Anzeichen für Unzufriedenheit im Job
Wie erkenne ich, ob ich in meinem Beruf unzufrieden bin?
Wie erkenne ich, ob ich in meinem Beruf unzufrieden bin?
Es gibt verschiedene Anzeichen, die darauf hindeuten, dass du mit deiner aktuellen Jobsituation unzufrieden bist. Zum einen kommt dir dein Arbeitstag unverhältnismäßig lang vor, du schaust ständig auf die Uhr und kannst den Feierabend kaum erwarten. Aber nicht nur der Feierabend reizt dich, sondern auch das Wochenende kann für dich nicht schnell genug kommen. Natürlich freut sich jeder auf das Wochenende, um seine freie Zeit mit Freunden, der Familie und Hobbys zu verbringen. Wenn du allerdings feststellst, dass du schon am Sonntag ein Unwohlsein verspürst beim Gedanken an die Arbeit am Montag, dann ist das ein deutliches Anzeichen für eine Unzufriedenheit im Bedeutung.
Ein weiteres Anzeichen kann sein, dass du auf der Arbeit nur noch das Nötigste erledigst und dich darüber hinaus nicht engagierst. Du machst auch sonst deine Arbeit nicht gern und bist nicht daran interessiert, das Beste rauszuholen und mit deinen Leistungen einen Beitrag zum Unternehmenserfolg beizutragen.
Solltest du dich generell unwohl fühlen, wenn du auf der Arbeit bist, sei es aufgrund deiner Kolleg*innen oder deiner Vorgesetzten, ist dies ebenfalls ein Indiz für eine grundlegende negative Einstellung gegenüber deinem Job und deinem Arbeitsumfeld. Denn nicht nur die Aufgaben, die du im Rahmen deiner Anstellung ausübst, sondern auch das Umfeld, in dem du dies tust, sind entscheidende Faktoren in Bezug auf deine Arbeits(un)zufriedenheit. Weitere Anzeichen sind verschiedenste körperliche Reaktionen. Diese umfassen beispielsweise Kopf- oder Bauchschmerzen, anhaltende Unruhe und Schlafstörungen oder auch Depression, weil du auch nach Feierabend viel über deinen Job nachdenkst und nicht abschalten kannst.
Ein äußerst aussagekräftiges Anzeichen für Unzufriedenheit im Beruf ist vor allem die Tatsache, dass du bereits häufiger über eine Kündigung nachgedacht hast. Deine Gedanken kreisen häufig darum, wie viel besser ein anderer Beruf wäre und wie viel glücklicher du dann wärst.
Eine Übersicht möglicher Anzeichen für Unzufriedenheit im Job:
Die Zeit auf der Arbeit zieht sich und du verspürst andauernde Langeweile?
Du freust dich schon montags aufs Wochenende und denkst nur an deinen Feierabend?
Du verspürst bei dem Gedanken an deinen Job Unwohlsein?
Du machst deine Arbeiten und die damit verbundenen Aufgaben nicht gerne?
Du fühlst dich unwohl in deinem Arbeitsumfeld?
Du leidest unter körperlichen und psychischen Beschwerden?
Du hast schon mehrfach über eine Kündigung nachgedacht?
TEST: Wenn du auf eine oder mehrere der obigen Fragen mit „Ja“ geantwortet hast, bist du unzufrieden im Job und solltest dringend etwas dagegen unternehmen. Wenn du dir unsicher bist, in welche Richtung du dich beruflich entwickeln möchtest, kann dir eine Karriereberatung dabei helfen, dich zu orientieren.
Es kann verschiedene Gründe geben, wieso du unzufrieden in deinem Job bist.
Dabei können persönliche Gründe eine Rolle spielen. Darüber hinaus haben verschiedene Rahmenfaktoren einen Einfluss auf deine Arbeitszufriedenheit bzw. -unzufriedenheit.
