In einer Kooperation mit dem Zentrum für ökonomische Bildung der Ruhr-Universität Bochum und bewerbung.net, dem Bewerber-Portal der webschmiede GmbH, ist von Oktober 2014 bis März 2015 eine Umfrage zu dem Thema Qualität von Bewerbungen durchgeführt worden. Sinn und Zweck dieser Erhebung war es, eine Einschätzung zu dem Ist-Zustand der Qualität von Bewerbungen sowie zu den Wünschen der Verantwortlichen aus dem Human Ressourcing zu erhalten.
Qualität von Bewerbungen in Deutschland
- Umfrage deckt die geheimen Wünsche der Personaler auf
- Die Ergebnisse zeigen ein vernichtendes Urteil!
- K.O.-Kriterien
- Was ein gutes Anschreiben ausmacht…
- Wird ein Deckblatt benötigt?
- Was Personaler im Lebenslauf sehen wollen…
- Der Stellenwert eines Motivationsschreibens
- Ein oft vergessener Punkt: Die Optik!
- Überall diese Prozente!
- Reduzieren wir einmal das Ergebnis auf das Wesentliche
Umfrage deckt die geheimen Wünsche der Personaler auf
Die Ergebnisse zeigen ein vernichtendes Urteil!
78,6 % der Befragten sehen einen deutlichen Verbesserungsbedarf hinsichtlich der Qualität von Bewerbungen. Während 67 % der Personaler angaben, dass über 40 % der Bewerbungen, die bei Ihnen eingingen, Fehler aufwiesen, werden bei 44,4 % der Teilnehmer über 60 % der Bewerbungen bei der ersten Prüfung aussortiert.
Das erste Ziel von dir als Bewerber sollte es zunächst sein, mit der Bewerbung so positiv aufzufallen, dass du bereits die erste Sichtung der Unterlagen überstehst. Allerdings scheinen Bewerber derzeit nicht unbedingt den Nerv der Personalverantwortlichen zu treffen. Fast die Hälfte der befragten Personaler (46,4 %) gab an sich maximal 40 % der eingehenden Unterlagen detailliert anzusehen.
Zunächst sind das viele Zahlen auf einmal – was haben die bitte mit der Qualität von Bewerbungen in Deutschland zu tun? Ganz einfach, es sind vernichtende Zahlen. Ein Großteil der Bewerbungen weisen Fehler auf und werden bereits aussortiert, noch bevor ein genauerer Blick auf den Bewerber geworfen wurde!
K.O.-Kriterien
Kriterien, die zu einem direkten Aussortieren der Bewerbungsunterlagen führen können, sind sogenannte K.o. – Kriterien. Angeführt wird die Liste dieser Fehler von Rechtschreib- und Grammatikfehlern (68,2 %), dem fehlenden Unternehmensbezug (67,3 %), eindeutigen Musteranschreiben (52,3 %) sowie unvollständigen/fehlenden Unterlagen (43 %).
Ebenso stellt sich die Frage, wieso noch so viele der versendeten Anschreiben Muster oder Standardanschreiben sind, obwohl mehr als häufig vor deren Copy-Paste-Verwendung gewarnt wird. 45,3 % der befragten Personaler gab an, dass mindestens 40 % der Anschreiben, die sie erreichen, eindeutig kopierte Musteranschreiben sind. Wenn du jedoch denkst, dass Experten viel erzählen können, wenn der Tag lang ist: 83,2 % der befragten Personaler geben an, dass Musteranschreiben oder vorformulierte Standardanschreiben die Chancen des Bewerbers erheblich verringern.
Was ein gutes Anschreiben ausmacht…
… sind ganz einfache Sachen. Gleichwohl viele auf die Verwendung der DIN 5008 beim Bewerbungsschreiben schwören, ist für 76,9 % der Personalverantwortlichen diese Norm unwichtig. Wichtiger ist, dass das Anschreiben die Länge einer DIN-A4 Seite nicht überschreitet (89,7 %).
Ebenso sollten Stellenanzeigen oder Stellenangebote richtig gelesen und konkret auf das Unternehmen Bezug genommen werden – denn 68,2 % der Personaler sehen dort einen Verbesserungsbedarf. Rechtschreib- und Grammatikfehler (58,9 %) gilt es überdies zu vermeiden und Individualität (65,4 %) mit einzubringen. Wer das beherzigt, braucht keinen guten Kontakt im Management, sondern kann auch so überzeugen.
Wird ein Deckblatt benötigt?
Ein Deckblatt ist nicht verpflichtend. Gut gestaltet bietet es aber für 60,6 % der Personaler einen großen Mehrwert. Daher solltest du dir im Vorfeld überlegen, ob du deinen Bewerbungsunterlagen ein gut gestaltetes Deckblatt hinzufügst.
Was Personaler im Lebenslauf sehen wollen…
… ist kein Kunststück und auch kein besonderer Zaubertrick. Dennoch geben nur 56,2 % der Personaler an, übersichtliche Lebensläufe zu erhalten. Um das zu ändern und die Qualität zu steigern, solltest du die Formatierung beachten.
65,4% der Personaler bevorzugen ein Lebenslauf in tabellarische Form und mit deiner letzten Anstellung beginnen – also einen rückwärtschronologischen Aufbau (72 %) wählen. Kurze Stichpunkte zu deinen wichtigsten Aufgaben während einer Tätigkeit (72 %) sind ebenfalls ratsam.
Der Stellenwert eines Motivationsschreibens
Die sogenannte dritte Seite der Bewerbung, besser bekannt als Motivationsschreiben, ist für viele Bewerber relatives Neuland. Es kommt jedoch immer häufiger vor, dass Unternehmen neben dem Anschreiben ein Motivationsschreiben von ihren Bewerbern haben möchten.
Solltest du dich gefragt haben, wie sinnvoll die dritte Seite für dich und deinen künftigen Job ist: Rund 62,5 % der Personaler geben an, dass ein Motivationsschreiben den Ausschlag bei knappen Entscheidungen geben kann.
Ein oft vergessener Punkt: Die Optik!
62,9 % der Personalverantwortlichen geben an, dass die an sie gerichteten Bewerbungsunterlagen meist optisch ansprechend gestaltet sind. Dabei kann bei der gleichen Qualifikation der Bewerber für 66,4 % die Optik zu einem wichtigen Entscheidungsmerkmal werden.
Wenn du überdies hinaus deine Unterlagen geschickt layoutest, kannst du dem Personaler deines künftigen Arbeitgebers die Sichtung der Unterlagen erleichtern (92,5 %).
Überall diese Prozente!
Reduzieren wir einmal das Ergebnis auf das Wesentliche
Die Personalverantwortlichen in Deutschland sehen einen deutlichen Verbesserungsbedarf hinsichtlich der Qualität der Bewerbungsunterlagen. Dabei ist es egal, ob du die Unterlagen per Mail oder mit der Post versendest oder ob du dich für eine Ausbildung oder eine Führungsposition bewirbst. Wenn du die genannten Punkte beachtest und die Tipps beherzigst, kann dir deine Bewerbung den Weg ins Vorstellungsgespräch ebnen!
Du willst dir persönlich die Ergebnisse der Umfrage ansehen? Kein Problem: