Vorstellungsgespräch auf Englisch

Du hast dich bei einem international agierenden Unternehmen beworben und wurdest zum Vorstellungsgespräch eingeladen? Dann solltest du dich auch darauf vorbereiten, dieses auf Englisch meistern zu können. Wir helfen dir dabei und geben dir eine Vokabelliste sowie gängige Fragen als kostenlosen Download an die Hand.

Ein Beitrag von Mirko Bettenhausen

Wir haben dir die wichtigsten Informationen zum Thema in unserem YouTube-Video zusammengefasst. Jetzt anschauen:

Erster Schritt - Eigene Englischkenntnisse richtig einschätzen

Schon im Lebenslauf oder dem englischen CV bzw. amerikanischen Résumé, musst du deine Englischkenntnisse definieren. Das Spektrum reicht von Grundkenntnissen über fließendes Englisch bis hin zum Niveau „Muttersprachler“.


Deine Kenntnisse hier richtig einzuordnen, ist essenziell. Du solltest weder über- noch untertreiben. Wenn du dich deutlich besser einstufst, als du eigentlich bist, könnte das unangenehme Folgen haben. Spätestens im Bewerbungsgespräch wird dem Personaler auffallen, dass du nicht so gut performst, wie angegeben. Es fällt jedoch auch negativ auf, wenn du dich deutlich schlechter einschätzt, als du bist. Es besteht die Gefahr, dass du bereits im Bewerbungsprozess scheiterst, da dem Personaler deine angegebenen Kenntnisse nicht ausreichen.


Dir könnte eine schlechte Selbstreflexion zugeschrieben werden, wenn du deine Fähigkeiten in der Bewerbung falsch eingeschätzt hast. Aus diesem Grund haben wir dir aufgelistet, wann du dich welchem Sprachniveau zuordnen kannst:

Grundkenntnisse / basic knowledege / elementary proficiency / basic

Wenn du in deinem Lebenslauf angibst, über Grundkenntnisse (Sprachniveaustufe A1 bis A2 der GER-Skala) zu verfügen, dann ...

  • ... besitzt du einen Grundwortschatz in der Sprache.

  • ... kannst du einfache Sätze verstehen.

  • ... beherrschst du die wichtigsten Grammatikregeln.

  • ... kannst du dich mit einem Gesprächspartner grundlegend verständigen.

Gute Kenntnisse / limited working proficiency / good command

Solltest du hingegen angeben, dass du gute Kenntnisse (Sprachniveaustufe B1) hast, so wird davon ausgegangen, dass du ...

  • ... dich gut an Unterhaltungen beteiligen kannst.

  • ... englische Zeitungen lesen kannst und Filme verstehst.

  • ... keine besonders anspruchsvollen Vokabeln kennst.

Fließend / sehr gute Kenntnisse / full working proficiency

Deine Kenntnisse sind als fließend (Sprachniveaustufe B2 bis C1) zu bezeichnen, wenn du ...

  • ... die englische Sprache nahezu fehlerfrei sprichst.

  • ... komplexen Diskussionen folgen kannst.

  • ... anspruchsvolle Vokabeln verwenden kannst.

Verhandlungssicher / bilingual proficiency / near native / fluent

Als verhandlungssicher (Sprachniveaustufe C2) wird dein Sprachniveau bezeichnet, wenn ...

  • ... du eine Sprache akzent- und fehlerfrei sprichst.

  • ... dein Wortschatz dem eines Muttersprachlers gleicht.

  • ... du über ein ausgeprägtes Fachvokabular verfügst.

Muttersprache / first language / mother tongue / native language

Beherrschst du die Sprache in Wort und Schrift perfekt, kannst du dich als Muttersprachler bezeichnen.

Fällt dir eine realistische Einschätzung deines Sprachniveaus trotz unserer Auflistung immer noch schwer? Kein Problem, hier kannst du deine Sprachkompetenzen ganz einfach testen.

Zweiter Schritt - Vorbereitung auf das englische Gespräch

In der Regel scheitern die meisten Bewerber nicht an ihren fehlenden Sprachkenntnissen, sondern an dem Überraschungseffekt des plötzlichen Übergangs in eine andere Sprache. Die Antworten fallen dann oft wirr und zusammenhangslos aus, da Vokabeln nicht abrufbar sind. Damit du als Bewerber nicht ins Stocken gerätst, solltest du dich intensiv auf das Gespräch vorbereiten. Überlege dir, welche Inhalte eventuell auf Englisch vermittelt werden müssen und bereite dich dementsprechend vor. Eine möglichst gute Kenntnis über das Zielunternehmen ist dabei essenziell.


