Wann werden Fragen gestellt?
Die erste Hürde hast du bereits genommen und wurdest nach Sichtung deiner Bewerbungsunterlagen zu einem persönlichen oder Online-Vorstellungsgespräch eingeladen.
Die erste Hürde hast du bereits genommen und wurdest nach Sichtung deiner Bewerbungsunterlagen zu einem persönlichen oder Online-Vorstellungsgespräch eingeladen.
Fragen spielen im Bewerbungsgespräch eine essenzielle Rolle, da die Personalverantwortlichen so mehr über dich als Person und deine Motivation erfahren und prüfen können, ob du gut ins Team passt. Der typische Ablauf eines Vorstellungsgesprächs gestaltet sich wie folgt:
Um dich auf das Gespräch einzustimmen, starten Arbeitgebende häufig mit etwas Smalltalk und leiten es daraufhin zum Beispiel mit der Frage: „Können Sie etwas über sich erzählen?“ in deine Selbstpräsentation über. Diese bietet dir die Möglichkeit, dich und deine Kompetenzen vorzustellen und nimmt am meisten Zeit im Bewerbungsgespräch in Anspruch. Im Anschluss daran wird dann die Fragerunde eröffnet. Bevor du dich verabschiedest, solltest du noch ein paar ausgewählte eigene Fragen im Vorstellungsgespräch stellen.
Eine Besonderheit stellt das strukturierte Interview dar. Hier stellen die Personalverantwortlichen allen Bewerbenden die gleichen Fragen und protokollieren die Antworten, um eine möglichst objektive und faire Auswahl zu treffen. Da die Fragen allen gestellt werden, haben diese einen größeren Bezug zur Stelle und weniger individuelle Anknüpfungspunkte.
Natürlich ist kein Bewerbungsgespräch wie das andere und der Fokus unterscheidet sich je nach Branche und potenzieller Position.
Dennoch gibt es Fragetypen und Fragestellungen, die in Vorstellungsgesprächen immer wieder genutzt werden. Damit du in Zukunft erfolgreiche Vorstellungsgespräche führen kannst, haben wir dir typische Fragestellungen und kluge Beispielantworten in verschiedene Themengebiete sortiert und in den folgenden Abschnitten aufgelistet.
Für deine potenzielle neue vorgesetzte Person ist deine Motivation entscheidend. Die meisten Unternehmen suchen Mitarbeitende, die sich mit vollem Einsatz und über einen langfristigen Zeitraum im Unternehmen einbringen. Deine Antworten müssen deshalb verdeutlichen, dass du dich eingehend mit dem Unternehmen beschäftigt hast. Sie sollten außerdem aufzeigen, was du für das Unternehmen leisten kannst und was dich besonders angesprochen hat.
Typische Fragen und passende Beispielantworten zur Motivation:
Warum wollen Sie für unser Unternehmen arbeiten? – „Bereits während meines Praktikums in der Abteilung XY haben mich die offene Unternehmenskultur sowie die internationale Ausrichtung Ihres Unternehmens sehr angesprochen. Da ich in den Bereichen internationales Marketing und Vertrieb bereits über langjährige Auslandserfahrung verfüge, denke ich, dass ich ideal zu Ihrem Unternehmen passe.“
Warum haben Sie ihren bisherigen Job aufgegeben? – „Ich hatte in meiner ehemaligen Position das Gefühl, nicht mein volles Potenzial nutzen zu können. Ich möchte in der Zukunft gerne Aufgaben mit mehr Verantwortung übernehmen. Das war mir zuvor leider nicht möglich.“
Warum haben Sie sich für diese Stelle beworben? / Warum möchten Sie gerade diesen Job? – „Während meiner Werkstudierendentätigkeit in der Firma XY konnte ich bereits die Aufgabenfelder eines SEO / SEA Marketing Managers kennenlernen und feststellen, wie viel Spaß mir die Analyse der Kennzahlen und die Ableitung von Optimierungspotenzialen bereitet. Außerdem gefällt mir, wie schnelllebig dieser Bereich ist. Man muss sich immer wieder mit neuen Tools auseinandersetzen und sich weiterbilden, sodass einem nie langweilig wird.“
Wären Sie bereit, für eine Anstellung bei uns umzuziehen? – Bejahende Antwort: „Grundsätzlich bin ich flexibel und bereit, näher an das Unternehmen zu ziehen. Mit meinem näheren Umfeld habe ich das Thema bereits besprochen und kann mit voller Unterstützung rechnen.“ / Verneinende Antwort: „Da ich erst vor fünf Jahren mit meiner Familie in ein neu gekauftes Haus eingezogen bin, kommt ein Umzug für mich derzeit nicht infrage. Wenn die Kinder in ein paar Jahren aus dem Haus sind, könnte ich mir das aber durchaus vorstellen.“
Stefan GerthGeschäftsführer und Fachautor von Bewerbung.net„Bei Fragen zur ehemaligen Arbeitsstelle solltest du stets sachlich bleiben und nicht schlecht über die frühere vorgesetzte Person reden. Wenn du dich beispielsweise über zu viel Stress auf der Arbeit auslässt, scheint es, als ob du damit nicht umgehen kannst. Bleibe stattdessen positiv und richte deinen Blick in die Zukunft.“
Selbstverständlich erkundigen sich Personalverantwortliche im Vorstellungsgespräch nach deinen fachlichen Fähigkeiten und Kenntnissen. Bei der Beantwortung dieser Fragen geht es vor allem darum, Qualifikationen zu nennen, die für die (ausgeschriebene) Stelle relevant sind. Überlege dir bereits im Vorfeld ein paar Stärken und Schwächen sowie Argumente, wieso gerade du für diesen Job geeignet bist. Bei einer guten Vorbereitung sollten Fragen zu deinen fachlichen Kompetenzen kein Problem für dich darstellen.
Jeder Mensch hat Schwächen und die Antwort „Ich habe keine Schwächen“, wirkt auf die Personalverantwortlichen arrogant. Versuche, echte Schwächen zu nennen, die jedoch für deine Tätigkeit keine zu große Relevanz haben. Verdeutliche außerdem, dass du gezielt an deinen Schwächen arbeitest.
