Erzieher*in - Berufsbild

Der Beruf als Erzieher*in spricht dich an? Dann erfahre hier, welche Voraussetzungen du erfüllen musst, um diesem Job gerecht zu werden. Außerdem stellen wir dir einen möglichen Tagesablauf, Aufgabenbereiche und Karriereaussichten vor.

Wir haben dir die wichtigsten Informationen zum Thema in unserem YouTube-Video zusammengefasst. Jetzt anschauen:

Voraussetzungen

Das Interesse an der Betreuung von Kindern und Jugendlichen sowie ein soziales Wesen allein befähigen dich nicht zur Ausübung des Berufs als Erzieher*in. In der Regel wird mindestens ein mittlerer Schulabschluss benötigt, um die Ausbildung anzutreten. Die Lehre selbst erfolgt dann an Fachschulen oder Fachakademien sowie Berufskollegs. Doch auch diverse Studiengänge gewähren dir den Einstieg in dieses Segment.

Soft Skills

Es gibt diverse Soft Skills, die dich zu einem / einer geeigneten Erzieher*in machen. Diese Eigenschaften beziehen sich auf deinen Charakter und deine Persönlichkeitsmerkmale und geben Aufschluss über deine sozialen Kompetenzen. Sie sind trainierbar und hängen nicht von fachspezifischen Kriterien ab.


Wichtige Soft Skills für Erzieher*innen sind:

  • Flexibilität: Das Alter der Kinder, die unter deiner Obhut stehen, variiert. Dadurch ist es von großer Wichtigkeit, dass du dich an jede Altersgruppe anpassen kannst. Außerdem solltest du im Stande sein, dich auf die verschiedenen Persönlichkeiten und Temperamente deiner Schützlinge einzustellen und dich auf jedes Kind individuell einzulassen.

  • Verantwortungsbewusstsein: Die Kinder sollen von dir lernen und sind auf dich als autoritäre Person angewiesen. Daher solltest du deiner Zuständigkeit gerecht werden.

  • Einfühlungsvermögen: Insbesondere kleine Kinder sind sensibel. Sie können sich womöglich noch nicht richtig artikulieren und brauchen eine Menge Verständnis und Zuneigung.

  • Belastbarkeit: Je nach Anzahl an Kindern, für die du verantwortlich bist, kann es gerne auch mal laut und stressig werden. Daher gilt es, immerzu einen klaren Kopf und die Ruhe zu bewahren. Impulsivität und cholerisches Verhalten sind in diesem Beruf absolute No-Gos.

  • Zuverlässigkeit: Als Aufsichtsperson musst du stets Pünktlichkeit gewährleisten und deine Aufgaben gemäß der an dich gestellten Erwartungen erfüllen.

  • Geduld: Für manche Aufgaben benötigen Kinder mehrere Anläufe - daher gilt es, dich nicht aus der Fassung bringen zu lassen. Auch manche Prozesse können länger andauern. Gib deinen Schutzbefohlenen daher die Zeit, die sie brauchen.

  • Kontaktfreudigkeit: Beim Beruf als Erzieher*in musst du dich darauf einstellen, dass dir die Kinder auf mal sehr nahe kommen. Du solltest deshalb kein Problem mit ihren Kontaktversuchen haben uns sie auch darin bestärken, sich mitzuteilen.

  • Talent zum Multi-Tasking: Zumindest in größeren Gruppen kann es gerne einmal vorkommen, dass direkt drei Kinder auf einmal deine Aufmerksamkeit fordern. Verliere daher nicht den Fokus und versuche, "alles unter einen Hut zu bringen".

Hard Skills

Während Soft Skills in der Persönlichkeit eines Menschen verankert sind, beziehen sich die Hard Skills auf rein fachliche Kompetenzen. Gemeint sind damit erlangte Abschlüsse und besondere angeeignete Expertise in bestimmten Themengebieten. Als sozialer Beruf beruht der Job als Erzieher*in zwar mehr auf den sozialen Fähigkeiten, dennoch gibt es ein paar Hard Skills, die dir auch hier zu Gute kommen können.