Damit du dein Wissen über die Firma auch auf Englisch abrufen kannst, bietet sich Folgendes an:

  • Informiere dich zuerst auf deiner Muttersprache über das Unternehmen. Das gibt dir Sicherheit und verschafft dir einen ersten Eindruck.

  • Stelle die Unternehmenswebsite anschließend auf Englisch (wenn möglich). Lies dir die Inhalte erneut durch und mache dich mit den englischen Begrifflichkeiten vertraut. Sollten dir Vokabeln unbekannt sein, schlage diese nach.

  • Eigne dir einen branchen- und unternehmensbezogenen Wortschatz an. Notiere dir wichtige Vokabeln, die du brauchen könntest und notiere dir deren englische Übersetzung.

Bei der Unternehmensrecherche solltest du genau auf deinen zukünftigen Tätigkeitsbereich und die Firmengeschichte achten. Häufig findest du dort gute Anhaltspunkte zur Internationalität des Unternehmens und damit der Notwendigkeit, dich auf Englisch verständigen zu können.

Wie erkenne ich, dass ich mein Vorstellungsgespräch auf Englisch führen muss?

Es lässt sich meist nicht mit Sicherheit sagen, ob ein Vorstellungsgespräch auf Deutsch oder Englisch geführt wird. Es ist daher generell empfehlenswert, deine Sprachkenntnisse vorab noch einmal aufzufrischen und sich relevante Fach-Vokabeln ins Gedächtnis zu rufen, um nicht überrascht zu werden.


Generell existieren einige Faktoren, die es wahrscheinlicher machen, dass du auf Englisch antworten musst:

  • Du bewirbst dich im Rahmen eines Gap Year auf ein FSJ, ein FÖJ oder einen Job im Ausland.

  • Dein Lebenslauf enthält Tätigkeiten, welche du auf Englisch ausgeführt hast.

  • Dein zukünftiger Arbeitgeber oder dessen Muttergesellschaft ist international tätig.

  • Der Arbeitgeber agiert zwar nicht international, hat jedoch mit vielen Menschen zu tun, die kein Deutsch sprechen.

  • In der Stellenausschreibung werden sehr gute oder überdurchschnittliche Englischkenntnisse verlangt.

  • Die Einschätzung deiner Englischkenntnisse im Lebenslauf lautet: „fließend oder verhandlungssicher“.

  • Du bewirbst dich auf eine Stelle im Ausland.

Wichtige Vokabeln für das englische Bewerbungsgespräch

Wir haben dir die wichtigsten Vokabeln aufgelistet, die du in jedem Fall beherrschen solltest. Die Vokabelliste enthält neben den englischen Worten auch deren deutsche Übersetzung. Solltest du die genannten Vokabeln und Phrasen auf einen Blick benötigen, lade dir weiter unten unsere kostenlose Vokabelliste herunter.


Allgemeines Vokabular für das englische Vorstellungsgespräch:

  • Abitur = A-levels

  • Anschreiben = Cover letter / Covering letter

  • Arbeitszeugnis = Certificate of employment / Testimonial

  • Arbeitsvertrag = Employment contract / Contract of employment

  • Arbeitszeit = Working hours

  • Aufstiegschancen = Advancement opportunities

  • Ausbildung = Apprenticeship

  • Befristeter Vertrag = Temporary employment 

  • Bewerbung = Application

  • Bewerbungsschreiben = Cover Letter

  • Branche = Industry / Sector  

  • Eignung = Suitability 

  • Empfehlungsschreiben = Letter of recommendation

  • Engagiert = Committed

  • Erfahrung = Experience

  • Expertise = Expertise 

  • Fähigkeiten = Skills / Abilities

  • Fließend in Wort und Schrift = Fluent in spoken and written language

  • Gehalt = Salary

  • Gleitzeit = Flexible work time / Flexible working hours

  • Kollegen = Colleagues

  • Lebenslauf = Curriculum Vitae (CV)

  • Leistung = Achievement

  • Lohn = Wage

  • Praktikum = Internship

  • Probezeit = Trial period

  • Referenzen = References

  • Stärken & Schwächen = Strengths & Weaknesses

  • Stellenanzeige = Job advertisement

  • Stellenbeschreibung = Job description

  • Studienabschluss = Graduation

  • Teilzeit = Part-time

  • Unbefristeter Vertrag = Permanent contract

  • Unternehmerisch = Entrepreneurial

  • Verhandlungen = Negotiations

  • Vertragsbedingungen = Terms of contract

  • Vollzeit = Full-time

  • Vorgesetzter = Boss / Superior (nicht Chef!)

