichen Qualifikation, wie Ausbildung oder Studium, und dem ausgeschriebenen Job herzustellen. Welche Studien- oder Ausbildungsinhalte (Seminare, Projektarbeiten) verschaffen dir im anstrebten Job einen Vorsprung?


Beispielformulierung für Bezug auf Lehrinhalte und Projektarbeiten:

  • „In meiner Projektarbeit „Grüne Mobilität im urbanen Südostasien“ entwickelte ich selbstständig emissionsfreie Verkehrskonzepte für schnell wachsende Metropolregionen. Im Zuge dieser erlernte ich die strategische Planung von Großprojekten und eignete mir wichtige analytische Fähigkeiten an, die ich in Ihrem Unternehmen gewinnbringend einsetzen kann.“ 

Auch eventuelle Praxiserfahrung sollte im Hauptteil Erwähnung finden, d.h. Praktika, Minijobs, Hobbyprojekte oder Ehrenämter, in denen du wertvolle Erfahrung sammeln konntest, die für die ausgeschriebene Stelle von Relevanz sein könnte.


Beispielformulierung für Hobbys:

  • „Da ich in meiner Freizeit Spielfiguren für den 3D-Druck modelliere, bringe ich bereits fundierte Kenntnisse in der Verwendung von 3D-Grafiksoftware mit.“

Fehlende Berufserfahrung muss nicht zwingend ein Nachteil sein. Es ist durchaus möglich den Berufseinstieg positiv zu formulieren, denn als Berufsanfänger bist du noch formbar, voller Energie und das erlernte Wissen ist sehr präsent. Außerdem bereichern Jobeinsteiger ihr Unternehmen mit einer frischen Perspektive und erkennen Details, die langjährigen Mitarbeitern nicht mehr auffallen.


Beispielformulierung für Positivformulierung des Berufseinstiegs:

  • „Durch die zeitliche Nähe zu meinem abgeschlossenen Studium, sind die erlernten Inhalte noch sehr präsent und ich freue mich auf die Chance, diese im Rahmen meiner Tätigkeit in Ihrem Unternehmen in der Praxis anzuwenden.“

Soft Skills

Was dir an Joberfahrung fehlt, kannst du zumindest in Teilen durch Soft Skills ausgleichen. Bei einer Bewerbung ohne Erfahrung in der gewählten Profession ist es wichtig, dass du mit Motivation und einem positiven Mindset überzeugst.


Du solltest dich in jedem Fall optimistisch und selbstbewusst zeigen. Relevante Soft Skills, die du aus Gruppenarbeiten oder interdisziplinären Projekten mitbringst, sollten im Bezug zur Stellenausschreibung aufgeführt und anhand von konkreten Beispielen belegt werden.


Beispielformulierung für Soft Skills:

  • „Während der zahlreichen Gruppen- und Projektarbeiten im Rahmen des Studiums konnte ich mein Organisationstalent sowie meine Kommunikationsfähigkeit unter Beweis stellen und verbessern. Voller Motivation beabsichtige ich, das Team der XY GmbH mit diesen Eigenschaften zuverlässig zu unterstützen.“

Suchen Arbeitgeber nach Arbeitskräften mit Berufserfahrung, kann einer der Gründe dafür sein, dass sie Wert auf eine kurze Einarbeitungszeit legen. Verfügst du über eine hohe Auffassungsgabe und kannst dich schnell in neue Themen einarbeiten, solltest du dies in deinem Anschreiben in jedem Fall erwähnen. Insbesondere hier ist es wichtig, dass du deine kognitive Flexibilität anhand einer Erfahrung belegst, damit deine Aussage nicht als bloße Floskel vernachlässigt wird.


Beispielformulierung für hohe Auffassungsgabe:

  • „Durch den Fachrichtungswechsel musste ich lernen, zügig neue und komplexe Sachverhalte zu erfassen sowie bisher unbekannte Problemstellungen analytisch anzugehen.“

Schlussteil

Im Schlusssatz gilt es erneut die Aufmerksamkeit des Personalers zu erregen. Inhaltlich solltest du deine Bereitschaft für ein Vorstellungsgespräch beziehungsweise Offenheit für Rückfragen verdeutlichen. Zudem kannst du als Berufsanfänger anbieten, ein Praktikum zu absolvieren oder einige Tage probeweise zu arbeiten. So signalisierst du deine Motivation und gibst dem Arbeitgeber die Möglichkeit, dich unverbindlich kennenzulernen.