Typische Fragen und passende Beispielantworten zu fachlichen Kompetenzen:
Was sind Ihre Stärken und Schwächen? – „Ich habe eine ausgeprägte Kommunikationsstärke und arbeite sehr gerne im Team. Allerdings fällt es mir dabei oft schwer „Nein“ zu sagen, woran ich aktuell jedoch arbeite.“
Warum sollten wir gerade Sie einstellen? – „Ich bin seit über zehn Jahren im Marketing und Vertrieb tätig. Über diesen Zeitraum hinweg konnte ich mir fundierte Kenntnisse aneignen, insbesondere im Bereich des Online-Marketings. Aufgrund meiner vielfältigen Fähigkeiten und meiner internationalen Berufserfahrung bin ich mir sicher, die ideale Besetzung für diese Stelle zu sein.“
Welche Tätigkeit der ausgeschriebenen Stelle mögen Sie nicht besonders? – „Es gibt keine konkrete Tätigkeit, die mir nicht gefällt. Natürlich gibt es Routineaufgaben, die weniger spannend und anspruchsvoll sind, aber eben trotzdem notwendig. Gerade die Kombination aus diesen Aufgaben und herausfordernden Projekten sorgt meiner Meinung nach für ein abwechslungsreiches Aufgabenfeld.“
Wie halten Sie sich fachlich auf dem Laufenden? – „Ich habe diverse Expertenblogs und Newsletter abonniert, die mich über die wichtigsten Trends und Neuigkeiten in der Branche informieren. Wenn es die Zeit zulässt, lese ich zudem gerne Fachliteratur und nehme an Webinaren und Konferenzen teil, um mein Wissen weiter auszubauen.“
Welche zwei positiven Dinge würde Ihr ehemaliger Arbeitgeber über Sie sagen? – „Er würde zum einen meine engagierte und zuverlässige Arbeitsweise hervorheben und sagen, dass ich mit meiner positiven Art und Begeisterungsfähigkeit andere Leute im Team stets motiviert und diverse Projekte dadurch vorangetrieben habe.“
Da deine Persönlichkeit in deiner schriftlichen Bewerbung nur bedingt zum Ausdruck kommt, solltest du dich im Vorstellungsgespräch auch auf offene Fragen zu deinem Charakter einstellen. Zum einen geht es Personalentscheidenden darum, dich besser kennenzulernen. Schließlich müssen sie entscheiden, ob du dich gut in das bestehende Team integrieren würdest. Zum anderen möchten sie erfahren, wie flexibel du bist und wie du auf bestimmte Ereignisse reagierst.
Typische Fragen und passende Beispielantworten zur Persönlichkeit:
Wie kommen Sie mit Veränderungen zurecht? – „Veränderungen sind für mich etwas Positives. Ich sehe darin immer die Chance, mich selbst weiterzuentwickeln. Jedoch ist nicht jede Veränderung notwendig und sollte daher gut durchdacht sein.“
Welche Hobbys haben Sie? – „Ich bin seit meiner Jugend aktives Mitglied des regionalen Fußballvereins und trainiere selbst seit zwei Jahren die U12 Mannschaft. Außerdem koche ich gerne zusammen mit Freunden, wobei ich meine Kreativität ausleben kann.“
Wie gehen Sie mit Misserfolgen um? – „Eine Produkteinführung während meiner vorletzten Tätigkeit verlief nicht so erfolgreich, wie es sich unsere Abteilung erhofft hatte. Ich habe dann die Ursachen für den Misserfolg analysiert und festgestellt, dass die Marketingaktivitäten nicht genügend auf die neuen Märkte zugeschnitten waren. Bei der nächsten Produkteinführung haben wir die Recherchephase deshalb intensiviert und eine lokalisierte Marketingstrategie gewählt, mit der wir dann einen großen Erfolg verzeichneten.“
Wie sieht Ihre optimale Arbeitsumgebung aus? – „Ich schätze eine offene Kommunikation und einen intensiven Wissensaustausch mit anderen Mitarbeitenden und vorgesetzten Personen. Deshalb gefällt es mir sehr, dass Sie viel Wert auf kurze Entscheidungswege legen und die Entwicklung von neuen Ideen im Team durch Ihre Unternehmenskultur stark fördern.“
Wie schaffen Sie sich einen Ausgleich zu Ihrer Arbeit? – „Da ich im Rahmen meiner angestrebten Position viel Zeit am Schreibtisch verbringen werde, bietet Sport und Zeit in der Natur den perfekten Ausgleich. Ich genieße es, in meiner Freizeit vor allem mit meinem Hund spazieren zu gehen, um abzuschalten.“
Das übergeordnete Ziel eines Vorstellungsgesprächs ist es, zu überprüfen, ob du gut in das bestehende Team passt. Neben deinen Charaktereigenschaften wird dazu auch deine Arbeitsweise überprüft. Dafür werden dir unter anderem Fragen zu deiner Teamfähigkeit, deinem Zeitmanagement und deiner Selbstorganisation gestellt. Unabhängig davon, ob deine zukünftige Position viel Teamarbeit beinhaltet oder nicht, solltest du deine Teamfähigkeit immer hervorheben.
Typische Fragen und passende Beispielantworten zur Arbeitsweise:
Wie arbeiten Sie am liebsten? – „Am besten gefällt mir die Arbeit im Team, besonders wenn es darum geht, neue Konzepte zu entwickeln. Ich kann auch gut für mich selbst arbeiten – es kommt dabei immer auf die zu bearbeitende Aufgabe an.“
Wie stehen Sie zu Überstunden? – „Grundsätzlich versuche ich, so effizient wie möglich zu arbeiten und meine Aufgaben in der vorgegebenen Zeit zu erledigen. Sollte mir dies jedoch einmal nicht gelingen oder ist besonders viel zu tun, sind auch Überstunden für mich vorstellbar.“
Wie organisieren Sie sich selbst? – „Ich greife gerne auf die Tools X und Y zurück, um Struktur in meinen Arbeitsalltag zu bringen und einen Überblick über alle meine Aufgaben zu erhalten. Meine Aufgaben sortiere ich nach Dringlichkeit in eine Tages- und eine Wochenliste, damit ich keine wichtigen Deadlines verpasse.“
Was würden Sie im ersten Monat in diesem Job machen? – „Ich würde meine bereits vorhandenen Erfahrungen und Kenntnisse im Social-Media- und Content-Marketing einbringen und für die Social-Media-Kanäle zusammen mit den anderen Mitarbeitenden einen strukturierten Plan für die nächsten Wochen entwerfen. Zudem erhoffe ich mir, in das Shop-System eingearbeitet zu werden, um auch in diesem Bereich neue Ideen entwickeln zu können.“
Was sind zentrale Eigenschaften einer guten Führungskraft? – „Eine gute Führungskraft sollte ein offenes Ohr für eventuell auftretende Probleme haben, diese vielleicht sogar selbstständig erkennen und gemeinsam mit den Angestellten Lösungsansätze entwickeln. Das Verhältnis zwischen Führungskraft und Angestellten sollte auf gegenseitigem Respekt und Wertschätzung beruhen und grundsätzlich auf Augenhöhe stattfinden.”
