Bewerbungsarten

Bewerbungsarten gibt es viele, doch nicht jede ist für deine spezielle Situation geeignet. Aus welchen verschiedenen Formen du wählen kannst, wann sie besonders sinnvoll sind und welche Vor- oder Nachteile sie haben, erkläre ich dir in diesem Artikel.

Ein Beitrag von Ben Dehn


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Welche Bewerbungsarten gibt es?

Im heutigen digitalen Zeitalter stehen Jobsuchenden verschiedene Bewerbungsarten zur Verfügung, jede mit ihren eigenen Vor- und Nachteilen sowie unterschiedlichen Anforderungen hinsichtlich Zustellung, Umfang und weiteren Kriterien. Die Wahl der passenden Bewerbungsart kann entscheidend sein, um die Aufmerksamkeit potenzieller Arbeitgeber auf sich zu ziehen und den Grundstein für eine erfolgreiche Karriere zu legen.


Obwohl sich die Bewerbungsarten in mehreren Aspekten unterscheiden, ist letztlich die Stellenausschreibung ausschlaggebend, die nähere Informationen zu den Bewerbungsanforderungen enthält. Sollte die Stellenanzeige keine spezifischen Vorgaben machen, haben Bewerber*innen die Freiheit, die für sie am besten geeignete Bewerbungsform zu wählen. Diese Flexibilität ermöglicht es, individuelle Stärken und Qualifikationen auf die effektivste Weise zu präsentieren und sich so von anderen Bewerbenden abzuheben.

Für einen schnellen Überblick habe ich dir eine kurze Übersicht der unterschiedlichen Bewerbungsarten mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen zusammengestellt. 

Die Online-Bewerbung

Die Online-Bewerbung hat sich weitgehend als Standard etabliert. Große Unternehmen setzen zunehmend auf spezialisierte Bewerbungsplattformen, die eine Mischung aus Online-Formularen und Upload-Bereichen bieten. Diese ermöglichen es den Bewerber*innen, ihre Dokumente digital einzureichen.


Der Prozess beginnt häufig mit dem Hochladen des Lebenslaufs, der dann durch CV-Parser analysiert wird. Diese Technologie füllt automatisch Online-Formulare mit den Bewerberdaten aus und hilft Unternehmen, Kandidat*innen basierend auf ihren Qualifikationen effizient zu filtern. Die Auslesbarkeit des Lebenslaufs ist jedoch fehleranfällig, weshalb bestimmte Kriterien unbedingt zu beachten sind.

Online-Bewerbungen haben folgende Vorteile:

  • Schneller Versand

  • Einfaches Anfertigen

  • Keine Kosten sowohl in der Erstellung als auch im Versand

  • Möglichkeit für Links, Videos oder andere digitale Inhalte

  • Kurze Antwortzeiten durch schnelle Bearbeitung

Online-Bewerbungen haben folgende Nachteile:

  • Immer unterschiedliche Formulare

  • Weniger auffällig als physische Unterlagen

  • Beschränkt im Umfang

  • Aussortieren durch CV-Parser, sodass Fehler im Lebenslauf gnadenlos bestraft werden

  • Oft sind Initiativbewerbungen nicht möglich oder Möglichkeit muss recherchiert werden

  • Mögliches Datenschutzrisiko wegen des digitalen Versands

Bewerbung per Mail

Bei kleineren Firmen, die oft keine eigenen Bewerbungsportale bieten, erfolgt die Bewerbung üblicherweise per E-Mail. Die Bewerbungsunterlagen werden dabei als Anhang in einer PDF-Datei gesendet, die analog zu einer Bewerbungsmappe strukturiert sein sollte. Wichtig ist dabei, der Datei einen professionellen Namen zu geben, wie etwa „Bewerbung-Vorname-Nachname.pdf“, und darauf zu achten, dass die Größe der gesamten E-Mail-Anhänge idealerweise zwischen 3,5 und 5 MB liegt.


Der E-Mail-Text selbst sollte nicht das Anschreiben kopieren, sondern als eine kurze, höfliche und professionelle Einleitung dienen, die auf die angehängten Bewerbungsunterlagen verweist. Um zu verhindern, dass die Bewerbung im Spam-Ordner landet, sind ein klarer Betreff, die korrekte E-Mail-Adresse der Ansprechperson und eine seriöse Absenderadresse entscheidend. Zudem ist es wichtig, jede Bewerbung individuell zu versenden und auf das jeweilige Unternehmen und die spezifische Stellenausschreibung zuzuschneiden.

