Zwischenzeugnis: Richtig anfordern + formulieren

Das Zwischenzeugnis (auch Zwischenarbeitszeugnis) ist ein Arbeitszeugnis, das noch während des laufenden Beschäftigungsverhältnisses beantragt und angefertigt wird. Es wird im Präsens verfasst, entspricht aber ansonsten inhaltlich dem klassischen Arbeitszeugnis, belegt also deine Leistungen und mögliche Erfolge als Arbeitnehmer*in.

Ein Beitrag von Stefan Gerth

Zwischenzeugnis richtig anfordern

Ein Zwischenzeugnis erhältst du nicht einfach so von deinem Arbeitgeber. Stattdessen musst du es eigeninitiiert beantragen. Doch damit nicht genug. Willst du mit deinem Antrag Erfolg haben und am Ende ein Zwischenzeugnis in der Hand halten können, müssen weitere Aspekte beachtet werden.

Gibt es einen Anspruch auf ein Zwischenzeugnis?

Anders als bei einem Arbeitszeugnis, auf das du nach Beendigung eines dauernden Dienstverhältnisses durch Paragraf 630 BGB ein festgeschriebenes Recht hast, besteht grundsätzlich kein ausformuliertes Recht auf ein Zwischenzeugnis. Es gibt also keinen direkten Paragrafen, auf den du dich bei der Forderung eines Zwischenzeugnisses beziehen kannst.


Es handelt sich stattdessen um eine sogenannte „Nebenpflicht des Arbeitgebers“. Der rechtliche Anspruch besteht bei berechtigtem Interesse des Arbeitnehmers, also nur, wenn ein triftiger Grund vorliegt. Um Eindeutigkeit zu schaffen und den Arbeitnehmer*innen eine stärkere Position zu ermöglichen, findet der Anspruch auf ein Zwischenzeugnis oft in Tarifverträgen ausformuliert.

Triftige Gründe für das Anfordern eines Zwischenzeugnisses

Natürlich kannst du als Arbeitnehmer*in jederzeit eine Zwischenbeurteilung in Form eines Zwischenzeugnisses anfordern. Dein Arbeitgeber hat jedoch nicht grundsätzlich die Pflicht, dieser Forderung nachzukommen und dir eines auszustellen.


Kannst du allerdings einen triftigen Grund vorlegen und so berechtigtes Interesse auf ein Zwischenzeugnis nachweisen, ist das anders. Dann muss dein Arbeitgeber deinem Gesuch nachkommen.


Zu den triftigen Gründen für das Anfordern eines Zwischenzeugnisses zählen:

  • Lange Betriebszugehörigkeit: Gehörst du einem Unternehmen längere Zeit an, ohne in dieser Zeit eine Beurteilung oder Zwischenbeurteilung deiner Leistung bspw. in Form eines Zeugnisses erhalten zu haben, kannst du auf eigenen Wunsch eines beantragen. In dieser Situation besteht berechtigtes Interesse, allerdings ist nicht geregelt, ab welcher Dauer der Betriebszugehörigkeit dies gilt.

  • Arbeitsplatzwechsel innerhalb des Unternehmens: Wenn du innerhalb des gleichen Unternehmens die Abteilung wechselst oder einfach eine andere Position bekleidest, weil du dich beispielsweise intern beworben hast, dann besteht auch in diesem Fall ein berechtigtes Interesse auf ein Zeugnis.

  • Wechsel des Vorgesetzten: Gibt es einen Vorgesetztenwechsel, ist das ein triftiger Grund für das Ausstellen eines Zeugnisses. Schließlich kennt dein neuer Vorgesetzter dich und deine vorherige Arbeitsleistung nicht. So kann dieser kein aussagekräftiges Zeugnis erstellen. Du solltest somit unbedingt auf eigenen Wunsch und rechtzeitig ein Zwischenzeugnis beantragen.

  • Verkürzung einer Berufsausbildung: In vielen Berufsausbildungen lässt sich die Ausbildungszeit bei sehr guten schulischen und betrieblichen Leistungen verkürzen. Weil der Betrieb im Zuge der Entscheidung über deine Verkürzung ohnehin deine Leistungen bewertet und weil es für dich hilfreich sein kann, die Bewertung deiner Leistung schriftlich festzuhalten, solltest du in diesem Fall das Ausstellen eines Zwischenzeugnisses anfordern.

  • Betriebsübernahme durch eine andere Firma / Fusion mit einer anderen Firma: Wird der Betrieb, bei dem du angestellt bist, durch eine andere Firma übernommen oder kommt es zu einer Fusion mit einer anderen Firma, dann besteht berechtigtes Interesse auf ein Zwischenzeugnis. Dieses dient quasi als Endzeugnis für dein Beschäftigungsverhältnis bei dem alten Betrieb, das bei der neuen Firma als Arbeitgeber fortgeführt wird.

  • Bevorstehende längere Abwesenheit z. B. durch Elternzeit oder Sabbatical: Eine längere Pause bspw. durch Elternzeit oder Sabbatical ist ein bedeutender Einschnitt im Beschäftigungsverhältnis. Da nicht garantiert werden kann, dass auch bei deiner Rückkehr noch eine qualitative Leistungsbewertung stattfinden kann, gilt das Bevorstehen einer solchen Auszeit als triftiger Grund für das Ausstellen eines Zeugnisses deiner beruflichen Leistungen.