Mögliche Gründe für Unzufriedenheit im Beruf können sein:
Langweilige, monotone Tätigkeiten
Niedriges Gehalt
Unter- oder Überforderung
Deine Arbeit ist in deinen Augen nicht sinnstiftend
Die Unternehmenswerte stehen mit deinen persönlichen Werten im Konflikt
Es gibt steile Hierarchien im Unternehmen und du hast wenig bis keinen Gestaltungsspielraum
Im Gegensatz dazu: Zu wenig Vorgaben und Richtlinien führen dazu, dass du dich allein gelassen fühlst
Schlechte Rahmenbedingungen: lange Anfahrt, schlechte Arbeitszeiten, unangenehme Arbeitsumgebung
Unsichere Zukunftsaussichten, wenig bis keine Entwicklungsmöglichkeiten
Großer Druck von der Geschäftsleitung bezüglich Zielvorgaben, Anforderungen und Verantwortungsübernahme
Aufgrund schlechter Kommunikation im Unternehmen sowohl mit der Führungsebene als auch mit Kollegen kommt es zu Konflikten
Deine Arbeit wird nicht wertgeschätzt und du erhältst kein Feedback
Du hast zu hohe Ansprüche an dich selbst und deine Arbeit und hast das Gefühl, du kannst es niemandem recht machen
Unsicherheit in der Branche, in der du beschäftigt bist oder branchenabhängige schlechte Arbeitsbedingung
Was machst du, wenn du in deinem Beruf unzufrieden bist?
Solltest du bemerken, dass du unzufrieden mit deinem aktuellen Job gilt es in einem ersten Schritt die Gründe für deine Unzufriedenheit zu analysieren. Dabei musst du herausfinden, ob es Dinge sind, die beständig sind und sich nicht ändern lassen oder ob es Verbesserungspotenzial gibt. Du solltest also genau analysieren, an welcher Stelle du ansetzen könntest und was du verändern müsstest, um deine Unzufriedenheit zu minimieren und im Gegenzug deine Zufriedenheit zu maximieren. Zu diesem Zweck bietet es sich an, eine Pro- und Kontra-Liste zu erstellen und die unterschiedlichen Punkte entsprechend ihrer Wichtigkeit zu gewichten.
Im Anschluss an diese Analyse gilt es die Situation proaktiv anzugehen, um eine Veränderung herbeizuführen. Das kann auf verschiedenen Wegen passieren: Du kannst zum Beispiel eine Weiterbildung machen, um deine Tätigkeiten wieder spannender zu gestalten und deinen beruflichen Zielen näher zu kommen. Wenn du dich überarbeitet und überfordert fühlst, kannst du deine Wochenstunden reduzieren, um eine bessere Work-Life-Balance zu erreichen. Sollten Konflikte im Arbeitsumfeld eine Rolle spielen, können klärende Gespräche einen großen Beitrag zur Verbesserung der Arbeitszufriedenheit beitragen.
Hast du dich ausreichend mit den Gründen für deine Unzufriedenheit beschäftigt?
Dann solltest du das persönliche Gespräch mit deiner/m Vorgesetzten suchen. Wähle dazu einen passenden Zeitpunkt, um zu verhindern, dass das Gespräch zwischen Tür und Angel stattfindet und es dadurch möglicherweise zu einer unangenehmen Atmosphäre oder Missverständnissen kommt.
Wichtig ist, dass du bei einem Gespräch nicht nur deine analysierten Probleme vorträgst, sondern direkt auch Lösungsansätze und Verbesserungsvorschläge präsentierst. Du musst deine Situation im Gespräch sachlich schildern und auf Schuldzuweisungen verzichten, um eine konstruktive Gesprächsgrundlage zu bieten. Deine Körperhaltung sollte zudem Offenheit und Verhandlungsbereitschaft demonstrieren, sieh deshalb von einer abwehrenden Haltung ab, welche sich beispielsweise durch verschränkte Arme auszeichnet.