  • Vorstellungsgespräch = Job interview

Vokabelliste zum kostenlosen Download

Noch mehr englische Vokabeln, die im Bewerbungskontext wichtig sind, findest du in dieser Liste. Die PDF-Datei kannst du dir kostenlos herunterladen und zur Vorbereitung nutzen.

Training - Englisch für das Vorstellungsgespräch üben

Neben der Unternehmensrecherche und der Suche nach passenden Vokabeln kannst du folgende Dinge erledigen, um deine Englischkenntnisse zu trainieren:

  • Feedback von Englisch-Profis einholen: Lasse dir von einer dir vertrauten Person helfen, die gute Englischkenntnisse besitzt. Sprich ihr deine Selbstpräsentation vor und hole dir Feedback ein. Gehe zudem deine Vokabelliste mit ihr durch und sprich jede englische Vokabel laut aus. So kann dich dein Gegenüber auf eventuelle Aussprachefehler hinweisen.

  • Hör- und Leseverstehen trainieren: Indem du dir ausgewählte englischsprachige Videos anschaust, einen internationalen Radiosender einstellst oder deine Serie auf Englisch fortführst, erlangst du ein gutes Gespür für die Sprache.

  • Auf dem neusten Stand sein: Generell empfiehlt es sich immer, auch die aktuellen Nachrichten zu recherchieren, indem du beispielsweise englischsprachige Zeitungen liest. Besonders Branchen-News und aktuelle Entwicklungen sind von großer Bedeutung. Findest du diese Nachrichten direkt auf Englisch, erspart dir das die Übersetzung.

Englisches Vorstellungsgespräch per Telefon oder Videochat

Insbesondere, wenn du dich von Deutschland aus ins Ausland bewirbst, kann es vorkommen, dass anstelle eines persönlichen Gesprächs ein Telefoninterview oder Online-Vorstellungsgespräch stattfindet. So sparen sich Bewerber und Unternehmen den finanziellen und zeitlichen Aufwand, der mit einer langen Anreise einhergeht. Auch wenn ein englisches Vorstellungsgespräch per Telefon oder Videochat grundsätzlich wie ein Bewerbungsgespräch vor Ort aufgebaut ist, gibt es ein paar Besonderheiten zu beachten:

  • Technische Ausrüstung: Stell sicher, dass die Technik funktioniert. Wenn die Webcam ausgerechnet während des Vorstellungsgesprächs streikt, sorgt das für zusätzlichen Stress, den du in der Situation nicht gebrauchen kannst.  

  • Schlechteres Verständnis: Nicht immer ist die Telefon- oder Internetverbindung einwandfrei, sodass das Gesagte nicht so deutlich wie gewünscht oder zeitverzögert beim Gesprächspartner ankommt. Da die meisten Menschen sich in einer Fremdsprache ohnehin weniger selbstbewusst ausdrücken, solltest du bei einem Telefon- oder Videochatinterview besonders auf eine deutliche Aussprache mit bewussten Pausen achten.

Solltest du ein Online-Vorstellungsgespräch oder Telefoninterview absolvieren müssen, kannst du deine Vokabelliste auf deinem Computer öffnen, sodass du auch während des Gesprächs auf wichtige Vokabeln zurückgreifen kannst. Achte jedoch darauf, dass der Personaler dies nicht bemerkt. Idealerweise markierst du dir die wichtigsten Vokabeln für deine Bewerbung, deine Branche und deine Stelle im Voraus.

Auf die Einladung zum Vorstellungsgespräch antworten

Sobald du die Einladung zu einem persönlichen Gespräch erhältst, hast du drei Möglichkeiten, darauf zu reagieren. Wie du die Einladung annehmen oder absagen kannst und wie du um eine Terminverschiebung bittest, zeigen wir dir anhand folgender Beispiele:

 Beispielformulierungen für die Zusage der Einladung: 

  • „Thank you very much for the invitation to the job interview. I appreciate the opportunity and I am looking forward to meeting Mr. Mustermann on November 1st at 10am at your headquarters. Please let me know if I can provide you with any further information prior to the interview.“

  • „Thank you for giving me the chance to meet you for a job interview. I hereby confirm the meeting on November 1st, 10am. Please let me know if I can provide you with any further details or documents.”