  • Geplanter Stellenabbau / Drohende Insolvenz des Unternehmens: Kündigt ein Unternehmen Restrukturierungsmaßnahmen und / oder das Bevorstehen einer möglichen Insolvenz an, hast du berechtigtes Interesse, ein Zeugnis anzufordern, um dich für alle Eventualitäten zu wappnen.

  • Angestrebte Fort- oder Weiterbildung: Viele Bildungsstätten fordern von dir das Vorlegen eines Zwischen- oder Arbeitszeugnisses. Strebst du also eine berufliche Fort- oder Weiterbildung an oder möchtest dich bei einer speziellen Hochschule einschreiben, dann hast du einen triftigen Grund, das Ausstellen des Zeugnisses anzufordern.

  • Beförderung: Eine Beförderung bedeutet immer auch eine Veränderung des Aufgabengebiets. Du übernimmst fortan mehr Verantwortung und hast im Regelfall schwierigere Aufgaben. Nicht nur besteht in diesem Fall berechtigtes Interesse auf ein Zeugnis, dieses bietet auch die beste Möglichkeit, deine starken Leistungen vor der Beförderung schriftlich festzuhalten.

Ben Dehn
Ben Dehn
Bewerbungsexperte bei Bewerbung.net

„Selbst wenn du einen triftigen Grund für das Anfordern eines Zwischenzeugnisses vorlegen kannst, gibt es keine gesetzliche Frist, in der dein Arbeitgeber dieser Forderung nachkommen muss. Wir empfehlen dir deshalb, das Zwischenzeugnis möglichst rechtzeitig anzufordern. In manchen Unternehmen kannst du schon mal zwischen zwei Wochen und zwei Monaten auf dein Zwischenzeugnis warten.“ 

Anfordern eines Zwischenzeugnisses richtig formulieren

Wie die Forderung übermittelt wird, kann pauschal nicht festgelegt werden und unterscheidet sich von Unternehmen zu Unternehmen. Auch deine Beziehung zu deinem Vorgesetzten spielt dabei eine entscheidende Rolle.


Neben einer formlosen E-Mail ist auch eine mündliche Absprache für das Anfordern eines Zwischenzeugnisses erlaubt, allerdings empfehlen wir dir, dein Gesuch schriftlich festzuhalten. Nutze also besser die formlose E-Mail, denn so kannst du später eindeutig nachweisen, dass du deine Anfrage tatsächlich gestellt hast, wenn deiner Forderung nicht nachgekommen wurde.


In der Mail nennst du neben der Formulierung für das Anfordern des Zwischenzeugnisses ebenfalls deinen Grund, wenn dieser dein berechtigtes Interesse begründet. Außerdem solltest du unbedingt darauf verweisen, dass du dich auch weiterhin auf die Arbeit bei deinem Arbeitgeber freust.


Viele Arbeitgeber denken bei einer Anforderung eines Zwischenzeugnisses gleich an eine bevorstehende Kündigung deinerseits. Selbst wenn das zutrifft, gilt es zunächst darauf zu setzen, keine schlafenden Hunde zu wecken. Zuweilen ändert sich nämlich in solchen Fällen das Betriebsklima zu deinem Nachteil.


Hier geben wir dir eine Vorlage, wie du in dein Zwischenzeugnis gelungen anfordern kannst:

„Sehr geehrte Frau Beispiel,


wegen [Beispielgrund] möchte ich meine Leistung in dieser Zeit reflektieren, um auch zukünftig einen Beitrag zum Unternehmenserfolg zu leisten. Deshalb bitte ich Sie um das Anfertigen eines qualifizierten Zwischenzeugnisses, bestenfalls bis zum TT.MM.JJJJ. Ich bedanke mich und freue mich auf eine weitere gute Zusammenarbeit.


Mit freundlichen Grüßen


[dein Name]“  

Zwischenzeugnis Muster – Kostenloser Download

bewerbung.net_muster_zwischenzeugnis.png

Vorlage mit Mustertext – Das steckt drin:

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Vorlage für dein Zwischenzeugnis
Bearbeitbare Microsoft Word-Datei (.docx)
Jederzeit wiederverwendbar
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Aufbau + Inhalt des Zwischenzeugnisses

Der Aufbau und der Inhalt eines Zwischenzeugnisses können nicht betrachtet werden, ohne zwischen einem einfachen und einem qualifizierten Zwischenzeugnis zu differenzieren

Zwischenzeugnis Muster

| Muster eines Zwischenzeugnisses |

Bei den beiden unterschiedlichen Ausführungen des Zwischenzeugnisses verhält es sich allerdings wie bei einem einfachen und qualifizierten Arbeitszeugnis.


Während das einfache Zwischenzeugnis lediglich Angaben über die Dauer des betreffenden Beschäftigungsverhältnisses und die ausgeübten Tätigkeiten enthält, beinhaltet ein ausführliches Zwischenzeugnis zusätzlich die Beurteilung von Leistung und Verhalten.