Diese Vorteile hat die Bewerbung per Mail:

  • Erstellung und Versand kostenlos


  • Einheitliche Vorgehensweise

  • Schneller als Postweg

  • Direkte Ansprechperson

Diese Nachteile hat die Bewerbung per Mail:

  • Mögliche Beschränkungen der Dateigröße

  • Gefahr von Massenbewerbungen

  • Zusätzlicher E-Mail-Text muss formuliert werden

  • Bewerbung kann im Spam-Ordner landen

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Bewerbung über Jobportale

Es gibt heute viele Jobportale und Jobbörsen. Im Allgemeinen finden Bewerbende in ihnen einen geeigneten Zugang zu vielen Stellenanzeigen. Du kannst du dich jedoch auch direkt über das Portal auf deine bevorzugte Stelle bewerben. Diese Bewerbungsart ist sehr einfach und geht oftmals mit wenigen Klicks. Außerdem sparst du dir dabei den Weg über die Karriereseite oder das eigene Stellenportal des Unternehmens.


Zwar ähneln sie sich alle im Großen und Ganzen, jedoch hat jede so ihre eigenen Benefits, die auf die Bedürfnisse der Bewerbenden ausgerichtet sind. Während das Inserieren von Stellenanzeigen monetären Aufwand von Arbeitgebern erfordert, ist die Suche für Bewerber*innen in der Regel kostenlos. Oft bewirbst du dich ohne Anschreiben und einzig mit dem Lebenslauf. Das ermöglicht ein schnelles Bewerbungsverfahren, lässt aber die Motivation der Bewerber*innen auf der Strecke.

Diese Vorteile hat die Bewerbung über Jobportale:

  • Schneller und kostenloser Versand

  • Unkomplizierter Ablauf

Diese Nachteile hat die Bewerbung über Jobportale:

  • Erfordert Account bei der Jobbörse

  • Datenschutzbedenken

Passive Bewerbung / Social Media Bewerbung

Traditionell senden Bewerber*innen ihre Unterlagen direkt an das Unternehmen, das eine Stelle ausgeschrieben hat. Jedoch ermöglicht die Umkehrung dieses Prozesses eine innovative Herangehensweise: die passive Bewerbung. Bei dieser Bewerbungsart müssen Bewerber*innen nicht aktiv nach Stellen suchen, sondern können von Unternehmen, Personalverantwortlichen oder Headhunter*innen entdeckt werden. Sie nutzt Plattformen wie LinkedIn, Xing, Instagram und Facebook, auf denen Recruiter*innen gezielt nach potenziellen Kandidat*innen suchen.


Um von dem sogenannten Active Sourcing zu profitieren, ist es entscheidend, dass die Profile der Bewerbenden aussagekräftig gestaltet und leicht auffindbar sind. Dazu gehört, dass das Profil vollständig ausgefüllt, regelmäßig aktualisiert und gepflegt wird. Viele Jobbörsen unterstützen mittlerweile auch die passive Bewerbung, indem sie es Kandidat*innen ermöglichen, ihren Lebenslauf hochzuladen. Diese Bewerbungsart sollte nur zur Ergänzung zu anderen Bewerbungsformen verwendet werden.

Diese Vorteile hat eine passive Bewerbung:

  • Kann viele Arbeitgeber erreichen

  • Schnell und einfach

  • Läuft parallel zu anderen Bewerbungen

  • Es werden oftmals keine zusätzlichen Dokumente benötigt

  • Nutzt den verdeckten Stellenmarkt

  • Arbeitgeber, die dich anfragen, finden deine Qualifikationen passend

Diese Nachteile hat eine passive Bewerbung:

  • Erfordert aktuelle und gut gepflegte Online-Profile

  • Möglicherweise ein langer Prozess

  • Noch nicht so weit verbreitet

Die schriftliche Bewerbung

Die schriftliche Bewerbung in Papierform ist der Klassiker. Besonders kleinere mittelständische Unternehmen und Familienbetriebe setzen auf schriftliche Bewerbung, weil diese weit weniger von Online-Bewerbungsverfahren profitieren als große Konzerne. Sie nehmen sich die Zeit für eine genaue Begutachtung der Bewerbungsunterlagen. Darüber hinaus ist für sie das Ziehen von Rückschlüssen auf den Charakter besonders wichtig, weil Kandidat*innen perfekt zur Stelle, zum Unternehmen und dem Betriebsklima passen müssen.