So kannst du um eine Terminverschiebung bitten:

  • „Thank you for inviting me to the interview, I appreciate the opportunity. Unfortunately, the scheduled time is not conformable with my current position. As I am really interested in the job you offer, I kindly ask whether it was possible to postpone the meeting to a later time. I am available between 12 and 1pm, as well as from 4pm on. I apologise for the inconvenience and I am looking forward to your response.”

  • „I’m looking forward to talking to you about the position as a social worker at your company. Unfortunately, I will not be able to keep the appointment. As a result, I was wondering if we could reschedule this interview for a later date. I am available on Monday the 5th between 10 and 12am or on Wednesday the 7th between 2 and 4pm. I am very sorry for the inconvenience, but I am still enthusiastic about this opportunity and am hopeful that we can connect soon. I am looking forward to your response, thank you for understanding.”

Beispiele für die Absage der Einladung:

  • „Thank you for the invitation to the interview and your interest in my application for the position as a social worker. However, I regret to tell you that I have to cancel the interview. I discontinued my job search because I have accepted an offer from another company. I am grateful for your time and consideration and I hope for your understanding.“

  • „Thank you for inviting me to the interview for the position as a social worker. Unfortunately, I am no longer interested in this position, as I already signed with another company. I appreciate your time and hope for your sympathy.”

Dritter Schritt - Erfolgreiche Durchführung des Gesprächs

Nachdem du dich optimal für das Vorstellungsgespräch vorbereitet hast, gilt es nun, es erfolgreich zu absolvieren. In diesem Abschnitt stellen wir dir viele verschiedene Fragestellungen vor, die in den verschiedenen Phasen des Gespräches aufkommen können. Dazu liefern wir passende Beispielantworten, an denen du dich orientieren kannst. Du solltest diese Antworten nicht einfach nur auswendig lernen. Die meisten Personaler merken sehr schnell, ob du frei erzählst oder nur auswendig gelernte Sätze vorträgst. Versuche, die Beispielfragen mehrmals mit unterschiedlichen Phrasen und Vokabeln zu beantworten. So lernst du automatisch, freier zu formulieren.

Gesprächsbeginn - Die Begrüßung

Sei freundlich und aufgeschlossen. Du solltest dir unbedingt den Namen deines Ansprechpartners gemerkt haben. Wenn er sich dir nicht zuerst vorstellt, ist es hilfreich, deine Ansprechperson vor Augen zu haben. Du könntest sie beispielsweise vor dem Gespräch googeln oder im „Über Uns“ Bereich der Unternehmenswebsite nach ihr suchen. An folgenden Formulierungen kannst du dich bei deiner Begrüßung orientieren:

  • „My name is Maria Musterfrau, it is a pleasure meeting you.”

  • „Thank you very much for giving me the opportunity to do this interview today.”

Smalltalk (optional)

Je nachdem, ob dein Vorstellungsgespräch virtuell oder face-to-face stattfindet, findet im Anschluss an die Begrüßung ein kleiner Smalltalk statt. Hier wirst du nach deiner Anreise gefragt und solltest explizit darauf antworten und nicht abschweifen. Auf die typischen Fragen „Did you find us well?” (Haben Sie uns gut gefunden?) oder „Did you get here okay?” (Haben Sie gut hergefunden?) kannst du folgendermaßen antworten:

  • „Thank you. I came here by bus and thanks to your detailed description, finding your office was very easy.”

Selbstpräsentation

Im Anschluss an den Smalltalk und die Vorstellung des Personalers / des Unternehmens, folgt deine Selbstpräsentation. Du sollst etwas über dich erzählen, relevante Stationen deines Werdegangs aufgreifen und deine Fähigkeiten sowie Soft Skills betonen. Deine Vorstellung sollte insbesondere vermitteln, dass ...

  • ... du über die für den Job notwendigen Stärken verfügst.

  • ... du mit den Aufgaben der ausgeschriebenen Stelle bereits durch frühere Positionen vertraut bist oder die Motivation mitbringst, dir die erforderlichen Kenntnisse anzueignen.

