Hebamme / Entbindungspfleger

Du möchtest Hebamme / Entbindungspfleger* werden? Finde in diesem Beitrag alles zu den Aufgaben, der Ausbildung und deinen Zukunftsaussichten als Hebamme. Für einen erfolgreichen Start in diesen abwechslungsreichen Beruf haben wir zudem kostenlose Bewerbungsvorlagen und -tipps für dich erstellt.

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Berufsbild Hebamme

Der Berufsalltag einer Hebamme ist vor allem von Verantwortung geprägt. Du musst eigenverantwortlich arbeiten und Entscheidungen treffen, die das Wohl von Mutter und Baby fördern und auf eine erfolgreiche Geburt hinarbeiten.

Aufgaben – Rund um die Schwangerschaft

Bei Voruntersuchungen ist Fingerspitzengefühl gefragt, beispielsweise wenn du den Bauch abtastest oder Ultraschalluntersuchungen durchführst. Du klärst die angehenden Mütter über Entwicklungen des Babys und den bevorstehenden Prozess auf und beantwortest ihre Fragen rund um die Schwangerschaft. Wichtig ist, dass du alle Behandlungsschritte in der Patientenakte (etwa dem Mutterpass o.ä.) schriftlich festhältst, damit später alles nachvollziehbar ist.


Das Leiten von Geburtsvorbereitungskursen kannst du als Hebamme ebenfalls übernehmen und gibst Müttern so die Chance, sich intensiv mit der Schwangerschaft zu beschäftigen. Du gibst ihnen dein Wissen und Tipps mit auf den Weg.

Geburtsprozess

Es muss rechtzeitig alles für den Geburtsprozess vorbereitet werden. Die Räumlichkeiten müssen mit Medikamenten ausgestattet werden und gereinigt sein. Falls die Wehen bei der Mutter nicht auf natürliche Weise einsetzen, musst du nachhelfen und diese künstlich einleiten. Sobald die Wehen starten, beginnen für dich stressige Stunden. Du musst ständig den Zustand von Mutter und Baby im Auge haben (z. B. Kontrolle der Herztöne) und dafür sorgen, dass sie sich gut aufgehoben fühlen.

Beim ersten Kind zieht sich die Geburt durchschnittlich über 12 bis 14 Stunden. Bei folgenden Geburten kann sich die Dauer auf knapp 7 Stunden verkürzen.

Grundsätzlich führst du den Geburtsprozess vollkommen selbstständig durch und darfst bestimmte Medikamente verabreichen, wenn nötig. Allerdings musst du Komplikationen frühzeitig erkennen, sodass im Notfall ärztliche Hilfe angefordert werden kann. Nicht immer können alle Komplikationen gelöst werden. Sei dir darüber bewusst, dass du im schlimmsten Fall mit Fehlgeburten oder dem Tod der Mutter rechnen musst.

Nachsorge nach der Geburt

Direkt nachdem das Baby auf die Welt gekommen ist, muss es medizinisch durchgecheckt werden. Du führst eine Neugeborenenuntersuchung durch (wiegen, waschen, Temperatur messen, usw.) und untersuchst das Kind auf Krankheiten oder Infektionen, bevor es wieder zurück zur Mutter darf. Der Zustand der Mutter muss zeitgleich überprüft und ihr Wohlbefinden festgestellt werden. Hier ist Teamwork angesagt.


Die Hygiene spielt während des ganzen Prozesses eine große Rolle. Nachdem das Wunder vollbracht ist und beide Patienten erstversorgt wurden, wird der Kreißsaal gereinigt und für die nächste Geburt vorbereitet. Du solltest kein Problem mit Blut oder Körperkontakt haben, denn damit wirst du es in jedem Fall zu tun bekommen.

Es ist bewiesen, dass eine umfassende Betreuung durch eine Hebamme zu weniger Frühgeburten oder medizinischen Eingriffen führt. Außerdem werden im Schnitt kürzere Krankenhausaufenthalte verzeichnet und Mütter geben an, häufiger zu stillen.

