Referenzschreiben

Um im Bewerbungsprozess herauszustechen, sind neben Qualifikationen und einer kreativen Bewerbung Referenzschreiben nützlich. Sie steigern deine Chancen auf ein Gespräch und eine Anstellung. Wir geben dir deshalb Tipps, wie du diese effektiv nutzen kannst.

Ein Beitrag von Stefan Gerth

Definition - Was ist ein Referenzschreiben?

Bei einem Referenzschreiben handelt es sich um ein Dokument, in dem ein Referenzgeber oder eine Referenzgeberin auf ca. einer DIN A4-Seite positiv über die berufliche Eignung und Arbeitsweise einer Person berichtet, um diese für zukünftige Positionen oder Stellen zu empfehlen.


Vielerorts sind Referenzschreiben bereits ein standardisierter und erwünschter Teil von Bewerbungen. Doch auch wenn diese nicht verlangt werden, bieten sie immer eine Art Entscheidungs- und Orientierungshilfe für den potenziellen Arbeitgeber und sind deshalb gern gesehen. Als zuverlässige und unparteiische Quelle geben Referenzschreiben den Personalverantwortlichen Informationen über deine Arbeitsweise und Qualitäten.


Darüber hinaus bietet ein Referenzschreiben viele Vorteile, denn anders als bei einem Arbeitszeugnis ist die Ausstellung eines solchen nicht rechtlich vorgeschrieben. Es zeugt vom bloßen Wohlwollen des Fürsprechers bzw. der Fürsprecherin und der freiwilligen Unterstützung dir gegenüber.

Unterschied zum Empfehlungsschreiben

Referenzschreiben und Empfehlungsschreiben sind zwei Instrumente, die Jobsuchende nutzen können, um ihre Bewerbung zu stärken, obwohl sie häufig fälschlicherweise synonym verwendet werden. Referenzschreiben, oft von ehemaligen Arbeitgebern, Vorgesetzten oder Kunden und Kundinnen ausgestellt, geben einen Überblick über die Arbeitsweise, Leistungen und die Persönlichkeit der Bewerbenden. Ihr Hauptvorteil liegt in ihrer Vielseitigkeit: Sie sind nicht für eine spezifische Stelle maßgeschneidert, was bedeutet, dass sie keine direkten Adressaten oder inhaltliche Vorgaben haben und deshalb bei verschiedenen Gelegenheiten wiederverwendet werden können. Dies macht sie besonders nützlich für Freiberufler oder Berufseinsteigende.


Im Gegensatz dazu sind Empfehlungsschreiben gezielt auf eine bestimmte Stelle, ein Stipendium, einen Studiengang, eine Beförderung, ein Praktikum oder ein Auslandssemester zugeschnitten. Sie adressieren eine spezifische Kontaktperson und sind darauf ausgerichtet, die Eignung der Bewerbenden für die jeweilige Position oder Gelegenheit hervorzuheben. Trotz der ähnlichen Punkte im Inhalt und Aufbau, liegt der Unterschied zum Referenzschreiben in der spezifischen Ausrichtung des Empfehlungsschreibens, was es zu einem starken Instrument macht, um die Chancen für eine gezielte Bewerbung zu verstärken.

Aufbau, Inhalt & Formulierungen des Referenzschreibens

Entsprechend der Funktion kommt einem Referenzschreiben ein hoher Grad an Individualität zu, denn es sollen schließlich die individuellen Qualitäten einer Person dargestellt werden. Um den persönlichen Charakter der Einschätzung und des Schreibens an sich zu betonen, werden Referenzschreiben für die Bewerbung immer in Ich-Form geschrieben. Einer festen Reihenfolge wird dabei nicht gefolgt. 