Zentrale Aspekte der schriftlichen Bewerbung sind:

  • Vollständigkeit (Anschreiben, Lebenslauf und (Arbeits-)Zeugnisse, eventuell Deckblatt inklusive Kurzprofil, Motivationsschreiben, Zertifikate oder andere Nachweise über bspw. Qualifikationen)

  • Richtige Reihenfolge der Bewerbungsdokumente

  • Optik (Bewerbungsmappe, Formatierung, einheitliches Bewerbungsdesign)

  • Professioneller Druck und Bedruckstoff (hochwertiges Papier)

Für einen hochwertigen Eindruck druckst du die Bewerbungsunterlagen auf hochwertigem Papier. Dieses sollte zwischen 90 und 120 g/m² wiegen. Die Dokumente sollten in der richtigen Reihenfolge in eine Bewerbungsmappe gelegt und dann versendet werden. Du musst deine Bewerbungsunterlagen jedoch nicht postalisch versenden. Reichst du deine Unterlagen stattdessen persönlich beim Unternehmen ein, zeigt das ein hohes Maß an Eigeninitiative.

Diese Vorteile hat die schriftliche Bewerbung:

  • Auffällig durch hochwertigen Eindruck

  • Individuelle Gestaltung

  • Wirkt persönlich

Diese Nachteile hat die schriftliche Bewerbung:

  • Kostenintensiv

  • Spezielle Anforderungen

  • Erhöhte Dauer für Erstellung und Versand

Bewerbung per Post

Schriftliche Bewerbungen wurden und werden standardmäßig postalisch versendet. Heute bildet die Bewerbung per Post eher die Ausnahme. Einige, besonders die größeren Unternehmen, nehmen sogar überhaupt keine postalischen Bewerbungen mehr an. Kleinere Unternehmen, meist konservativer und traditioneller aufgestellt, bestehen häufig noch auf diesen Versandweg.

Das sind Vorteile der postalischen Bewerbung:

  • Bewerbungsmappen wirken professionell

  • Haptisch erfahrbare Unterlagen wirken hochwertig

  • Schriftliche Unterlagen zeugen von Engagement

  • Bewerbungsmappen gehen seltener unter

  • Es gibt auf postalischem Weg keinen Spam Ordner

Das sind Nachteile der postalischen Bewerbung:

  • Hohe Kosten für Druck und Versand

  • Wartezeiten durch Versand

  • Muss knickfrei versendet werden

  • Wird nicht überall akzeptiert

DIN 5008 Bewerbung

Die DIN 5008 ist eine unerlässliche Norm für die Gestaltung von Geschäftsschreiben in Deutschland, die klare Vorgaben für das Format und den Aufbau solcher Dokumente festlegt. Diese Richtlinien können insbesondere bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen von großer Bedeutung sein, da sie den ersten Eindruck der Bewerber*innen bei einem potenziellen Arbeitgeber prägen. Es bietet sich jedoch an, die Bewerbung nur nach DIN-Norm auszurichten, wenn das vom Arbeitgeber explizit gewünscht ist, da durch die festgelegten Bestimmungen der Umfang des Anschreibens stark eingeschränkt wird.


Die Norm gibt strenge Vorgaben und spezifiziert beispielsweise die Seitenränder präzise: oben und unten sollte der Rand mindestens 2 cm betragen, während links ein Rand von 2,5 cm und rechts ein flexiblerer Rand von 2 bis 2,5 cm empfohlen wird, um eine ausgewogene Seitengestaltung zu ermöglichen. Hinsichtlich des Zeilenabstands wird für den Haupttext ein Abstand zwischen 1 und 1,5 vorgeschlagen, der eine gute Lesbarkeit und eine klare Strukturierung unterstützt.

Das sind die Vorteile der DIN 5008 Bewerbung:

  • Übersichtlich durch klare Strukturvorgaben

  • Für juristische und kaufmännische Branche geeignet

Das sind die Nachteile der DIN 5008 Bewerbung:

  • Starre Vorgaben schränken Kreativität ein

  • Eher für den postalischen Versand ausgelegt

  • Beschränkt den Umfang des Anschreibens stark

Die telefonische Bewerbung

Telefoninterviews sind eine wesentliche Komponente moderner Bewerbungsprozesse und dienen oft als Erstkontakt zwischen Arbeitgebern und Bewerber*innen. Sie sind besonders vorteilhaft, wenn es darum geht, einen ersten Eindruck von den Kandidat*innen zu gewinnen. Einige moderne, insbesondere jüngere Unternehmen gehen sogar noch einen Schritt weiter und verzichten vollständig auf schriftliche Bewerbungsunterlagen, indem sie direkt zum Telefoninterview als primäres Auswahlverfahren übergehen.

Das musst du bei einer Bewerbung per Telefon beachten:

  • Sei selbstbewusst und sympathisch

  • Überspiele deine Nervosität nicht

  • Bereite dich technisch und inhaltlich vor

  • Übe, dich selbst zu präsentieren

  • Informiere dich über Stelle und Unternehmen

Eine telefonische Bewerbung ist in den meisten Fällen allerdings kein Ersatz für das Einreichen von Bewerbungsunterlagen. Sie ermöglicht stattdessen nur einen persönlichen Erstkontakt zwischen dir und dem Unternehmen. Zum Ende der Konversation bitten dich die Personaler*innen in der Regel um deine Bewerbungsunterlagen.