Sollte es bei deiner Unzufriedenheit hauptsächlich um unangemessene Bezahlung gehen, kannst du deine Gehaltsvorstellungen ansprechen und über dein Gehalt verhandeln. Dazu solltest du dir im Vorfeld Gedanken machen, wie du eine Gehaltserhöhung begründest. In unserem Fachartikel findest du viele hilfreiche Tipps zur Gehaltsverhandlung.
Merkst du, dass sämtliche Versuche scheitern, deine Unzufriedenheit im Job zu steigern?
Bringt dann auch ein Gespräch mit deinen Vorgesetzten keine Besserung, ist eine Kündigung und die Suche nach einem neuen Job beinahe unausweichlich. Bevor du diesen Schritt wagst, solltest du dir jedoch im Klaren darüber sein, was deine Ansprüche für deinen neuen Job sind, um auszuschließen, dass du in einem neuen Beruf dieselbe Unzufriedenheit verspürst.
Bei deiner Jobsuche – beispielsweise mithilfe von Jobsuchmaschinen – solltest du dir die Stellenausschreibungen genau anschauen und die dort beschriebenen Anforderungen und Vorteile für Bewerbende mit deinen Ansprüchen und Vorstellungen abgleichen. Falls du selbst nicht genau weißt, was du dir von einem neuen Job wünscht, könnte sich der Besuch einer Jobmesse anbieten, um Inspiration zu sammeln.
Tipp für die berufliche Neuorientierung„Mein Tipp für den unkomplizierten Jobwechsel: Die Plattform Workship. Dort musst du nicht nach Jobs suchen, sondern kannst einfach und kostenlos von Personaler*innen für interessante Positionen gefunden werden. Und das Ganze anonym und mit Jobs, die normalerweise nicht ausgeschrieben werden.“
Bei der beruflichen Neuorientierung bieten sich dir zwei Möglichkeiten. Solltest du zufrieden sein mit deiner Branche und deiner Tätigkeit und der Grund für deine Unzufriedenheit sind die Rahmenbedingungen im Unternehmen, kannst du dich für ähnliche Stellen in anderen Unternehmen bewerben und so die inhaltliche Ausrichtung beibehalten und dir neue Rahmenbedingungen schaffen.
Sollte die Unzufriedenheit ihren Ursprung jedoch in deiner Tätigkeit haben, weil sie nicht mehr deinen Interessen entspricht oder du beim Ausüben dieser andauernde Langeweile verspürst, ist es an der Zeit, über einen Jobwechsel nachzudenken und sich auch in neuen Branchen nach möglichen Jobs umzusehen.
In unserem Fachartikel zum Thema Bewerbung als Quereinsteiger*in findest du alle relevanten Informationen und hilfreiche Tipps.
Hast du deine Unzufriedenheit analysiert?
War das Gespräch mit deinem Chef oder deiner Chefin dann nicht erfolgreich und entscheidest du dich im Anschluss tatsächlich für den Jobwechsel, gibt es einige Punkte, die du für einen erfolgreichen Jobwechsel beachten solltest.
Ich habe dir daher im Folgenden einige Tipps zusammengestellt, die dir dabei helfen sollen:
Mache dir deine Stärken und Schwächen bewusst, um die passende Position zu finden
Definiere deine beruflichen Ziele
Aktualisiere deine Bewerbungsunterlagen
Eine gute Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche ist das A und O
Reaktiviere Kontakte, um möglichst viele attraktive Jobangebot zu erhalten
Nutze Karrierenetzwerke wie XING und LinkedIn, um deine Jobsuche zu optimieren
Führe eine aktive Jobsuche durch
Kündige dein bestehendes Arbeitsverhältnis (im Optimalfall erst, wenn du einen neuen Job sicher hast)
Fordere ein qualifiziertes Arbeitszeugnis von deinem ehemaligen Arbeitgeber
Du warst lange in einem Job angestellt und bist nicht auf dem neusten Stand, was Bewerbungsstandards und Anforderungen an Bewerbende angeht? Dann ist der Service der Expert*innen von Die Bewerbungsschreiber das Richtige für dich. Sie bereiten dich in 1-2 Stunden im Rahmen eines persönlichen Coachings auf anstehende Vorstellungsgespräche vor.