Es gibt jedoch einige Informationen, die in einem aussagekräftigen Referenzschreiben nicht fehlen dürfen:

  • Briefkopf

  • Einführung

  • Sachlicher Teil der Empfehlung (bisherige Tätigkeiten / Tätigkeitsfelder, Abschlüsse, besondere Erfolge)

  • Subjektiver Teil der Empfehlung (positive Erfahrungen, Arbeitseinstellung, Soft Skills)

  • Schlussteil (inkl. Grußformel und Unterschrift)

Der Briefkopf des Referenzschreibens

Der Briefkopf eines Referenzschreibens enthält wichtige Informationen, die die Authentizität und den formellen Charakter des Dokuments unterstreichen. Er beginnt typischerweise mit dem Namen des Ausstellers bzw. der Ausstellerin, ergänzt durch dessen Position oder Titel, um die Qualifikation zur Abgabe der Referenz zu verdeutlichen. Daran anschließend folgt der Name des Unternehmens oder der Institution, sowie die vollständige Postanschrift. Um die Kommunikation zu erleichtern, werden auch Kontaktinformationen wie Telefonnummer und E-Mail-Adresse angegeben. Abschließend wird der Ort und das Datum der Ausstellung des Schreibens aufgeführt, was dessen Aktualität betont.


Optional kann ein Referenz- oder Aktenzeichen hinzugefügt werden, falls das Schreiben in einem formalen System verwaltet wird. Der professionell gestaltete Briefkopf dient nicht nur der Bereitstellung von Kontaktdaten, sondern auch dazu, die Seriosität des Referenzschreibens zu bekräftigen. Das Referenzschreiben kann dazu auch direkt auf Firmenpapier gedruckt werden, welches den professionellen Briefkopf inklusive der Unternehmensdaten bereits beinhaltet.

Referenzschreiben Briefkopf

| Beispiel für den Briefkopf eines Referenzschreibens

Die Einführung in das Referenzschreiben

Die Einführung in das Referenzschreiben legt den Grundstein für das Verständnis der Beziehung zwischen den Referenzgebenden und Bewerbenden. Sie beginnt mit einer kurzen Vorstellung des Referenzgebers oder der Referenzgeberin, einschließlich der Position und Beziehung zu dem Arbeitnehmer bzw. der Arbeitnehmerin. Dies klärt, in welchem Verhältnis die Referenzgebenden zu den Bewerbenden stehen, sei es als ehemalige Vorgesetzte, Lehrkräfte oder in einer anderen Konstellation. Dabei wird ebenso auf den Kontext und die Dauer der Beziehung eingegangen.


Der Grund für die Erstellung des Referenzschreibens, ob auf Anfrage der Bewerbenden oder als freiwillige Unterstützung durch die Referenzperson, wird ebenso kurz dargelegt, zusammen mit einer allgemeinen Aussage über die Absicht des Schreibens, etwa die Qualifikationen und Eignung für eine bestimmte Position zu betonen. Diese einleitenden Informationen schaffen eine solide Basis, die es dem Empfänger oder der Empfängerin ermöglicht, die nachfolgenden Ausführungen im richtigen Kontext zu verstehen und zu bewerten.


Beispielformulierungen für die Einführung:

  • Von einem Vorgesetzten / einer Vorgesetzten: Nach langjähriger und hervorragender Arbeit in unserem Unternehmen hat sich Herr Mustermann dazu entschlossen, nach neuen beruflichen Herausforderungen zu suchen. Als bisheriger, äußerst zufriedener Vorgesetzter bedauere ich diese Entscheidung sehr, doch ich kann Herrn Mustermann für eine Anstellung dieser Art nur weiterempfehlen.“

  • Von einem Kunden / einer Kundin: „Herr Mustermann hat vom TT.MM.JJJJ bis zum TT.MM.JJJJ den Auftrag XYZ für mich durchgeführt und ihn zu meiner vollsten Zufriedenheit erfüllt. Als Kunde war ich mit der Zusammenarbeit, der Durchführung und auch dem Endergebnis sehr zufrieden. Mein Auftrag erforderte diverse handwerkliche Fähigkeiten und ein hohes Maß an Geschicklichkeit und Durchhaltevermögen.“

  • Von einem Betreuer / einer Betreuerin: Frau Musterfrau hat bei uns im Zeitraum vom TT.MM.JJJJ bis zum TT.MM.JJJJ ein Praktikum in der Abteilung XYZ absolviert. Dabei war ich ihr Betreuer und somit für die Einarbeitung und Kontrolle der erbrachten Leistungen zuständig.“