Sind Sie belastbar? – „Auf jeden Fall. Da ich bereits lange Zeit im Einzelhandel gearbeitet habe, habe ich gelernt, auch in stressigen Situationen ruhig zu bleiben, lösungsorientiert und zielgerichtet zu arbeiten und auch körperlich anstrengende Arbeiten zu verrichten.“
Stefan GerthGeschäftsführer und Fachautor von Bewerbung.net„Je nach Position und Aufgabengebiet stellen deine Eigenständigkeit, Flexibilität und deine kommunikative Art weitere nennenswerte Kompetenzen dar. Wie immer gilt: Sei ehrlich! Bist du eher zurückhaltend, wirbst aber mit deiner Offenheit, werden Personalverantwortliche dies merken und negativ bewerten.“
Mithilfe von Fragen nach deinen beruflichen Zielen möchten Personalverantwortliche herausfinden, ob du dir eine langfristige Zusammenarbeit vorstellen kannst. Darüber hinaus möchten sie wissen, ob du Ambitionen hast, irgendwann einmal eine Führungsposition zu übernehmen. Sollte diese Option für dich aktuell völlig ausgeschlossen sein, darfst du dich bei der Beantwortung dieser Frage auf dein Fachgebiet und hierzu passende Weiterbildungsmöglichkeiten beschränken.
Typische Fragen und passende Beispielantworten zu beruflichen Zielen:
Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? – „Ich möchte in einem Unternehmen arbeiten, in dem ich mich beruflich sowie persönlich weiterentwickeln kann. Ich habe darüber nachgedacht, eine Fortbildung zum Betriebswirt zu machen, da ich in der Zukunft mehr Verantwortung übernehmen möchte.“
Können Sie sich vorstellen, ein Team zu leiten? – „Ja, da mir der Umgang mit Menschen und die Koordination von Aufgaben Spaß bereitet und ich gerne Verantwortung übernehme. Bevor ich allerdings eine leitende Position antrete, möchte ich zunächst weitere Erfahrungen in meiner derzeitigen Tätigkeit sammeln und meine fachlichen Kenntnisse vertiefen.“
Streben Sie bestimmte Weiterbildungen an? – „Ich kann mir sehr gut vorstellen, in ein paar Jahren die Fortbildung zum geprüften Bilanzbuchhalter zu machen, da mich der Bereich Buchhaltung bereits während meiner Ausbildung besonders interessiert hat. Tatsächlich ist dieses Interesse sogar ein weiterer Grund, wieso mich eine Anstellung in Ihrem Unternehmen besonders reizt. Ich habe nämlich auf Ihrer Webseite gelesen, dass Sie Weiterbildungsmaßnahmen Ihrer Mitarbeiter aktiv unterstützen und mit diversen Partnern kooperieren, die spezielle Vorbereitungskurse für die Fortbildung zum Bilanzbuchhalter anbieten.“
Können Sie sich vorstellen, eine Fortbildung im Bereich XY zu absolvieren? – „Definitiv, da Bereich XY in Zukunft noch viel wichtiger werden wird, als er es aktuell ohnehin schon ist. Ich habe mir bereits aus Fachartikeln und -büchern erste Informationen zu dem Thema angeeignet, aber ich würde es sehr begrüßen, dieses Wissen durch eine Fortbildung vertiefen und erweitern zu können.“
Wie hoch ist Ihre Gehaltsvorstellung? – „Aufgrund meiner beruflichen Vorerfahrung und meinen fundierten Kenntnissen im Bereich XY liegt meine Gehaltsvorstellung bei einem verhandelbaren Bruttojahresgehalt von 40.000 Euro.“
Immer beliebter werden sogenannte offene Verhaltensfragen. Diese Fragen sollen aufzeigen, wie du als Bewerber an bestimmte Problemsituationen herangehst und auf welche Art und Weise du sie löst. Das erlaubt dem Personaler, Rückschlüsse auf deine Persönlichkeit und Soft Skills zu ziehen.
Der Interviewpartner gibt entweder eine fiktive Situation vor oder bittet dich, eine vergangene Situation aus deinem eigenen Berufsleben zu schildern. Wichtig ist, dass du ehrlich bleibst und verdeutlichst, was du aus der Situation gelernt hast: Was lief gut, was könntest du in Zukunft besser machen? Zeige, dass du eine kreative Strategie für die jeweilige Situation entwickelt hast.
Typische Fragen und passende Beispielantworten zum Verhalten:
Beschreiben Sie eine Situation, in der es beim Teamwork zu Problemen kam. Wie haben Sie die Situation gemeistert? – „Bei einem Projekt waren die Zuständigkeitsbereiche der Teammitglieder nicht ausreichend geklärt, sodass nicht alle Aufgaben wie geplant erledigt wurden. Wir haben das Problem offen in einer Teamrunde angesprochen und uns überlegt, wie wir eine solche Situation in Zukunft verhindern können. Beim nächsten Projekt haben wir von Beginn an mithilfe des Tools XY klar festgelegt, wer für welche Aufgaben zuständig ist.“
Nehmen wir an, mit einem Kollegen ist ein Konflikt entstanden. Wie würden sie vorgehen, um den Konflikt zu lösen? – „Grundsätzlich würde ich erst einmal versuchen, den Konflikt mit dem Kollegen unter vier Augen zu klären. Dazu würde ich das offene Gespräch suchen, das Problem möglichst sachlich schildern und mir die Perspektive des Kollegen anhören. Kann ich den Konflikt auf diese Weise nicht beenden, würde ich eine dritte, unbeteiligte Person um Hilfe bitten, zum Beispiel die Vorgesetzte oder einen anderen Kollegen, der die Situation objektiv beurteilen kann.“
Berichten Sie von einem komplexen Projekt, das Sie unter Zeitdruck fertigstellen mussten. Wie sind Sie mit diesem Druck umgegangen? – „Vor einem halben Jahr war ich an einer Kampagne beteiligt, die in mehreren Ländern auf verschiedenen Kanälen ausgespielt werden sollte und dementsprechend komplex war. Um mit dem Zeitdruck umgehen zu können, habe ich das Projekt in mehrere Einzelaufgaben aufgeteilt und mir mithilfe des Tools XY einen genauen Zeitplan erstellt, bis wann ich was erledigt haben musste und sicherheitshalber Zeitpuffer eingeplant. Wenn es doch einmal eng wurde, habe ich in Absprache mit den anderen am Projekt beteiligten Kollegen und Kolleginnen und meinem Vorgesetzten Prioritäten gesetzt. Auf diese Weise gelang es mir gut, mit dem Zeitdruck umzugehen und die Kampagne pünktlich zu starten.“
Wie ist Ihre Reaktion auf Kritik? – „Konstruktive Kritik heiße ich willkommen und bin zu jeder Zeit für alternative Ideen oder Lösungsvorschläge empfänglich. Entsprechende Kritik nach einem eventuellen Fehler begrüße ich, da ich diesen Fehler künftig vermeiden und bessere Ergebnisse erzielen kann. Bei nicht-konstruktiver oder ungerechtfertigter Kritik suche ich den Austausch mit dem Gegenüber, um die Möglichkeit eines potenziellen Missverständnisses aus dem Weg zu räumen, der Kritik nachzugehen und so die gemeinsame Arbeit kontinuierlich zu verbessern.“
Eine spezielle Fragetechnik, bei der dich Personalverantwortliche nach einer konkreten Situation fragen, um dein Verhalten genauer zu analysieren, ist die STAR-Methode.
