Bewerbung 2024 – Passive Jobsuche jetzt auch anonym

„Einfach Lebenslauf hochladen“ lautet der aktuelle Werbeslogan von Indeed. Auch andere Portale, wie StepStone oder Monster, bieten mit Lebenslauf-Datenbanken eine Möglichkeit für Arbeitgeber, sich auf die Suche nach geeigneten Kandidat*innen zu begeben. Diese wiederum können sich, nachdem der Lebenslauf erst einmal hochgeladen wurde, entspannt zurücklehnen und müssen lediglich auf eingehende Anfragen reagieren.

Ein Beitrag von Stefan Gerth

Bringt eine passive Bewerbung denn überhaupt etwas?

Statistisch betrachtet ist das Thema relevanter, als du vielleicht vermutest. Lebenslauf-Datenbanken erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Zum aktuellen Zeitpunkt lassen sich bereits 7 % aller durch Recruiting-Maßnahmen generierten Einstellungen in Deutschland auf Lebenslauf-Datenbanken zurückführen.


Wenn du deinen CV bereits in einer Lebenslauf-Datenbank hinterlegt hast, kennst du vielleicht auch die Situation, dass die bei dir eingehenden Anfragen nicht unbedingt mit deinem eigentlichen Gesuch übereinstimmen oder selbst dann Anfragen bei dir eintreffen, wenn du gar nicht (mehr) auf Jobsuche bist.


Die Qualität der potenziellen Anfragen mal außen vor gelassen: Sicherlich haben Indeed, StepStone, Monster und Co. Tausende Unternehmenskunden, die auf deinen Lebenslauf aufmerksam werden können. So einfach und verlockend es auch klingen mag, die Sache hat einen großen Haken: jeder Mensch, der registriert ist, kann deinen Lebenslauf dort vollumfänglich einsehen.

Kann ich mich auch anonym passiv bewerben?

Unsere Kolleg*innen vom Online-Bewerbungsservice „Die Bewerbungsschreiber“ haben bereits vor einiger Zeit ein Portal namens Workship geschaffen, was zwar oberflächlich betrachtet einer Lebenslauf-Datenbank nahekommt und vergleichbare Möglichkeiten für Jobsuchende und Arbeitgeber bietet, im Kern jedoch wesentliche Unterschiede zum Althergebrachten aufweist:


Bei Workship lädst du einfach deinen Lebenslauf hoch und kannst daraufhin von Unternehmen gefunden werden. So weit, so gleich. Allerdings wird anhand der Inhalte aus deinem Lebenslauf ein anonymes Profil erstellt. Kein Foto, keine Kontaktdaten, keine Namen von Arbeitgebern oder Ausbildungsstätten. Der Fokus liegt einzig und allein auf deinen Qualifikationen, deiner Arbeitserfahrung und Expertise, die anhand von Job-Positionen, Tätigkeitsschwerpunkten, gesamter Berufserfahrung, spezifischer Branchenerfahrung und vorhandenen Skills zu erkennen sind.


Somit ist eine Lösung geschaffen worden, die die passive Jobsuche sehr einfach und schnell möglich macht – nur eben endlich anonym, diskriminierungsfrei und sozial gerecht. Alles, was du brauchst: deinen Lebenslauf. Alles, was du tun musst: deinen Lebenslauf hochladen.


Arbeitgeber nutzen Workship für die Personalsuche und können dir eine Anfrage senden. Auch hierbei fällt Workship positiv auf: wenn jemand bei dir anfragt, erhältst du die Nachricht oder E-Mail nicht von der jeweiligen Person direkt, sondern vom Workship-Team. Darin siehst du im Vorhinein, wer sich dein vollständiges Profil anschauen möchte bzw. welches Unternehmen sich für dich interessiert. Da die Datenhoheit auf deiner Seite liegt, entscheidest du, ob du deine vollständigen Profil-Inhalte sichtbar machen möchtest und für eine Kontaktaufnahme bereit bist.

Ist Workship ein soziales Karrierenetzwerk wie XING & LinkedIn?

XING und inzwischen vor allem auch LinkedIn werden im deutschsprachigen Raum immer beliebter, oder sagen wir eher belebter: Laut offiziellen Angaben hat XING im DACH-Raum 21,3 Mio. Nutzer auf der Plattform, LinkedIn kommuniziert aktuell 19 Mio. Nutzer. Beide Plattformen werden von vielen aktiven Nutzer*innen intensiv zur Jobsuche genutzt. Doch sind dies meist eher jene Kandidat*innen, die so oder so offen mit ihrem Bewerbungsvorhaben umgehen, da sie zum Beispiel arbeitslos sind, eine Kündigung erhalten oder selbst gekündigt haben.


Wer sein Vorhaben jedoch erst einmal noch nicht ins Internet posaunen möchte, agiert bei XING und LinkedIn in der Regel etwas zaghafter. Zwar kannst du dort festlegen, dass dein Status „offen für Angebote“ nur für Recruiter*innen sichtbar ist. Allerdings ist dies eine allgemeingültige Einstellung. Es reicht aus, dass ein Mensch aus deinen Kontakten oder Gruppen mit der/dem Recruiter*in vernetzt ist – wenn dies dann auch noch deine Arbeitskolleg*innen oder gar Chef*innen sind, ist es mit der Geheimhaltung womöglich schneller vorbei, als du „soziales Karrierenetzwerk“ sagen kannst.