Das qualifizierte Zwischenzeugnis gleicht dem qualifizierten Arbeitszeugnis jedoch nicht nur inhaltlich, beide Dokumente sind ebenfalls gleich aufgebaut.


Auch das einfache Zwischenzeugnis folgt diesem Schema, wobei die verschiedenen Bewertungsabsätze einfach weggelassen werden können.

Ein qualifiziertes Zwischenzeugnis folgt diesem Aufbau:

  1. Briefkopf des Arbeitgebers

  2. „Zwischenzeugnis“ als Überschrift

  3. Einleitung

  4. Beschreibung des Unternehmens

  5. Beschreibung der Tätigkeiten

  6. Bewertung der Leistung

  7. Bewertung des Sozialverhaltens

  8. Schluss

  9. Unterschrift des Vorgesetzten oder des Arbeitgebers

Ben Dehn
Ben Dehn
Bewerbungsexperte bei Bewerbung.net

„Wenn du dein Zwischenzeugnis schreibst oder liest, achte darauf, dass es wohlwollend formuliert ist. Auch sollte eine angemessene Sprache verwendet und deine Leistungen und dein Verhalten ehrlich bewertet werden“ 

Einleitung

Die Einleitung eines Zwischenzeugnisses muss bestimmte Komponenten unbedingt enthalten. Du musst hier anders als bei einem Einleitungssatz in der Bewerbung das Rad nicht neu erfinden und deine Formulierungskünste möglichst individuell unter Beweis stellen. Es genügt völlig, wenn die notwendigen Informationen enthalten sind.


Diese Informationen sollte der Einleitungssatz eines Zwischenzeugnisses enthalten:

  • Vollständiger Name

  • Geburtsdatum

  • Einstellungsdatum

  • Positionsbezeichnung

Ein gelungener Einleitungssatz deines Zwischenzeugnisses kann zum Beispiel so aussehen:

  • „Frau Birgit Beispiel, geboren am TT.MM.JJJJ in Beispieldorf, ist seit dem TT.MM.JJJJ in unserem Unternehmen als Position XY angestellt.“

Beschreibung des Unternehmens

Auf die Einleitung folgt nun die Beschreibung des Unternehmens. Wie schon erstere muss auch die Unternehmensbeschreibung bestimmte Informationen übermitteln. Bei vielen Unternehmen, gerade den großen bzw. mittelgroßen, gibt es bereits vorgefertigte Beschreibungen, sodass dieser Abschnitt nicht für in jedem Zwischenzeugnis neu verfasst werden muss.


Es kommt nicht selten vor, dass Angestellte ihr Zwischenzeugnis selbst verfassen dürfen bzw. müssen. Ist das bei dir der Fall, empfehlen wir dir, nach den genannten vorgefertigten Unternehmensbeschreibungen zu fragen, damit sich dein Aufwand beim Erstellen des Zeugnisses verringert und du deine Angaben aus sicherer Quelle beziehst.


Diese Informationen musst du in der Unternehmensbeschreibung übermitteln:

  • Name des Unternehmens

  • Branche des Unternehmens

  • Das primäre Tätigkeitsfeld

  • (Größe des Unternehmens)

  • (Anzahl der Mitarbeiter)

  • (Rechtsform)

  • (Standort)

Eine gute Unternehmensbeschreibung im Zwischenzeugnis kann beispielsweise so aussehen: 

  • „Musterfirma GmbH ist ein global agierendes Unternehmen im Bereich Beispiel. Seit dem Jahr JJJJ sind wir in der Beispielbranche führend. Die Herstellung sowie der Vertrieb im In- und Ausland von Beispielprodukt zählt zu unseren Kernaufgaben.“

Beschreibung der Tätigkeiten

Die Beschreibung deiner Tätigkeiten befasst sich mit denen, die du dauerhaft oder regelmäßig ausgeführt hast. Auch können hier Aufgaben genannt werden, die du zwar nicht regelmäßig ausgeführt hast, die jedoch von großer Relevanz sind und die du im Idealfall entsprechend dieser anordnest.


Generell gilt bei der Tätigkeitsbeschreibung allerdings nicht „viel hilft viel“. Hast du die Chance, dein Zwischenzeugnis selbst zu schreiben, kann es sinnvoll sein, dich besonders an den Tätigkeiten aus der angepeilten Stellenausschreibung zu orientieren. Verfügst du über Personal- und / oder Budgetverantwortung, dann führe das unbedingt in der Tätigkeitsbeschreibung auf. Das sind zentrale Aspekte, anhand derer sich deine bisherige berufliche Verantwortung nachvollziehen lässt.


Grundsätzlich steht es dir frei, wie du deine Tätigkeiten in deinem Zwischenzeugnis aufführst und beschreibst. Etabliert haben sich jedoch zwei Methoden, die jeweils ganz eigene Vor- und Nachteile mit sich bringen. Auf der einen Seite kannst du deine Tätigkeiten wie gehabt in einem Fließtext beschreiben. So kannst du sehr gut ausführen und auch ins Detail gehen. Außerdem brichst du das Bild eines einheitlichen Schreibens nicht.


Die Tätigkeiten können auf der anderen Seite jedoch auch in Form von Stichpunkten beschrieben werden. Das verleiht dem Ganzen Übersichtlichkeit und deine Ausführungen können von Personaler*innen schnell überflogen werden.

