Motivationsschreiben für die Promotion

Nach Masterabschluss, Magister, Staatsexamen oder Diplom besteht die Möglichkeit einer Promotion. Vorausgesetzt, das belegte Studienfach sieht eine solche überhaupt vor. Doch ein guter Schnitt ist nicht der einzige Faktor, der dir den Start ermöglicht. Um den Doktortitel zu erlangen, bedarf es der Betreuung durch Professor*innen. Da deren Kapazitäten begrenzt sind, solltest du neben der Bewerbung an sich auch ein Motivationsschreiben aufsetzen, um dir deinen Platz zu sichern – Wir zeigen dir, wie!

Ein Beitrag von Kristin Bolz

Wofür ein Motivationsschreiben? - Vorteile

Egal in welchem Bereich - sind die Stellen begrenzt, setzen sich die Besten beziehungsweise Überzeugendsten durch. Dabei ist es gleichgültig, ob es sich um einen begehrten Arbeitsplatz oder um Bildungseinrichtungen handelt.


Da die Promotion den höchsten akademischen Grad in Deutschland darstellt, bedarf es einer langen Ausarbeitungszeit von etwa drei Jahren, um diese zu erlangen. Der erstrebte Doktortitel wird erst nach einer erfolgreichen eigenständigen Auseinandersetzung mit einer Forschungsfrage deines Fachbereichs verliehen.


Auf dem Weg dorthin begleiten dich die sogenannten Doktorväter oder Doktormütter. Diese fungieren als Betreuer*innen sowie Erstgutachter*innen während deiner Anfertigung. Aufgrund der langen Zeitspanne sowie eines Umfangs der Arbeit von 50 - 400 Seiten sind diese gut in den Prozess involviert und darüber hinaus reichlich beschäftigt. Ihre Unterstützung beschränkt sich daher nur auf eine begrenzte Zahl an Promovierenden


Um eine*r von diesen zu sein, solltest du dich deinem / deiner potenziellen Doktorvater /-mutter als geeignete*n Kandidat*in präsentieren. Um neben Bewerbungsschreiben und Lebenslauf auch auf persönlicher Ebene zu punkten, empfiehlt es sich, ein weiteres Dokument zu ergänzen: Mit einem Motivationsschreiben suggerierst du den Auswahlkomitees, dass du das nötige Engagement mitbringst, die anstrengende Zeit bis zur Promotion durchzustehen. Somit steigen deine Chancen auf eine Zusage.

Auch wenn Motivationsschreiben nicht immer explizit verlangt werden: neben dem Exposé gelten sie mittlerweile als absolutes Kernelement einer Bewerbung um einen Promotionsplatz.

An wen richte ich mein Schreiben? - Promotionsarten

Promotion ist nicht gleich Promotion. Auch die Orte, an denen der Weg zum Doktortitel geebnet wird, sind unterschiedlich.


Nachfolgend erlangst du daher einen Überblick der verschiedenen Einrichtungen sowie den zugehörigen Ansprechpartner*innen:

  • Hochschule/Universität: Die wohl gängigste Option. In der Regel arbeitest du neben deiner Ausarbeitung noch als wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in am Lehrstuhl deiner Fachrichtung. In der Anrede deiner Bewerbung richtest du dich demnach auch deine*n Professor*in.

  • Graduiertenkolleg: Dies ist Teil eines strukturierten Programms. Neben den Betreuer*innen hast du hier auch die Möglichkeit, mit anderen Doktorand*innen in den Austausch zu treten. Deine Bewerbung lässt du den zuständigen Hochschullehrkräften zukommen.

  • Industrieunternehmen: Bei dieser Art der Promotion gehst du ein Angestelltenverhältnis mit einem Unternehmen ein, das mit einer Hochschule kooperiert. In diesem Fall bewirbst du dich um ein spezifisches Thema, das in aller Regel vom Industrieunternehmen vorbestimmt wird.