Dazu gehören:

  • Sprachkenntnisse (zum Beispiel das Beherrschen verschiedener Fremdsprachen oder auch der Gebärdensprache)

  • Teilnahme an pädagogischen Fortbildungen

  • Expertise in Bezug auf Institutionen und Behörden

  • Erlangter Schulabschluss (in der Regel mindestens mittlere Reife)

  • logopädisches Gutachten

  • Polizeiliches Führungszeugnis

  • Gesundheitsnachweis

Soziale und pädagogische Berufe, so auch die Tätigkeit als Erzieher*in, weisen eine außerordentliche Zukunftsbeständigkeit auf. Personal wird in diesem Segment jederzeit benötigt, woraus resultiert, dass du stets eine Anstellung finden wirst. Kinder unter drei Jahren haben zudem einen Anspruch auf einen Platz in einer Kindertageseinrichtung.

Arbeitsalltag

Erzieher*innen sind in sämtlichen Einrichtungen anzutreffen, in denen Kinder und Jugendliche betreut werden. In erster Linie sind dies Kindergärten, aber auch Heime und Ganztagsschulen. Ihre Tätigkeiten hängen dabei insbesondere vom Alter der Kinder sowie ihren mentalen Verfassungen ab. Wir zeigen dir, welche Aufgaben auf dich zukommen und wie ein normaler Arbeitstag für dich aussehen wird.

Du hast es eilig? Dann lade dir hier unseren Steckbrief mit allen wichtigen Informationen zum Beruf herunter.

Aufgaben

Als Erzieher*in bist du sehr viel mehr als nur eine Aufsichtsperson. Stattdessen bist du Koch / Köchin, Pädagoge / Pädagogin und Entertainer*in zugleich.


Einige deiner Aufgaben haben wir dir hier zusammengefasst:

  • Förderung der Entwicklung der Kinder

  • Vorbereitung von Mahlzeiten

  • Wickeln und Füttern (bei Säuglingen und Kleinkindern)

  • Betreuung des Mittagsschlafs

  • Organisation von Aktivitäten

  • Erstellung von Erziehungsplänen

  • Führen von Elterngesprächen

  • Beobachten von Verhalten, Befinden und Entwicklungsstand der Kinder

Damit du dir deinen Ablauf im Beruf besser vorstellen kannst, haben wir dir eine exemplarische Routine zusammengestellt. 


Ein Tag als Erzieher*in im Kindergarten kann beispielsweise so ablaufen:

  • 7:30-8:00 Vorbereitung für den Tag

  • 8:00-8:30 Ankunft der Kinder

  • 8:30-9:00 Begrüßung der Kinder (Stuhlkreis)

  • 9:00-12:30 Spielzeit, Beschäftigung der Kinder

  • 12:30-13:00 Mittagessen 

  • 13:00-14:00 Mittagsschlaf

  • 14:00-15:30 Weitere Beschäftigung, Spielzeit

  • 15:30-16:00 Stuhlkreis

  • 16:00 Abholung der Kinder

Als Erzieher*in leistest du einen großen Beitrag, Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen zu prävenieren. In diesem Beruf hast du eine Vorbildfunktion und handelst nach Eigenschaften wie Empathie und Authentizität.

Arbeitsbereiche

Pädagogische Einrichtungen mit Bedarf an Fachpersonal gibt es reichlich. Die Aufgaben in den verschiedenen Institutionen können dabei variieren. Auch die Anforderungen an die Erzieher*innen können sich unterscheiden. Während in einer Tagesstätte die Betreuung der Kinder im Vordergrund steht, fokussieren sich Jugendzentren zum Beispiel auf den Freizeitausgleich von Jugendlichen.


Hier findest du eine Übersicht verschiedener Stellen:

  • Krippe: In der Regel sind Krippen für Kinder ab einem Alter von vier Monaten bis drei Jahren geeignet. Diese Einrichtung deckt die Grundbedürfnisse ihrer kleinen Schützlinge ab. Dazu gehören Schlaf, Sicherheit, gesunde Ernährung und auch emotionale Wärme. Die Zuwendung der Babys und Kleinkinder steht hier an erster Stelle.

  • Kindertagesstätte: Die in der Kurzform als "KiTa" bezeichnete Einrichtung leistet Unterstützung von Familien durch die Betreuung der kleinsten Mitglieder unserer Gesellschaft. Die Kinder werden hier nicht nur beaufsichtigt, sondern werden im sozialen Umgang mit Gleichaltrigen gefördert und können sich kreativ betätigen sowie ihre motorischen Fähigkeiten durch Spiele und Sport stärken. Die Schützlinge dieser Institution sind durchschnittlich drei bis sechs Jahre alt.