  • ... du dem Unternehmen einen echten Mehrwert bieten kannst, den andere Mitbewerber in der Form vielleicht nicht vorweisen können (z. B. durch Nennung konkreter Erfolge in bisherigen Positionen).

Nenne markante Stationen deines Werdegangs, deine Faszination für die Branche sowie die angebotene Stelle und unterstreiche deine Soft Skills. Auf die Frage „Could you please tell us something about yourself and your former occupations?” (Könnten Sie uns bitte etwas über sich und Ihre letzte Stelle erzählen?) kannst du beispielsweise so umsetzen:

  • „After finishing my studies of social work last year I was very motivated to work and to practice my profession. I started my full-time job at the care centre in February and am currently working in that position. Although I adore my profession and am convinced that it is what I am meant to do, I strive for more responsibility. I discovered that your company offers great advanced training, which I am eager to complete. I am highly motivated to step out of my comfort zone and very ambitious to take on a new challenge.”

Mache deutlich, dass du die erforderlichen Kenntnisse für die ausgeschriebene Stelle mitbringst und welche bisherigen Erfolge du in deinem Berufsleben bereits verzeichnen konntest. Auf die Aufforderung „Please tell us about your career so far.” (Erzählen Sie uns bitte von Ihrer bisherigen Karriere.) kannst du beispielsweise so antworten:

  • „My Bachelor’s degree in Marketing and Sales from the University of XY provided me with extensive theoretical knowledge of marketing and sales strategies which I applied in my first internship at a large advertising agency. During the internship I gained practical experience in social media and search engine advertising campaigns which was particularly valuable for my first full-time position at the company XY as a Junior Marketing Manager. During my three years in this position, I contributed significantly to the growth of the brand. For example, I built up the TikTok account which gained over 500.000 followers within the first six months.”

Stärken und Schwächen verdeutlichen

Auch im englischen Vorstellungsgespräch ist die Frage nach den Stärken und Schwächen des Bewerbers bei Personalern sehr beliebt. Anhand der folgenden Beispiele zeigen wir dir, wie du diesen Teil des Vorstellungsgesprächs souverän meisterst.

Bei einer Fragenkombination wie „What would you consider to be your main strengths? Which one is the most important in your opinion?” (Was sind Ihre größten Stärken? Was ist in Ihren Augen die wichtigste davon?) musst du darauf achten, beide Teilfragen zu beantworten. In diesem beispiel wird explizit nach deinen „main strengths“ gefragt. Du solltest also maximal drei Stärken nennen und dich auf eine fokussieren, die du als besonders wichtig und ausschlaggebend interpretierst. Zum Beispiel so:

  • „I am very understanding and empathetic towards other people. Showing respect and appreciation for my clients is a main value for me, that I operate on every day. This is why my biggest strength is empathy, in my opinion a key feature in our profession.”

Bei der Frage nach deinen Schwächen solltest du stets ehrlich bleiben. Beachte jedoch, keine Schwäche zu nennen, die für den Job hinderlich ist. Du kannst auch ausdrücken, dass du bereits an deiner Schwäche arbeitest. Das zeigt deine gute Selbstreflektion sowie dein Bestreben, etwas zu verbessern. Auf die Frage „Can you name a weakness of yours?” (Was ist eine Schwäche von Ihnen?) kannst du beispielsweise folgende Antwort erwidern:

  • „Especially in environments where I do not know anyone, I tend to feel insecure and grow shy. Unfamiliar situations sometimes daunt me, which is why I currently undergo confidence and speech training.”

Jobmotivation begründen

Ein wichtiger Bestandteil des Vorstellungsgesprächs ist das Aufzeigen der eigenen Motivation, genau diesen Job in genau diesem Unternehmen durchzuführen. Die folgenden Beispiele zeigen, wie dich Personaler nach deiner Jobmotivation fragen könnten:

Bei Fragen wie „What made you apply for this position at our company?” (Wieso haben Sie sich speziell für diese Position in unserem Unternehmen beworben?) solltest du erläutern, wieso du dich ausgerechnet für diese bestimmte Stelle in diesem Unternehmen interessierst. Wenn du zuvor über das Unternehmen recherchiert hast, ist dies der ideale Zeitpunkt, um dein Wissen über die Firma einzubringen. Beispielsweise so:

  • „The excellent reputation of company XY in the industry, combined with the various training opportunities offered to its engineers, made me decide to apply. The position offers the perfect chance for me to develop professionally, as I will be able to draw on my previous experience in the area of energy engineering, but I will also have to tackle new and interesting challenges in the field of hydropower.” 

