Was ist ein Dankschreiben?
Ein „Dankeschön“ erhält jeder gerne – auch, wenn es nur ein kleines ist.
Ein „Dankeschön“ erhält jeder gerne – auch, wenn es nur ein kleines ist.
Es ist außerdem ein einfaches Zeichen deiner Höflichkeit. Ein Dankschreiben ist eine Gelegenheit, nach dem Vorstellungsgespräch noch einmal dein Interesse am Job zu bekunden, um so einen bleibenden Eindruck beim Personaler zu hinterlassen. Neben der Danksagung stellst du hier offengebliebene Fragen aus dem Gespräch klar und hast die Möglichkeit, subtil auf deine für die Stelle relevanten Stärken zu verweisen.
Grundsätzlich solltest du keine Angst davor haben, dich zu bedanken. Manchmal wirst du im Vorstellungsgespräch sogar gebeten, dich kurze Zeit später erneut zu melden. Schließlich ist es auch deine Entscheidung, ob du nach wie vor Interesse an der Stelle hast. Da bietet es sich auf jeden Fall an, eine Art Dankschreiben zu formulieren.
Beim Thema Dankschreiben nach dem Vorstellungsgespräch spalten sich die Meinungen bezüglich des Nutzens jedoch.
Einerseits wird gesagt, dass ein Dankschreiben überflüssig ist, die Personaler es allein als Masche ansehen und eventuell sogar negativ werten. Bei einer ungünstigen Formulierung kann dies bestimmt auch der Fall sein. Es gibt andererseits jedoch viele Gründe, die für ein Dankesschreiben sprechen.
Viele Personalverantwortliche sehen in einem Dankschreiben nach dem Vorstellungsgespräch ein Engagement, das über den eigentlichen Bewerbungsprozess hinaus geht und ehrliches Interesse an der Stelle vermittelt.
Ben DehnFachautor von Bewerbung.net„Das Schreiben kann eine gute Chance sein, um den zweiten Eindruck aufzubessern. Falls du im Bewerbungsgespräch etwas vermasselt hast oder dir erst im Nachhinein ein wichtiges Argument in den Sinn gekommen ist, nutze diese Möglichkeit zu deinen Gunsten.“
Zwar ist das Follow-up des Bewerbungsgesprächs selten entscheidend im Bewerbungsprozess, dennoch bleibst du dem Arbeitgeber dadurch gut in Erinnerung. Das gilt ebenfalls für das Online-Interview. Du kannst mit verhältnismäßig wenig Aufwand einen guten Eindruck hinterlassen. Zudem zeigst du dem Unternehmen, dass du dich im Nachgang erneut mit dem Gesagten auseinandergesetzt hast.
Da ein Dankschreiben tatsächlich (noch) nicht so häufig genutzt wird, kannst du dich auf diese Weise von weiteren Bewerbern abheben und dir einen Vorteil verschaffen, indem du dich erneut ins Gedächtnis rufst.
In englischsprachigen Ländern haben sich Dankesschreiben bereits etabliert. Vor allem in internationalen Betrieben macht es also Sinn, diese Option zu nutzen.
Bei einem nicht so glorreich verlaufenen Vorstellungsgespräch oder nach der Absage deines Wunscharbeitgebers kannst du trotzdem eine kurze Dankesmail oder einen Dankesbrief verschicken. Du bleibst so im Gespräch und falls der finale Mitbewerber kurzfristig abspringt, stehst du weiterhin auf der Liste der potenziellen Kandidaten.
Der generelle Aufbau des Dankschreibens nach dem Vorstellungsgespräch sieht im Normalfall wie folgt aus:
Persönliche Anrede (Name des Ansprechpartners)
Dankesbekundung
Herstellen eines Gesprächsbezugs
Schlusssatz, Grußformel & Unterschrift
Versendest du dein Dankschreiben per Post, müssen sich deine persönlichen und die Unternehmensdaten sowie Ort und Datum im Briefkopf wiederfinden.