Diese Vorteile hat die Bewerbung per Telefon:

  • Schneller Kontaktaufbau

  • Theoretisch viele Unternehmen anfragbar

  • Du bleibst durch Seltenheit der Methode in Erinnerung

Diese Nachteile hat die Bewerbung per Telefon:

  • Kein Ersatz zu anderen Bewerbungsarten

  • Zeitaufwendig in der Vorbereitung

  • Möglicherweise Telefontermin nötig

  • Wird nicht von jedem Unternehmen akzeptiert

Die kreative Bewerbung

Eine erfolgreiche kreative Bewerbung zielt darauf ab, bei Personalverantwortlichen sofort Aufmerksamkeit zu erregen und einen bleibenden ersten Eindruck zu hinterlassen. Es ist von größter Bedeutung, dass die Kreativität nicht nur zum Selbstzweck eingesetzt wird, sondern dass sie authentisch die Persönlichkeit und Professionalität der Bewerber*innen widerspiegelt. Sonst kann die Bewerbung schnell als aufgesetzt oder unaufrichtig wahrgenommen werden.


Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, den Kontext - Branchenverständnis und Unternehmenskultur - genau zu kennen und die Kreativität dementsprechend anzupassen. Während in kreativen Berufsfeldern wie Design, Marketing oder bei Start-ups eine innovative Bewerbung genau das Richtige sein kann, um sich von der Masse abzuheben, sollten in konservativeren Branchen kreative Elemente subtiler eingesetzt werden.

Das sind die Vorteile einer kreativen Bewerbung:

  • Sticht aus der Masse der Bewerber*innen heraus

  • Bringt deine Kreativität zur Geltung

  • Zeigt deinen individuellen Stil

  • Bei kreativen Berufen erste Arbeitsprobe

Das sind die Nachteile einer kreativen Bewerbung:

  • Höherer Aufwand als bei der standardisierten Bewerbung

  • Passt nur zu bestimmten Branchen

  • Passt nicht zu jeder Persönlichkeit

  • Inhalt von Bewerbungsunterlagen bleibt wichtiger als Gestaltung

  • Nur für bestimmte Positionen geeignet

Dich hat das Konzept einer kreativen Bewerbung begeistert? Dann findest du hier unsere YouTube-Playlist, in der du nützliche Hinweise und Tutorials von uns für diese Bewerbungsform findest.

Videobewerbung

Die Videobewerbung eröffnet Bewerber*innen eine einzigartige Plattform, um ihre Persönlichkeit, Kreativität und Motivation auf eine dynamische und interaktive Weise zu präsentieren. Besonders in Branchen, die kreatives Denken und Kommunikationsgeschick hoch bewerten, bietet sie eine Gelegenheit, sich von der Konkurrenz abzuheben und einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Mit einem Bewerbungsvideo können Bewerber*innen ihre Begeisterung und ihr Engagement auf eine Weise zum Ausdruck bringen, die in einem Lebenslauf oder Anschreiben schwer zu vermitteln ist.


Diese Bewerbungsart verlangt jedoch nicht nur nach technischer Versiertheit bei der Erstellung, sondern auch nach einem hohen Maß an Selbstbewusstsein und der Fähigkeit, sich vor der Kamera authentisch und überzeugend zu präsentieren. Darüber hinaus ist es wichtig, die Kultur und Offenheit des Zielunternehmens gegenüber solchen modernen Bewerbungsformen zu berücksichtigen. Bewerber*innen sollten das Video als Ergänzung zu den herkömmlichen Unterlagen positionieren und im Begleitschreiben den Mehrwert erläutern, den das Video in Bezug auf ihre Bewerbung bietet.

Das sind die Vorteile einer Videobewerbung:

  • Sticht aus der Masse heraus

  • Kann Persönlichkeit transportieren

  • Zeigt technische Fähigkeiten

  • Zeigt Engagement für die Stelle

  • Modern und innovativ

  • Bleibt im Gedächtnis

Das sind die Nachteile einer Videobewerbung:

  • Gewisse Erfahrung in Videoproduktion und -schnitt erforderlich

  • Hoher Zeitaufwand

  • Nur für bestimmte Bewerber*innen wirklich nützlich und geeignet

  • Muss professionell gestaltet sein, sonst wirkt es schlecht

Bewerbungshompage

Die Bewerbungshomepage, eine weitere innovative Facette kreativer Bewerbungsformen, bietet Bewerber*innen die Möglichkeit, sich und ihre Fähigkeiten auf eine besonders individuelle und interaktive Weise zu präsentieren. Sie kann ein effektives Werkzeug sein, um sich von der Masse abzuheben. Durch die Gestaltung der Website können Bewerber*innen ihre Persönlichkeit, Professionalität und ihr Auge für Design demonstrieren. Es ist eine ausgezeichnete Plattform, um beruflich relevante Informationen, Erfahrungen und Arbeitsproben ansprechend und übersichtlich zu präsentieren.