Anschließend betreust du die frisch gebackene Familie im Wochenbett. Das Wochenbett umfasst einen Zeitraum von 6 bis 8 Wochen, der vom abgeschlossenen Geburtsprozess bis zur Rückbildung der durch die Schwangerschaft bedingten körperlichen Veränderungen andauert. Du förderst zusätzlich die Bindung zwischen Mutter und Kind und versorgst die Eltern mit Tipps zur Pflege des Säuglings, zum Stillen, etc.


Um die Rückbildung zu fördern, kannst du als Hebamme ebenfalls Rückbildungskurse anbieten. Sie haben eine ähnliche Funktion und Ablauf wie die Fürsorge im Wochenbett.

Arbeitsbereiche – Hier wirst du eingesetzt

Als Hebamme kannst du in Krankenhäusern und (Kinder-) Kliniken auf verschiedenen Stationen arbeiten.

  • Kreißsaal

  • Wochenstation

  • Neugeborenenstation

  • Pflegestationen

Außerdem bietet sich dir die Möglichkeit, dich als freiberufliche Hebamme mit deinem eigenen Geburtshaus selbstständig zu machen, in der Schwangerschaftsberatung oder als Familienhebamme (teilweise in Privathaushalten) zu arbeiten.


Während deiner Arbeit solltest du immer angemessene Arbeitskleidung tragen. Dazu zählen Handschuhe und der für medizinische Berufe typische Schlupfkasack. Eventuell muss auch ein Mundschutz getragen werden, da Hygiene unabdingbar ist.


Die Arbeitszeiten sind vor allem in der Selbstständigkeit sehr flexibel und man kann die Dauer der einzelnen Schichten sehr schlecht abschätzen oder planen. Du musst mit Schicht-, Wochenend- und Feiertagsbereitschaft rechnen, was allerdings entsprechend entlohnt wird.

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Karriere als Hebamme

Ausbildung – Sorge für eine aufregende Zukunft

Die dreijährige Ausbildung zur Hebamme findet an speziellen Hebammenschulen statt. In Deutschland stehen rund 60 dieser Schulen zur Auswahl, doch die Plätze sind hart umkämpft.


Die Schulen sind an Klinken angeschlossen, sodass du nicht nur die theoretischen Inhalte lernst, sondern das ganze Wissen auch in praktischen Übungseinheiten durchsetzt. Es wird zuerst viel mit Modellen und Puppen gearbeitet, bevor du dein Können an den Patienten beweisen darfst.


Die Voraussetzung, um für die Ausbildung zugelassen zu werden, ist ein Realschulabschluss. Ein Hauptschulabschluss qualifiziert dich nur in Kombination mit einer abgeschlossenen mindestens zweijährigen Berufsausbildung oder mit der Erlaubnis als Krankenpfleger / Krankenpflegehelfer. Mit diesen Lehren kannst du außerdem die Ausbildungsdauer zur Hebamme verkürzen.

Weitere Voraussetzungen sind:

  • Medizinische Bestätigung der Eignung durch einen Arzt

  • Mindestalter von 17 Jahren

Mit dem 18.01.2020 wird die Voraussetzung von einem Realschulabschluss auf eine 12-jährige Schulbildung (also auf Fachabitur bzw. Abitur) hochgestuft.

Ausbildungsinhalte sind unter anderem:

  • Geburtshilfe & Gynäkologie

  • Hygiene

  • Krankheits- und Medikamentenlehre

  • Neugeborenen- und Säuglingspflege

  • Naturwissenschaftliche und medizinische Inhalte, z. B. Anatomie

  • Versorgung & Betreuung (Schwangerschaft, Wochenbett)

  • Pädagogik & Psychologie

  • Wochenbettpflege

Du schließt die Ausbildung mit einem staatlichen Examen ab, das sich aus praktischen, schriftlichen und mündlichen Prüfungsteilen zusammensetzt. Bestehst du dieses, darfst du dich staatlich geprüfte Hebamme nennen.

Weiterbildungsmöglichkeiten – Wähle deinen Favoriten

Gerade im medizinischen Bereich ist es wichtig, immer auf dem neuesten Stand zu bleiben und an Weiterbildungen teilzunehmen. Sie eignen sich jedoch nicht nur, um dein Fachwissen zu erweitern, sondern ebenfalls, um deine berufliche Position aufzubessern.

