E-Learning

In Zeiten von Digitalisierung und ständigem technologischen Fortschritt ist es für Arbeitnehmer*innen unerlässlich, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten kontinuierlich zu erweitern und auf den neuesten Stand zu bringen. E-Learning hat sich dabei als eine effektive Möglichkeit der Weiterbildung etabliert. Aber wie funktioniert E-Learning und welche Vorteile hat es? Ich zeige dir, was du über E-Learning wissen musst, und gebe dir Tipps, wie du am erfolgreichsten lernst.

Ein Beitrag von Jan Werk

Definition - Was ist E-Learning?

Hast du schon mal einen Podcast zu einem interessanten Thema gehört oder dir auf YouTube erklären lassen, wie eine bestimme Sache funktioniert? Glückwunsch, dann hast du bereits erste Erfahrung mit der Lernform E-Learning gesammelt. E-Learning steht für Electronic Learning, wird synonym aber auch als Onlinelernen oder computergestütztes Lernen bezeichnet. Unter E-Learning versteht man alle Formen des Lernens, die durch technische, elektronische oder digitale Medien unterstützt werden.


Ein besonderes Merkmal von E-Learning ist die Multimedialität, also das Zusammenspiel von unterschiedlichen Medien wie Ton, Bild, Video und Text. Das können kurze Erklärfilme oder interaktive Animationen sein, aber auch Gamification wird immer beliebter. Im Fokus steht der Spaß am Lernen, der durch ansprechende Präsentation und kleine Herausforderungen aufrechterhalten wird.


Durch die abwechslungsreiche Mischung der verschiedenen Medien wird ein optimales Lernergebnis erzielt. E-Learning basiert auf selbstbestimmtem Lernen, das bedeutet, du allein entscheidest, wann und wie viel zu lernst. Das kann gut sein, ist aber nicht für jedermann was. Da E-Learning rein digital stattfindet, bist du weder örtlich noch zeitlich gebunden. Du kannst von überall und zu jeder Zeit deine Lektionen abarbeiten. Die meisten E-Learning Softwares messen deinen Erfolg, so weißt du immer, wo du wissenstechnisch gerade stehst.


Die Zielgruppe ist ebenso vielfältig wie das Kursangebot selbst. E-Learning gibt es sowohl für Mitarbeiter*innen in Unternehmen als auch für Privatpersonen. Darüber hinaus stellen mittlerweile einige Universitäten und Hochschulen ihren Studierenden E-Learning Plattformen zur Verfügung. Spätestens seit Corona ist E-Learning auch an Schulen nicht mehr wegzudenken.


Das Kursangebot ist breit gefächert, stößt aber auch an Grenzen, wie du im Folgenden noch lesen wirst. Bei einigen Anbietern bekommst du nach erfolgreichem Abschuss eines Kurses sogar ein Zertifikat ausgestellt. Durch den fortlaufenden Wandel der Arbeitswelt und das rasante Voranschreiten neuer Technologien ist es umso wichtiger, sich stetig weiterzubilden, um den Anschluss nicht verlieren. 

Folgende E-Learning-Formen stehen zur Verfügung:

  • Interaktive Grafiken

  • Multiple-Choice-Fragen

  • Podcasts

  • Text

  • Erklärfilme

  • Gamification

Befindest du dich gerade im Bewerbungsprozess, kann es dir zugutekommen, wenn Personaler*innen in deinem Lebenslauf sehen, dass du dich eigenständig weiterbildest. So signalisierst du, dass du offen bist für neue Technologien und selbstständig bereit bist, deine Fähigkeiten zu erweitern.

Welche Formen von E-Learning gibt es?

Die Digitalisierung hat das Lernen revolutioniert und bietet viele Möglichkeiten für individuelle Weiterbildung. E-Learning ist eine der beliebtesten Techniken, um Wissen und Fähigkeiten online zu erwerben. Im Folgenden stelle ich dir die unterschiedlichen Methoden des E-Learnings vor.

Synchrones E-Learning

Das synchrone E-Learning kannst du dir wie eine Art digitales Klassenzimmer vorstellen. Voraussetzung dafür ist, dass mehrere Personen interaktionsfähig sind, sprich Kamera und Mikrofon funktionieren. Es gibt eine lehrende Person, die mittels Vortrags oder ähnlichen didaktischen Methoden die Lerninhalte in Echtzeit vermittelt.