Beispielformulierung für Schlusssatz:

  • „Hoch motiviert stehe ich Ihnen ab sofort zur Verfügung. Gerne absolviere ich ein Praktikum, um meine Eignung unter Beweis zu stellen. Ich freue mich auf Ihre Einladung zu einem persönlichen Gespräch.“

Beispielformulierungen für Quereinsteiger

Quereinsteiger bringen zwar bereits berufliche Qualifikationen mit, diese stehen jedoch nicht in direktem Zusammenhang zur gewünschten Stelle. Dennoch lassen sich anhand dieser Praxiserfahrungen Eigenschaften, wie Ehrgeiz oder Belastbarkeit belegen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass sich die Tätigkeitsfelder inhaltlich in bestimmten Punkten überschneiden. Findest du Parallelen zu deinen bisherigen Tätigkeiten, kannst du diese also durchaus erwähnen, auch wenn sie zunächst keinen direkten Bezug zum angestrebten Beruf haben.

Beispielformulierung für die Einleitung:


Von Industriekauffrau zu Assistentin der Geschäftsführung und Office Koordination


  • „Manchmal sind berufliche Veränderungen erforderlich, um sich persönlich und fachlich weiterzuentwickeln und dem gesteckten Karriereziel anzunähern. In der ausgeschriebenen Stelle sehe ich die Möglichkeit, meine Erfahrungen und Qualifikationen auf einen spannenden Tätigkeitsbereich zu übertragen, der mir einen Einstieg in die Branche XY ermöglicht.“

Beispielformulierung für den Hauptteil:


Von Hörakustiker zu Reiseberater

  • „Bisher stand die Hörakustik im Fokus meines Werdegangs. Nach der Ausbildung zum Hörakustiker, absolvierte ich eine Weiterbildung zum Techniker. Hervorzuheben ist, dass die Kundenberatung und der Verkauf seit jeher den Kernpunkt meiner Arbeit ausmachen. Daher bringe ich ein ausgeprägtes Gespür für die Bedürfnisse des Kunden und für die Gestaltung vertrauensvoller Geschäftsbeziehungen mit.“

Beispielformulierung für den Schlussteil:


Von Industriekauffrau zu Personalreferentin

  • „Voller Taten- und Weiterentwicklungsdrang sehe ich einer Anstellung bei der Beispiel GmbH entgegen. Daher stehe ich Ihnen unter Einhaltung meiner Kündigungsfrist von 3 Monaten zum Monatsende zur Verfügung. Gerne nutze ich ein persönliches Gespräch, um Ihnen meine Motivation und Qualifikation näher darzulegen.“

Ben Dehn
Ben Dehn

Bewerbungsexperte

„Bei Bewerbungen als Quereinsteiger ist eine zielgerichtete Motivation der Schlüssel. Schreibe nicht, wovon du weg möchtest, sondern wohin du möchtest und warum. Beispielsweise aus Leidenschaft und privatem Interesse für den Fachbereich.“

Wie gestalte ich meinen Lebenslauf ohne Berufserfahrung?

Im Folgenden findest du Anregungen für die inhaltliche Ausgestaltung deines Lebenslaufs. Anhand dieser kannst du eventuelle Lücken im Lebenslauf mit wertvollen Informationen füllen und diese somit schließen. Trotzdem solltest du darauf achten, den Lebenslauf nicht unnötig aufzublähen – Der Fokus sollte auf relevantem Wissen und Kenntnissen liegen. Relevanz ist dann gegeben, wenn sich dadurch ein Mehrwert für das Unternehmen ergibt.


Tipps und Inhalte für den Lebenslauf ohne Berufserfahrung:

  • Praktika, Minijobs, Werksstudentenjobs, Ehrenämter oder ein freiwilliges soziales Jahr – dies sind relevante Praxiserfahrungen, die unbedingt in den Lebenslauf gehören. Hier empfiehlt es sich, diese nicht nur aufzulisten, sondern kurze Beschreibungen der Tätigkeiten zu ergänzen.

  • Statt lediglich den Ausbildungstitel oder Studiengang zu erwähnen, lohnt es sich bestimmte Ausbildungsinhalte, Studieninhalte und -schwerpunkte hervorzuheben. An der Stelle können auch außerordentliche Veranstaltungen und Seminare genannt werden. Projekte im Rahmen der Ausbildung oder des Studiums sollten, falls möglich mit Erfolgen / Zahlen belegt werden.