Fragen zum Unternehmen und dessen Branche sollen ergründen, wie intensiv du dich mit dem Unternehmen und dessen Umfeld auseinandergesetzt hast. Zur Vorbereitung auf derartige Fragen recherchierst du am besten auf der Unternehmenswebseite und in relevanten Fachzeitschriften und -portalen.
Typische Fragen und passende Beispielantworten zur Unternehmenskenntnis:
Wer sind Ihrer Meinung nach unsere wichtigsten Mitbewerbenden? – „Im Bereich XY sind das vor allem die Firmen A, B und C. Bei der Recherche ist mir aufgefallen, dass insbesondere Firma A in den letzten Jahren stark aufgeholt hat. Allerdings hat sich die Wettbewerbssituation in der Branche aufgrund des Ereignisses XY generell stark verschärft.“
Was sind unsere Firmenwerte? – „Ihnen sind insbesondere gegenseitige Unterstützung, kulturelle Vielfalt und Integrität wichtig. Wie meine ehrenamtliche Tätigkeit im Bereich XY zeigt, sind das Werte, mit denen ich mich ebenfalls stark identifiziere.“
Was konnten Sie durch unsere Homepage über unsere Firma herausfinden? – „Zuallererst, dass Sie in über vierzig Ländern agieren, was mir sehr entgegenkommt, da ich gerne in einem internationalen Umfeld arbeiten möchte. Außerdem ist mir der umfangreiche Content für die Kundschaft aufgefallen. Besonders spannend finde ich die aktuelle Kampagne zum Thema XY, da ich bereits an einer ähnlichen Kampagne beteiligt war.“
Was begeistert Sie an unserem Unternehmen? – „Mich reizt insbesondere das internationale Umfeld, in dem Sie agieren. Da ich ein international ausgerichtetes Studium absolviert habe, verfüge ich sowohl über umfassendes Fachwissen im Bereich internationales Marketing und Vertrieb als auch über Fremdsprachenkenntnisse, die ich hier optimal einbringen kann.“
Wie hat Ihnen unsere Firmen-Homepage gefallen? – „Ihre Homepage hat mich vor allem aufgrund der guten Struktur angesprochen. Ich konnte mich intuitiv zurechtfinden und habe auf die meisten meiner Fragen schnell eine Antwort gefunden. Um wirklich alle eventuellen Fragen abzudecken, würde ich vorschlagen, zusätzlich eine FAQ-Sektion einzubinden und dort die gängigsten Fragen gebündelt zu beantworten.“
Du solltest auch immer eigene Fragen vorbereiten, die du im Bewerbungsgespräch deinem Gegenüber stellen möchtest. Dabei kann es hilfreich sein, wenn du dir diese im Vorhinein notierst, damit du diese während des Vorstellungsgesprächs nicht aufgrund deiner Nervosität vergisst.
Beispiele für geeignete Rückfragen:
In welcher Form wird die Einarbeitung stattfinden?
Wie sieht der typische Tagesablauf der Abteilung XY aus?
Aus wie vielen Personen besteht das Team, in dem ich arbeiten würde?
Was sind gängige Tools, die in Ihrem Unternehmen genutzt werden?
Gibt es ehrenamtliche Projekte, die von Ihrem Unternehmen gefördert werden?
Wenn du unter anderem Hilfe bei der Vorbereitung auf die Fragen im Vorstellungsgespräch in Anspruch nehmen möchtest, kann ein Bewerbungscoaching das Richtige für dich sein.
Auch bei der Bewerbung um ein Praktikum, kommt es häufig vor, dass dein Gegenüber Fragen stellt, die explizit auf die Situation bezogen sind.
Der potenzielle Arbeitgeber erhofft sich dadurch, mehr über deine Erwartungen an das Praktikum zu erfahren. Außerdem möchte das Unternehmen eventuell ergründen, ob du bereits ein klares berufliches Ziel vor Augen hast. Sofern die Firma auf der Suche nach neuen Mitarbeitenden ist, kann sie mittels dieser Frage abschätzen, ob du nach dem Praktikum eventuell für eine offene Stelle infrage kommst.