Der Vorteil beim synchronen E-Learning ist, dass eventuell aufkommende Fragen seitens der Schüler*innen unmittelbar beantwortet werden können. Darüber hinaus können die Lernenden durch zum Beispiel Abstimmungen oder Diskussionen direkt in den Prozess miteinbezogen werden, was wiederum die Motivation steigern kann.

Asynchrones E-Learning

Beim asynchronen E-Learning genießt du mehr Freiheiten, da es zeit- und ortsunabhängig ist. So können Lerneinheiten besonders gut in den Alltag integriert werden. Asynchrone Lerneinheiten können aus Videotutorials, Podcasts, Animationen, interaktiven Infografiken oder Multiple-Choice-Aufgaben bestehen.


Der Vorteil des asynchronen E-Learnings besteht darin, dass du in deinem eigenen Tempo lernen kannst. Hast du eine Lektion nicht ganz verstanden, machst du sie einfach noch mal, so lange, bis das Erlernte sitzt. Du kannst deinen Lernprozess individuell gestalten, indem du bekannte Themen überspringst und direkt zum nächsten Themengebiet übergehst. Lerne in deinem Rhythmus und so, wie dein Energielevel es gerade zulässt. 

Blended Learning

Blended Learning oder auch hybrides Lernen genannt, bezeichnet die Kombination aus synchronem und asynchronem E-Learning. Diese Methode ist praktisch, um Teilnehmer*innen eines Kurses vor Beginn auf den gleichen Wissensstand zu bringen oder wenn im Nachgang von Kursen das Wissen eigenständig vertieft werden soll.

Gamification

Bei der Gamification werden spiel­typische Elemente mit einem spielfremden Kontext verbunden. So können zum Beispiel die Lerninhalte einer ansonsten stinklangweiligen Arbeitssicherheitsschulung mit einem aufregenden Abenteuer-Spiel kombiniert werden. Auf diese Weise werden die Inhalte sofort interessanter.


Gamification ist eine Verknüpfung von Online-Spielen und Wissensvermittlung mit dem Ziel, Lerninhalte spielerisch zu unterrichten. Die spielerische Interaktion hilft nicht nur dabei, Wissen abzufragen und zu festigen, sie sorgt auch dafür, dass komplexe Themen als weniger einschüchternd wahrgenommen werden.


Ziel von Gamification ist, das Engagement durch Spaß am Lernen zu steigern und eine positive Lernerfahrung zu ermöglichen. Dabei spielt das Konzept des freundschaftlichen Wettbewerbs oft eine große Rolle. Vor allem Ranglisten und Punktesysteme können den Ehrgeiz und Wettbewerbseifer entfachen und die Motivation steigern.


Auch die Macht der Belohnung darf keinesfalls unterschätzt werden. Die Vergabe von Abzeichnen für errungene Erfolge auf dem Lernpfad gibt Nutzer*innen Bestätigung und Anerkennung. Beides kann erheblichen positiven Einfluss auf die Motivation haben.

Vorteile und Nachteile von E-Learning

Durch den verstärkten Einsatz digitaler Medien wird auch die Akzeptanz von E-Learning immer größer. Allein während der Corona-Pandemie erlebten E-Learning Methoden einen wahren Boom. Neben unbestreitbaren Vorteilen gehen mit der neuen Form des computerbasierten Lernens allerdings auch Nachteile einher, die nicht unbeachtet bleiben sollten.


E-Learning eignet sich besonders gut für theoretische und wissensbasierte Themen, die keine praktischen Übungen erfordern, wie z. B. Sprachen, Informatik, Betriebswirtschaft und Soft Skills. Die Kursangebote im E-Learning sind sehr vielfältig und decken so gut wie alle Inhalte ab, die digital vermittelbar sind. Dazu zählen die Bereiche IT und Software, Marketing, Wirtschaft, Fotografie, Design und Illustration, Programmiersprachen, Webentwicklung, Musik, Business, persönliche Weiterentwicklung und Kunst.

Vorteile von E-Learning: 

  • Du sparst Zeit und Geld, weil Kosten für die Anfahrt und evtl. Übernachtung wegfallen. Außerdem sind E-Learning Kurse häufig wesentlich günstiger als Fortbildungen in Präsenz.

  • Du kannst flexibel lernen, sei es von zu Hause oder von unterwegs und bist nicht an fixe Termine gebunden.

  • Dank organisierter und standardisierter Lerninhalte hängt dein Lernerfolg nicht länger von der aktuellen Tagesform deiner Lehrperson ab.

  • E-Learning Inhalte werden häufig in verschiedenen Sprachen angeboten.