Der sachliche Teil der Empfehlung

Im sachlichen Teil einer Empfehlung werden die bisherigen Tätigkeiten und Aufgaben der empfohlenen Person detailliert beschrieben. Dieser Abschnitt gibt Einblick in die berufliche Laufbahn, einschließlich der Rollen und Verantwortlichkeiten, die die Person in früheren Positionen innehatte. Darüber hinaus werden relevante akademische Qualifikationen hervorgehoben, wie Abschlüsse aus Ausbildungsgängen sowie Bachelor- oder Mastergrade, die die fachliche Kompetenz der Person unterstreichen.


Besondere Bedeutung haben auch Erfolge und Projekte, an denen die Person während ihrer Anstellung, ihres Praktikums oder einer anderen Beschäftigung beteiligt war. Diese können von der erfolgreichen Durchführung komplexer Projekte bis hin zu innovativen Lösungen reichen, die einen signifikanten Beitrag zum Erfolg des Unternehmens oder der Organisation geleistet haben. Dieser Teil des Empfehlungsschreibens dient dazu, die Fachkenntnisse, die praktische Erfahrung und die besonderen Beiträge der Person konkret zu dokumentieren und somit ihre Eignung für die angestrebte Position oder Gelegenheit zu belegen.


Beispielformulierungen für den sachlichen Teil der Empfehlung:

  • Von einem Vorgesetzten / einer Vorgesetzten: „Zwischen dem TT.MM.JJJJ und dem TT.MM.JJJJ hat Herr Mustermann als Assistent in der Abteilung XYZ für mich gearbeitet und dabei seine Aufgaben immer mit größtem Engagement und äußerst zufriedenstellend bewältigt. Er ist ein sehr verantwortungsvoller Angestellter, der durch seinen Abschluss XYZ über viel Erfahrung verfügt. Durch seine jahrelange Arbeitserfahrung und die Weiterbildung zum XYZ zeigt Herr Mustermann eine hohe Selbstständigkeit. Aus diesem Grund genießt er bis heute einen sehr guten Ruf bei unseren zufriedenen Kunden, denn auch in schwierigen Situationen fiel er immer als Problemlöser auf.“

  • Von einem Kunden / einer Kundin: „Schon bei der Planung des Auftrags überzeugte Herr Mustermann durch Kreativität und Engagement. Seine Detailorientierung bei der Anfertigung führte zu einem äußerst zufriedenstellenden Ergebnis und das hochwertige Endprodukt lässt keine Zweifel an seinen Fähigkeiten und Kenntnissen. Besonders erwähnenswert ist die filigrane Umsetzung der Leistung XYZ, die im Rahmen meines Auftrags durchgeführt wurde.“

  • Von einem Professor / einer Professorin: „In meinen Kursen erfüllt Herr Mustermann seine Aufgaben immer mit größtem Engagement und durch seine kritische Denkweise bereichert er jeden Kurs. Die unter meiner Aufsicht erstellten Arbeiten zeugen von Kreativität und fachlicher Kompetenz, sodass auch schwierigere Themen und Diskurse kein Problem für ihn darstellen.

Der subjektive Teil der Empfehlung

Im subjektiven Teil der Empfehlung kommen die persönlichen Eindrücke und Erfahrungen zur Sprache, die während der Zusammenarbeit mit der empfohlenen Person gesammelt wurden. Hier wird besonders Wert auf die Schilderung positiver Erfahrungen gelegt, die aufzeigen, wie die Zusammenarbeit die Teamdynamik oder Projektziele bereichert hat. Diese Abschnitte bieten Einblicke in die Arbeitseinstellung der Person, ihre Motivation, Zuverlässigkeit und ihr Engagement, Herausforderungen anzugehen und Lösungen zu erarbeiten.