Unzufriedenheit in einem neuen Job ist keine Seltenheit, aber nicht immer bedeutet das, dass du sofort wieder kündigen solltest. Der wichtigste Tipp, den ich dir an dieser Stelle an die Hand geben möchte, ist: Nimm dir Zeit! Ein Neuanfang ist immer auch mit einer Umgewöhnung und verschiedenen Herausforderungen verbunden.
Solltest du also merken, dass du unglücklich mit deinem neuen Job bist, hast du verschiedene Möglichkeiten, das Ganze noch zum Guten zu wenden:
Hattest du eventuell einen schlechten Start mit Kolleg*innen oder Vorgesetzten, kannst du durch ein klärendes Gespräch versuchen, die Wogen zu glätten und einen Neustart vorschlagen.
Versuche, durch gemeinsame Mittagspausen oder private Gespräche in der Kaffeepause eine Bindung zu deinen Kolleg*innen aufzubauen und so Teil des Teams zu werden.
Solltest du dich alleingelassen oder überfordert fühlen, kann es helfen, dir eine/n Mentor*in zu suchen, um deinen Weg ins Unternehmen zu finden.
Setz dir eine Deadline – wenn du es bis dahin nicht geschafft hast, dich in dem Unternehmen einzufinden und zufrieden mit deinem Job zu sein, kannst du immer noch kündigen und dich erneut auf Jobsuche begeben.
Solltest du merken, dass du dich in dem Unternehmen wohlfühlst und dich mit deinen Kolleg*innen und Vorgesetzten gut verstehst, aber deine Aufgaben dir keinen Spaß machen, ist eine interne Bewerbung für eine andere Position ebenfalls eine Option.
Fühlst du dich gleich ab dem ersten Arbeitstag unwohl in deiner neuen Arbeitsstelle und siehst keine Chance auf Besserung, bietet es sich an, die Probezeit für ein einfacheres Kündigungsverfahren zu nutzen.
Es kommt nicht selten vor, dass Angestellte in ihren 30ern unzufrieden mit ihrem Job sind. Das hat häufig allerdings wenig mit dem eigentlichen Job zu tun. Viele Personen sind in den 30ern viel Druck im privaten Umfeld ausgesetzt, da die Erwartungen an eine baldige Hochzeit oder Familienplanung zunehmen.
An dieser Stelle ist es deshalb wichtig, dass du dir bewusst machst, ob deine Unzufriedenheit wirklich durch deinen Job ausgelöst wird oder ob der Grund doch in deinem privaten Umfeld liegt. Solltest du bei dieser Analyse doch zu dem Entschluss kommen, dass dein Arbeitsverhältnis das Problem ist, solltest du über einen Jobwechsel nachdenken.
Eine Kündigung sollte immer wohlüberlegt und keine Kurzschlussreaktion sein. Eine Kündigung solltest du vor allem dann in Erwägung ziehen, wenn deine Vorgesetzten oder Kolleg*innen dich schlecht behandeln, da dies psychische Folgen nach sich ziehen kann. Auch eine negative Unternehmenskultur, bei der gegeneinander statt miteinander gearbeitet wird können das persönliche Stresslevel erhöhen. Sobald also deine Gesundheit unter der Arbeitssituation leidet oder deine Sicherheit gefährdet ist, ist eine Kündigung unumgänglich.
Vielen Müttern oder Vätern wird erst in ihrer Elternzeit bewusst, dass sie unzufrieden mit ihrem aktuellen Job sind. Jedoch sollten auch in diesem Fall keine übereilten Entscheidungen gefällt werden. Eine Kündigung beziehungsweise berufliche Neuorientierung muss immer wohlüberlegt sein. Solltest du doch zu dem Entschluss kommen, dass du in deiner aktuellen Position nicht mehr glücklich wirst, solltest du dir bewusst machen, was deine Anforderungen an den neuen Beruf sind und deine Kündigung planen.