Zwischenzeugnis mit Stichpunkten

| Zwischenzeugnis mit Stichpunkten |

Zwischenzeugnis mit Fließtext

| Zwischenzeugnis mit Fließtext |

Bewertung der Leistung

An das Aufführen und Beschreiben deiner Tätigkeiten anschließend wird deine Leistung bewertet. Diese soll realistisch und vor allem ehrlich sein. Warum nicht einfach übertreiben, wenn du die Chance hast, dein eigenes Zwischenzeugnis zu verfassen? Die Bewertung deiner Leistung soll sowohl dir als auch deinem zukünftigen Arbeitgeber dienen, um deine beruflichen Leistungen fundiert einschätzen zu können.


Ist dein Zwischenzeugnis viel besser als eigentlich gerechtfertigt, kann es sein, dass ein möglicher zukünftiger Arbeitgeber schnell mit deinen Leistungen unzufrieden wird, weil er dich auf Basis einer falschen Einschätzung eingestellt hat. Außerdem fallen „zu gute“ Zwischenzeugnisse in der Bewerbung schnell auf und verlieren so ihre eigentliche Aussagekraft. So kann ein tatsächlicher Nachteil für dich entstehen.


Die Leistungsbewertung im Zwischenzeugnis erfolgt nicht einfach ungeordnet. Stattdessen orientierst du dich wie schon beim allgemeinen Aufbau am qualifizierten Arbeitszeugnis, das ein bestimmtes Schema vorgibt.


Diesem Schema folgt die Bewertung deiner Leistung im Zwischenzeugnis:

  1. Arbeitsbereitschaft

  2. Arbeitsbefähigung

  3. Fachwissen

  4. Arbeitsweise oder -stil

  5. Arbeitserfolg

  6. Führungsleistung

Bewertung des Sozialverhaltens

Neben deinen fachlichen Fähigkeiten wird im Zwischenzeugnis auch dein Sozialverhalten bewertet, schließlich ist der Umgang mit anderen Personen ebenfalls wichtig für eine fundierte berufliche Einschätzung. Wie schon die Leistungsbewertung erfolgt auch die Bewertung des Sozialverhaltens nach einem mehr oder weniger festen Schema.


Bei der Bewertung des Sozialverhaltens diese Aspekte deines sozialen Umgangs in dieser Reihenfolge bewertet:

  1. Dein Umgang mit deinen Vorgesetzten

  2. Dein Umgang mit Kolleg*innen

  3. Dein Umgang mit Kund*innen

  4. Dein Umgang mit sonstigen externen Personen wie Geschäftspartner*innen

Ben Dehn
Ben Dehn
Bewerbungsexperte bei Bewerbung.net

„Achte bei der Bewertung deines Sozialverhaltens besonders auf die richtige Reihenfolge und die Vollständigkeit der Angaben. Wird beispielsweise dein Umgang mit Kund*innen vor deinem Umgang mit Kolleg*innen abgehandelt, spricht das nicht, wie du vielleicht erwarten könnest, für einen besonders guten Umgang mit Kund*innen, sondern ist stattdessen ein versteckter Hinweis auf einen schlechten Umgang mit Kolleg*innen. 


Auch das Weglassen von Angaben geschieht nicht zufällig. Fehlt die Bewertung deines Umgangs mit Vorgesetzten, dann ist das wiederum ein Hinweis auf einen besonders schlechten Umgang mit ihnen.“ 

Schluss

Den Schluss des Zwischenzeugnisses bildet der sogenannte Schlussabsatz bzw. die Schlussformel. Dieser beinhaltet wie schon die Einleitung lediglich Angaben, die sich als Formalia charakterisieren lassen.


Zu den Inhalten, die im Schlussabsatz abgedeckt werden müssen, zählen:

  • Grund für das Erstellen deines Zwischenzeugnisses

  • Danksagung

  • Zusammenfassende Bewertung

  • Hinweis auf die weitere Zusammenarbeit


Zwischenzeugnis prüfen lassen

Viele Bewerber*innen unterschätzen die Wirkung schlechter Zwischenzeugnisse im Bewerbungsprozess.

Zwischenzeugnis prüfen lassen

Viele Bewerber*innen unterschätzen die Wirkung schlechter Arbeitszeugnisse im Bewerbungsprozess. Laut einer aktuellen Studie von Indeed besitzt das letzte Arbeitszeugnis für 82 % der Personalverantwortlichen eine genauso hohe Relevanz wie das Anschreiben oder der Lebenslauf der Bewerbung.


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Formulierungen im Zwischenzeugnis

Zwischenzeugnis muss wohlwollend formuliert sein. Um dennoch aussagekräftig benoten zu können hat sich Zeugniscode etabliert. Damit sind bestimmte Formulierungen bzw. Floskeln gemeint, die sich in Schulnoten übersetzen lassen.


Somit steckt die Bewertung, die du in deinem Zwischenzeugnis bekommst, im Detail. Oft sind es nur unscheinbare Wörter wie „sehr“ oder die Verwendung des Superlativs, die bereits ausschlaggebend für deine Benotung sind.