  • Kinder- und Jugendheime: Da einige Kinder und Heranwachsende von ihren Eltern verstoßen wurden, keine Erziehungsberechtigten (mehr) haben oder Mutter und Vater nicht in der Lage sind, sich um sie zu kümmern, gibt es Heime. In denen bekommen sie die Unterstützung, Förderung und Zuwendung, die sie benötigen. Heimarbeitende übernehmen soweit es eben möglich ist, die Elternrolle. Dies umfasst die Fürsorge der Schutzbefohlenen. Dazu gehören unter anderem das Organisieren von Freizeitaktivitäten, Hilfestellung in sämtlichen Angelegenheiten sowie Beistand bei Arztbesuchen und mehr.

  • Wohngruppen für Kinder und Jugendliche: Anders als bei Heimen, sind Wohngruppen kleiner und insbesondere für solche Minderjährigen vorgesehen, die aus schwierigen familiären Verhältnissen stammen. Ist das Zusammenleben im eigentlichen Zuhause nicht mehr problemlos möglich, so ist dies eine geeignete Anlaufstelle. Hier bekommen die Heranwachsenden Unterstützung und Struktur in ihrem Alltag.

  • Jugendzentren: Synonyme dieses Oberbegriffs sind Jugendtreff und Jugendhaus. Sie bieten einen Treffpunkt für Heranwachsende, um gemeinsam Zeit zu verbringen. Erzieher*innen betreuen die Verabredungen und bieten auf das Alter der Jugendlichen angepasste Programme an. Dazu gehören Workshops, Beratungen oder Beschäftigungen wie gemeinsames Kickern.

  • Therapieeinrichtungen: In diesen Institutionen obliegt den Erzieher*innen neben der Zusammenarbeit mit allen beteiligten Abteilungen (dazu gehören das Pflegepersonal, die Ärzt*innen usw.) auch die alters- und situationsbedingte Beschäftigung der Kinder und Jugendlichen. Auf der Liste an Aufgaben steht außerdem ihre Vorbereitung und Begleitung bei Unannehmlichkeiten (bspw. Untersuchungen und Operationen). Doch auch die Auswahl sowie Gestaltung der genutzten Räumlichkeiten und des Spielmaterials stehen in deiner Verantwortung. Nicht zuletzt betreibst du auch Öffentlichkeitsarbeit und berätst die Erziehungsberechtigten.

  • Ganztags- oder Halbtagsbetreuung: Diese findet beispielsweise in Schulen statt. Bei dieser Einrichtung bist du ein*e wichtige*r Ansprechpartner*in sowohl für die Kinder, als auch deren Eltern und für die Lehrkräfte. 

Karriere als Erzieher*in

Hast du dich für den Beruf als Erzieher*in entschieden, bedeutet das nicht, dass du lediglich eine Position ausüben kannst. Der Beruf als Erzieher*in bietet verschiedene Möglichkeiten, die Karriereleiter zu erklimmen. 


Wie diese aufgebaut sein kann, zeigen wir dir hier:

  • Mindestens mittlerer Schulabschluss

  • Ausbildung zum / zur Erzieher*in

  • Nach abgeschlossener Ausbildung in Kombination mit einer Zusatzprüfung kannst du eine Hochschule besuchen (mögliche Studiengänge: z.B. Pädagogik, Soziale Arbeit und Sozialpädagogik)

  • Nach abgeschlossenem Studium besteht die Möglichkeit der Leitung einer Einrichtung

  • Selbstständigkeit (Bspw. Gründung einer eigenen Kita)

Es besteht eine große Bandbreite an spezifischen Weiterbildungen für Erzieher*innen. Dazu gehören die Bereiche Musik- und Theaterpädagogik, Gesundheitspädagogik, Entspannungstherapie und Begabtenförderung. Die erfolgreiche Teilnahme an solchen Fortbildungen berechtigt dich, in besonderen Einrichtungen tätig zu werden (bspw. in Institutionen mit Integrationsprojekten).


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