Gehe als Antwort auf die Frage „What interests you about this job in particular?” (Was interessiert Sie besonders an dem Job?) darauf ein, welche Aufgaben dich besonders reizen und wieso. Der Job könnte zum Beispiel die ideale Möglichkeit sein, um das erste Mal Führungsverantwortung zu übernehmen:

  • „What appeals to me most about the position is the diverse range of tasks. It also presents the ideal opportunity for me to apply my knowledge and practical experience in a position with leadership responsibility.” 

Fachliche Kompetenz aufzeigen 

Bei Fragen zur fachlichen Kompetenz solltest du insbesondere Fähigkeiten aufführen, welche für die ausgeschriebene Stelle relevant sind. So verdeutlichst du, dass du das notwendige Wissen für den neuen Job mitbringst. Folgende Fragen könnten dir Personaler stellen:

Die Frage „What relevant knowledge and skills have you acquired during your studies and previous work life?” (Welches Wissen und welche relevanten Fähigkeiten haben Sie sich auf Ihrem beruflichen Werdegang angeeignet?) kannst du beispielsweise so beantworten:

  • „During my previous employments and my studies, I gained practical experience in the field of content and search engine marketing. My focus was on content creation for fast moving consumer goods which is why I believe this position is the perfect fit for me.” 

Bei Fragen wie „Which tasks are you responsible for in your current position?” (Für welche Aufgaben sind Sie in Ihrem momentanen Job verantwortlich?) solltest du zuerst die Haupttätigkeiten nennen, die du regelmäßig ausführst, ehe du auf Aufgaben eingehst, die weniger häufig anstehen, aber trotzdem einen Bezug zur angestrebten Stelle haben:

  • „In my current position I am in charge of the solicitation of bids and awarding of contracts for architectural and engineering services in accordance with HOAI to external offices. Moreover, I take care of the technical preparation of submissions for the presentation and explanation of construction measures in committees and district councils.”

Soft Skills benennen

Selbstverständlich interessieren sich Personaler auch für deine sozialen Kompetenzen (Soft Skills). Versuche, deinen Mehrwert in den Fokus zu stellen und betone, welche Eigenschaften dich von anderen Bewerbern unterscheiden. Folgende Fragen werden häufig gestellt:

Mit Fragen wie „How do you handle conflicts with your colleagues?” (Wie gehen Sie mit Konflikten zwischen oder mit Kolleg*innen um?) versucht der Personaler zu ergründen, wie du mit schwierigen Situationen am Arbeitsplatz umgehst und auf welche Soft Skills du zurückgreifst, um Konflikte zu bewältigen. So kannst du auf diese Frage antworten:

  • „That depends on the situation, of course. Normally, I prefer to address problems early on so that resentment doesn’t build up first. I try to give the other person the opportunity to explain their position before bringing up my own perspective. My high degree of empathy usually makes it easy for me to listen to other people and understand their point of view. If I feel like we are unable to solve the conflict satisfactorily, I turn toward my superior.”

Häufig bietet es sich an, die eigenen Soft Skills mit Erfolgen von vorherigen Anstellungen zu belegen. So Kannst du auf die Frage „Why are you the right person to do the job?” (Warum Sind Sie die richtige Person für den Job?) beispielsweise folgendermaßen reagieren:

  • „Since I was a child, I always wanted to do things that matter. That is why I am always willing to take on responsibility. I love to work in a strong and motivated team and to achieve difficult goals together. My goal-oriented and structured way of working has helped me to complete my tasks thoroughly and yet quickly, especially in stressful phases. Most importantly however, I never lose sight of the patient within stressful periods and always show respect and understanding.“

In folgender Liste zeigen wir dir, welche Soft Skills es gibt und wie du sie im englischen Vorstellungsgespräch kommunizieren kannst:

  • Zuverlässigkeit: „My colleagues appreciated that they could always rely on me.“

  • Offenheit: „My open-mindedness is reflected in the fact that I like to try out new methods when I have to cope with unknown professional tasks.“