Der soziale Umgang und die Soft Skills der Person erhalten ebenfalls besondere Aufmerksamkeit. Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit, Konfliktlösungskompetenz und Empathie sind Beispiele für Qualitäten, die hier hervorgehoben werden. Diese Fähigkeiten sind oft entscheidend für das harmonische und effektive Arbeiten im Team und tragen maßgeblich zum Arbeitsklima und zum Erfolg von Projekten bei.


Ergänzt wird der subjektive Teil durch positive Rückmeldungen von Kollegen und Kolleginnen, der Kundschaft und Vorgesetzten. Solche Rückmeldungen können konkrete Beispiele oder Situationen umfassen, in denen die empfohlene Person außergewöhnliche Leistungen erbracht hat oder ihr Verhalten und ihre Fähigkeiten besonders geschätzt wurden. Diese direkten Zitate oder Paraphrasen von Lob und Anerkennung verstärken das positive Bild der Person und untermauern die Empfehlung mit authentischen Stimmen aus ihrem beruflichen Umfeld.


Beispielformulierungen für den subjektiven Teil der Empfehlung: 

  • Von einem Ausbilder / einer Ausbilderin: „Von Anfang an zeichnete sich Frau Musterfrau durch ein hohes Maß an Engagement und eine außerordentliche Sorgfalt aus. Darüber hinaus glänzte sie nicht nur durch Eigeninitiative und eine eigenständige Arbeitsweise, sondern auch durch Teamfähigkeit und brachte sich mit ihrer Hilfsbereitschaft sofort in das bestehende Team ein. Ebenso war sie Anregungen und Kritik gegenüber aufgeschlossen und zu jeder Zeit lernwillig.“

  • Von einem / einer Vorgesetzten: „Neben hervorragenden fachlichen Qualifikationen zeichnet sich Herr Mustermann durch Freundlichkeit und Zuverlässigkeit im Umgang mit Kollegen und Kunden aus. Durch seine Hilfsbereitschaft und Teamfähigkeit ist er im Kollegium sehr beliebt und die Zusammenarbeit ist immer unkompliziert und produktiv. Darum halte ich ihn für eine vortreffliche Wahl für jede Beschäftigung im Bereich XYZ und empfehle ihn für jede Anstellung dieser Art.“

  • Von einem Professor / einer Professorin: „Auf menschlicher Ebene ist Herr Mustermann ein selbstständiger und verantwortungsvoller Student, der stets durch Motivation und gute Umgangsformen glänzt. Aus diesem Grund genießt er unter seinen Professoren und Mitarbeitern einen sehr guten Ruf, der sich in seinen ausgezeichneten Leistungen und Noten widerspiegelt. Neben der hervorragenden fachlichen Qualifikation zeichnet sich Herr Mustermann durch Freundlichkeit im Umgang mit Studierenden und dem Lehrkörper aus.“

Schlussteil

Im Schlussteil des Empfehlungsschreibens wird die Bereitschaft zur weiteren Kommunikation signalisiert. Hier bietet die referenzgebende Person explizit an, für Rückfragen zur Verfügung zu stehen, was die Glaubwürdigkeit der Empfehlung unterstreicht und Interessenten die Möglichkeit gibt, weitere Einzelheiten zu erörtern oder Unklarheiten zu beseitigen. Die Angabe von Kontaktinformationen, wie Telefonnummer oder E-Mail-Adresse, erleichtert es dem Empfänger oder der Empfängerin, diesen Schritt zu unternehmen.


Anschließend folgt eine angemessene Grußformel, die den formalen Ton des Schreibens beibehält und Respekt sowie Professionalität ausdrückt. Den Abschluss des Schreibens bildet dann die handschriftliche Unterschrift der referenzgebenden Person. Es kann auch eine eingescannte Unterschrift verwendet werden, sofern das Schreiben in elektronischer Form übermittelt wird.

Schlussteil Referenzschreiben

| Beispiel für den Schlussteil eines Referenzschreibens

Referenzschreiben Muster – 3 kostenlose Vorlagen

Da das Referenzschreiben und sein Inhalt immer von der Situation der Ausstellung und den individuell erworbenen Fähigkeiten und Erfahrungen abhängen, stellen wir dir drei Referenzschreiben-Vorlagen im Microsoft Word-Format (.docx) für verschiedene Beschäftigungsstrukturen und Situationen als kostenlosen Download bereit.