  • Stipendium: Wie auch schon im Studium besteht auch bei der Promotion die Möglichkeit, finanzielle Unterstützung zu beantragen. Geeignet sind dafür staatliche Forschungseinrichtungen sowie Stiftungen, an die auch die Bewerbung gerichtet wird.

Aufbau & Inhalt des Motivationsschreibens für die Promotion

Bevor du mit dem Inhaltlichen beginnst, entscheide dich für die Struktur des Aufbaus. Du hast die Wahl zwischen einem klassischen Fließtext und der Unterteilung in Passagen mit jeweils separaten Überschriften. Letzteres ermöglicht eine bessere Übersicht.

Motivationsschreiben Promotion - Varianten

Beide Varianten sind weiter unten als Download erhältlich!

Weiterhin unterschieden wird die Vertrautheit mit dem / der zuständigen Ansprechpartner*in. 


Richtest du deine Bewerbung an eine*n Professor*in, bei dem / der du bereits sämtliche Module und Seminare belegt hast und eventuell sogar wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in bist, könnte die Sympathie auf beiden Seiten bereits vorhanden sein. 


In dem Fall wird dein Motivationsschreiben nicht allzu lang sein müssen, da dein Interesse in der Praxis bereits reichlich bekundet ist.

Sollte dies nicht der Fall sein, plane besser reichlich Zeit ein und stelle in aller Ruhe sämtliche Unterlagen zusammen. Bekunde im Motivationsschreiben dein außerordentliches Interesse an der Dissertation und erwähne deine Qualifikationen sowie Beweggründe. Besonderer Beachtung kommen Merkmale wie Durchhaltevermögen und Engagement zu.

Einleitung

Die Einleitung des Motivationsschreiben soll Interesse wecken. Versuche direkt im Einleitungssatz die Neugier des Auswahlkomitees zu erlangen. Wichtig ist hierbei die Verknüpfung von persönlicher Motivation und des gleichermaßen positiven Effekts deines gewählten Forschungsgegenstands für den von dir auserkorenen Fachbereich. Erläutere außerdem, welche Forschungs- und Interessenschwerpunkte du bis dato bearbeitet hast.


Mögliche prägnante Einleitungen sind Folgende:

  • „Von Kindheitstagen an war der (Forschungsgegenstand) im Fokus meines Interesses. Während andere Gleichaltrige auf der Straße spielten, tüftelte ich bereits im jungen Alter an Methoden, XY auf den Grund zu gehen.“

  • „Zu meiner Leidenschaft gehörte schon immer das Erforschen von XY. Ob während eines Projektes der Beispiel Forschung oder bei der Erstellung meines eigenen YZ - (Forschungsgegenstand) war schon immer ein fester Bestandteil meines Lebens.“

Hauptteil

Im Hauptteil legst du den Fokus auf deine fachlichen und persönlichen Qualifikationen sowie die daraus resultierenden Chancen für den behandelten Fachbereich. Erläutere, warum du diese Materie gewählt hast. Erwähne hierbei deine Leidenschaft oder Erfahrungen. Um dich als ideale*n Kandidat*in zu präsentieren, empfiehlt es sich auch, Angebote zu unterbreiten, welchen Tätigkeiten du in deiner Doktorandenstelle nachgehen würdest.


Ein wenig zu schmeicheln ist darüber hinaus auch nicht verkehrt. Nimm Bezug auf Vorlesungen und Seminare des/der Professor*in, die du besucht hast und erkläre darauf basierend, warum du dir genau ihn/sie als Mentor*in wünschst.


Etwas anders sieht das Vorgehen aus, wenn das Thema bereits vorgegeben ist. In diesem Fall solltest du deine vorangegangenen Aufgaben und bereits angeeignete Expertise in diesem Fachbereich in den Vordergrund rücken.


