Was sind virtuelle Vorstellungsgespräche?
Ein Online-Vorstellungsgespräch ist, wie der Name schon sagt, ein Bewerbungsgespräch, das online stattfindet.
Ein Online-Vorstellungsgespräch ist, wie der Name schon sagt, ein Bewerbungsgespräch, das online stattfindet.
Die Unternehmen nutzen bei einem Live-Interview eine Software und rufen die Bewerber per Videochat an, um dann ein Face-to-Face Interview durchzuführen – nur eben digital. Besonders in Zeiten der Corona-Pandemie setzen Unternehmen auf dieses Format.
Darüber hinaus existieren noch weitere Formen des Online-Vorstellungsgesprächs:
Hier führt das Unternehmen nicht persönlich und live ein Interview mit dir, sondern schickt dir vorab einige Fragen, die du per Videoaufnahme beantworten musst. Außerdem ist es möglich, dass die Fragen automatisch auf dem Bildschirm angezeigt werden, auf die du spontan reagieren und antworten musst. Die aufgenommenen Antworten werden anschließend dem Personaler zugeschickt, der sich diese in aller Ruhe anschauen kann. Dazu musst du dir in der Regel nur ca. 15 Minuten Zeit nehmen, pro Frage hast du für deine Antwort meistens nur wenige Minuten Zeit.
Deine Vorteile: Du musst dich nur auf die Fragen eines Personalers vorbereiten und musst dir keine Gedanken über eigene Fragen, eine Terminvereinbarung, etc. machen.
Bei einem Video-Pitch geht es darum, dass du mit deiner Selbstpräsentation überzeugst. Diese Form des Online-Vorstellungsgespräch wird gerne von Unternehmen anstelle des Motivationsschreibens genutzt. Hier ist eine intensive Vorbereitung unabdingbar, da du nur 30-60 Sekunden Zeit hast, um dich optimal zu präsentieren.
Deshalb konzentriere dich auf die wichtigsten Kernfragen:
Wieso bewerbe ich mich für den Job?
Was waren die wichtigsten und relevantesten Stationen in meinem Lebenslauf?
Welche Fähigkeiten habe ich, die mich von anderen unterscheiden?
Mache dir im Vorfeld Gedanken und Notizen zu deinen Antworten und übe den Pitch vor deiner Familie oder deinen Freunden.
Auch wenn der Aufwand gering ist, müssen einige Vorbereitungen für das Interview getroffen werden.
Dies betrifft in erster Linie die technischen Voraussetzungen und die Umgebung. Der Dresscode, inhaltliche Fragen, etc. überschneiden sich mit einem herkömmlichen Bewerbungsgespräch.
Das wichtigste ist eine stabile Internetverbindung, ansonsten kommt es zu Störungen und Unterbrechungen. Wenn du in einem Haushalt mit mehreren Personen lebst, bitte sie darum, dass sie das WLAN während des Gesprächs nicht nutzen. Ebenfalls solltest du keine Downloads starten, denn diese verlangsamen ebenfalls deine Internetgeschwindigkeit. Verwende deshalb ein LAN-Kabel oder halte dich in der Nähe eines Routers auf, um eine sehr gute Signalstärke zu empfangen.
In der Einladung zum Vorstellungsgespräch wird dir die Software (z. B. Microsoft Teams, Zoom, Skype, etc.) mitgeteilt, mit der das Interview stattfinden wird. Stelle sicher, dass du dieses Programm schon vorher herunterlädst und ausprobierst. Mache dich mit den Funktionen vertraut und lege, falls nötig, ein Nutzerkonto an. Achte dabei auch auf die Bezeichnung deines Profils, denn „Mausix3“ wird den Personaler höchstwahrscheinlich nicht begeistern.
Mirko BettenhausenFachautor von bewerbung.net„Verwende unbedingt ein seriöses Profilbild, einen passenden Profilnamen und eine vertrauenswürdige E-Mail-Adresse. Es lohnt sich, ein neues Nutzerkonto zu erstellen, damit Freunde dich nicht während des Gesprächs anrufen und stören können.“
Überprüfe in einem Testlauf die Ton- und Kameraqualität deines Geräts. Meistens ist das Mikrofon deines Endgeräts ausreichend. Für eine optimale Tonqualität ist ein Headset, das Hintergrundgeräusche verhindert, empfehlenswert.