Wie frage ich nach einem Referenzschreiben?

Da die Ausstellung eines Referenzschreibens anders als bei Arbeitszeugnissen nicht vorgeschrieben ist, musst du dich selbst um die Beantragung eines Referenzschreibens kümmern. Wenn es darum geht, ein Referenzschreiben einzuholen, ist eine persönliche Herangehensweise entscheidend. Ob du nach einer Beförderung im aktuellen Unternehmen strebst oder eine Referenz von früheren Vorgesetzten oder Kunden und Kundinnen benötigst, dein Anliegen persönlich vorzubringen, schafft den idealen Rahmen für deine Bitte. Sollte eine schriftliche Anfrage notwendig sein, bedenke die öffentliche Natur deiner Jobsuche und mögliche Konsequenzen, die das Einholen einer Referenz mit sich bringen könnte.


Eine erfolgreiche Anfrage setzt voraus, dass du in der Vergangenheit gute Leistungen erbracht hast. Dein Referenzgeber bzw. deine Referenzgeberin sollte aufgrund deiner bisherigen Erfolge überzeugt sein, dir ein positives Schreiben auszustellen. Bereite Beispiele und Belege deiner Leistungen vor, die dein Anliegen unterstützen und die Relevanz deiner Bitte untermauern.


Darüber hinaus ist es wichtig, den Grund deiner Bewerbung und deine Motivation klar zu kommunizieren. Erkläre, warum dir die angestrebte Position besonders am Herzen liegt und warum du der Überzeugung bist, die richtige Besetzung dafür zu sein. Eine wohlüberlegte Begründung kann das Engagement der referenzgebenden Person für das Verfassen eines überzeugenden Referenzschreibens deutlich erhöhen. 


Beispielformulierungen für den Hauptteil deiner Anfrage: 

  • Bitte an einen Vorgesetzten / eine Vorgesetzte: „ich bin seit XYZ Jahren für dieses Unternehmen in der Abteilung XYZ tätig und empfinde die Zusammenarbeit als äußerst produktiv und angenehm. Nun würde ich mich gerne beruflich weiterentwickeln und neue Erfahrungen auf dem Gebiet XYZ sammeln. Ich möchte mich noch einmal bei Ihnen für die hervorragende Zusammenarbeit und Betreuung bedanken. Da Sie meine Erfahrungen und Kompetenzen am besten beurteilen können, wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir für den Bewerbungsprozess und meine weitere berufliche Entwicklung ein Referenzschreiben ausstellen.“

  • Bitte an einen Professor / eine Professorin: nachdem Sie im letzten Semester meine Bachelorarbeit zum Thema Beispiel-Problematik betreut haben, stehe ich kurz vor der Beendigung meines Studiums. Ich möchte mich daher für eine Stelle als Musterposition im Musterbereich bewerben. Da Sie sich im Rahmen meiner Bachelorarbeit genau mit meiner Arbeitsweise auseinandergesetzt und sich von meinem Fachwissen überzeugt haben, hoffe ich, dass Sie es in Betracht ziehen, mit der Ausstellung eines Referenzschreibens meinen Karriereeinstieg zu unterstützen. Gerne würde ich alle weiteren Details in einem persönlichen Gespräch mit Ihnen besprechen.“

  • Bitte an einen Kunden / eine Kundin: „vielen Dank für die gute Zusammenarbeit im Laufe des Auftrags XYZ und Ihr positives Feedback. Ich habe nun schon diverse Arbeiten in Ihrem Auftrag durchgeführt und Sie waren stets zufrieden mit der Qualität meiner Arbeit. Nach einem meiner letzten Aufträge schrieben Sie mir: ‚Vielen Dank für die schnelle und ordentliche Durchführung! Sowohl die Qualität Ihrer Arbeit als auch Kommunikation und Service sind äußerst zufriedenstellend.‘ Da mir positive Rückmeldungen in Form von Referenzschreiben sehr helfen können, Kundschaft zu generieren, würde es mich freuen, wenn Sie mir ein solches ausstellen. Gerne können Sie sich für weitere Details mit mir in Verbindung setzen.“