Trotz ihrer Vorteile und Möglichkeiten dient die Bewerbungshomepage in der Regel nur als Ergänzung zu den herkömmlichen Bewerbungsunterlagen. Insbesondere in Berufsfeldern, in denen digitale Kompetenzen und Kreativität gefragt sind, kann eine solche Homepage einen entscheidenden Vorteil darstellen. Durch die Verknüpfung der Bewerbungshomepage mit professionellen Profilen in sozialen Netzwerken wie LinkedIn oder Xing können Bewerber*innen ihre Online-Präsenz stärken.

Das sind die Vorteile einer Bewerbungshomepage:

  • Fällt aus Masse heraus

  • Kann selbst als Arbeitsprobe dienen oder diese ansprechend darstellen

  • Ermöglicht das Einbinden multimedialer Elemente

  • Gute Verknüpfungsmöglichkeit mit digitalen Unterlagen

Das sind die Nachteile einer Bewerbungshomepage:

  • Gewisse Erfahrung in Webdesign erforderlich

  • Ergibt nur bei bestimmten Stellen, Unternehmen und Personen wirklich Sinn

  • Ersetzt keine vollständige Bewerbung

Guerilla-Bewerbung

Die Guerilla-Bewerbung, inspiriert vom Konzept des Guerilla-Marketings, ist eine innovative und unkonventionelle Methode, um im Bewerbungsprozess auf sich aufmerksam zu machen. Die Bewerbungsart zielt darauf ab, durch besonders kreative und ungewöhnliche Aktionen die Aufmerksamkeit von potenziellen Arbeitgebern zu gewinnen. Die Möglichkeiten dafür sind nahezu grenzenlos und nicht auf eine bestimmte Form beschränkt.


Der Schlüssel zum Erfolg einer Guerilla-Bewerbung liegt in der maßgeschneiderten Ausrichtung auf die Zielgruppe. Es ist entscheidend, nicht nur kreativ, sondern auch relevant und ansprechend für das anvisierte Unternehmen zu sein, denn Guerilla-Bewerbungen kommen nicht bei jedem Unternehmen gut ankommen. Sie eignen sich vornehmlich für Branchen, in denen Kreativität und Innovation hoch im Kurs stehen, wie beispielsweise in der Werbebranche.

Diese Vorteile hat eine Guerilla Bewerbung:

  • Keine Grenzen für Kreativität

  • Arbeitsprobe

  • Aufmerksamkeit

  • Hebt dich von Bewerber*innen ab

  • Bleibt in Erinnerung

Diese Nachteile hat eine Guerilla Bewerbung:

  • Hoher Aufwand

  • Für Einzelperson hohe Kosten

  • Kann auch negativ aufgefasst werden

  • Erfordert Können und Kreativität

Bewerbungsflyer

Der Bewerbungsflyer als Kombination aus kreativer Bewerbung und Kurzbewerbung bietet eine kompakte Möglichkeit, sich potenziellen Arbeitgebern vorzustellen. Bewerbungsart ist auf die Vorder- und Rückseite einer einzigen DIN A4-Seite beschränkt. Die Gestaltungsmöglichkeiten eines Bewerbungsflyers sind vielfältig und bieten Raum für Kreativität, denn der Flyer kann je nach Zielbranche und persönlichem Stil der Bewerber*innen angepasst werden. Besonders in kreativen Branchen oder auf Jobmessen erweist sich der Bewerbungsflyer als effektives Werkzeug, um auf sich aufmerksam zu machen.


Trotz seiner kompakten Form sollte der Flyer die wesentlichen Inhalte klassischer Bewerbungsunterlagen in komprimierter Form beinhalten. Dazu gehören Kurzinformationen zur Person, relevante Qualifikationen und Fähigkeiten, berufliche Erfahrungen oder möglicherweise eine persönliche Note, die die Bewerber*innen einzigartig macht. Der Bewerbungsflyer kann die üblichen Bewerbungsunterlagen jedoch nicht ersetzen. Er soll vielmehr den Wunsch auslösen, die Bewerber*innen näher kennenzulernen, sie eventuell zu einem Vorstellungsgespräch einzuladen oder die Zusendung vollständiger Bewerbungsunterlagen anzufordern.