  • Mit Weiterbildungen und Kursen kannst du deinen Lebenslauf um weitere fachlichen Qualifikationen ergänzen und signalisierst gleichzeitig deine Bereitschaft zu lernen und dich stetig selbst zu verbessern. Vergiss nicht, den Bewerbungsunterlagen etwaige Zertifikate beizufügen.

  • Auslandssemester und andere Auslandsaufenthalte (z. B. Work & Travel) machen sich besonders gut im Lebenslauf. Damit beweist du Weltoffenheit, interkulturelles Interesse und eine außerordentliche Selbstständigkeit.

  • Hobbys, wie z. B. ein privater Blog, füllen den Lebenslauf und machen ihn persönlicher. Es sollten jedoch nur Hobbys aufgezählt werden, die einen tatsächlichen Mehrwert darstellen.

  • Hast du in deiner Freizeit oder im Studium / der Ausbildung mit bestimmten Maschinen oder Programmen gearbeitet? Sind diese EDV-Kenntnisse und Fähigkeiten für die angestrebte Stelle relevant oder belegen dir eine besondere Kompetenz, die dem potenziellen Arbeitgeber wichtig ist, solltest du sie im Lebenslauf aufführen.

  • Sprachkenntnisse sind in der modernen Berufswelt gefragter denn je. Insbesondere für Englisch, aber auch exotischere Sprachen, gibt es im Businesskontext großen Bedarf. Diese dürfen daher im Lebenslauf nicht fehlen.

Muster für Bewerbungen ohne Berufserfahrung

Individualität ist insbesondere bei der Bewerbung als Quer- oder Berufseinsteiger ausschlaggebend. Ein auffallendes Design kann bereits zu Anfang des Auswahlprozesses einen entscheidenden Unterschied machen. Natürlich darf es nicht zu knallig und damit unseriös ausfallen. Zudem musst du sicherstellen, dass das Design in Farbe und Formatierung durch alle Bewerbungsunterlagen hinweg stimmig bleibt.


Wir stellen dir verschiedene kostenlose Bewerbungsvorlagen inkl. Mustertext zur Verfügung, die perfekt auf eine Bewerbung ohne Berufserfahrung abgestimmt sind:

Viele weitere kostenlose Bewerbungsdesigns findest du hier:

Ben Dehn
Ben Dehn

Bewerbungsexperte

„Im Vorstellungsgespräch darfst und solltest du trotz mangelnder Berufserfahrung selbstbewusst auftreten. Wenn du selbst nicht an deine Fähigkeiten glaubst, wird es auch der Personalverantwortliche nicht tun. Daher ist ein positives Mindset entscheidend: Zeige dich optimistisch und motiviert, dass du die Tätigkeiten als Berufseinsteiger erfolgreich bewältigen kannst. Lenke den Fokus auf das, was du an fachlicher und sozialer Kompetenz zu bieten hast und darauf, was du durch die Anstellung in dem Unternehmen erreichen möchtest.“

Wo und wie finde ich geeignete Einstiegsjobs?

Passende Jobs für Berufs- und Quereinsteiger ohne berufliche Vorkenntnisse scheinen auf den ersten Blick rar. Mit den folgenden Tipps kannst du jedoch deine Chancen deutlich erhöhen. Wir listen auf, wo du passende Jobs finden kannst und was du bei deiner Suche beachten musst.

An den richtigen Orten suchen

Es gibt eine Reihe an Jobbörsen, die sich speziell an Studenten richten. Dort findest du unter anderem Traineestellen, Werkstudentenjobs und Vollzeitstellen für Absolventen.

Auch Nicht-Akademikern stehen Jobbörsen zur Verfügung, die sich auf Berufsanfänger spezialisiert haben:

Zudem bieten einige Jobbörsen spezielle Filter-Optionen an, wodurch du gezielt nach Jobs ohne Anforderungen an berufliche Kompetenz suchen kannst. Alternativ kannst du dich auf Angebote fokussieren, bei denen Joberfahrung lediglich „wünschenswert“ ist, aber nicht zwingend notwendig.


Daneben solltest du dein Glück auf Fach- und Jobmessen versuchen. Dort kannst du vor Ort mit Personalverantwortlichen sprechen, erste Kontakte knüpfen und in Erfahrung bringen, ob es in deinem Wunschunternehmen geeignete Stellen für dich gibt.