Die Anrede muss unbedingt persönlich an deinen Ansprechpartner gerichtet sein, damit dein Schreiben nicht aufgrund der ersten Worte direkt als Massenwerk eingestuft wird. Unmittelbar nach der Anrede sollte der Zweck des Dankschreibens in den ersten zwei Sätzen erkennbar werden. Hier könntest du zum Beispiel folgende Formulierung wählen:
„Sehr geehrter Herr Personaler,
hiermit möchte ich mich herzlich für das angenehme Gespräch vom TT.MM.JJJJ und die Chance, mich Ihnen vorzustellen, bedanken. Ihr Unternehmen hat einen rundum positiven Eindruck bei mir hinterlassen.“
Weiter unten findest du weitere Beispielformulierungen und einen kostenfreien Download für weitere Mustertexte. Vor oder während des Verfassens des Dankschreibens reflektierst du das Vorstellungsgespräch und das ist in jedem Fall empfehlenswert. Mache dir Gedanken darüber, was besonders gut lief, wo sich Schwachstellen aufgetan haben und halte das in Notizen fest.
Aus diesen Notizen kannst du Gesprächsinhalte aufgreifen, auf die du in deinem Dankschreiben verweist. Warte nicht zu lange mit der Reflexion nach dem Vorstellungsgespräch und nutze deine noch frischen Eindrücke und Erfahrungen.
Neben deinem Dank kannst du außerdem Folgendes erwähnen:
Dein andauerndes Interesse an der Stelle
Deine Qualifikationen für den Job
Was deinen Wunsch verstärkt hat, bei diesem Unternehmen zu arbeiten
Was dir am Unternehmen oder am Vorstellungsgespräch besonders gut gefallen hat
Beispiele dafür, was dir am Unternehmen positiv auffallen könnte:
Unternehmensatmosphäre
Die Unternehmensführung und Gastfreundschaft
Modernes Auftreten des Unternehmens
Im Schlusssatz darfst du äußern, dass du dich über eine Zusammenarbeit oder die Einladung zum zweiten Vorstellungsgespräch sehr freuen würdest. Füge am Ende unbedingt noch deine Unterschrift hinzu.
Bleibe immer freundlich, originell, unaufdringlich und vor allem deinem Stil treu! Vermeide Übertreibungen, denn diese lassen dein Dankesschreiben unehrlich erscheinen und du verfehlst damit den Zweck.
„In der Kürze liegt die Würze.“ Versuche, einen Rahmen von ungefähr einer halben Seite einzuhalten, alles Weitere lenkt von der eigentlichen Aussage ab. Eine Nacherzählung deines Lebenslaufs ist an dieser Stelle angebracht.
In welcher Form du dein Dankesschreiben am besten verfasst, an wen du es adressierst und wie lange du dir damit Zeit lassen solltest, erfährst du hier. Wir beantworten dir alle Fragen rund um das Thema und geben dir hilfreiche Tipps damit du im Idealfall eine Zusage bekommst.
Da es für das Dankesschreiben nach einem Vorstellungsgespräch keine genauen Vorschriften existieren, gibt es auch nicht den einen richtigen Weg, es zu versenden. Du kannst selbst entscheiden, ob du es lieber als Brief oder als E-Mail verschickst. Kostengünstiger ist natürlich die E-Mail.
Hinter einem Brief steckt zwar etwas mehr Aufwand und investierte Zeit, doch mit dem richtigen Papier und einer durchdachten Ausarbeitung kann er durchaus hochwertiger wirken als eine E-Mail. Außerdem geht ein Brief nicht in der Masse an E-Mails unter, die täglich in Unternehmen eingehen.
Mirko BettenhausenFachautor von Bewerbung.net„Falls du keinen ganzen Brief verfassen möchtest, kannst du auch auf eine handgeschriebene Karte zurückgreifen. Hier ist es ausschlaggebend, dass man deine Handschrift lesen kann. Andernfalls wähle lieber die elektronische Variante. Außerdem bietet sich diese Option nicht bei jedem Job an.“
Grundsätzlich solltest du die Entscheidung davon abhängig machen, welcher Verfahrensweise sich dein potenzieller Arbeitgeber bedient. Wurdest du bereits gebeten, deine Bewerbungsunterlagen (Anschreiben, Deckblatt, Lebenslauf) per Post einzureichen, dann ist es sinnvoll, das auch beim Dankschreiben anzuwenden. Ist ein Unternehmen digital sehr gut aufgestellt, dann entscheide dich für die E-Mail.