Das sind die Vorteile eines Bewerbungsflyers:

  • Individuelle Gestaltung

  • Wichtige Informationen in kompaktem Format

  • Bleibt in Erinnerung

  • Perfekt für Karrieremessen

Das sind die Nachteile eines Bewerbungsflyers:

  • Kein Ersatz für klassische Bewerbungsunterlagen

  • Reduzierter Umfang

  • Aufwendig in der Erstellung

  • Risiko durch Ähnlichkeit zu Werbeflyer

Die Bewerbung ohne Stellenausschreibung

Wenn du von einem bestimmten Unternehmen begeistert bist oder dich mehreren Arbeitgebern anbieten möchtest, ohne vorher zu recherchieren, ob eine passende Stelle ausgeschrieben ist, stehen dir zwei wesentliche Arten der Bewerbung zur Verfügung. Beide Strategien bieten unterschiedliche Vorteile und Herangehensweisen, um dein Ziel zu erreichen.


Diese Bewerbungsarten sind:

  • Die Initiativbewerbung

  • Die Blindbewerbung

Initiativbewerbung

Die Initiativbewerbung, eine besondere Form der Bewerbung, zeichnet sich durch ihre proaktive Herangehensweise aus, bei der Bewerber*innen von sich aus Kontakt aufnehmen, ohne dass eine konkrete Stellenausschreibung vorliegt. Dies erfordert eine gründliche Recherche im Vorfeld, um Unternehmen zu identifizieren, die potenziell Bedarf an den eigenen Fähigkeiten und Qualifikationen haben könnten. Außerdem muss sichergestellt werden, dass die Unternehmen Initiativbewerbungen nicht bereits im Vorfeld kategorisch ablehnen.


Da es keine konkrete Stellenausschreibung gibt, auf die man seine Bewerbung stützen könnte, müssen die Bewerber*innen basierend auf Informationen über das Unternehmen und seine Branche ein fiktives Anforderungsprofil erstellen. Vergleichbare Stellenausschreibungen anderer Unternehmen können dabei als Orientierung dienen. Dennoch wird die Initiativbewerbung individuell auf ein Unternehmen zugeschnitten. Die Unterlagen sollten einen starken Bezug zum Unternehmen aufweisen und deine individuellen Stärken sowie deinen Mehrwert klar herausstellen.

Das sind die Vorteile einer Initiativbewerbung:

  • Zeigt Engagement und Initiative

  • Zeigt Interesse am Unternehmen

  • Wenig bis keine Konkurrenz um die Stelle

  • Zugriff auf verdeckten Stellenmarkt

Das sind die Nachteile einer Initiativbewerbung:

  • Größerer Aufwand

  • Unternehmen sucht keine Bewerber*innen

  • Schwierig in der Erstellung

  • Hohe Absagequote

Blindbewerbung

Im Vergleich zur Initiativbewerbung folgt die Blindbewerbung einer weniger personalisierten und zielgerichteten Strategie. Diese Bewerbungsart basiert auf dem Prinzip der Breitenwirkung durch allgemein gehaltene Bewerbungsanschreiben und Lebensläufe. Diese werden dann ohne vorherige detaillierte Recherche oder Anpassung an eine große Anzahl potenzieller Arbeitgeber verschickt. Die Blindbewerbung zielt darauf ab, durch das Versenden von standardisierten Bewerbungen an eine breite Palette von Unternehmen die Chancen auf eine Anstellung zu erhöhen.


Die Effizienz der Blindbewerbung durch das Einsparen von Zeit und Ressourcen, die sonst für die Anpassung aufgewendet würden, kann in manchen Situationen als Vorteil gesehen werden, besonders wenn schnell viele potenzielle Arbeitgeber erreicht werden sollen. Jedoch führt die mangelnde Personalisierung und spezifische Zielgerichtetheit in der Regel zu einer niedrigeren Erfolgsquote im Vergleich zu Initiativbewerbungen. Unternehmen könnten solche Bewerbungen als weniger engagiert oder interessiert wahrnehmen, da der individuelle Bezug zum Unternehmen und dessen Bedarf fehlt.

Das sind die Vorteile einer Blindbewerbung:

  • Schnell und einfach zu erstellen

  • Möglichkeit der Massenbewerbung

Das sind die Nachteile einer Blindbewerbung:

  • Wirkt schnell unpersönlich

  • Oftmals keine Rückmeldung

  • Geringere Chancen als Initiativbewerbung

Die verknappte Bewerbung

Heutzutage stehen Personalverantwortliche oft vor der Herausforderung, eine große Anzahl von Bewerbungen in kurzer Zeit sichten zu müssen. Angesichts dieses Zeitdrucks ist es nicht verwunderlich, dass sie nicht immer die Möglichkeit haben, sich durch vollständige Bewerbungsunterlagen zu arbeiten.