  • Durch Multimedialität prägen sich Lerninhalte schneller und langfristiger ein. Auch komplexe Themen können verständlich dargestellt werden.

  • Du kannst in deiner eigenen Geschwindigkeit lernen und die Inhalte so oft wiederholen, wie du möchtest.

  • Durch Selbstorganisation wird dein eigenständiges Lernen gefördert.

  • Du profitierst von einem breit gefächerten Angebot an Kursen.

Nachteile von E-Learning:

  • Du brauchst die passende Hardware und eine stabile Internetverbindung. Beides ist nicht immer gegeben.

  • Du benötigst ein gewisses Maß an technischem Sachverstand, um die Anwendungen bedienen zu können. Für dich als Digital Native mag das kein Problem sein, aber deine Eltern als Digital Immigrants könnten sich schwertun.

  • Durch das Fehlen einer Gruppendynamik besteht die Gefahr, dass du dich sozial isoliert und weniger motiviert fühlst.

  • Durch den fehlenden Kontakt zu einer Lehrperson kommt es zu einer zeitlichen Differenz bei der Beantwortung von Fragen. Das kann deinen Lernfortschritt ausbremsen und im schlimmsten Fall dazu führen, dass Lerninhalte missinterpretiert werden.

  • Lange Zeit vor dem Bildschirm zu sitzen, kann auf Dauer anstrengend und ermüdend sein.

  • Durch das Lernen zu Hause gibt es keine Trennung von wohnlichem Umfeld und Lernraum. Außerdem lauern in den heimischen vier Wänden und dem Internet überall Ablenkungen, die dich am Lernen hindern könnten.

Auch E-Learning stößt an Grenzen, wenn es um Themen geht, die in der Theorie nur schwer vermittelbar sind. Für Berufe, die praktische Fertigkeiten erfordern, wie z.B. im Handwerk oder in der Gastronomie, ist E-Learning möglicherweise weniger geeignet, da es schwierig ist, praktische Übungen online durchzuführen. Auch für Themen, die eine intensive Betreuung, persönliches Feedback und einen hohen Praxisteil erfordern, wie z.B. therapeutische Ausbildungen, kann E-Learning weniger geeignet sein.

Welche Anbieter gibt es und was kosten sie?

Für Privatpersonen gibt es eine Vielzahl von E-Learning-Anbietern, die Online-Kurse und Schulungen anbieten. Im Folgenden stelle ich dir eine Auswahl an Anbietern vor.

LinkedIn Learning

LinkedIn Learning wurde speziell für berufliche Weiterbildungen entwickelt und bietet Zugang zu einer großen Auswahl an Kursen mit verschiedenen Themen.

  • Mehr als 16.000 Onlinekurse

  • Kurse werden von Branchenfachleuten und Expert*innen unterrichtet

  • Voraussetzung für die Nutzung ist ein Profil auf LinkedIn

  • Mitgliedschaft im Abo-Modell, aber zuvor ein kostenloser Probemonat

  • Bei monatlicher Zahlung 39,33 Euro

  • Bei jährlicher Zahlung lediglich 19,66 Euro pro Monat

Udemy

Die Lernplattform Udemy bietet eine breite Palette von Kursen an, die von unabhängigen Lehrer*innen erstellt werden und meistens zu einem festen Preis erworben werden können. 

  • Über 200.000 Kurse

  • Der Schwerpunkt liegt auf Programmierung

  • Preise variieren stark und hängen von Umfang, Länge und Aufwand des Kurses ab. Die Preisspanne liegt zwischen 20 und 200 Euro

  • Es gibt auch kostenlose Kurse

  • Es lohnt sich, immer mal wieder reinzuschauen, weil Udemy oft Rabattaktionen hat, bei denen man Kurse stark rabattiert erwerben kann

  • Vorteil: Kurse können einzeln erworben werden, so dass kein Abo nötig ist

Skillshare

Skillshare ist eine Online-Lerngemeinschaft, die es Benutzern ermöglicht, selbst Kurse zu erstellen und anzubieten.

  • Breit gefächertes Kursangebot mit Fokus auf dem kreativen Bereich

  • Großteil der Kurse nicht auf Deutsch vertont, dafür aber mit deutschem Untertitel

  • Mitgliedschaft im Abo-Modell, zuvor zwei kostenlose Probewochen

  • Jahresabo zum Preis von 102 Euro

Blinkist 

Blinkist ist eine text- und audiobasierte Lernplattform, die Sachbuch-Bestseller zusammenfasst.