Klassische Fragen und Beispielantworten im Vorstellungsgespräch um ein Praktikum:
Was erhoffen Sie sich von diesem Praktikum? – „Ich erhoffe mir die Möglichkeit, mein bisheriges Fachwissen im Bereich XY anzuwenden sowie neues Wissen und praktische Erfahrung auf dem Gebiet XY sammeln zu können.“
Wie stellen Sie sich Ihren Praktikumsalltag vor? – „Meinen idealen Praktikumsalltag stelle ich mir so vor, dass ich sowohl eigenständig Aufgaben bearbeiten kann als auch an Teamprozessen und größeren Projekten beteiligt werde. In der Zusammenarbeit mit meinem Praktikumsbetreuer wünsche ich mir regelmäßig Feedback zu bekommen, damit ich mich kontinuierlich weiterentwickeln kann.“
Wie sehen Ihre Pläne nach der Absolvierung Ihres Abschlusses aus? – „Ich möchte in einer Firma tätig sein, in der ich die Chance habe, meine fachlichen Fähigkeiten nicht nur einzubringen, sondern auch weiter auszubauen. Neben dem offenen Austausch mit Kollegen und Vorgesetzten ist mir auch die Möglichkeit wichtig, eigene Projekte zu betreuen.“
Haben Sie bereits Praktika absolviert und falls ja, was haben Sie gemacht? – „Ich habe bereits ein Praktikum in der Personalabteilung gemacht. Dort war ich am Recruiting-Prozess für Auszubildende beteiligt und lernte die einzelnen Schritte von der Sichtung der Bewerbungsunterlagen bis hin zum finales Auswahlgespräch kennen. In der Stellenanzeige stand, dass man vor allem im Bereich Employer Branding eingesetzt wird. Das kommt mir sehr entgegen, weil ich im vorherigen Praktikum an kleineren Employer Branding-Maßnahmen mitgewirkt habe und mich gerne intensiver mit diesem Gebiet beschäftigen möchte.“
In welcher Abteilung / welchen Abteilungen möchten Sie gerne arbeiten? – „Mich interessiert aufgrund meines Studienschwerpunkts vor allem die Abteilung Online-Marketing und PR, weil ich dort die Möglichkeit habe, mein theoretisch erworbenes Wissen in der Praxis anzuwenden. Darüber hinaus würde mich aber auch die Produktentwicklung und der Vertrieb interessieren, um noch mehr über das zu vermarktende Produkt zu erfahren.”
Inwieweit glauben Sie, ist dieses Praktikum wichtig für Ihre berufliche Zukunft? – „Ich denke, dass dieses Praktikum für mich der Einstieg in die Berufswelt sein kann. Ich habe zwar immer neben meinem Studium gearbeitet, bisher aber noch nie in einer für meine berufliche Zukunft relevanten Branche. Ich bin davon überzeugt, dass ich als Praktikant in Ihrem Unternehmen vieles lernen werde, wodurch ich mich beruflich und persönlich weiterentwickeln kann.“
Wer sich um eine Ausbildung bewirbt, wird oft mit Fragen konfrontiert, die sich speziell auf diese Situation beziehen.
In der Regel decken aber auch diese Fragen die typischen Themengebiete Motivation oder fachliche Kompetenzen ab. Dein potenzieller Arbeitgeber möchte dadurch sichergehen, dass du einen konkreten Grund für die Ausbildung hast und sie nicht bei nächstbester Gelegenheit abbrichst, um plötzlich zu studieren.
Er möchte außerdem herausfinden, ob deine Berufswahl sorgfältig überlegt ist und auf echtem Interesse aufbaut. Deine Eignung für den Beruf kann auch Mittelpunkt einer Frage sein, um auszuschließen, dass die Ausbildungsinhalte ein Problem für dich darstellen.
Klassische Fragen und Beispielantworten im Vorstellungsgespräch um eine Ausbildung:
Warum möchten Sie eine Ausbildung machen, anstatt die Schule fortzusetzen / zu studieren? – „Ich bin eher praktisch veranlagt und setze mein erworbenes Wissen lieber direkt in der Praxis um. Außerdem habe ich bei meiner Recherche herausgefunden, dass es bei Ihnen im Unternehmen möglich ist, eine Weiterbildung oder ein Studium an die Ausbildung anzuschließen.“
Warum interessieren Sie sich gerade für diesen Beruf? – „Ich habe bereits ein Praktikum im Reisebüro absolviert und dabei erste spannende Einblicke erhalten, die mich davon überzeugt haben, dass Tourismuskauffrau der passende Beruf für mich ist. Mir gefällt besonders der enge Kundenkontakt, weil ich sehr kommunikationsfreudig und offen bin. Hinzu kommt, dass ich schon von klein auf viel mit meinen Eltern gereist bin und mein Interesse an anderen Ländern und Kulturen in diesem Beruf ideal einbringen kann.“
Welche Voraussetzungen bringen Sie Ihrer Meinung nach für die Ausbildung mit? – „Zum einen verfüge ich über ein großes Interesse an naturwissenschaftlichen Themen, wie meine guten Noten in Mathematik, Chemie und Physik zeigen. Zum anderen kann ich schnell neues Wissen erwerben und anwenden. Oft war ich in der Schule schon früher als meine Mitschüler mit den Aufgaben fertig und habe ihnen dann geholfen.“
Was würden Ihre Lehrer über Sie sagen? – „Meine Lehrer würden sagen, dass ich eine engagierte Person bin, die bei Gruppenarbeiten und Referaten gerne das Präsentieren übernommen hat, sich schnell in neue Themen einarbeiten konnte und auch ihren Mitschülern im Rahmen der Möglichkeiten mit Rat und Tat zur Seite stand.”
Wie würden Sie Ihre Stärken in die Ausbildung integrieren? – „Da es sich bei meinen Stärken vor allem um Organisationstalent und eigenständiges Arbeiten handelt, würde ich beides nutzen, um Aufgaben zu priorisieren, sodass ich sie fristgerecht und lösungsorientiert bearbeiten kann.”
Was sind Ihre Lieblingsfächer? – „Meine Lieblingsfächer sind Deutsch, Englisch und Französisch. Ich habe schon früh eine große Affinität für das Lernen neuer Sprachen entwickelt und interessiere mich gerade deshalb für den Bereich des International Marketing, in der Hoffnung, dort meine Sprachkenntnisse erfolgsbringend einzusetzen.”
Eine Person, die zukünftig in der Führungsetage beziehungsweise im Management arbeitet, muss erheblich mehr leisten als normale Mitarbeitende. Das spiegelt sich auch in den Fragen der Personalverantwortlichen wider. Wer seine Chance auf den neuen Job nicht vertun möchte, überzeugt in seinen Antworten mit einer überdurchschnittlichen Motivation, fachlichem Know-how sowie einer erprobten Durchsetzungsfähigkeit. Der potenzielle Arbeitgeber möchte wissen, ob du eine geeignete Führungskraft für das gesamte Team darstellst, gute Entscheidungen treffen kannst und Kommunikationsgeschick besitzt. Hier zeigst du, dass du nicht nur Impulse gibst, sondern auch Mentor bist.