Falls du eine E-Mail schreiben möchtest, musst du als Erstes überlegen, wie du den Betreff formulierst. Du kannst zum Beispiel die Einladungsmail zum Bewerbungsgespräch heraussuchen und darauf antworten. Dann wird direkt der Bezug zum Gespräch hergestellt und der Empfänger kann sie einordnen. Im Betreff wird dann etwas in diese Richtung stehen:
Beispiel für den Betreff eines Dankschreibens per E-Mail
„RE: Einladung zum Vorstellungsgespräch“
„Vielen Dank! Vorstellungsgespräch für die Stelle des XX“
„Danke für das Vorstellungsgespräch vom 16.10.2019 für die Position YY“
Wichtig ist nur, dass du dich auf eine neutrale Formulierung beschränkst.
Im Schreiben selbst ist es wichtig, neutral zu bleiben, aber trotzdem darf deine individuelle Note nicht fehlen. Speziell die Anrede muss unbedingt persönlich formuliert werden. Im Gegensatz zum Anschreiben wird ein Dankschreiben nach dem Vorstellungsgespräch niemals mit den Worten „Sehr geehrte Damen und Herren, “ eingeleitet.
Der Empfänger sollte immer dein Gegenüber des Bewerbungsgesprächs sein. Falls mehrere Personen teilgenommen haben, kannst du dein Schreiben an denjenigen adressieren, der zum Gespräch eingeladen hat und darum bitten, die Grüße weiterzugeben.
Falls Namenmerken nicht eine deiner Stärken ist, kannst du im Vorstellungsgespräch um eine Visitenkarte bitten.
So bleibt dir peinliches Nachfragen erspart und du bist auf der sicheren Seite, was die korrekte Darstellung der Daten angeht.
Wie bei der grundsätzlichen Diskussion für oder gegen ein Dankesschreiben spalten sich die Meinungen bezüglich des geeigneten Zeitpunkts für den Versand eines Dankschreibens nach dem Vorstellungsgespräch.
Was du auf keinen Fall tun solltest, ist, das Schreiben direkt nach dem Gespräch zu versenden. Das wirkt schlichtweg aufdringlich. Außerdem geht so der Eindruck verloren, dass du das Gespräch intensiv reflektiert und dir Gedanken über die Stelle gemacht hast.
Das gilt in erster Linie für eine E-Mail, denn die braucht nur wenige Sekunden, um im Postfach des Empfängers zu landen. Bei Briefen weitet sich die Versanddauer natürlich etwas aus.
Ben DehnFachautor von Bewerbung.net„Frage am besten gegen Ende des Vorstellungsgesprächs, wann die Entscheidung vermutlich getroffen wird. So kannst du dich darauf einstellen und für das perfekte Timing sorgen.“
Ein Spielraum von ein bis zwei Tagen wird meistens als ideal wahrgenommen. Sendest du z. B. eine E-Mail am Abend des Tages nach dem Gespräch, dann erscheint sie am nächsten Morgen ganz oben im Postfach deines Gesprächspartners und wird nicht so leicht übersehen. Ein Brief sollte innerhalb der ersten Woche (maximal!) die gewünschte Ansprechperson erreichen.
Falls du mit dem Versenden länger warten möchtest, dann macht es nur Sinn, das Dankschreiben kurz vor der Entscheidung der Personaler zu versenden. So rufst du dich quasi zum wichtigsten Zeitpunkt des Prozesses nochmal ins Gedächtnis.
Eine Reaktion bzw. Antwort kannst du nicht zwingend erwarten. Solltest du den Job bekommen, kann es sein, dass in der Zusage Stellung zu deinem Dankschreiben nach dem Vorstellungsgespräch genommen wird. Das Gleiche gilt für eine Absage.
Ist dein Schreiben sehr gelungen und findet Anklang beim Empfänger, dann kannst du natürlich auch eine spezielle Antwort darauf erhalten.
Es lohnt sich immer, dein Dankschreiben individuell anzupassen und genau auf die Situation des Gesprächs einzugehen. So sieht der Personaler, dass du wirklich Interesse hast.