  • Anpassungsfähigkeit: „I consider myself a very flexible person as I spent two semesters abroad in countries with a starkly different culture and customs and thus know the importance of adaptability to succeed in an unfamiliar environment.“

  • Kommunikativ: „So far, all my superiors have attested that I have strong communication skills, which have proved particularly valuable when establishing a relationship with a new client.“

  • Belastbarkeit: „Since I completed several projects with a tight deadline in my last position, I would say that I can perform well under pressure and stay calm.“

  • Kreativität: „My distinctive creativity came in handy when I created the content for the XY brand during my last position.“

  • Organisationsfähigkeit: „I demonstrated my organizational skills last year when I had to organize several fairs within a short time span.“

  • Analytisches Denken: „I’m very good at analyzing complex situations and drawing the right conclusions.“

  • Teamfähigkeit: „Several group projects during my studies have taught me the ability to work seamlessly with different types of people.“

  • Einfühlungsvermögen: „My work as dispute arbitrator at school already showed me early on that I can empathize with other people. I have often managed to get people to open up by listening patiently and asking the right questions.“

  • Lernbereitschaft: „I am not comfortable staying on the same professional level and instead strive to acquire new skills, for example by seeking out new training opportunities.“

  • Eigeninitative: „I am capable of working on my own initiative. For instance, in my last position, I proposed the XY project to my former superior, which turned out to be very successful for the company.“

  • Innovationsvermögen: „I am able to come up with innovative ideas, as shown by the number of patents claimed during my work at the XY company as Head of Engineering.“

  • Verhandlungsgeschick: „I have developed my excellent negotiation skills over the years and particularly proven them during our dealings with company XY where I was able to negotiate a discount of X percent.“

  • Problemlösungskompetenz: „I am experienced in solving problems and very adapt at tailoring solutions to individual requirements.“

  • Strukturierte Arbeitsweise: „My former superiors and colleagues can confirm that I’m characterized by a very structured work style.“

  • Zielorientiertheit: „Once I have set a goal, I am extremely committed to achieving said goal.“

Wenn du mitten im Satz ein Blackout hast und dir ein bestimmtes Wort partout nicht einfällt, solltest du nicht ins Deutsche wechseln, sondern stattdessen versuchen, den Begriff in einfachen Worten zu umschreiben

Interessen und Hobbys darlegen

Fragen nach deinen Interessen zielen meistens darauf ab, dich besser kennenzulernen – in vielen Fällen geben Hobbys Aufschluss über den eigenen Charakter. Wenn Bewerber von ihren Interessen erzählen, sind sie außerdem meistens weniger angespannt und authentischer, sodass der Personaler besser abschätzen, ob der Bewerber zur Unternehmenskultur und ins Team passt. Idealerweise zählst du deine Hobbys nicht einfach auf, sondern gehst genauer auf sie ein und beschreibst zum Beispiel, was dich an dem Hobby so begeistert.


Fragen wie „What do you like to do in your free time?” kannst du folgendermaßen beantworten:

  • „I’m passionate about running. I did several 15 km runs last year and I’m currently training for my first half marathon. I’m also an avid reader as it really helps me to relax and unwind after a challenging workday.”

  • „In my free time, I like to hike and take photographs. I love that photography requires creativity but also technical knowledge, similar to my profession.”

Mögliche Stressfragen während der Selbstpräsentation

Auch die folgenden Fragen sind bei manchen Personalern äußerst beliebt. Sie zielen darauf ab, dein Verhalten in Stresssituationen besser einschätzen zu können. Wir zeigen dir, wie du sie am besten beantwortest.

Die Frage „Why should we offer the job to you, specifically?” (Warum sollten wir gerade Sie einstellen?) zielt darauf ab, warum du den Vortritt vor anderen Bewerbern erhalten solltest. Betone hier deine Alleinstellungsmerkmale:

  • „Besides my great ability to treat my patients in the best way possible, I am very eager to learn and to take on new challenges. My motivation to successfully complete further education and become an instructor in your company is very high. I am convinced to be an asset to your company, especially because of my great thirst for knowledge and future-oriented thinking.”

Mit „Where do you see yourself in five years?” (Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?) wird abgefragt, inwiefern du dich in Zukunft verändern und weiterentwickeln möchtest. Solltest du konkrete Pläne haben, die in diesem Unternehmen realisierbar sind, beschreibe diese inklusive der dahinter stehenden Motivation. Beispielsweise so:

  • „As I am a very inquisitive person, I always strive to expand my knowledge and improve my performance. Therefore, I plan to complete further training, especially in the healthcare sector. I am aiming for a long-term employer-employee-relationship, so that my knowledge is beneficial to the company. For example, I would love to use the expertise I will be gaining in further training to become an instructor for the trainees.”