Klassische Fragen und Beispielantworten für Führungskräfte:
Wie beschreiben Sie Ihren Führungsstil? – „Ich lege großen Wert auf die Selbstständigkeit meiner Mitarbeitenden. Ein vertrauensvoller Umgang und Arbeit auf einer Augenhöhe sind mir wichtig, da diese Aspekte motivierte und glückliche Angestellte langfristig fördern. Hier soll das Arbeitsklima nicht auf Angst basieren und Fehler sollten als Anlass zu Verbesserung dienen.“
Wie würden Sie einen Ihrer Mitarbeitenden kritisieren, wenn ein Fehler gemacht wurde? – „Ein Feedback kann wirklich hart sein, daher werde ich die besagte Person erst mal unter vier Augen sprechen. Es muss zeitnah zum Fehler geschehen und dabei gehe ich konkret auf die Problematik ein. Meine Kritik ist daher immer eindeutig, aber auch einfühlsam, damit sich die Situation verbessert und die betroffene Person nicht in eine innere Abwehr verfällt.“
Wollen Sie eher geliebt oder gefürchtet werden? – „Ich gehe da eher diplomatisch ran und verstehe, dass ein guter Mittelweg zwischen Furcht und Zuneigung wichtig ist. Ein gutes Verhältnis zu seinen Mitarbeitenden ist von Vorteil, aber ich möchte mich primär um den Erfolg des Unternehmens konzentrieren. Deswegen ist der mittlere Weg zwischen Motivation und Kontrolle notwendig. Beide Extreme fördern meiner Meinung nach auf Dauer nicht den gewünschten Erfolg.“
Wie reagieren Sie auf Misserfolge? – „Mir ist völlig klar, dass man nicht immer alle Ziele wie geplant erreicht. Ich analysiere zunächst die Situation und suche das Gespräch mit Beteiligten, um gute Lösungsansätze zu finden, damit es in Zukunft besser laufen kann. Gegenseitige Schuldzuweisungen sind dabei nicht hilfreich. Es sollte stets an einer Lösung gearbeitet werden, damit der Zusammenhalt gestärkt wird. Denn Fehler bringen einen am Ende auch voran, wenn man auch aus ihnen lernt.“
Heutzutage werden in vielen Berufen eine hohe Stresskompetenz und eine lösungsorientierte Grundhaltung vorausgesetzt. Daher greifen manche Personalverantwortliche innerhalb der Jobinterviews auf sogenannte Stressfragen oder „Brainteaser“ zurück. Häufig geht es dabei nicht um richtige und falsche Antworten, sondern um deine Kreativität, Gelassenheit und die Fähigkeit, komplexe Probleme zu lösen.
Daher gilt: Lass dich nicht stressen und nimm dir ausreichend Zeit, um die Frage zu beantworten. Versuche nicht gleich davon auszugehen, dass du angegriffen wirst, sondern sei dir im Klaren, dass die Personalverantwortlichen eine bestimmte Reaktion aus dir herauskitzeln möchten. In einigen Fällen empfiehlt es sich, wenn du eine geschickte Gegenfrage stellst, um von einem unangenehmen Thema wegzulenken.
Klassische Stressfragen und passende Beispielantworten:
Haben Sie Ihre Krawatte / Ihren Schmuck selbst ausgesucht? – „Ja ich habe meinen Schmuck extra auf den Rest meiner Kleidung abgestimmt. Gefällt er Ihnen?“
Warum sind Sie nervös? – „Da ich den Job in Ihrem Unternehmen wirklich gerne machen würde und es in diesem Gespräch dementsprechend auch um etwas geht für mich.“
Was glauben Sie, wie Ihre Leistung im Bewerbungsgespräch bisher war? – „Da ich dieses Vorstellungsgespräch als einen Dialog auf Augenhöhe wahrgenommen habe, bin ich mit dem Verlauf des Gesprächs bisher zufrieden. Was denken Sie?“
Was denken Sie, wie ich mich bisher als Interviewer mache? – „Da Sie deutlich mehr Erfahrung mit Bewerbungsgesprächen haben als ich, können Sie dies denke ich besser bewerten als ich.“
Was ist Ihr größtes Geheimnis? – „Das ist eine interessante Frage. Wenn ich Ihnen das jetzt allerdings verrate, ist es ja kein Geheimnis mehr.“
Was ist Ihre schlechteste Eigenschaft? – „Es fällt mir nicht leicht, Mehrarbeit abzulehnen oder Nein zu sagen. Daher ziehe ich mir oft zu viele Aufgaben an, weshalb ich häufig die Arbeit anderer Kollegen noch miterledige. Damit mir das „Nein“ künftig besser gelingt, priorisiere ich erst meinen eigenen To Do’s und schaue dann, ob ich noch Kapazitäten habe Zusatzaufgaben zu übernehmen, um das Team zu unterstützen.“
Sie haben echt lange studiert. Was war denn der Grund? – „Ich habe in meinem Studium der Betriebswirtschaftslehre schnell gemerkt, dass mir der soziale Aspekt gefehlt hat. Daher habe ich den Entschluss gefasst, nach zwei Semestern das Studium der Soziologie zu beginnen. Ich habe zwar etwas länger studiert, dafür bringe ich die nötige Leidenschaft für den Beruf mit, da es das ist, was ich wirklich machen möchte.“
Was ist Ihnen wichtiger? Familie oder Karriere? – „Mir ist beides sehr wichtig. Da die Familienplanung aber noch Zeit hat, würde ich von den flexiblen Arbeitszeiten in Ihrem Unternehmen eventuell in fünf Jahren Gebrauch machen, um Arbeit und Familie unter einen Hut zu bringen.“
Ich halte Sie für unterqualifiziert. Warum sollte ich Sie dennoch einstellen? – „Darf ich fragen, woran Sie dies festmachen? Da Sie mich auf Basis meiner Bewerbung zu einem persönlichen Gespräch eingeladen haben, nehme ich an, dass ich Ihnen im Rahmen dieses Gesprächs das Gefühl vermittelt habe. Ich persönlich denke, dass ich mich aufgrund meiner Erfahrungen und bisherigen Erfolge im Bereich XY die nötigen Qualifikationen für die Stelle mitbringe. Darüber hinaus bin ich aber auch sehr lernwillig und bereit an Fort- bzw. Weiterbildungen teilzunehmen, um mir gegebenenfalls fehlende Kenntnisse anzueignen.“
Welches Küchengerät wären Sie? – „Ich wäre eine Mikrowelle, da ich meine positive Ausstrahlung dazu nutze, Energie in das Team zu bringen. Ich motiviere alle innerhalb einer festgelegten Zeit ein fertiges Endprodukt zu liefern.“
Was stresst Sie? – „Mich stresst rücksichtsloses und egoistisches Verhalten oder ohne Vorbereitung kurzfristig einen Vortrag übernehmen zu müssen.“
Was mögen Ihre Kollegen nicht an Ihnen? – „Die Tatsache, dass ich mich kontinuierlich nach dem Projektstand informiere und Fristen akribisch im Blick behalte. Das kommt nicht bei allen Teammitgliedern gut an.“