Bevor du ein Referenzschreiben nutzt, solltest du bei der Quelle deiner Referenz anfragen, ob du diese auch für deine Bewerbung verwenden darfst. Es kann vorkommen, dass der Referenzgeber oder die Referenzgeberin von deinem potenziellen neuen Arbeitgeber kontaktiert wird, um nähere Informationen über dich einzuholen.

Wer eignet sich als Referenzgeber oder Referenzgeberin?

Ein Referenzgeber oder eine Referenzgeberin sollte bestenfalls neutral sein, um die Zuverlässigkeit der Referenz zu gewährleisten. Außerdem sollte die Person aus einer ranghöheren Position stammen, die deine Leistungen und Kompetenzen sachlich einschätzen kann. Dementsprechend kommen dafür in erster Linie Vorgesetzte infrage. Kollegen oder Kolleginnen, mit denen du jeden Tag deine Mittagspause verbringst oder eine untergeordnete Person, die in deinem Ansehen aufsteigen will, eignen sich in den meisten Fällen nicht für ein Referenzschreiben. 


Welche deiner Bezugspersonen sich für dein individuelles Referenzschreiben eignen, hängt von deiner persönlichen Situation, dem Anstellungsverhältnis und deinen zukünftigen Karriereplänen ab. Je nach vorliegender Situation kommen folgende Personen infrage:

  • Studierende: Dozenten und Dozentinnen, Betreuende bei Praktikumsstellen oder Nebenjobs

  • Absolvierende eines Praktikums: Praktikumsbetreuer und Praktikumsbetreuerinnen

  • Azubis: Ausbilder und Ausbilderinnen

  • Schüler und Schülerinnen: Lehrer und Lehrerinnen

  • Berufswechselnde: Ehemalige Vorgesetzte, vorausgesetzt die Jobsuche erfolgt nicht vertraulich.

Je höher die Stellung und das Ansehen deines Referenzgebers sind, desto hilfreicher ist das Referenzschreiben.

Wann ergibt ein Referenzschreiben in der Bewerbung Sinn?

Ein Referenzschreiben ergibt in der Bewerbung vor allem dann Sinn, wenn es darum geht, sich im Bewerbungsprozess von anderen Bewerberinnen und Bewerbern abzuheben und die eigene Eignung für eine angestrebte Position glaubhaft zu unterstreichen.


Insbesondere in folgenden Situationen kann ein Referenzschreiben besonders wertvoll sein:

  • Berufseinstieg: Wenn du am Beginn deiner Karriere stehst und noch nicht über umfangreiche Berufserfahrung verfügst, können Referenzschreiben aus dem schulischen oder akademischen Umfeld deine fachlichen Kompetenzen und persönlichen Qualitäten hervorheben.

  • Branchen- oder Berufswechsel: Wenn du in eine neue Branche oder einen neuen Beruf wechseln möchtest, können Referenzschreiben deine Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit sowie relevante übertragbare Fähigkeiten belegen.

  • Lücken im Lebenslauf: Zeiten der Nichtbeschäftigung im Lebenslauf können durch Referenzschreiben gemildert werden, die belegen, dass du während dieser Zeiten relevante Fähigkeiten erworben oder ehrenamtliche Tätigkeiten ausgeführt hast.

  • Freiberufler und Selbstständige: Für Freiberufler bzw. Freelancer und Selbstständige, die möglicherweise keine traditionellen Arbeitszeugnisse vorweisen können, bieten Referenzschreiben eine gute Möglichkeit, die Qualität ihrer Arbeit und die Zufriedenheit ihrer Kundschaft oder Auftraggeber zu demonstrieren.

  • Wenn explizit gefordert: Manche Arbeitgeber fordern in der Stellenausschreibung explizit Referenzschreiben. In diesem Fall ist das Beifügen solcher Schreiben natürlich obligatorisch.