Familienhebammen

Du betreust Familien mit Risikofaktoren und stehst ihnen über einen längeren Zeitraum zur Verfügung, als es für normale Hebammen üblich ist. Es bedarf einer speziellen Betreuung und Fürsorge, die durch die Zusatzqualifikation einer Familienhebamme gewährleistet werden kann.

In folgenden Situationen kann eine Familienhebamme eingesetzt werden:

  • Mutter ist noch nicht volljährig

  • Familien mit Migrationshintergrund

  • Psychische oder chronische Erkrankungen in der Familie

  • Mutter erlitt Gewalterfahrungen

Kreißsaal- / Stationsleitung

Um an dieser Weiterbildung teilnehmen zu können, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Du musst eine abgeschlossene Berufsausbildung und mindestens zwei Jahre praktische Erfahrung vorweisen können. In speziellen Fällen kann es sein, dass du ein erweitertes Führungszeugnis einreichen musst.


Du lernst, was bei der Führung und Organisation einer Einrichtung und Mitarbeitern wichtig ist und wie mit dem neu erlangten betriebswirtschaftlichen Know-how für reibungslose Abläufe gesorgt wird.

Existenzgründung

Das freiberufliche Arbeiten oder die Eröffnung eines eigenen Geburtshauses sind der Traum vieler angehender Hebammen. Du brauchst keine spezielle Weiterbildung, um freiberuflich zu arbeiten, allerdings wird ständige fachliche Weiterbildung geraten.


Du benötigst natürlich das entsprechende betriebswirtschaftliche Wissen, um deine eigene Einrichtung mit Erfolg zu führen. Oft kann ausreichend Praxiserfahrung genügen, andernfalls solltest du über eine Weiterbildung in diesem Gebiet nachdenken.

Studium

Ein betriebswirtschaftliches oder Managementstudium können hilfreich sein, um Führungspositionen anzustreben. Voraussetzung für die Zulassung zum Studium ist die Fachhochschulreife. Informiere dich ausführlich zu den Inhalten und möglichen Kosten der einzelnen Studiengänge.


Es gibt den speziellen Studiengang Hebammenkunde, der in Vollzeit eine Dauer von vier Jahren einnimmt. Anschließend an den Bachelor kannst du einen Master in diesem Bereich machen. 

Falls du in eine ähnliche inhaltliche Richtung gehen möchtest, bieten sich dir folgende Möglichkeiten:

  • Pädagogik

  • Pflegewissenschaften / Gesundheitsmanagement

  • Medizin

Gehalt – Das verdient eine Hebamme

Beim Gehalt wird sowohl in der Ausbildung als auch im späteren Berufsleben zwischen tariflicher und nicht tariflicher Vergütung unterschieden.

Im öffentlichen Dienst erfolgt die Entlohnung nach einem staatlich festgelegten Tarif, der von folgenden Faktoren abhängt:

Arbeitgeber in privaten Einrichtungen sind nicht an die staatlichen Vorgaben gebunden und zahlen dementsprechend oft weniger. In der Selbstständigkeit bist du zwar dein eigener Chef, setzt dich allerdings einem gewissen finanziellen Risiko aus, da du hohe Ausgaben für Versicherungsbeiträge hast und deine Einnahmen von der Anzahl der Aufträge abhängen.

Deine Ausbildungsvergütung ist nach Lehrjahren gestaffelt und steigt mit jedem Jahr. Durch die Ansammlung von Berufserfahrung und verschiedenen Weiterbildungen kannst du es ebenfalls anheben. Außerdem gibt es für Überstunden, Nachtschichten und Feiertagsarbeit ordentliche Gehaltszuschläge.

Ausbildungsgehalt Hebamme
Gehaltsvergleich Hebamme

Bewerbung als Hebamme

Wie du in der Überschrift schon bemerkt hast, gibt es neben der Berufsbezeichnung Hebamme auch den Begriff Entbindungspfleger. Bei deiner Jobsuche in Stellenbörsen solltest du unbedingt beide Bezeichnungen verwenden.

Andernfalls könntest du nicht alle Jobangebote bekommen. Ein weiteres Synonym wäre Geburtshelferin oder im Englischen Midwife.


