Elevator Pitch

Das Wort Elevator Pitch hast du bestimmt schon mal gehört. Aber was bedeutet das eigentlich? Mit dem Aufzug hat das Ganze heutzutage nichts mehr zu tun, auch wenn dort einmal alles angefangen hat. Was genau ein Elevator Pitch ist, wie er aufgebaut sein sollte und in welchen Bereichen er Einsatz findet, erfährst du in diesem Artikel.

Ein Beitrag von Ben Dehn

Definition – Was ist ein Elevator Pitch?

Ursprünglich entstand der Elevator Pitch (deutsch: Aufzugspräsentation), weil Personen, die im Vertrieb tätig waren, andere Personen während einer gemeinsamen Aufzugfahrt von einer neuen Idee, einem neuen Projekt oder von sich als Person überzeugen wollten. Eine gewöhnliche Aufzugfahrt dauert meist nicht länger als 60 Sekunden, weshalb alle relevanten Informationen komprimiert und argumentativ in einem Vortrag verpackt werden mussten, um den Gesprächspartner oder die Gesprächspartnerin zu überzeugen.


Diese Strategie war so erfolgsbringend, dass sich der Elevator Pitch durchgesetzt hat und heute in vielen Bereichen wie zum Beispiel bei der Bewerbung eingesetzt wird. Die Präsentation findet heutzutage nicht mehr im Aufzug statt, wie du dem Namen nach vermuten könntest. Die Dauer von ca. 60-90 Sekunden wurde jedoch beibehalten.


Der große Vorteil dieser Methode der Präsentation ist, dass die Person, die diesen Vortrag hört, nur einen kleinen Teil ihrer Zeit opfern muss, um alle relevanten Informationen zu erhalten. Dadurch wird die adressierte Person während dieser Zeit sehr wahrscheinlich aufmerksamer zuhören als beispielsweise während eines 15-minütigen Vortrags. 

Aufbau und Inhalt eines Elevator Pitches – AIDA

Entscheidend für einen Elevator Pitch (deutsch: Aufzugspräsentation) ist die Vorbereitung. Da du dafür nur einen Zeitraum von 60-90 Sekunden zur Verfügung hast, musst du im Vorhinein eine klare Struktur erarbeiten und auf das spontane Einbringen von Zusatzinformationen verzichten.

AIDA-Modell


Inhaltlich solltest du Informationen dazu liefern, wer du bist, was du machst und wohin du willst. Gehe dabei auf bisherige Erfolge, besondere Kompetenzen und Fähigkeiten ein und beschreibe deine beruflichen Ziele.


Es ist besonders wichtig, dass du dein Gegenüber im Rahmen des äußerst komprimierten Vortrags nicht abhängst und mit zu vielen Informationen in kurzer Zeit überforderst. Eine beliebte Orientierung zum Erarbeiten des Inhalts und Aufbaus des Elevator Pitches ist das AIDA-Modell


Danach besteht dein Vortrag aus vier Schritten. Die vier Buchstaben des Wortes AIDA stehen dabei je für eine englische Bezeichnung: Attention (Aufmerksamkeit erregen), Interest (Interesse wecken), Desire (Verlangen auslösen), Action (zur Handlung aufrufen). 

  • Aufmerksamkeit erregen: Um die Aufmerksamkeit deines Gesprächspartners oder der Gesprächspartnerin zu erregen, solltest du dir einen packenden ersten Satz überlegen. Am besten eignet sich dazu ein themen- oder branchenspezifischer Fakt, eine Statistik oder ein (kontroverses) Statement.

  • Interesse wecken: Nachdem du die Aufmerksamkeit erregt hast, nutzt du diese, um das Interesse bei deinem Gegenüber für dich als Person oder deine Idee zu wecken. Dazu stellst du kurz und prägnant deine USPs („Unique Selling Points“) dar. Das bedeutet im Fall einer Bewerbung, dass du die Aspekte nennst, die dich von anderen Bewerbenden unterscheiden und für eine Einstellung sprechen.

  • Verlangen auslösen: Um Verlangen bei deinem Gegenüber auszulösen, musst du deine (Selbst-)Präsentation durch sorgfältige Recherche auf die Anforderungen und Bedürfnisse der adressierten Person abstimmen. Mache deutlich, inwieweit du oder deine Idee einen Mehrwert für das Unternehmen darstellen.

  • Handlung erzeugen: In der Schlussphase des Elevator Pitches dreht sich alles um den Call-to-Action (CTA). Das bedeutet, dass du deine Gesprächspartner*innen zum Handeln aufforderst, indem du beispielsweise ein weiteres Gespräch verabredest oder deine Bewerbungsunterlagen mit Kontaktdaten zur weiteren Kontaktaufnahme überreichst.