Gute Vorbereitung ist hier besonders wichtig. Durchsuche zunächst die Liste der Aussteller und lege dich auf eine überschaubare Auswahl an potenziellen Arbeitgebern fest. Informiere dich im Voraus über jedes Unternehmen, damit du im Gespräch dein Interesse überzeugend begründen und Detailfragen stellen kannst. Statt mit einer kompletten Bewerbungsmappe aufzuschlagen, solltest du ein Kurzprofil erstellen. Darin befinden sich deine wichtigsten Qualifikationen und Fähigkeiten auf einen Blick sowie deine Kontaktdaten.

Suchradius erhöhen

Je nach Region kann es vorkommen, dass bestimmte Branchen mehr oder weniger intensiv vertreten sind. Unter Umständen kann es daher nötig werden, den Suchradius zu erhöhen oder sogar über einen Umzug nachzudenken. Zudem schwankt nicht nur die Nachfrage regional, sondern auch Anforderungen an Bewerber. Je nach Bundesland könnte dir zusätzlich sogar ein höheres Gehalt winken.


Auch das Arbeiten im Ausland eröffnet zahlreiche Möglichkeiten, ohne berufliche Vorerfahrung in eine Branche einzusteigen. Innerhalb der EU kannst du ohne Arbeitserlaubnis in jedem beliebigen Land arbeiten und leben. Auch die Anerkennung von Studienabschlüssen ist seit der Einführung des Bachelor- und Masterabschlusses in der Regel unproblematisch. Zudem macht sich ein Auslandsaufenthalt ausgezeichnet im Lebenslauf.

Fachfremd bewerben

Solltest du branchenintern keine Aussichten auf einen Einstiegsjob haben, ist es sinnvoll die Suche auf fachfremde Stellen zu erweitern. Ausbildungen und Studiengänge sind oft so weit gefächert, dass sich Schnittstellen in anderen Fachbereichen finden lassen.


Es lohnt sich durchaus zu recherchieren, ob deine fachlichen Kompetenzen auch in anderen Berufsfeldern Relevanz haben. So entdeckst du möglicherweise ein dir bisher unbekanntes interessantes Tätigkeitsfeld, dass dir den Einstieg in die Berufswelt ermöglicht.

LinkedIn / XING nutzen

Über soziale Netzwerke, wie LinkedIn und XING kannst du Personaler direkt kontaktieren oder dich bequem von Recruitern finden lassen. Wichtig ist, dass du dein Profil attraktiv und professionell gestaltest sowie stets aktuell hältst.

Hidden Champions / Nischenmärkte entdecken

Hidden Champions sind Hersteller, die für viele Produkte, die wir alltäglich verwenden verantwortlich sind, aber den Wenigsten namentlich bekannt sind. Diese meist mittelständischen Firmen operieren oftmals in Nischenmärkten. Doch genau das macht sie so interessant. Denn nicht viele Berufseinsteiger haben diese Unternehmen im Fokus, wodurch sich deine Erfolgsaussichten bei der Bewerbung stark erhöhen.

Auf Zeit arbeiten

Arbeitnehmerüberlassung oder auch Zeitarbeit genießt nicht gerade den besten Ruf. Dabei kann sich die Arbeit auf Zeit durchaus als Chance herausstellen, denn häufig werden Mitarbeitende nach Ablauf der Zeitarbeitsfrist vom Unternehmen übernommen. Dass der Begriff Zeitarbeit so negativ behaftet ist und somit unattraktiv für viele Bewerber, verschafft dir zudem einen Vorteil bei der Bewerbung, da die Konkurrenz geringer ausfällt.

Praktikum machen

Ein Praktikum gewährt dir nicht nur einen tieferen Einblick in ein Unternehmen, sondern bietet dir zudem die Möglichkeit, deine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. So verwandelt sich dein Praktikum mit etwas Glück in eine Eintrittskarte für dein Wunschunternehmen.

Initiativbewerben

Nicht alle Firmen schreiben ihre Vakanzen in Jobportalen aus. Folglich lohnt es sich immer, direkt auf den Webseiten der Unternehmen nach Einstiegsmöglichkeiten zu suchen. Doch selbst, wenn der Wunscharbeitgeber keine offenen Stellen angibt, kann es nicht schaden, sein Glück mit einer Initiativbewerbung zu versuchen. Da weniger direkte Konkurrenz herrscht und die Motivation, beim Wunschunternehmen zu arbeiten durch die Initiative deutlich wird, stehen die Chancen oftmals besser als angenommen.

Vitamin B nutzen

Netzwerken ist das Stichwort in der heutigen Arbeitswelt. Jeder kennt jemanden, der jemanden kennt – und vielleicht hat genau dieser Jemand einen Job für dich! Kontakte, egal ob beruflich oder privat knüpfst du idealerweise in sozialen Netzwerken (z. B. Xing oder Facebook), branchenspezifischen Foren oder auf Fachmessen.