Diese Aspekte werden im Zwischenzeugnis durch Formulierungen bewertet:

  • Arbeitsbereitschaft

  • Arbeitsbefähigung

  • Fachwissen

  • Arbeitsweise oder -stil

  • Arbeitserfolg

  • Führungsleistung

  • Gesamtleistung

  • Sozialverhalten

Auch im Schlussabsatz kommen noch einmal Formulierungen zum Einsatz. Diese benoten zwar nicht, geben jedoch Aufschluss über die Begründung für das Erstellen des Zwischenzeugnisses

Formulierung der Arbeitsbereitschaft

  • Note 1 (sehr gut): „Frau Beispiel ist äußerst engagiert und erledigt die anfallenden Aufgaben ihres Tätigkeitsgebietes sehr schnell.“

  • Note 2 (gut): „Frau Beispiel ist sehr engagiert und erledigt die anfallenden Aufgaben ihres Tätigkeitsgebietes schnell.“

  • Note 3 (befriedigend): „Frau Beispiel ist engagiert und erledigt die anfallenden Aufgaben ihres Tätigkeitsgebietes in angemessener Zeit.“

  • Note 4 (ausreichend): „Frau Beispiel ist ausreichend engagiert und erledigt die anfallenden Aufgaben ihres Tätigkeitsgebietes zeitnah.“

  • Note 5 (mangelhaft): „Frau Beispiel ist engagiert und erledigt die anfallenden Aufgaben ihres Tätigkeitsgebietes.“

Wörter, mit denen deine Arbeitsbereitschaft beschrieben werden kann, sind beispielsweise engagiert, motiviert, dynamisch, eigeninitiiert, selbstständig, einsatzbereit oder lernmotiviert. 

Formulierung der Arbeitsbefähigung

  • Note 1 (sehr gut): „Frau Muster weist eine sehr gute Auffassungsgabe und äußerst ausgeprägtes Denkvermögen auf. Stets sehr zuverlässig, zeigt sie sich auch in Zeiten hohen Arbeitsanfalls im höchsten Maße belastbar.“



  • Note 2 (gut): „Frau Muster weist eine gute Auffassungsgabe und ausgeprägtes Denkvermögen auf. Stets zuverlässig zeigt sie sich auch in Zeiten hohen Arbeitsanfalls in hohem Maße belastbar.“

  • Note 3 (befriedigend): „Frau Muster weist eine angemessene Auffassungsgabe und entsprechendes Denkvermögen auf. Zuverlässig zeigt sie sich auch in Zeiten hohen Arbeitsanfalls belastbar.“

  • Note 4 (ausreichend): „Frau Muster weist eine ausreichende Auffassungsgabe und entsprechendes Denkvermögen auf. Auch unter Belastung zeigt sie sich zuverlässig.“

  • Note 5 (mangelhaft): „Frau Muster weist die notwendige Auffassungsgabe auf. Auch unter Belastung zeigt sie sich durchaus zuverlässig.“

Zur Arbeitsbefähigung zählen die Art deines Handelns, deine Belastbarkeit, deine Zuverlässigkeit, deine Auffassungsgabe und dein Denkvermögen. 

Formulierung des Fachwissens

  • Note 1 (sehr gut): „Herr Mustermann besitzt sehr gute und vielseitige Fachkenntnisse, die er in der täglichen Ausübung seiner Tätigkeit und ebenfalls im Falle neuer Entwicklungen stets sicher einsetzt.“

  • Note 2 (gut): „Herr Mustermann besitzt gute und vielseitige Fachkenntnisse, die er in der täglichen Ausübung seiner Tätigkeit stets sicher einsetzt.“

  • Note 3 (befriedigend): „Herr Mustermann besitzt wichtige Fachkenntnisse, die er sicher in der Ausübung seiner Tätigkeit einsetzt.“

  • Note 4 (ausreichend): „Herr Mustermann besitzt ausreichende Fachkenntnisse, die er in der Ausübung seiner Tätigkeit einsetzt.“

  • Note 5 (mangelhaft): „Herr Mustermann besitzt im Großen und Ganzen Kenntnisse, die er durchaus in der Ausübung seiner Tätigkeit einsetzt.“

Dein Fachwissen kann unter anderem umfassend, detailliert, fundiert, vielseitig und aktuell sein. Außerdem kann es sich ebenfalls auf angrenzende Bereiche beziehen. Es kann täglich, schnell, effizient, zielorientiert und (auch in Zweifelsfällen) sicher eingesetzt werden.