Workship ist kein soziales Netzwerk, sondern das erste spezialisierte Tool, das von vorne bis hinten aus Sicht von Bewerber*innen aufgebaut wurde und genau einen Zweck verfolgt und erfüllen soll: die passenden Menschen miteinander verbinden und dabei einen direkten Austausch auf Augenhöhe ermöglichen. Wer jetzt an Partnerbörsen denkt, liegt gar nicht mal so sehr daneben.

(K)ein Date mit dem Arbeitgeber

Wie Parship es auf dem Dating-Markt vormacht, verfolgt man bei Workship einen qualitativen Ansatz: Das Ziel ist es, nachhaltige Beziehungen aufzubauen – genauer gesagt: langfristige Beschäftigungen von Arbeitnehmer*innen bei Unternehmen. Dabei sollen Kosten keine Hürde für kleinere Unternehmen darstellen. Nur im Fall einer bestätigten Kontaktanfrage, also beidseitigem Interesse an einem persönlichen Austausch, entstehen Kosten auf der Arbeitgeberseite.


Das soll sicherstellen, dass Unternehmen nicht unzählige Kontaktanfragen wie bei XING oder LinkedIn stellen, sondern sich vielmehr auf wenige geeignete Kandidatinnen fokussieren. Auf der anderen Seite ist Workship daran gelegen, dass Kandidat*innen ihre Kontaktdaten nur dann freigeben, wenn ein ernsthaftes Interesse an dem Unternehmen besteht.

Die webschmiede GmbH betreibt unter dem Label „Die Bewerbungsschreiber“ seit mehr als 12 Jahren einen Bewerbungsservice und hat bereits über 55.000 jobsuchende Kund*innen betreut. Aus dem immensen Erfahrungsschatz wuchs die Idee für Workship. Man wollte ein Tool für bessere Wege in oftmals ineffizienten und kostspieligen Stellenbesetzungen anbieten. Nur dass dabei von der ersten Sekunde an die Perspektive der Bewerber*innen eingenommen wurde, um die bekannten Probleme, Ängste und Frustrationen aufzulösen.

Die Vorteile für Bewerber*innen liegen auf der Hand: es besteht vollkommene Datenhoheit auf Bewerber*innenseite. Die Freigabe der Kontakt- sowie der weiteren personenbezogenen Daten erfolgt allein durch sie und nur bei aktiver Zustimmung. Zudem ist bis zu diesem Punkt eine Diskriminierung anhand von Aussehen, Alter, Geschlecht, Herkunft usw. nicht möglich, was somit einen hohen social impact mit sich bringt und durch die Teilnahme als Fellow im aktuellen Batch des Inkubators Impact Factory in Duisburg bestätigt wird. Ein weiterer, nicht ganz unwichtiger Vorteil: Workship ist ohne Einschränkungen für alle jobsuchenden Menschen kostenlos nutzbar.

Eigene Bewerbungsbemühungen werden nicht obsolet

An dieser Stelle sei erwähnt, dass das Portal Workship derzeit noch im Aufbau ist. Vor allem werden noch Unternehmenskunden gesucht. Mitunter ist daher Geduld gefragt und man sollte als Bewerber*in nicht davon ausgehen, dass sämtliche Bewerbungsbemühungen durch eine Anmeldung auf dem Portal obsolet werden. Trotzdem lässt sich schon jetzt folgendes festhalten: die Anonymität macht das Portal für Bewerber*innen attraktiv und es wird somit eine große Hürde abgebaut. Aktuell registrieren sich mehr und mehr Nutzer*innen, was wiederum die Attraktivität für Unternehmen steigert. Zum aktuellen Zeitpunkt wurden bereits über 7.500 Profile und über 700 Kontakte zwischen Kandidat*innen und Unternehmen generiert.

Zukunft von Workship

Selbst wenn du aktuell als Bewerber*in noch keinen Erfolg mit Workship haben solltest, sicherst du dir zum jetzigen Zeitpunkt mit deiner Registrierung einen lebenslangen, kostenlosen Zugang. Zudem hat die webschmiede GmbH mit dem Portal Workship in Zukunft noch viel vor. Die Vision ist es, die richtigen Arbeitnehmer*innen mit den richtigen Unternehmen schnell und auf einfachem Wege zusammenzubringen.


Zuletzt wurde die Optik der Profile nochmals überarbeitet und ein Kurzprofil-Bereich geschaffen, der auf einen Blick erkennbar macht, wie gut Profil und vakante Stelle zusammenpassen. Du kannst dich für konkrete Jobs finden lassen und dabei auch festlegen, in welchen Branchen du arbeiten möchtest und was dein aktuelles Gehalt ist bzw. wo deine Gehaltsvorstellung liegt.


In Zukunft werden mit Sicherheit weitere Features folgen, die den Nutzen von Workship noch weiter steigern. Doch ist bereits jetzt mit dem Aspekt der anonymen, passiven Bewerbung ein mehr als attraktiver und zukunftssicherer Ort geschaffen worden, an dem die Daten bei den Menschen bleiben dürfen, denen sie gehören. Prädikat: besonders wertvoll.


Ein Foto von Stefan Gerth

Autor: Stefan Gerth

Stefan hat sich während seines Studiums der Wirtschaftswissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum intensiv mit dem Thema Bewerbung beschäftigt. So entstand die Idee, ein Unternehmen zu gründen. Eine Idee, die er in 2011 realisiert hat. Stefan ist Gründer und Geschäftsführer der webschmiede GmbH (Die-Bewerbungsschreiber.de & Bewerbung.net), schreibt seit Jahren Fachbeiträge und gibt Interviews zum Thema professionelle Bewerbungsunterlagen.


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