Was mögen Sie an Ihren Kollegen nicht? – „Grundsätzlich ist jeder Mensch unterschiedlich und hat somit unterschiedliche Wesens- und Charakterzüge. Daher kann ich diese Frage pauschal nicht beantworten. Es gibt aber Eigenschaften, die ich nicht sehr schätze. Dazu gehören zum Beispiel egoistisches Verhalten, Rücksichtslosigkeit und Diskriminierung.“
Wann wurden Sie zuletzt kritisiert? – „Zuletzt wurde ich kritisiert, weil ich die Spülmaschine nicht richtig eingeräumt habe.“
Was ist Ihr größter Misserfolg? – „Das ist eine interessante Frage. Natürlich läuft privat wie beruflich nicht immer alles nach Plan – das nehme ich zum Anlass, Dinge besser zu machen oder einen Kurswechsel einzuschlagen.“
Denken Sie, dass Ihre Bewerbungsunterlagen gut waren? – „Ich persönlich finde sie gelungen. Aus diesem Grund habe ich sie Ihnen auch zugesendet und freue mich, dass sie mich demzufolge auf ein Gespräch eingeladen haben.“
Wer hat Ihnen zu dieser Kleidung / Frisur geraten? – „Tatsächlich meine Frau heute Morgen. Wie finden Sie es?“
Was denken Sie, wie ich mich bisher als Interviewer mache? – „Ich kann mir gut vorstellen, dass das eine Fangfrage ist. Ich möchte mir ungern ein Urteil über Sie erlauben und daher auf das vorherige Thema zurückkommen, denn da habe ich noch eine Frage zu“
Vor allem bei Fragen, die auf deine Lösungskompetenz abzielen, bietet es sich an, laut zu denken und dein Gegenüber an deinen Gedankengängen teilhaben zu lassen. Oft kommt es auch vor, dass es keine richtige oder falsche Antwort gibt. Vielmehr soll getestet werden, wie du dich in kniffligen Situationen verhältst. Lass deiner Kreativität freien Lauf und denke auch mal um die Ecke. Es wird sicher keine mathematische Aufstellung von dir erwartet, sondern lediglich ein Einblick in deine Gedankengänge. Auch bei recht simplen Fragen kannst du Kommunikationsgeschick und Ideenreichtum beweisen.
Typische Brainteaser und passende Beispielantworten:
Wie würden Sie ohne Zollstock ein Auto vermessen? – „Ich würde vermutlich das Modell des Autos googeln und so die Maße des Autos herausfinden, ohne es zu vermessen. Alternativ würde ich die App auf meinem Handy nutzen, mit der ich Dinge vermessen kann. Sollte ich kein Handy dabeihaben, würde ich das Auto anhand meiner Schrittlänge vermessen, auch wenn das dann eher eine Schätzung wäre.“
Wie viel wiegt die Freiheitsstatue? – „Die Freiheitsstatue misst ohne Sockel meines Wissens nach eine Höhe von ca. 50 Meter. Beim Material handelt es sich um ein Stahlgerüst, ummantelt von einer Kupferhülle. Um das Gewicht der Statue zu berechnen, benötige ich etwas mehr Zeit und die Möglichkeit mich genauer über die Gegebenheiten zu informieren.“
Welche vier Sachen würden Sie auf eine Wanderung durch den Himalaja mitnehmen? – „Das wichtigste beim Wandern sind eingelaufene Wanderschuhe und auch ein sehr leichter Tragerucksack, welcher genügend Stauraum für alle möglichen Utensilien bietet, darf nicht fehlen. Darüber hinaus würde ich wetterfeste Kleidung und Verpflegung einpacken. Da ich allerdings noch nie im Himalaja wandern war, würde ich bei der Wahl vermutlich auf Erfahrungsberichte zurückgreifen.“
Wie viele Blätter Papier werden an einem Tag in Deutschland kopiert? – „In Deutschland leben über 80 Millionen Menschen. Aber wie viele von ihnen kopieren wie viele Seiten an einem Tag? Die Antwort lautet meiner Meinung nach: Immer noch zu viele. Im Zeitalter der Digitalisierung sollte immer mehr auf das Einsparen der Rohstoffe geachtet werden, indem man versucht, nur noch das nötigste zu kopieren.“
Warum ist der Kanaldeckel rund? – „Ich denke, dass ein Kanaldeckel rund ist, da er ziemlich schwer ist und von arbeitenden Personen gerollt werden kann. Außerdem befindet sich unterhalb des Kanaldeckels ein ebenfalls runder Kanal. Wenn dieser also geöffnet werden muss, besteht bei einem runden Kanaldeckel, welcher immer größer ist als der Kanal, nicht die Gefahr, dass er in den Kanal hinabstürzt. Ein viereckiger Deckel würde, sobald er sich etwas querstellt, in die Tiefe fallen und im Kanal arbeitende Personen verletzen.“
Wie erklären Sie die Farbe Blau? – „Wenn ich einer farbenblinden oder sehbehinderten Person die Farbe Blau erklären sollte, würde ich ihre Hand in eine Schale mit Wasser tauchen. Da die Farbe Blau als eine kühle Farbe wahrgenommen wird, würde ich zu kaltem Wasser greifen. Ich würde beschreiben, dass kleine Mengen Wasser sehr hellblau oder fast farblos sind, wohingegen große Mengen Wasser wie im Ozean tiefblau aussehen. Ich würde beschreiben, dass man das Wasser, in dem man schwimmt, meist als kühl, nass und erfrischend wahrnimmt. Dieses Gefühl beschreibt die Farbe Blau am besten.“
Welcher Tag ist morgen, wenn vorgestern der Tag nach Sonntag war? – „Der Tag nach Sonntag ist Montag. Also war gestern Dienstag und heute ist Mittwoch. Demnach ist die Lösung, dass morgen Donnerstag ist.“
Wie viele M&Ms passen in einen Porsche 911er? – „Wenn die Rede von den großen M&M Werbefiguren ist, dann würde ich sagen zwei, da sonst eine Strafe drohen würde. Mehr als zwei Sitze gibt es schließlich nicht. Geht es um die Kleinen zum Essen, bräuchte ich einmal das Volumen des Autos und ein bisschen mehr Zeit zur Berechnung.“
Nennen Sie mir drei Dinge, wozu man einen Stuhl noch benutzen kann. – „Man kann Stühle stapeln, um höhergelegene Dinge damit zu erreichen, sie für Sportübungen nutzen und sie dienen gelegentlich als Schlafplatz für meine Katze.“
Häufig werden in Vorstellungsgesprächen die gleichen Fragen gestellt, um die Bewerbenden optimal einschätzen zu können und den Vergleich mit anderen Mitbewerbenden zu ermöglichen. Unser PDF-Fragenkatalog gibt dir daher eine Orientierung, auf welche typischen Fragen du dich vorbereiten solltest. Lade ihn dir jetzt kostenlos herunter!