Formulierung der Arbeitsweise

  • Note 1 (sehr gut): „Herr Beispiel erledigt seine Aufgaben auf äußerst lobenswerter Weise und geht dabei stets sehr ergebnisorientiert, strukturiert sowie gewissenhaft vor.“

  • Note 2 (gut): „Herr Beispiel erledigt seine Aufgaben auf lobenswerte Weise und geht dabei stets ergebnisorientiert, strukturiert sowie gewissenhaft vor.“

  • Note 3 (befriedigend): „Herr Beispiel erledigt seine Aufgaben auf zufriedenstellende Weise und geht dabei ergebnisorientiert, strukturiert sowie gewissenhaft vor.“

  • Note 4 (ausreichend): „Herr Beispiel erledigt seine Aufgaben auf angemessene Weise und geht dabei ausreichend ergebnisorientiert, strukturiert sowie gewissenhaft vor.“

  • Note 5 (mangelhaft): „Herr Beispiel erledigt seine Aufgaben den Erwartungen entsprechend und geht dabei überwiegend ergebnisorientiert, strukturiert sowie gewissenhaft vor.“

Deine Arbeitsweise beschreibt, wie du arbeitest, aber nicht direkt deine Arbeitsbereitschaft. Deine Arbeitsweise kann unter anderem selbstständig, zuverlässig, effizient, strukturiert, systematisch, gewissenhaft, konzentriert, sorgfältig und lösungsorientiert sein.

Formulierung des Arbeitserfolgs

  • Note 1 (sehr gut): „Frau Muster überzeugt stets mit der herausragenden Qualität ihrer Arbeit und erledigt so die ihr aufgetragenen Aufgaben zu unserer vollsten Zufriedenheit.“

  • Note 2 (gut): „Frau Muster überzeugt stets mit der guten Qualität ihrer Arbeit und erledigt so die ihr aufgetragenen Aufgaben zu unserer vollen Zufriedenheit.“

  • Note 3 (befriedigend): „Frau Muster überzeugt stets mit der zufriedenstellenden Qualität ihrer Arbeit und erledigt so die ihr aufgetragenen Aufgaben zufriedenstellend.“

  • Note 4 (ausreichend): „Frau Muster überzeugt mit der ausreichenden Qualität ihrer Arbeit und erledigt so dir ihr aufgetragenen Aufgaben zu unserer ausreichenden Zufriedenheit.“

  • Note 5 (mangelhaft): „Frau Muster überzeugt im Großen und Ganzen mit der Qualität ihrer Arbeit und erledigt so die ihr aufgetragenen Aufgaben im erwarteten Maße.“

Formulierung der Führungsleistung

  • Note 1 (sehr gut): „Als von ihren Mitarbeiter*innen stets überaus respektiertes und geschätztes Vorbild sorgt Frau Beispiel jederzeit für ein sehr produktives Arbeitsklima.“

  • Note 2 (gut): „Als von ihren Mitarbeiter*innen stets respektiertes und geschätztes Vorbild sorgt Frau Beispiel jederzeit für ein produktives Arbeitsklima.“

  • Note 3 (befriedigend): „Als von ihren Mitarbeiter*innen geschätztes Vorbild sorgt Frau Beispiel für ein produktives Arbeitsklima.“

  • Note 4 (ausreichend): „Frau Beispiel sorgt für ein gutes Arbeitsklima.“

  • Note 5 (mangelhaft): „Frau Beispiel sorgt durchaus für ein gutes Arbeitsklima.“

Als Führungskraft kannst du deinen Mitarbeiter*innen ein respektiertes und anerkanntes Vorbild sein und es auf eine bestimmte Weise führen. Außerdem kannst du für ein bestimmtes Arbeitsklima sorgen. Sorgst du für eine Leistungssteigerung deiner Mitarbeiter*innen, sollte auch dies aufgeführt werden. 

Formulierung der Gesamtleistung

  • Note 1 (sehr gut): „Herr Mustermann überzeugt jederzeit mit sehr guten Leistungen und führt seinen Tätigkeitsbereich stets zu unserer vollsten Zufriedenheit aus.“

  • Note 2 (gut): „Herr Mustermann überzeugt jederzeit mit guten Leistungen und führt seinen Tätigkeitsbereich stets zu unserer vollen Zufriedenheit aus.“

  • Note 3 (befriedigend): „Herr Mustermann überzeugt jederzeit mit angemessenen Leistungen und führt seinen Tätigkeitsbereich stets zufriedenstellend aus.“

  • Note 4 (ausreichend): „Herr Mustermann überzeugt jederzeit mit ausreichenden Leistungen und führt seinen Tätigkeitsbereich ausreichend zufriedenstellend aus.“

  • Note 5 (mangelhaft): „Herr Mustermann überzeugt im Großen und Ganzen mit seinen Leistungen und führt seinen Tätigkeitsbereich durchaus zufriedenstellend aus.“

Formulierung des Sozialverhaltens

  • Note 1 (sehr gut): „Herrn Beispiels Verhalten gegenüber seinen Vorgesetzten und Kolleg*innen ist stets sehr gut. Auch sein Verhalten gegenüber Kund*innen und Geschäftspartner*innen ist jederzeit vorbildlich.“

  • Note 2 (gut): „Herrn Beispiels Verhalten gegenüber seinen Vorgesetzten und Kolleg*innen ist stets gut. Auch sein Verhalten gegenüber Kund*innen und Geschäftspartner*innen ist jederzeit einwandfrei.“

  • Note 3 (befriedigend): „Herrn Beispiels Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kolleg*innen ist gut. Auch sein Verhalten gegenüber Kund*innen und Geschäftspartner*innen ist einwandfrei.“

  • Note 4 (ausreichend): „Herrn Beispiels Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kolleg*innen ist korrekt. Auch sein Verhalten gegenüber Kund*innen und Geschäftspartner*innen ist jederzeit ausreichend.“

  • Note 5 (mangelhaft): „Herrn Beispiels Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kolleg*innen ist insgesamt durchaus korrekt. Auch sein Verhalten gegenüber Kund*innen und Geschäftspartner*innen ist insgesamt gut“

Du hast Probleme bei der Formulierung des Zwischenzeugnisses und möchtest sicherstellen, dass keine falschen Bewertungen vermittelt werden? Dann kannst du dir ein Zwischenzeugnis schreiben lassen. Professionelle Anbieter wie Die Bewerbungsschreiber erstellen rechtssichere Zwischenzeugnisse mit Wunschnoten.