Um in den Beruf zu starten, ist der nächste Schritt die Bewerbung für die Ausbildung. In einigen Hebammenschulen sind für die Bewerbung entsprechende Bewerbungsbögen auszufüllen. Sollte dies nicht der Fall sein, kannst du die standardmäßigen Bewerbungsunterlagen (Anschreiben, Lebenslauf und Anhang) nutzen.


Egal, ob du dich für die Ausbildung oder um eine ausgeschriebene Stelle bewirbst, sollte das Anschreiben individuell und aussagekräftig sein, um deinen Wunscharbeitgeber zu überzeugen. Außerdem dürfen in deinen Unterlagen keine Fehler, wie z. B. Rechtschreib-, Grammatik oder Formatierungsfehler, auftauchen.

Für Berufseinsteiger oder Ausbildungsanfänger ist es sinnvoll, sich neben den Standardunterlagen zusätzlich für ein Deckblatt mit einem professionellen Bewerbungsfoto zu entscheiden. Sie werten deine Bewerbung auf und verleihen ihr das gewisse etwas.

Im besten Fall überzeugst du mit deiner Bewerbung und wirst zu einem persönlichen Auswahl- oder Vorstellungsgespräch eingeladen. Darauf solltest du dich ausgiebig vorbereiten und dir z. B. eigene Fragen überlegen.

Bewerbungstipps – Ein erfolgreicher Start in den Job

Falls du beim Formulieren unsicher bist oder noch nicht so richtig weißt, was du inhaltlich im Anschreiben unterbringen sollst, kannst du dich gerne an den folgenden acht Fragen orientieren. Wichtig ist, dass du die Antworten individuell für dich und an das Unternehmen, bei dem du dich bewirbst, anpasst.

Nutze diese Fragen zur Inspiration: 

  • Wieso möchtest du den Beruf Hebamme ausüben?

  • Wieso bewirbst du dich bei diesem Unternehmen?

  • Kannst du bereits Erfahrungen vorweisen?

  • Was möchtest du aus der Praxis lernen?

  • Warum möchtest du mit Menschen / Babys arbeiten?

  • Hast du ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein?

  • Welche Eigenschaften qualifizieren dich für diesen anspruchsvollen Beruf?

  • Bist du flexibel, belastbar und hast kein Problem mit Blut und körperlichem Kontakt?

Gute Noten in Biologie, Chemie und Deutsch machen sich zusätzlich gut in deiner Bewerbung. Füge deiner Bewerbung um eine Ausbildungsstelle deine letzten Zeugnisse bei. Für Berufseinsteiger macht es Sinn, ein aussagekräftiges Ausbildungszeugnis hinzuzufügen. Das Gleiche gilt für berufserfahrene Hebammen und ihre Arbeitszeugnisse.

Der Beruf Hebamme passt zu dir, wenn …

  • … du über Sensibilität und Einfühlungsvermögen verfügst.

  • … du Interesse an Naturwissenschaften (vor allem Biologie) und Anatomie hast.

  • … du kommunikativ und kontaktfreudig bist.

  • … Konzentration und Sorgfalt zu deinen Eigenschaften zählen.

  • … du Geduld beweisen kannst und in stressigen Situationen ruhig bleiben kannst.

  • … du flexibel bist und Leistungsbereitschaft zeigst.

  • … du gute organisatorische Fähigkeiten besitzt.

  • … du dich ständig weiterbilden möchtest.


Ein Foto von Ben Dehn

Autor: Ben Dehn

Ben entschied sich nach seinem Lehramtsstudium dazu, seinen Weg zunächst im Journalismus zu bestreiten. Nach sieben Jahren bei Print, Online und Radio heuerte er 2013 bei der webschmiede GmbH an und betreute im „Die Bewerbungsschreiber“ Team Personen auf sämtlichen Hierarchieebenen. Durch seine Tätigkeit konnte er sein Know-how im Karrierebereich stetig vertiefen. Heute schreibt Ben Dehn hilfreiche Fachartikel, hält Vorträge und gibt Interviews, Workshops & Seminare.


Zu Bens Autorenprofil

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