Diese Entwicklung hat zur Entstehung von verknappten Bewerbungsformen geführt. Immer mehr Bewerber entscheiden sich dafür, ihre Unterlagen auf das Wesentliche zu reduzieren, um die Aufmerksamkeit der Personalverantwortlichen gezielt auf ihre relevantesten Qualifikationen und Erfahrungen zu lenken. Der Trend geht dabei eindeutig zu weniger, aber gezielter ausgewählten Unterlagen. Statt umfangreicher Portfolios oder detaillierter Zeugnissammlungen stehen nun klar strukturierte Lebensläufe und präzise formulierte Anschreiben im Mittelpunkt.

Kurzbewerbung

Die Kurzbewerbung, oft auch als formlose Bewerbung bezeichnet, ist eine gestraffte Version der herkömmlichen Bewerbung und hat sich als effektives Instrument für die erste Kontaktaufnahme mit potenziellen Arbeitgebern etabliert. Hauptziel ist es, erstes Interesse zu wecken, ohne dass die Bewerbenden großen Aufwand erbringen müssen. Diese Bewerbungsart eignet sich besonders für Mini- und Studentenjobs, weil sie bewirkt, dass beide Seiten wenig Aufwand haben.


Typischerweise umfasst eine Kurzbewerbung nicht mehr als drei Seiten: Ein knappes Bewerbungsschreiben auf einer Seite und einen prägnanten Lebenslauf, der sich idealerweise auf zwei Seiten erstreckt. Ein Bewerbungsfoto wird bei dieser Bewerbungsform nicht zwingend benötigt. In der Regel wird die Kurzbewerbung digital, meist per E-Mail, versendet. Die Angabe, dass weitere Unterlagen auf Nachfrage nachgereicht werden können, lässt Spielraum für eine vertiefende Prüfung der Bewerbung.

Das sind die Vorteile einer Kurzbewerbung:

  • Einfach zu erstellen

  • Spart Zeit

  • Möglichkeit der Mehrfachnutzung

  • Verschafft Personalverantwortlichen einen schnellen Überblick

Das sind die Nachteile einer Kurzbewerbung:

  • Fehlende Individualität

  • Möglicherweise doppelte Arbeit

Bewerbung ohne Anschreiben

Ganz im Sinne reduzierter Bewerbungsunterlagen lässt sich eine in den USA bereits etablierte Praxis in Deutschland als sich ausbreitender Bewerbungstrend beobachten. Die Rede ist von einer Bewerbung einzig mit dem Lebenslauf, der sogenannten Bewerbung ohne Anschreiben. Das neue Verfahren stellt Bewerber*innen in Deutschland oftmals vor Probleme, denn der herkömmliche Lebenslauf ist für eine Bewerbung ohne Anschreiben nicht ausgelegt.


Er bietet beispielsweise keine Möglichkeit, Inhalte eines Bewerbungsschreibens aufzugreifen, sodass einige wichtige Angaben nicht ansprechend übermitteln lassen. Der Lebenslauf muss also entsprechend erweitert werden, was jedoch nicht ohne Weiteres möglich ist. In modernen Bewerbungsprozessen werden nämlich mit zunehmender Häufigkeit CV-Parser zum elektronischen Auslesen des Lebenslaufs eingesetzt, die bereits an Kleinigkeiten in der Formatierung und der Benennung von Abschnitten scheitern.

Das sind die Vorteile einer Bewerbung ohne Anschreiben:

  • Geringer Aufwand

  • Einfacher Versand

  • Kann vom Unternehmen schnell verarbeitet werden

  • Bewerber*in muss nicht ansprechend schreiben können

Das sind die Nachteile einer Bewerbung ohne Anschreiben:

  • Reduziert Bewerber*in auf Fakten

  • Keine Motivation oder Persönlichkeit der Bewerber*innen

  • Für Berufseinsteiger ohne Berufserfahrung unpassend

  • In Deutschland meist nur bei großen Firmen anerkannt

  • Ein deutscher Lebenslauf bietet nur beschränkte Möglichkeiten

Neu: CV+ | Bewerbung ohne Anschreiben
Neu: CV+ | Bewerbung ohne Anschreiben
Du willst oder musst dich einzig mit einem Lebenslauf bewerben, sorgst dich aber vor den Nachteilen? Die Bewerbungsscheiber haben die Lösung für dich. Sie haben die Herausforderungen dieser Bewerbungsart begutachtet, die Schwachstellen des herkömmlichen Lebenslaufs analysiert und ihr geballtes Fachwissen in die Kreation eines neuen Bewerbungsdokuments einfließen lassen. Entstanden ist der CV+.
Durch diesen neuartigen Lebenslauf ist es möglich, Motivation, Persönlichkeit und Verfügbarkeit im Lebenslauf aufzugreifen und den Unternehmen zu übermitteln. Und das alles, ohne dass die elektronische Auslesbarkeit beeinträchtigt wird.