Ebenfalls solltest du die Qualität deiner Webcam kontrollieren. Auch hier reicht meistens die Kamera an deinem Laptop aus. Ist dies nicht der Fall, solltest du dir eine mobile hochauflösende Kamera holen, die ein scharfes und kontrastreiches Bild zeigt. Befestige diese an der Oberseite deines Bildschirms, um dem Personaler direkt in die Augen schauen zu können.
Wenn möglich, halte ein anderes Gerät mit der installierten Software griffbereit. Sollte dein Laptop aus einem unvorhersehbaren Grund nicht richtig funktionieren, kannst du auf dieses zurückgreifen. Solltest du über keine weitere Hardware, wie ein Tablet verfügen, frage eventuell Freunde, ob sie dir aushelfen können. Wie du mit so einer Panne umgehst, haben wir dir auch weiter unten nochmal erklärt.
Halte ca. einen Meter Abstand zur Kamera und sitze leicht nach vorne geneigt. Dadurch ist dein Oberkörper gut zu sehen und deine Gestik erkennbar. Wenn du sprichst, schaue direkt in die Kamera anstatt auf den Bildschirm. Spricht der Recruiter mit dir, kannst du ebenfalls auf den Monitor schauen und dir ggf. Notizen machen.
Mache dir bereits im Vorfeld Gedanken über deine Umgebung und richte einen störungsfreien Ort ein. Hier spielen der Hintergrund, die Beleuchtung sowie Ruhe eine zentrale Rolle.
Das Hauptaugenmerk sollte auf dir liegen. Deshalb achte darauf, dass der Personaler nicht durch deinen Hintergrund abgelenkt wird. Wähle einen neutralen Ort, damit sich dein Gegenüber nur auf dich konzentrieren kann. Vorteilhaft sind hier weiße oder helle Wände oder Bücherregale, die Fachliteratur anstelle kontroverser Bücher enthalten. Kontrolliere vorher, ob sich im Bildausschnitt Plakate oder andere Dinge befinden und entferne sie. Ein ungemachtes Bett im Videohintergrund ist ein No-Go.
Eine passende Beleuchtung ist ebenfalls wichtig. Da Tageslicht dir am besten schmeichelt, richte deinen Arbeitsplatz vor einem Fenster ein. Wenn dies nicht möglich ist, suche dir geeignete Lichtquellen. Achte darauf, dass du nicht geblendet wirst, im Schatten liegst oder nicht mehr erkennbar bist.
Bohrende Nachbarn oder saugende Mitbewohner sind während eines Bewerbungsgesprächs nicht gerade vorteilhaft. Deshalb sorge dafür, dass du einen ruhigen und störungsfreien Raum findest und gebe ggf. deinen Mitmenschen Bescheid. Verbanne dein lautes Haustier für die Zeit des Gesprächs gegebenenfalls aus der Wohnung und sprich dich mit Nachbarn ab, wenn du weißt, das diese regelmäßig laute Musik hören.
Auch wenn nur der Oberkörper zu sehen ist, ist dringend davon abzuraten, sich nur zur Hälfte seriös zu kleiden. Es wird unangenehm, falls du doch einmal aufstehen musst und dann deine Jogginghose zum Vorschein kommt. Mit einem Business-Outfit siehst du nicht nur professioneller aus, sondern du fühlst dich auch selbstbewusster, um die nötige Spannung in der eigenen Wohnung aufzubauen.
Dein Outfit sollte dem Stil der Firma angepasst sein. Wahrscheinlich hast du während deiner Recherche schon einen guten Einblick gewinnen können, welche Atmosphäre dort herrscht. Wenn du dir immer noch unsicher bist, schaue dich auf der Website um und betrachte Teamfotos. Dann solltest du ungefähr wissen, welche Kleidung für das Onlineinterview angebracht ist.