Orientiere dich für das Kernstück deines Motivationsschreibens an folgenden Beispielen:

  • „Als Doktorand*in bin ich bereit, meine Expertise in Seminaren weiterzuvermitteln und jederzeit gewillt, Ihnen meine Kapazitäten unterstützend für Ihre Forschung anzubieten.“

  • „Das Ergründen des (Forschungsgegenstand) stellt schon lange meine größte Leidenschaft dar. Meine Masterarbeit verfasste ich daher bereits über XY. Auch nach erfolgreichem Bestehen derer hat meine Faszination nicht nachgelassen. Mein nächstes Ansinnen gilt daher der genauen Betrachtung von YZ.“

  • „Seit ich Ihre Abhandlung über XY gelesen habe, bin ich überzeugt, in Ihnen den/die geeignete*n Mentor*in für meine Promotion gefunden zu haben. Zahlreiche Besuche Ihrer Seminare verstärkten meinen Wunsch, meinen Doktortitel unter Ihrer Betreuung zu erlangen.“

Schluss

Unterstreiche zum Schluss noch einmal deine Ziele sowie die erhoffte Wirkung der Promotion. Der letzte Teil des Motivationsschreiben stellt somit einen kurzen Ausblick dar. Enden tust du hier lediglich mit deiner Unterschrift.


Geeignete Schlussätze haben wir dir hier zusammengestellt:

  • „Ich bin überzeugt, mit meiner Dissertation einen entscheidenden Anteil zur Forschung und Entwicklung des XY beizutragen.“

  • „Mein außerordentliches Engagement sowie meine Zuverlässigkeit werden Ihnen eine großartige Unterstützung sein. Ich bin mir sicher, dass unsere Zusammenarbeit einen entscheidenden Fortschritt für die Untersuchung des XY ermöglichen wird.“

Vorlagen für das Motivationsschreiben für eine Promotion

  • Motivationsschreiben Promotion Abschnitte

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  • Motivationsschreiben Promotion Klassisch

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Checkliste für dein erfolgreiches Motivationsschreiben

Damit du die Promotionsstelle so gut wie sicher hast, beachte folgende Komponenten:

  • Bevor du mit der Bewerbung beginnst, suche den Lehrstuhl, das Institut oder dergleichen persönlich auf. Vor Ort kannst du dich dann nach den genauen Formalitäten erkundigen. Ein positiver Nebeneffekt ist dabei, dass dich die Zuständigen direkt persönlich kennenlernen.

  • Arbeite dir die Ansprüche an die Bewerber*innen heraus. Darauf basierend stellst du dann auch genau diese in deinem Motivationsschreiben in den Fokus.

  • Ist die Stelle ausgeschrieben, lies die Annonce genau durch und beantworte konkret die gestellten Fragen!

  • Wenn du in deinem Schreiben auf deine persönlichen Vorzüge eingehst, belege diese mit praktischen Exempeln. Dein außerordentliches Engagement kannst du somit beispielsweise mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit untermauern.

  • Vermeide unbedingt Grammatik- und Rechtschreibfehler! Das gilt zwar für jedes wichtige Schreiben, doch gerade bei einer Bewerbung um eine Promotion darf Präzision nicht gemisst werden!


Ein Foto von Kristin Bolz

Autor: Kristin Bolz

Kristin ist seit 2021 Teil des Marketing-Teams der webschmiede GmbH. Sie unterstützt das Team bei der Erstellung, Optimierung und beim Lektorieren von Fachartikeln für Bewerbung.net. Durch ausführliche Recherchen und den regelmäßigen Austausch mit den Bewerbungsexperten von „Die Bewerbungsschreiber“ erweitert sie kontinuierlich ihr Wissen in den Bereichen Bewerbung und Karriere. Dieses fasst sie für unsere Leser in Form von ansprechenden Artikeln zusammen, um ihnen relevante Informationen für den Bewerbungsprozess zur Verfügung zu stellen.


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