Die interne Bewerbung

Interne Bewerbungen ermöglichen es Mitarbeiter*innen, sich innerhalb ihres aktuellen Unternehmens für neue Positionen zu bewerben, was oft nur eine Kurzbewerbung erfordert. Da die Personalabteilung mit den Bewerber*innen und deren beruflicher Laufbahn im Unternehmen vertraut ist, können Entscheidungen auf Basis vorhandener Personalakten getroffen werden. Diese enthalten Informationen über Leistungen, Qualifikationen, Weiterbildungen und die Beteiligung an Projekten. Bei signifikanten Positionswechseln oder großen Veränderungen des Verantwortungsbereichs können jedoch vollständige Unterlagen erforderlich sein.


Die bereits bestehende Verbundenheit mit dem Unternehmen und das Verständnis seiner Kultur sind wesentliche Vorteile interner Bewerbungen. Sie reduzieren das Risiko für Entscheidungsträger und erleichtern die Eingliederung in neue Positionen. Empfehlungsschreiben von Vorgesetzten oder Kolleg*innen betonen fachliche und soziale Kompetenzen, was die Chancen auf Erfolg erhöht. Da Unternehmen bestrebt sind, Talente zu fördern und zu halten, haben interne Bewerber*innen oft bessere Chancen und profitieren von kürzeren Einarbeitungszeiten, da sie mit den Unternehmensstrukturen bereits vertraut sind.

Das sind die Vorteile einer internen Bewerbung:

  • Potenziell geringere Konkurrenz

  • Schnell und einfach zu erstellen

  • Schnelle Rückmeldung

Das sind die Nachteile einer internen Bewerbung:

  • Offene Stellen müssen im eigenen Unternehmen vorhanden sein

  • Kann im bisherigen Team schlecht ankommen

  • Konkurrenz mit Arbeitskolleg*innen

Die anonyme Bewerbung

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) in Deutschland zielt darauf ab, einen diskriminierungsfreien Bewerbungsprozess zu gewährleisten, indem es die Gleichbehandlung aller Bewerber*innen fordert. Trotzdem kann unbewusste Diskriminierung auftreten. Die anonyme Bewerbung, bei der identifizierende persönliche Informationen wie Name, Foto, Geburtsdatum und Adresse weggelassen oder unkenntlich gemacht werden, soll eine solche Voreingenommenheit minimieren. So sollen Bewerber*innen ausschließlich auf Grundlage ihrer fachlichen Qualifikation beurteilt werden, unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder anderen Merkmalen.


Anonyme Bewerbungen enthalten alle wesentlichen Bestandteile einer vollständigen Bewerbung (Lebenslauf und Anschreiben), jedoch ohne persönlich identifizierbare Informationen. Dies ermöglicht eine fokussierte Bewertung der fachlichen Fähigkeiten. Große Unternehmen und Organisationen unterstützen diesen Prozess oft durch spezielle Online-Formulare, die nur relevante berufliche Informationen erfassen. Obwohl in Deutschland noch nicht weit verbreitet, zeigt ihre zunehmende Verwendung in Ländern wie den USA das Potenzial dieser Methode, die Chancengleichheit im Bewerbungsprozess zu fördern.

Das sind die Vorteile der anonymen Bewerbung:

  • Chancengleichheit

  • Verhindert auch unterbewusste Diskriminierung

  • Legt den Fokus auf die Qualifikation

  • Einfach durch Online-Formulare

Das sind die Nachteile der anonymen Bewerbung:

  • In Deutschland nicht verbreitet

  • Anonymisierung ist zusätzlicher Aufwand

  • Für Bewerber*innen ohne Erfahrung ungeeignet

  • Muss erklärt werden

  • Individualität fällt weg


Ein Foto von Ben Dehn

Autor: Ben Dehn

Ben entschied sich nach seinem Lehramtsstudium dazu, seinen Weg zunächst im Journalismus zu bestreiten. Nach sieben Jahren bei Print, Online und Radio heuerte er 2013 bei der webschmiede GmbH an und betreute im „Die Bewerbungsschreiber“ Team Personen auf sämtlichen Hierarchieebenen. Durch seine Tätigkeit konnte er sein Know-how im Karrierebereich stetig vertiefen. Heute schreibt Ben Dehn hilfreiche Fachartikel, hält Vorträge und gibt Interviews, Workshops & Seminare.


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