Im Folgenden haben wir beispielhaft einige Fragen aufgeführt, die Personalverantwortliche im Bewerbungsgespräch definitiv nicht stellen dürfen.
Bei der Beantwortung steht es dir deshalb zu, auszuweichen oder eine „Notlüge“ zu nutzen. Auch wenn du die Fragen rechtlich gesehen nicht beantworten musst, versuche stets eine vermittelnde Antwort zu finden.
Diese Fragen sind im Bewerbungsgespräch unzulässig:
Welche Partei bevorzugen / wählen Sie?
Gehören Sie einer Partei an?
Sind Sie Mitglied einer Gewerkschaft?
Waren oder sind Sie im Betriebsrat?
Wollen Sie Kinder?
Sind Sie schwanger?
Nehmen Sie die Pille?
Möchten Sie heiraten?
Gehen Sie in die Kirche?
Gehören Sie einem Verband oder Verein an?
Sind Sie homo- oder heterosexuell?
Wie steht es um Ihre gesundheitliche Situation? Sind Sie oft krank?
An welchen Gott glauben Sie?
Sind Sie bereits mit dem Gesetz in Konflikt geraten?
Wie steht es um Ihre finanziellen Verhältnisse? Können Sie gut mit Geld umgehen?
Ist Ihre Familie vermögend?
Leben Sie in einer Partnerschaft?
Warum findet man auf Ihrer Facebookseite so viele Party-Fotos von Ihnen?
Sollte es in einem Vorstellungsgespräch dazu kommen, dass dein Gegenüber ein Tabuthema anspricht und eine unzulässige Frage stellt, ist es wichtig, dass du die Situation professionell meisterst. Dabei heißt es vor allem: Ruhe bewahren. Lass die Frage zunächst kurz im Raum stehen und überlege dir genau, was du entgegnen möchtest. Bedenke dabei auch, wer dir gegenübersitzt. Handelt es sich um eine Person, die vermutlich noch neu in ihrem Job ist oder hat die Person wahrscheinlich schon ziemlich viel Erfahrung? Handelt es sich bei der Frage vielleicht um einen Test oder war es tatsächlich ein Versehen?
Hast du dir deine Antwort überlegt, kommt es noch auf die Wortwahl an. Antworte auf keinen Fall schnippisch oder überheblich, sondern bleibe stets höflich. Bei der Beantwortung einer unzulässigen Frage hast du verschiedene Möglichkeiten. Du kannst die Frage wahrheitsgemäß beantworten, zu einer zulässigen Notlüge greifen, die Antwort verweigern oder das Vorstellungsgespräch an dieser Stelle beenden. Wofür du dich entscheidest, bleibt dir überlassen.
Beispiele für unzulässige Fragen und angemessene Beispielantworten:
Haben Sie in absehbarer Zeit Familienpläne? – „Nein, mein Partner und ich haben auf absehbare Zeit keine Familienpläne.“ (mit einer Notlüge antworten)
Leben Sie in einer Partnerschaft? – „Ja, ich lebe in einer glücklichen Partnerschaft.“ (Wahrheitsgemäße Antwort)
Welcher Partei gehören Sie an? – „Zu dieser Frage möchte ich keine Stellung nehmen, aber ich beantworte Ihnen gerne andere Fragen, die relevant für die ausgeschriebene Stelle sind.“ (Antwort verweigern)
Sind Sie homo- oder heterosexuell? – „Ich empfinde die Frage als unangemessen und irrelevant für die ausgeschriebene Position, deshalb möchte ich das Bewerbungsgespräch an dieser Stelle beenden.“ (Gespräch beenden)
Es existieren gewisse Grauzonen, bei denen es Arbeitgebenden erlaubt ist, gewisse Fragen dennoch zu stellen, solange ein deutlicher Bezug zu deinem Job hergestellt werden kann. Abhängig vom Beruf, für den du dich bewirbst, musst du folgende Fragen beispielsweise wahrheitsgemäß beantworten:
Wie steht es um Ihre Vermögensverhältnisse? Haben Sie Schulden? – Diese Frage ist für Berufe, die den Umgang mit Geld voraussetzen (Bankkaufleute, Kassierende, etc.) durchaus relevant und darf in diesem Fall gestellt werden. Beispielantwort: „Ich habe Schulden, die sich in einem überschaubaren Rahmen bewegen. Für eine detailliertere Einsicht reiche ich gern eine Schufa-Auskunft nach, wenn Sie dies wünschen.“
Sind Sie schwanger? – Diese Frage gilt als Musterbeispiel für unzulässige Fragen im Vorstellungsgespräch. Allerdings gibt es Berufe, die entweder zu anstrengend oder zu risikoreich für schwangere Frauen sind. Dies gilt für Jobs im Labor, als Flugbegleitung oder Berufe, die eine zu hohe körperliche Belastung mit sich bringen. In diesem Fall soll die Frage nicht in die Privatsphäre eingreifen, sondern lediglich deine Gesundheit und die deines Kindes bewahren. Beispielantwort: „Ich befinde mich zwar in einer festen Partnerschaft, derzeit haben wir allerdings keine konkreten Nachwuchspläne.“
Haben Sie Vorstrafen? – Für viele Berufe (Polizeibeamte, Justiz, etc.) ist die dadurch gewonnene Information sehr wichtig. Daher musst du an dieser Stelle wahrheitsgemäß antworten. Beispielantwort: „Ja ich habe eine Vorstrafe, da ich mich im Alter von 15 Jahren des Ladendiebstahls schuldig gemacht habe.“