Ein gepflegtes Äußeres vermittelt dem Interviewer, dass du das Gespräch ernst nimmst. Denke daran, dich der Position, Branche und dem Unternehmen angemessen zu kleiden. Eine ordentliche Frisur sowie dezentes Makeup sind ebenfalls Pflicht. Achte außerdem darauf, dass du auf Pünktchen und Karos verzichtest, da diese auf dem Bildschirm für ein Flimmern sorgen.
Was noch zu beachten ist und weitere Informationen findest du in unserem Beitrag: „Die perfekte Kleidung für das Vorstellungsgespräch“.
Übung macht den Meister. Überlege dir Antworten auf kniffelige Fragen, die dich erwarten können. Richtig gut vorbereitet bist du, wenn du diese einmal mithilfe einer dir vertrauten Person durchsprichst. Idealerweise verabredest du dich mit dieser Person zu einem Probeinterview, bei dem sie dir unangenehme Fragen stellt. So kannst du überprüfen, ob deine Antworten passend sind.
Ebenso solltest du dir den Eindruck deines Gegenübers einholen: Wie hat ihm dein Auftreten gefallen? Waren deine Antworten plausibel oder wäre er, aus Sicht eines Personalers, unzufrieden mit deinen Ausführungen?
Deine optimierten Antworten solltest du dir zwar überlegen, jedoch kommen einstudierte Formulierungen in Vorstellungsgespräch nicht gut an. Formuliere deine Antworten frei und überlege dir vorher nur, welche Argumente deine Antwort enthalten soll.
Zunächst kann sich die Dauer, wie beim herkömmlichen Interview, von Unternehmen zu Unternehmen unterscheiden
Manchmal dauert es lediglich 20 Minuten (dann hat der Personaler wahrscheinlich nur Rückfragen zum Lebenslauf), in anderen Fällen kann das Gespräch jedoch auch bis zu 90 Minuten dauern.
Da du meistens eine Termineinladung per E-Mail zugeschickt bekommst, kannst du schon vorab sehen, für welche Uhrzeit und Dauer der Videocall angesetzt ist. Plane dennoch genügend Puffer ein, falls es mal länger dauern sollte. Wenn du keine Einladung bekommen hast, frage einmal telefonisch bei deinem Ansprechpartner nach. Ansonsten kannst du davon ausgehen, dass der Recruiter das Videointerview zur ausgemachten Uhrzeit startet.
Grundsätzlich läuft die digitale Konversation inhaltlich genauso ab, wie beim klassischen Bewerbungsgespräch. Dennoch fällt der Smalltalk am Anfang weg, sodass das Gespräch nach der Begrüßung direkt mit der Vorstellung des Personalers und des Ablaufs startet.
Häufig bist du danach mit der Vorstellung deiner Person dran, sodass du mit deiner Selbstpräsentation startest. Erläutere die grundlegendsten Punkte aus deinem beruflichen Werdegang und verdeutliche, wieso du der perfekte Kandidat für die Stelle bist. Nimm dabei stets Bezug zum Unternehmen, dem Job und deinen Fähigkeiten.
Der Ablauf eines Online-Vorstellungsgesprächs folgt fast immer einem bestimmten Muster:
Vorstellung des Personalers und Ablaufs
Selbstpräsentation
Fragen: fachliche Qualifikation, Motivation, Persönlichkeit
Eigene Fragen
Verabschiedung
Das Online-Vorstellungsgespräch kann als strukturiertes Interview gestaltet werden. Durch vorher festgelegte Fragen und ein standardisiertes Protokoll kann die Personalauswahl objektiver und fairer getroffen werden.
Anschließend startet meistens die Fragerunde des Personalers. Welche fachliche Qualifikation bringst du mit? Wieso möchtest du ausgerechnet bei dem Unternehmen arbeiten? Welche Stärken und Schwächen besitzt du?
Diese und weitere Standardfragen sind Teil eines jeden Vorstellungsgesprächs, deshalb bereite dich im Vorfeld gut darauf vor. Antworte stets souverän und selbstbewusst und bewahre einen kühlen Kopf bei Stressfragen.