Mirko Bettenhausen
Mirko Bettenhausen

Fachautor von bewerbung.net

„Deine Selbstpräsentation findet sehr früh im Bewerbungsgespräch statt, direkt nachdem der Personaler sich und das Unternehmen vorgestellt hat. Wenn du schon da selbstbewusst starten kannst, hast du gleich ein viel besseres Gefühl für den Rest des Gesprächs und startest nicht unsicher in das Interview.“

Am Ende des Gespächs - Rückfragen stellen

Kurz vor dem Ende des Vorstellungsgesprächs erhältst du die Möglichkeit, eigene Fragen zu stellen. Du kannst dich dabei auf Gesprächsinhalte beziehen, die du noch einmal genauer hinterfragen möchtest oder aber einen Blick in die Zukunft werfen. Mögliche Fragen wären: 

  • „What does the team currently look like?”

  • „What are the biggest challenges for the company at the moment and how are you planning on facing them?”

  • „Do you have a policy for helping new team members to get on board?”

  • „Which role will my position play in terms of the companies long-term goals?”

Kostenloser Download - Formulierungen im englischen Vorstellungsgespräch

In unserem PDF-Dokument findest du hilfreiche englische Ausdrücke für die verschiedenen Phasen des englischen Vorstellungsgesprächs. Zudem erhältst du einen Überblick über typische Fragen mit passenden Beispielantworten. Lade dir das Dokument jetzt kostenlos herunter!

Checkliste - So meisterst du dein englisches Vorstellungsgespräch

Um in der Aufregung, die ein bevorstehendes Bewerbungsgespräch oft mit sich bringt, zeigen wir dir abschließend den optimalen Ablauf eines erfolgreichen englischen Vorstellungsgesprächs:

  • Du bestätigst deinen Termin und machst dir eine Notiz in deinem Kalender.

  • Du überprüfst den Anfahrtsweg, kalkulierst genug Zeit ein und überlegst dir eine alternative Route.

  • Die Nummer deines Ansprechpartners speicherst du dir zur Sicherheit in deinem Handy ab.

  • Über deinen zukünftigen Arbeitgeber holst du dir alle möglichen Informationen ein und schreibst dir die wichtigsten Dinge auf. Dabei recherchierst du auch auf Social-Media-Kanälen.

  • Deine Selbstpräsentation übst du sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch ein und beziehst dich dabei auf die Anforderungen der Stelle.

  • Für dein Gespräch machst du dir eine Liste mit brauchbaren Vokabeln, um frei sprechen zu können. Dabei recherchierst du auch branchentypische Fachbegriffe auf Englisch.

  • Du bereitest dich auf typische Fragen und Stressoren vor. Die gängigsten Fragen und Antworten notierst du ebenfalls auf Englisch.

  • Deine Stärken und Schwächen schreibst du dir auf und belegst sie mit geeigneten Beispielen.

  • Du machst dir bewusst, was unzulässigen Fragen sind und wie du darauf reagieren kannst.

  • Deine eigenen Fragen bereitest du ebenfalls in beiden Sprachen vor und prägst sie dir grob ein.

  • Du machst dir Gedanken zu deinen Gehaltsvorstellungen und notierst dir diese.

  • Einen Abend vor deinem Gespräch packst du deine Tasche mit den notwendigen Bewerbungsunterlagen, einem Stift und einem Notizblock und legst dir dein passendes Outfit zurecht.


Ein Foto von Mirko Bettenhausen

Autor: Mirko Bettenhausen

Nach seinem Studium der Medienwissenschaften und Anglistik hat Mirko als Texter im „Die Bewerbungsschreiber“ Team Bewerbungen für Personen aus verschiedenen Berufszweigen und mit diversen Bildungshintergründen verfasst. Durch den engen Kundenkontakt in der telefonischen Beratung lernte er die Probleme und Bedürfnisse der Bewerber kennen. Dieses Wissen verarbeitet er nun in Artikeln für unsere Webseiten sowie in den Videos für den YouTube Kanal von Bewerbung.net.


Zu Mirkos Autorenprofil

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