  • Stärkung der Bewerbung: Auch wenn Referenzschreiben nicht explizit gefordert sind, können sie deine Bewerbung stärken, indem sie zusätzliche Einblicke in deine Arbeitsweise und deinen Charakter bieten und somit deine Eignung für die Position unterstreichen.

Wie integriere ich Referenzschreiben in die Bewerbung?

Nachdem du Referenzschreiben aus verschiedenen Quellen eingeholt und deren Eignung für deine Bewerbung überprüft hast, stellt sich noch die Frage, wie du diese bestmöglich in deine Bewerbungsmappe integrierst. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Referenzschreiben in der Bewerbung zu erwähnen oder zu integrieren. Du solltest dabei einige wichtige Informationen nennen. Dazu gehören der Name, die Position und die Kontaktdaten der referenzgebenden Person, sowie die Beziehung, in der ihr zueinander steht.

Wo nenne ich die Referenzschreiben?

Wenn du gerne deine Referenzschreiben vollständig mit abgeben möchtest, findest du hinter dem Lebenslauf den richtigen Platz dafür. Solltest du jedoch auch ein Motivationsschreiben beifügen, empfiehlt es sich, die Referenzschreiben der Übersichtlichkeit halber ganz am Ende einzufügen.


Eine Bewerbungsmappe richtet sich dennoch nach einer bestimmten Ordnung, die auch durch deine Referenzschreiben nicht gestört werden sollte:

  1. Bewerbungsschreiben

  2. Deckblatt (falls vorhanden)

  3. Lebenslauf

  4. Motivationsschreiben

  5. Zeugnisse

Neben dem Einfügen vollständiger Referenzschreiben besteht auch die Möglichkeit, seine Referenzen in Kurzform im Bewerbungsschreiben oder Lebenslauf zu nennen. Weitere Informationen zu den verschiedenen Möglichkeiten erhältst du in unserem Artikel Referenzen in der Bewerbung.“

Wie viele Referenzschreiben sollte ich beifügen?

Wenn in der Stellenausschreibung nicht explizit Referenzen gefordert sind, musst du auch nicht zwangsläufig Referenzschreiben beifügen. Wenn du zur positiven Verstärkung deiner Fähigkeiten und Leistungen dennoch Referenzschreiben angeben willst, solltest du dir bezüglich der Anzahl Gedanken machen. Nur ein Referenzschreiben erbringt meist nicht die gewünschte Wirkung. Deshalb solltest du in diesem Fall überlegen, auf die Nennung des Referenzschreibens zu verzichten, da sich sonst eventuell die Frage stellt, warum du in deiner Berufslaufbahn lediglich eine Referenz erhalten hast.


Doch auch ein Übermaß an Referenzschreiben kann seine Wirkung verfehlen, denn es kann den Leser oder die Leserin überfordern und darüber hinaus unglaubwürdig und prahlend wirken. Ein gutes Mittelmaß stellen ungefähr 3 Referenzschreiben dar. So wird deutlich, dass du mehrfach positiv aufgefallen bist, dennoch steht dein Bewerbungsschreiben weiterhin im Mittelpunkt deiner Bewerbungsmappe und wird nicht überschattet. Diese Regel gilt jedoch nicht für Berufseinsteiger, denn diese verfügen häufig nicht über viel Arbeitserfahrung, sodass jede Erwähnung einer Referenz umso wertvoller ist.


Ein Foto von Stefan Gerth

Autor: Stefan Gerth

Stefan hat sich während seines Studiums der Wirtschaftswissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum intensiv mit dem Thema Bewerbung beschäftigt. So entstand die Idee, ein Unternehmen zu gründen. Eine Idee, die er in 2011 realisiert hat. Stefan ist Gründer und Geschäftsführer der webschmiede GmbH (Die-Bewerbungsschreiber.de & Bewerbung.net), schreibt seit Jahren Fachbeiträge und gibt Interviews zum Thema professionelle Bewerbungsunterlagen.


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