Nach einem Vorstellungsgespräch wird häufig darauf hingewiesen, dass du dich bei aufkommenden Fragen melden kannst. Baue diese in deine Danksagung mit ein und sorge so dafür, dass der Personaler dich im Kopf behält.
Beispielformulierungen nach einem Vorstellungsgespräch
„… ich bedanke mich für das außerordentlich nette Vorstellungsgespräch und dafür, dass Sie sich die Zeit genommen haben, mich als Bewerber näher kennenzulernen.“
„… auf diesem Wege möchte ich meinen Dank bekunden. Die Möglichkeit, mich Ihnen im Vorstellungsgespräch vorzustellen und einen Eindruck von Ihrem Unternehmen zu erlangen, habe ich sehr gerne wahrgenommen.“
„… ich habe mich sehr über das angenehme Vorstellungsgespräch und die Chance, Sie von meinen Fähigkeiten zu überzeugen, gefreut. Ich möchte mich gerne nochmal dafür bedanken und gerne näher auf folgende Aspekte eingehen: …“
Ein Dankeschön nach einem erfolgreichen Probetag bekundet genauso viel Interesse, wie eines nach dem Vorstellungsgespräch. Bedanke dich für die Möglichkeit und gehe auf Tätigkeiten ein, die dir besonders gefallen haben.
Beispielformulierungen nach einem Probetag
„… ich bedanke mich herzlichst für den wirklich erfahrungsreichen Probetag und möchte Ihnen gerne mitteilen, dass mich vor allem die kollegiale Arbeitsatmosphäre beeindruckt hat.“
„… der Einblick in die unterschiedlichsten Tätigkeiten am TT.MM.JJJJ haben mein Interesse um ein Vielfaches verstärkt bei Ihnen im Unternehmen zu arbeiten. Besonders beeindruckt war ich von …“
Nachdem du deinen Arbeitsvertrag bekommen hast, ist es angebracht, ein Dankschreiben abzusenden. Auch wenn du die Stelle nun hast, kannst du weiterhin ein positives Bild von dir abgeben.
Beispielformulierungen nach einer Zusage
„… vielen herzlichen Dank für die Zusage, bei Ihnen im Unternehmen zu arbeiten. Ich freue mich, ab dem TT.MM.JJJJ mit vollem Tatendrang ein Teil Ihres Teams zu sein. Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gerne weiterhin zur Verfügung. Bis dahin wünsche ich Ihnen beste Grüße.“
„… ich bedanke mich für die Zusage und freue mich auf die Möglichkeit, ein Teil Ihres Teams zu werden.“
Auch nach einer Absage ist es wichtig, dass der Personaler das Gefühl bekommt, dir lag diese Stelle wirklich am Herzen. Du bekundest damit nicht nur dein Bedauern, sondern gibst ihm die Möglichkeit, dich vielleicht bei der Besetzung anderer relevanter Stellen zu kontaktieren.
Beispielformulierung nach einer Absage
„… ich bedauere Ihre Absage sehr. Dennoch bedanke ich mich für das angenehme Gespräch und die interessanten Einblicke in die Tätigkeit sowie das Unternehmen. Ich wäre sehr dankbar, die Gründe für die Absage zu erfahren. Ich habe weiterhin großes Interesse an Ihrem Unternehmen und würde mich freuen, wenn Sie mir in Zukunft eine Anfrage für eine ähnliche Position anbieten könnten.“
Bei einigen Dingen solltest du aufmerksam sein, da sie deinem Dankschreiben nach dem Vorstellungsgespräch sonst ganz schnell einen falschen Eindruck anhängen.
Auf jeden Fall dürfen sich im Dankesschreiben keine Rechtschreib- oder Grammatikfehler befinden. Achte vor allem bei den Kontaktdaten deines Gesprächspartners darauf, dass alles korrekt ist und du ihn auch persönlich in der Anrede nennst!
Wirf ansonsten ein Auge auf folgende Dinge:
Einen einzigen Empfänger statt mehrere wählen
Den Inhalt des Dankschreibens personalisieren und originell gestalten
Auf Floskeln und Ausschweifungen verzichten
Nicht an Kleinigkeiten festhalten
Den Interviewpartner nicht zu Entscheidungen drängen
Nicht zu schnell antworten oder zu lange warten
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