Danach hast du die Chance, dein Interesse mit deinen eigenen Fragen zum Unternehmen, zum Job etc., zu verdeutlichen. Diese Möglichkeit solltest du unbedingt nutzen, denn Fragen zu stellen zeugt von Interesse. Die relevanten Fragen kannst du dir vor dem Gespräch notieren und zum Schluss stellen. Viele Bewerber fragen nach dem Betriebsklima und Kollegenzusammenhalt, du kannst aber natürlich auch weitere Fragen stellen. Falls es noch nicht zur Sprache kam, kannst du dich ruhig nach dem weiteren Bewerbungsprozess erkundigen.
Und schon ist es geschafft: Der Personaler verabschiedet sich und du solltest dich bei ihm für seine aufgebrachte Zeit bedanken. Danach heißt es abwarten und auf eine positive Rückmeldung nach dem Gespräch hoffen!
Die wichtigsten Aspekte eines virtuellen Vorstellungsgesprächs und was du lieber unterlassen solltest, haben wir dir hier zusammengefasst.
Diese sind die Dos bei ein Online-Vorstellungsgespräch:
Mache vorher einen Probedurchlauf
Sprich klar und deutlich
Lass dein Gegenüber ausreden
Höre gut zu und beziehe dich auf die gestellten Fragen
Halte Blickkontakt
Stelle offene Fragen
Vermeide diese Fehler bei einem Online-Vorstellungsgespräch:
Eine schlechte Vorbereitung
Ein unprofessioneller Hintergrund
Störungen (Klingeln, Anruf)
Bei Stressfragen und technischen Problemen in Hektik verfallen
Bereits beantwortete Fragen stellen
Eine der größten Herausforderungen bei virtuellen Vorstellungsgesprächen ist die Technik. Grundsätzlich gilt: Je besser die Vorbereitung, desto entspannter kannst du dem Interview entgegenblicken. Vor allem technische Probleme lassen sich oft jedoch nicht vermeiden und treten zu dem denkbar ungünstigsten Zeitpunkt auf.
Was kannst du also tun, wenn inmitten des Gespräches die Verbindung hakt, das Gespräch abbricht oder dein Laptop streikt?
Ben DehnExperte bei bewerbung.net„Technikprobleme können vorkommen und sind nicht deine Schuld. Daher gilt als oberstes Gebot: Ruhe bewahren!
Rechne immer damit, dass der Personaler dich eventuell noch sehen kann. In Hektik auszubrechen und wild schimpfend auf den PC zu tippen, ist also keine gute Strategie. Warte stattdessen ab, ob sich die Probleme lösen. Ist das nach einer Minute nicht der Fall, solltest du aktiv werden und dein Problem offen kommunizieren“
Gehe offen mit den technischen Schwierigkeiten um. Es bringt dir nichts, die Probleme zu überspielen, um dann gegebenenfalls unangemessen oder gar nicht auf die Frage des Personalers zu antworten. Kommuniziere offen, dass du technische Probleme hast und bitte ihn gegebenenfalls, seine Frage zu wiederholen.
Falls deine Verbindung so schlecht ist, dass der Recruiter dich nicht mehr hört, nutze die Chatfunktion. Sende eine freundliche Nachricht, dass du aufgrund von Internetproblemen aktuell nichts hören kannst sowie nicht sprechen.
Sollte sich die Situation nicht nach ein paar Minuten verbessern, biete dem Personaler an, das virtuelle Bewerbungsgespräch anderweitig fortzuführen. Werde aktiv und schlage ein Telefoninterview vor.
Bei Problemen mit deinem Computer solltest du dich schnellstens um Ersatz bemühen. Du solltest ein zweites Endgerät zur Hand haben, auf dem die genutzte Software ebenfalls aktiviert und eingerichtet ist.
Schreibe dem Personaler dann eine E-Mail oder kontaktiere ihn telefonisch, um ihn über dein Problem zu informieren. Schlage ihm vor, das Gespräch mit deinem zweiten Endgerät fortzuführen. Das zeigt Problemlösekompetenz und Souveränität und betont deine gute Vorbereitung.