  • Kernaussagen von Sachbüchern werden in 15 Minuten zusammengefasst

  • Seit neuestem auch Zusammenfassungen von Podcasts in Form von „Shortcasts“

  • Mitgliedschaft im Abo-Modell, aber zuvor eine kostenlose Probewoche

  • Bei monatlicher Zahlung 12,99 Euro

  • Bei jährlicher Zahlung 6,67 Euro im Monat

Udacity

Udacity ist eine englischsprachige Online-Lernplattform, die sich auf technische Fähigkeiten und berufliche Weiterbildung spezialisiert hat.

  • Breite Palette von Kursen und Programmen in Bereichen wie Künstliche Intelligenz, Data Science, Webentwicklung und Maschinelles Lernen

  • Kurse können einzeln erworben werden, aber auch ein Abo ist möglich

  • Preise für einzelne Kurse variieren je nach Umfang und Dauer zwischen 100 und über 1000 Euro

  • Vereinzelt gibt es auch kostenlose Kurse

  • Das Abo kostet monatlich 368,10 Euro

Duolingo

Mit Duolingo lernst du spielerisch neue Sprachen. Die Lernplattform gibt es sowohl als App als auch im Browser.

  • Angebot umfasst Kurse zu Englisch, Spanisch, Französisch und Italientisch

  • Angebot ist kostenlos, allerdings mit Werbeunterbrechungen

  • Es gibt auch eine kostenpflichtige werbefreie Version mit zwei kostenlosen Probewochen

  • Bei monatlicher Zahlung 14,99 Euro

  • Bei jährlicher Zahlung 6,49 Euro pro Monat

Le Wagon

Le Wagon ist führender Anbieter von Coding Bootcamps und bietet drei verschiedene Kurse für deinen Einstieg in die Tech-Branche an. 

  • Kurse: Webentwicklung, Data Science, Data Analytics

  • In Vollzeit (9 Wochen) oder Teilzeit (24 Wochen)

  • Für Quereinsteiger*innen geeignet

  • Praxisnaher Unterricht von Profis mit echten Projekten in kleinen Lerngruppen

  • Nach Abschluss des Kurses lebenslanger Zugriff zur Le Wagon Lernplattform

Immer mehr Arbeitgeber bieten ihren Mitarbeiter*innen Weiterbildungsmöglichkeiten in Form von E-Learning an. So kannst du das Geld für eine private Weiterbildung sparen. Oft nutzen Unternehmen dabei Learning-Management-Systeme (z. B. von rexx systems), die deine individuellen Fortschritte genau festhalten.

Tipps für erfolgreiches E-Learning

Zum krönenden Abschluss habe ich noch ein paar Tipps für dich, wie du am effektivsten mit E-Learning lernen kannst und wie du das meiste aus einer Lerneinheit herausholst.


Handy aus, Kopf an - So lernst du am besten:

  • Beseitige sämtliche Ablenkungen und schaffe dir eine ruhige Atmosphäre zum Lernen. Im Idealfall sitzt zu dabei an einem Schreibtisch, denn auf dem Sofa lernt es sich schlecht.

  • Setze dir feste Zeiträume, in denen du lernst und halte dich daran. Am besten geht das mit einem Lernplan, ähnlich wie ein Stundenplan in der Schule oder Uni. Plane dabei auch Pausen ein.

  • Mache ausreichend Pausen, um den Kopf freizubekommen und damit sich das Gelernte setzen kann. Am besten hilft ein kleiner Spaziergang rund um den Block mit viel frischer Luft.

  • Jeder braucht Erfolgsmomente. Setze dir dafür realistische Zwischenziele und sei stolz auf dich, wenn du diese erreicht hast.

  • Wiederhole regelmäßig das Gelernte, damit sich die Inhalte in deinem Langzeitgedächtnis festigen können.

Ein Foto von Jan Werk

Autor: Jan Werk

Jan ist seit Anfang 2018 für die webschmiede GmbH tätig und ständig auf der Suche nach aktuellen Trends und Informationen rund um die Themen Bewerbung und Karriere. Dadurch garantiert er, dass unsere Leser immer auf dem neuesten Stand sind. Als Teil des Marketing-Teams konzipiert, lektoriert, erstellt und optimiert er Fachartikel für Bewerbung.net, die-bewerbungsschreiber.de und weitere Bewerbungsportale und ist somit an jeder Phase der Content-Erstellung beteiligt.


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