Formulierungen im Schlussabsatz

  • Lange Betriebszugehörigkeit ohne Erhalt einer schriftlichen Leistungsbewertung: „Herr Beispiel erhält dieses Zwischenzeugnis wegen seiner langjährigen Beschäftigungszeit in unserem Unternehmen, in der er bisher keine schriftliche Leistungsbewertung erhielt.“

  • Arbeitsplatzwechsel innerhalb des Unternehmens: „Frau Beispiel erhält dieses Zwischenzeugnis, da sie zum TT.MM.JJJJ eine neue Tätigkeit als Musterberuf in unserem Unternehmen ausführen wird.“

  • Wechsel des Vorgesetzten: „Herr Muster erhält dieses Zwischenzeugnis aufgrund eines Wechsels seines Vorgesetzten.“

  • Verkürzung einer Berufsausbildung: „Frau Muster erhält dieses Zwischenzeugnis aufgrund der Verkürzung ihrer Berufsausbildung.“

  • Betriebsübernahme durch eine andere Firma / Fusion mit einer anderen Firma: „Herr Beispiel erhält dieses Zwischenzeugnis anlässlich des Übergangs des Betriebes im Sinne von § 613 a BGB auf einen anderen Inhaber.“

  • Bevorstehende längere Abwesenheit z. B. durch Elternzeit oder Sabbatical: „Herr Beispiel erhält dieses Zwischenzeugnis anlässlich seiner bevorstehenden Elternzeit.“

  • Geplanter Stellenabbau: „Frau Muster erhält dieses Zwischenzeugnis anlässlich geplanter Restrukturierungsmaßnahmen.“

  • Angestrebte Fort- oder Weiterbildung: „Frau Beispiel erhält dieses Zwischenzeugnis, um eine berufliche Weiterbildung beginnen zu können.“

  • Drohende Insolvenz des Unternehmens: „Herr Muster erhält dieses Zwischenzeugnis anlässlich der bevorstehenden Eröffnung eines Insolvenzverfahrens.“

  • Beförderung: „Frau Beispiel erhält dieses Zwischenzeugnis anlässlich ihrer Bestellung zur Beispielposition.“

Das sind Alternativen zum Zwischenzeugnis

Einer der Hauptkritikpunkte an Zwischenzeugnissen ist die Tatsache, dass diese des Öfteren aus einer bloßen Aneinanderreihung leerer Floskeln bestünden, welche wenig inhaltliche Aussagekraft besäßen.


Es finden sich folgende mögliche Alternativen, die mehr Aussagekraft besitzen können:

  • Ausführliche Arbeits- und Tätigkeitsbeschreibung: Vorteile gegenüber einem Zwischenzeugnis liegen vor allem darin, dass hier die Aufgabenbereiche detaillierter ausformuliert und das eigene Tätigkeitsprofil in Bezug auf die Stärken differenziert erläutert werden kann.

  • Referenzen und Empfehlungsschreiben: Durch Referenzen von einem Kollegen, Mitarbeiter oder langjährigen Kunden kann vor dem kommenden Arbeitgeber brilliert werden.

  • Mitarbeiterbeurteilung: Rückmeldungen aus Assessment-Centern sowie die Beurteilung der Mitarbeiter können vor allem für Führungskräfte als herausragender Zeugnisersatz genutzt werden.

  • Testimonials: Eine weitere mögliche Alternative zu einem herkömmlichen Zwischenzeugnis ist ein positives Zitat von einer einflussreichen Person in deinem Arbeitsumfeld.

Weitere häufig gestellte Fragen zum Zwischenzeugnis

Was ist der Unterschied zwischen einem Zwischenzeugnis und einem Arbeitszeugnis?

Das Zwischenzeugnis ist eine spezielle Variante des Arbeitszeugnisses. Es beschreibt die in der Stelle ausgeführten Tätigkeiten und bewertet neben den erbrachten Leistungen auch das Sozialverhalten der angestellten Person. Wie auch das Arbeitszeugnis kann es einfach oder qualifiziert vorliegen. Der Unterschied zwischen Arbeits- und Zwischenzeugnis liegt in der Regel in den vorliegenden Umständen.


Arbeitnehmer*innen beantragen ein Zwischenzeugnis im Regelfall dann, wenn sie sich noch in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis befinden. Weil es sich auf ein bestehendes Arbeitsverhältnis bezieht, wird das Zwischenzeugnis im Präsens formuliert und enthält anders das Arbeitszeugnis auch kein Beendigungsdatum.