Sollte das Gespräch abbrechen, du kannst aber keine Probleme deinerseits feststellen, warte einige Minuten ab. Wahrscheinlich wird der Personaler ein neues Gespräch beginnen und dir eine weitere Einladung zukommen lassen. Sollte er sich nach mehreren Minuten jedoch nicht melden, scheue dich nicht davor, ihn aktiv zu kontaktieren. Das zeugt von Interesse.
Das Online-Interview hat einige Vorteile, doch die Nachteile solltest du nicht unterschätzen.
Vorteile von Online-Vorstellungsgespräche:
Flexibilität
Gewohnte Umgebung
Zeit- und Kostenersparnis
Geringer Aufwand
Nachteile von Online-Interviews:
Ungewohnte und neue Situation
Gefahr des Technikversagens
Keine Körpersprache und Smalltalk
Kein Bild vom Unternehmen
Viele kennen bisher nur die herkömmlichen Gespräche, bei denen du zum Unternehmen gehst und dich persönlich vorstellst.
Die digitale Version kann insbesondere für weniger technikaffine Bewerber sehr ungewohnt und neu sein. Falls du dazu gehörst, bitte jemandem in deinem Umfeld um Hilfe.
Ein weiterer Nachteil ist die Möglichkeit des Versagens der Technik. Damit das nicht passiert, zeigen wir dir unten im Abschnitt „Welche Vorbereitungen sollte ich treffen?“, welche Voraussetzungen gegeben sein müssen.
Nonverbale Signale machen über die Hälfte der Kommunikation aus und sind für den Gesamteindruck einer Person wichtig. Bei einem Videocall ist es logischerweise schwierig, diese Signale wahrzunehmen. Ebenfalls fällt beispielsweise der Smalltalk zur Anreise weg, der normalerweise die Atmosphäre am Anfang eines Gesprächs lockert.
Außerdem kannst du dir kein genaues Bild vom Unternehmen machen. Zum Beispiel können die Umgebung und die Art des Empfangs dir einen Eindruck des Betriebs vermitteln. Vor Ort kannst du besser entscheiden, ob du dich dort wohlfühlen würdest oder eher nicht.
Auf der anderen Seite existieren jedoch auch viele Vorteile:
Du musst nicht zum Unternehmen fahren (das ist vor allem entspannt, wenn dieses weit vom Wohnort entfernt ist) und kannst das Gespräch ganz flexibel von jedem Ort der Welt führen, solange eine stabile Internetverbindung vorliegt.
Ebenfalls befindest du dich in einer gewohnten Umgebung, in der du dich wohlfühlst. Das hilft dir, dich mit deinem ganzen Selbstbewusstsein zu präsentieren.
Außerdem ist die Zeit- und Kostenersparnis ein enormer Vorteil für Unternehmen und Bewerber. Die Zeit, die du für die Hin- und Rückfahrt aufbringen müsstest, sparst du genauso wie die Kosten für Zugtickets, Benzin, etc.
Insgesamt gesehen ist das Online-Vorstellungsgespräch mit wenig Aufwand verbunden, da du nur wenige technische Voraussetzungen aufbringen musst.
Du siehst, es gibt nicht nur Vorteile. Allerdings entscheidet am Ende sowieso das Unternehmen, welches Format es für das Auswahlverfahren verwendet. Manchmal kannst du entscheiden, ob du ein persönliches Gespräch vor Ort bevorzugst oder lieber ein Live-Interview machen möchtest. Dann kannst du die Vor- und Nachteile abwägen und entscheiden, mit welcher Form du dich wohler fühlst.
Zu Beginn findet meist eine Vorstellungsrunde statt, bei der der Personaler beginnt. Wenn du an der Reihe bist, fokussiere dich auch deinen bisherigen Werdegang und bringe ihn mit der ausgeschriebenen Stelle in Verbindung: Welche beruflichen Erfahrungen qualifizieren dich für diesen Job. Stelle zudem deine Soft Skills, die dich von anderen abheben, in den Vordergrund.