Sich weiterbilden

Wirst du auch nach langer Suche nicht fündig, empfiehlt es sich, die ungenutzte Zeit in Weiterbildungen und Kurse zu investieren, um so deine Chancen auf deine Wunschstelle zu erhöhen. Weiterbildungsangebote findest du beispielsweise bei den hiesigen Industrie- und Handelskammern sowie zahlreichen privaten Anbietern. Informiere dich, bevor du dein Geld in eine Weiterbildung investierst, ob der erlangte Abschluss beziehungsweise das Zertifikat für deine Branche relevant ist und ob sie allgemein anerkannt wird.

Umschulen lassen

Der Arbeitsmarkt ist stetig im Wandel. So kann es in seltenen Fällen passieren, dass der erlernte Beruf nach der Ausbildung plötzlich nicht mehr gefragt ist. In diesem Fall solltest du über eine Umschulung nachdenken. Diese dauert normalerweise maximal zwei Jahre, kann jedoch je nach beruflicher Qualifikation verkürzt werden. Finanzielle Fördermöglichkeiten bietet die Agentur für Arbeit.

Wie lese ich Stellenanzeigen richtig?

Wie du Jobanzeigen richtig liest und wie bestimmte Formulierung zu verstehen sind, lernst du in der Regel weder in der Schule noch im Studium. Daher fällt es schwer, zu beurteilen, ob realistische Chancen auf eine Stelle bestehen oder nicht. Oft entgehen Bewerbern gute Angebote, da sie sich nicht zutrauen, sich auf Anzeigen zu bewerben, deren Anforderungen sie nicht zu hundert Prozent erfüllen.


Personaler verrieten jedoch in Studien, dass Kandidaten bereits ab einer Übereinstimmung von circa 70 % der geforderten Qualifikation, Berufserfahrung und Fähigkeiten für die Besetzung einer Stelle berücksichtigt werden. Daher solltest du Jobausschreibungen genau durchlesen, um ebensolche Kongruenzen zu finden.


Die Struktur von Stellenausschreibungen gliedert sich in der Regel in folgende Sektionen:

  • Jobtitel / Position

  • Unternehmensvorstellung

  • Aufgabenbeschreibung

  • Anforderungsprofil

  • Benefits

  • Kontakt

Bewerber ohne Vorkenntnisse sollten insbesondere die Aufgabenbeschreibung und das Anforderungsprofil ins Visier nehmen. Gehe durch die beschriebenen Tätigkeiten und prüfe, ob du dir etwas darunter vorstellen kannst und, ob du diese möglicherweise bereits ausgeführt hast, beispielsweise im Rahmen eines Praktikums. Falls ja, solltest du dich in jedem Fall bewerben und gezielt auf diese Punkte in deiner Bewerbung eingehen.


Der Aufbau des Anforderungsprofils in Stellenausschreibungen folgt gemeinhin dieser Struktur:

  • Qualifikationen (z. B. Schul-, Ausbildung, Studium) 

  • Berufserfahrung

  • Fähigkeiten/Kenntnisse (z. B. EDV-Kenntnisse, Sprachkenntnisse)

  • Soft Skills

Dabei sind die Kriterien immer von wichtig zu unwichtig sortiert. Berufliche Qualifikationen stehen in der Rangfolge zwar recht weit oben, sind jedoch nicht zwingend ein Ausschlusskriterium. Wichtig ist hierbei, wie Personaler ihre Wünsche und Forderungen formulieren. Ist Berufserfahrung „von Vorteil“ oder „wünschenswert“ im Gegensatz zu „zwingend erforderlich“, stehen deine Chancen trotz mangelnder beruflicher Vorkenntnisse gut.


Ein Foto von Mirko Bettenhausen

Autor: Mirko Bettenhausen

Nach seinem Studium der Medienwissenschaften und Anglistik hat Mirko als Texter im „Die Bewerbungsschreiber“ Team Bewerbungen für Personen aus verschiedenen Berufszweigen und mit diversen Bildungshintergründen verfasst. Durch den engen Kundenkontakt in der telefonischen Beratung lernte er die Probleme und Bedürfnisse der Bewerber kennen. Dieses Wissen verarbeitet er nun in Artikeln für unsere Webseiten sowie in den Videos für den YouTube Kanal von Bewerbung.net.


Zu Mirkos Autorenprofil

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