Was ist der Unterschied zwischen einem einfachen und einem qualifizierten Zwischenzeugnis?
Der Unterschied zwischen einem einfachen und einem qualifizierten Zwischenzeugnis ist derselbe wie der zwischen einem einfachen und qualifizierten Arbeitszeugnis. Während nämlich das einfache Zwischenzeugnis lediglich Angaben zur Dauer des Beschäftigungsverhältnisses bis zum aktuellen Stand und zu den ausgeübten Tätigkeiten enthält, ist das qualifizierte Zwischenzeugnis ausführlicher. Letzteres führt darüber hinaus die Beurteilung der Leistungen und des Verhaltens durch den Arbeitgeber auf.
Wie lange auf Zwischenzeugnis warten?
Es gibt keinen gesetzlich festgeschriebenen Zeitrahmen, in dem der Arbeitgeber nach deiner Anfrage das Zwischenzeugnis erstellen muss. Deshalb empfehlen wir, bereits in der Anfrage eine angemessene Frist zu setzen. Hast du das Setzen einer angemessenen Frist bei der Anfrage versäumt, wird ein Zeitrahmen zwischen zwei Wochen und zwei Monaten als üblich angesehen.
Kann ich das Zwischenzeugnis als Druckmittel nutzen?
Wir können dir nicht empfehlen, das Zwischenzeugnis als Druckmittel zu nutzen, um beispielsweise eine Gehaltserhöhung zu erwirken. Zwar nehmen viele Arbeitgeber das Fordern eines Zwischenzeugnisses als Signal für einen bevorstehenden Jobwechsel, dass deshalb auf deine Forderungen eingegangen wird, ist dennoch ungewiss.
Gibt es eine Frist für das Anfordern eines Zwischenzeugnisses?
Eine direkte Frist, bis wann du das Zwischenzeugnis anfordern kannst, gibt es nicht. Allerdings ergibt es nur Sinn, ein Zwischenzeugnis und kein Arbeitszeugnis zu beantragen, wenn du dich in einem noch ungekündigten Arbeitsverhältnis befindest.
Was mache ich, wenn mein Arbeitgeber ein Zwischenzeugnis verweigert?
Der Arbeitgeber ist nur verpflichtet, ein Zwischenzeugnis auszustellen, wenn du berechtigtes Interesse nachweisen kannst. Weigert er sich dennoch, dann suche zunächst das Gespräch mit ihm, in welchem du auf deine Rechte aufmerksam machst. Weigert er sich weiterhin, steht dir noch ein letzter Schritt zur Verfügung, das Einreichen einer Klage vor dem Arbeitsgericht.
Gibt es das Zwischenzeugnis auf Englisch?
Zwischenzeugnisse sind eher in Deutschland üblich. Im englischsprachigen Ausland Zwischenzeugnisse hingegen nicht. Deutsche Arbeitszeugnisse folgen einem speziellen Aufbau und einer bestimmten Sprache, dich sich nicht ohne Weiteres ins Englische übertragen lassen. Setze bei Bewerbungen ins Ausland deshalb stattdessen auf Empfehlungsschreiben.
Habe ich durch einen Aufhebungsvertrag Anrecht auf ein Zwischenzeugnis?
Zwar zählt das bevorstehende Ende bspw. eines befristeten Arbeitsverhältnisses zu den triftigen Gründen für das Anfordern eines Zwischenzeugnisses, allerdings ist ein Arbeitszeugnis in solchen Fällen die klassische Variante. Bei einem Ende des Arbeitsverhältnisses im beiderseitigen Einverständnis durch einen Aufhebungsvertrag ist das nicht anders.


Schließlich legt ein Aufhebungsvertrag fest, dass du nicht weiter für das Unternehmen arbeiten wirst, so ergibt das Anfordern einer Zwischenbeurteilung deiner Leistungen wenig Sinn, wenn du auch ein Abschlusszeugnis beantragen könntest. Eine Ausnahme bildet ein Aufhebungsvertrag, der sich erst auf einen späteren Zeitpunkt bezieht. Dann kann das Anfordern eines Zwischenzeugnisses sinnvoll sein.

Muss ein späteres Arbeitszeugnis dem Zwischenzeugnis entsprechen?
Eine Zwischenbeurteilung in Form eines Zwischenzeugnisses kann Einfluss auf ein späteres Arbeitszeugnis haben. Wenn das letzte Zwischenzeugnis maximal vor zwei Jahren ausgestellt wurde, gilt die sogenannte Bindungswirkung. Diese sorgt dafür, dass sich die Arbeitsqualität des Mitarbeiters nachweislich verschlechtert haben muss, um im Abschlusszeugnis entsprechend vermerkt zu werden.
Ein Foto von Stefan Gerth

Autor: Stefan Gerth

Stefan hat sich während seines Studiums der Wirtschaftswissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum intensiv mit dem Thema Bewerbung beschäftigt. So entstand die Idee, ein Unternehmen zu gründen. Eine Idee, die er in 2011 realisiert hat. Stefan ist Gründer und Geschäftsführer der webschmiede GmbH (Die-Bewerbungsschreiber.de & Bewerbung.net), schreibt seit Jahren Fachbeiträge und gibt Interviews zum Thema professionelle Bewerbungsunterlagen.


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