Im Anschluss stellt der Recruiter Fragen. Da er herausfinden möchte, ob du die richtige Besetzung für den Job bist, wird er dabei vor allem auf sinnvolle Antworten deinerseits achten. Auch sogenannte Stressfragen sind oft Teil eines virtuellen Vorstellungsgesprächs. Welche Fragen das sein können und wie du auf sie reagieren kannst, erklären wir dir hier.
Sogenannte Stressfragen nutzen Personaler oft, um den Bewerber in eine Drucksituation zu bringen und seine Belastbarkeit zu testen. Beispiele für Stressfragen wären „Was sind Ihre Schwächen?“ sowie „Warum sollten wir Sie einstellen?“. Teilweise wird auch nach bisherigen Unzufriedenheiten im bisherigen Job gefragt. Wie du darauf souverän antworten kannst, zeigen wir dir nun.
Bei der Beantwortung von Stressfragen solltest du vor allem auf Souveränität achten. Zeige dem Personaler nicht, dass dich die Frage unter Druck setzt. Antworte ruhig und bedacht. Vor allem Fragen nach persönlichen Schwächen sind sehr häufig Bestandteil von Vorstellungsgesprächen. Du solltest dich auf diese vorbereitet und dir eine Antwort überlegt haben.
Achte darauf, dass deine vermeintliche Schwäche nicht mit den Anforderungen aus der Stellenanzeige kollidiert. Wenn beispielsweise ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein verlangt wird, solltest du dich nicht zu deiner Schwäche bekennen, tollpatschig zu sein. Wird gefragt, warum du in deinem bisherigen Job unzufrieden bist, antworte sachlich. Nenne beispielsweise die wenige Verantwortung, die dir dort zugesprochen wird, als Motivation für die Veränderung. Achte darauf, dass der neue Job dieses Kriterium erfüllt, denn sonst wirkt deine Aussage wenig glaubwürdig.
Ein absolutes No-Go für die Beantwortung dieser Frage wären übrigens persönliche Befindlichkeiten. Die Inkompetenz deines aktuellen Chefs zu beklagen oder dich über einen Streit mit deiner Teamkollegin auszulassen, wäre höchst unprofessionell. Bleibe sachlich und seriös.
Ein Vorstellungsgespräch wird immer von einem Personaler / Recruiter geführt. Dieser bestimmt die Dauer des Gesprächs, die Fragen und trifft am Ende eine Entscheidung. Ihm solltest du also auch die Initiierung des virtuellen Interviews überlassen. In den meisten Fällen erhältst du im Vorhinein eine Gesprächseinladung per Mail zugesandt. Bei vielen Softwares hat dann der Einladende das Recht, dich in den virtuellen Raum eintreten zu lassen, sodass du selber keine Handhabe hast.
Solltest du widererwarten jedoch bis zum Tag des Bewerbungsgesprächs nichts von deinem Personaler gehört haben, kontaktiere ihn und erfrage den Ablauf. Auch Personaler können mal vergessen, die Einladung zu verschicken. Solange du freundlich bleibst und den Recruiter nicht auf seine Vergesslichkeit hinweist, wirkt ein solcher Anruf / eine solche Mail nicht unfreundlich, sondern interessiert und proaktiv.
Wenn Software genutzt wird und du eine Gesprächseinladung erhalten hast, musst du dich aktiv in den virtuellen Gesprächsraum einwählen. Es liegt dann in der Hand des Personalers, dich dem Raum hinzuzufügen, sodass euer Interview beginnen kann.
Bei vielen Softwares folgt nach deiner Einwahl ein kurzer Technikcheck. Du wirst aufgefordert deine Kamera und den Ton deines Mikrofons zu überprüfen. Plane dafür circa eine bis zwei Minuten Zeit ein. Um einen guten Eindruck zu hinterlassen, empfehlen wir, dich mindestens fünf Minuten vor Beginn des virtuellen Vorstellungsgesprächs einzuwählen. Bedenke, dass vorher alles startklar sein muss.