Tipps für deinen gelungenen Elevator Pitch

Ein Elevator Pitch ist nur erfolgversprechend, wenn er gut vorbereitet und auf die jeweilige Situation abgestimmt ist. Da es sich bei der verfügbaren Zeit um 60-90 Sekunden handelt, müssen diese selbstverständlich optimal genutzt werden. 


Folgende Tipps können dir dabei helfen, den perfekten Pitch zu erstellen:

  • Ein überzeugender Einstieg ist das A und O. Bei deiner Einleitung entscheidet sich, ob du die Aufmerksamkeit und Neugier deines Gegenübers wecken konntest oder ob du die Person abschaltet. Wähle dazu am besten einen interessanten Fakt oder eine rhetorische Frage.

  • Beschränke dich auf relevante Inhalte und geh nicht zu sehr ins Detail, um einen umfassenden Eindruck zu ermöglichen. Betone dabei vor allem deine Stärken und welchen Mehrwert du bietest.

  • Vermeide einen Monolog und reagiere auf dein Gegenüber. Auch wenn du deinen Pitch sorgfältig im Vorhinein planst und strukturierst, solltest du während deines Vortrages in der Lage sein, die Reaktionen deines Gegenübers aufzugreifen und dazu Bezug zu nehmen.

  • Bleib authentisch. Bei einem Elevator Pitch möchtest du dich wie auch im Vorstellungsgespräch von deiner besten Seite präsentieren. Es ist jedoch wichtig, dass du dabei authentisch bleibst und deinem Vortrag eine gewisse persönliche Note verleihst und dich nicht verstellst.

  • Bringe deine Begeisterung zum Ausdruck. Neben dem Inhalt deiner Selbstpräsentation kommt es auch auf die Art und Weise der Präsentation an. Dein Gesprächspartner oder deine Gesprächspartnerin sollte merken, dass du begeistert bist von dem, was du tust. Nur wenn du hinter dem stehst, was du erzählst, kannst du andere davon überzeugen.

Einen Elevator Pitch musst du selbstsicher und souverän vortragen, sonst leidet die überzeugende und werbende Wirkung enorm. Daher empfehle ich unbedingt, den Pitch vor Freunden oder Familienmitgliedern zu üben oder sich sogar dabei zu filmen, um die Wirkung zu analysieren

Elevator Pitch im Rahmen der Bewerbung

Der Elevator Pitch wird im Rahmen der Bewerbung verwendet, um die Selbstpräsentation interessant und prägnant zu gestalten und bei Personalverantwortlichen einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, statt sie mit ausschweifenden Vorträgen zu langweilen. Mit einem gut vorbereiteten Elevator Pitch als Selbstpräsentation entgeht dir in keiner Situation die Chance, potenzielle Arbeitgeber von dir zu überzeugen.


Beispiele für Anwendungsfälle des Elevator Pitch:

  • Vorstellungsgespräche: Zu Beginn eines Vorstellungsgesprächs wirst du häufig folgender Aussage konfrontiert: „Erzählen Sie uns einmal, wer Sie sind.“ Um Personalverantwortliche in einem Vorstellungsgespräch zu überzeugen, kann sich ein Elevator Pitch hervorragend eignen. So bringst du komprimiert alle relevanten Informationen auf den Punkt und hebst dich von anderen Bewerbenden ab. Personalverantwortliche merken dadurch, dass du dich intensiv auf das Gespräch vorbereitet hast.

  • Jobmessen: Auf Jobmessen haben verschiedene Unternehmen Informationsstände. Solltest du dich vor Ort für ein Unternehmen interessieren, bleibt dir nicht viel Zeit, von dir als Person zu überzeugen. Ein vorbereiteter Elevator Pitch kann dir dabei einen großen Vorteil verschaffen.

  • Networking-Events: Häufig werden sogenannte Alumni-Treffen oder Treffen von Berufsverbänden organisiert, um neue Kontakte zu knüpfen und mit neuen Leuten ins Gespräch zu kommen. Auch hier ist eine gelungene Selbstdarstellung besonders bedeutend, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Beispiel für einen Elevator Pitch bei der Bewerbung

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Ein Foto von Ben Dehn

Autor: Ben Dehn

Ben entschied sich nach seinem Lehramtsstudium dazu, seinen Weg zunächst im Journalismus zu bestreiten. Nach sieben Jahren bei Print, Online und Radio heuerte er 2013 bei der webschmiede GmbH an und betreute im „Die Bewerbungsschreiber“ Team Personen auf sämtlichen Hierarchieebenen. Durch seine Tätigkeit konnte er sein Know-how im Karrierebereich stetig vertiefen. Heute schreibt Ben Dehn hilfreiche Fachartikel, hält Vorträge und gibt Interviews, Workshops & Seminare.


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