Aufregung ist bei einem Vorstellungsgespräch ganz normal. Auch bei einem Online-Bewerbungsgespräch wirst du sicher nervös sein. Solltest du große Probleme damit haben und hast das Gefühl, dass deine Nervosität dir im Wege steht und dir ein schlechteren Eindruck beim Personaler verschafft, probiere folgende Dinge:
Mache dir bewusst, dass das Vorstellungsgespräch bei dir Zuhause stattfindet. Suche dir einen Ort für die Durchführung, an dem du dich wohl fühlst. Natürlich muss der Hintergrund dennoch neutral sein.
Übe die Beantwortung kniffeliger Fragen zudem im Vorfeld und gehe mit dieser Sicherheit in das Interview. Solltest du dennoch nervös sein, mache Atemübungen. Idealerweise kennst du diese schon und musst dich nicht noch auf die korrekte Ausführung konzentrieren. Ein gutes Gefühl kann dir auch deine Kleidung geben: Trage etwas, in dem du dich wohl fühlst.
Das Gute an einem virtuellen Interview ist auch, dass dein Gegenüber nur einen kleinen Ausschnitt deiner Umgebung sehen kann. Um dir Sicherheit zu verschaffen und Nervosität vorzubeugen, kannst du also einen kleinen Spickzettel vorbereiten, auf dem wichtige Informationen zur Stellenanzeige stehen. Auch Fragen, die du nicht vergessen möchtest zu stellen, könntest du dort notieren. Lege deine Notizen außerhalb des sichtbaren Bereichs ab und achte darauf, nicht zu oft und auffällig auf deinen Zettel zu starren.
Die Nachbereitung eines Bewerbungsgesprächs solltest du nicht unterschätzen. Sollte der Personaler dich noch um weitere Unterlagen gebeten haben, sende ihm diese unverzüglich per Mail. Denke auch daran, dich dabei noch einmal für das Bewerbungsgespräch zu bedanken.
Auch bei einem digitalen Interview solltest du deine Leistung reflektieren. Warst du zufrieden mit dir? Hast du etwas Wichtiges vergessen oder vielleicht etwas gesagt, was du im nächsten Interview vermeiden willst? Hinterfrage deine Performance und ziehe daraus Schlüsse für dein nächstes Online-Vorstellungsgespräch. Vielleicht ist dir ja aufgefallen, bei welchen Antworten der Personaler begeistert, bei welchen eher unzufrieden war? Notiere diese Beobachtungen, damit du beim nächsten Interview noch besser abschneidest.
Vergiss aber auch nicht, dich zu loben. Schreibe Sachen auf, die gut gelaufen sind. Welche Aspekte möchtest du bei weiteren Bewerbungsgesprächen erneut aufführen?
Abschließend haben wir dir noch einmal alle wichtigen Informationen auf einen Blick für dich zusammengefasst. Nutze unsere Checkliste, um dich erfolgreich vorzubereiten und ein erfolgreiches Online-Vorstellungsgespräch zu meistern.
Wenn du diese abschließenden Tipps beherzigst, wird dein Online-Vorstellungsgespräch zum Erfolg!
Technische Voraussetzungen schaffen (z. B. eine gute Internetverbindung sicherstellen)
Ruhigen Ort einrichten (z. B. mit neutralem, hellem Hintergrund)
Inhaltlich gut vorbereiten (z. B. typische Fragen)
Passenden Dresscode anziehen (z. B. einen Hosenanzug)
Notizen und Lebenslauf bereitlegen (nicht ablesen, aber als Stütze nutzen)
Wichtiges notieren (z. B. Informationen zum Job)
Testphase durchlaufen (z. B. die Ton- und Kameraqualität testen)
10 Minuten vorher in den Call gehen (Unpünktlichkeit ist stets ein No-Go)
Ruhe bewahren (Gesprochenes kommt zeitversetzt an)
Deutlich und frei sprechen (Stimme kann verzerrt sein)
In die Augen bzw. Kamera schauen (wirkt trotz Distanz persönlicher)
Mimik und Gestik nutzen (deshalb nicht zu nah am Laptop sein)
In unserem kostenlosen Download-Dokument findest du noch einmal alle Informationen und Tipps im Überblick. Klicke auf den folgenden Button und lade dir die PDF-Datei herunter: